HDG auf Cellulose-Basis bildet Schlieren

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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eltje
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HDG auf Cellulose-Basis bildet Schlieren

Ungelesener Beitrag von eltje »

Guten Tag!

Nun habe ich dieses Wochenende so viel über Cellulose-Gele gelesen, dass ich mir vielleicht selbst im Wege stehe. Aber ich weiss momentan nicht, durch welche Zusätze ich ein HDG auf Cellulose-Basis homogener bekomme, momentan bildet es leichte Schlieren, als würden sich Gel und Öle leicht trennen.

Das Cellulose-Gel habe ich 1,5%ig mit einem Stoff von "Garden of Wisdom" gemacht, der dort Cellulose Powder hiess (ist nicht mehr im Angebot). Nach dem Dispergieren in heissem Hydrolat dauerte es Stunden, bis es ein Gel wurde. Dieses habe ich nach der Backofenmethode behandelt und 15%ig mit Alkohol konserviert und erhielt ein stabiles, klares, blasenfreies Basisgel.

Mein HDG bestand dann aus 55 % Gel, 24 % Ölen (Squalan, Jojoba, Aprikose, Avocado), 9 % Lipodermin, 5 % dPanthenol, 5 % Grüntee-Extrakt, 2 % Ectoin.

Mein bisheriges, lang erprobtes Rezept bestand aus gleichen Zutaten, jedoch Irl.Moos-Gel statt Cellulose-Gel. Mit dem Moos-Gel erhielt ich immer ein homogenes HDG.
Sonst nehme ich nur 2 - 3 % Lipodermin, aber heute habe ich immer mehr genommen in der Hoffnung, dass es emulgierend wirke.

Sieht irgendjemand, ob ich einen Fehler gemacht habe? Oder hat jemand eine Idee, mit welchem Zusatz ich ein homogenes Gel erhalten kann?

Danke!

eltje

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

eltje hat geschrieben:Nun habe ich dieses Wochenende so viel über Cellulose-Gele gelesen, dass ich mir vielleicht selbst im Wege stehe. Aber ich weiss momentan nicht, durch welche Zusätze ich ein HDG auf Cellulose-Basis homogener bekomme, momentan bildet es leichte Schlieren, als würden sich Gel und Öle leicht trennen.
Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, aber 9 % Lipodermin ist schon mächtig genug, um sich seine eigene Emulsionsform zu basteln, die eventuell mit der Gelstruktur des Cellulosegels konkurriert. Das wäre eine Möglichkeit.

Die Frage ist, ob Dein Cellulose-Derivat wirklich unserer Hydroxyethylcellulose entspricht. Wenn Du Dir das Portrait von Natrosol® HX 250 durchliest, werden verschiedene Derivate beschrieben, die sehr unterschiedliche Eigenschaften haben. Bei mir bleiben reine Cellulosegele manchmal auch etwas schlierig; das ändert sich natürlich völlig, sobald ich mit etwas Emulmetik® 320 oder Emulprot® arbeite. Grund sind bei mir wohl eher die Öle, aber Du hast Avocado und Jojoba drin … sollte koemulgieren.

Ich tippe auf den Lipodermin-Anteil.
Liebe Grüße
Heike

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Mich irritiert auch, dass es bei Dir so lange gedauert hat, bis sich das Gel gebildet hat. Bei mir geht das immer ganz schnell.
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

1,5%ig auf gesamt oder WP?

es ist schon seltsam...ich bekomme mit 0.8% auf Gesamt eine homogenes Gel, ohne schlieren etc. - bei 1.5 sollte nicht mal Lipodermin ein Hindernis darstellen.

ich kann dir evtl. Gründe nennen:

a) es ist in Wirklichkeit nicht das Cellulose-Derivat was wir verwenden
b) zu "schonend" dispergiert
c) zu lange dispergiert
d) wie ich kürzlich feststellen musste, einige Öle wie z.B. raff. Traubenkernöl oder evtl. alle raff.(?) emulgieren/reagieren mit Cellulosegel sehr schlecht, seit gestern weiss ich z.B. noch etwas (ist jetzt ganz neue Info) - Jojobaöl, je nach Sorte (golden oder virgin), emulgieren unterschiedlich, virgin sehr gut (ist helles, gelbes Öl, golden allerdings (tief-gelb-orange, Eidottergelb) sehr schlecht
e) zu hohe FP (nur Jojoba, Avocado und allgemein Lecithin können höhere FP als 20% "erlauben")

eltje
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Ungelesener Beitrag von eltje »

Danke für all die Tipps.

Ich habe das Pregel mit 1,5 % auf die Wasserphase hergestellt, müsste also reichen.

Dass es am Lipodermin liegt, glaube ich nicht, denn als ich erst 3 % eingerührt hatte, schlierte es bereits, daher nahm ich ja immer mehr.

Nach Euren Tipps kann ich mir vorstellen, dass ich Emulmetik oder Emulprot brauche (ist schon bestellt) und dass ich mit Natrosol arbeiten sollte, da ich nicht weiss oder anhand der Cellulose-Portraits feststellen kann, was für ein Produkt ich habe. Und ob es an den Ölen liegt? Da ich die Öle so verwenden möchte, ist wohl eine Unterstützung von Emulmetik oder Emulprot die beste Lösung. Ich denke, dass ich mit einer kleinen Menge, vielleicht 1,5 % auf die Gesamtmenge, hinkomme, oder?

Abgesehen von diesen Problemchen kann ich aber schon jetzt ahnen, dass ich ein "echtes" HEC-Gel wunderbar finden werde, denn das tolle Hautgefühl in Kombination mit der relativen Keimfreiheit machen es zu einer hervorragenden Alternative zu Moos-Gel.

Danke & noch einen schönen Sonntag.

eltje

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