Stabile Öle
Moderator: Heike
Stabile Öle
Hallo und einen schönen guten Morgen!
Ich neige seit der Schwangerschaft stark zu Pigmentflecken und schaffe es nur mühsam, diese über den Winter in Griff zu bekommen.
Als ich mit dem Selbstrühren begonnen habe, war ich vielleicht auch etwas zu wenig darauf bedacht, wie stabil die nativen Öle auch sind. Durch meine Erfahrung bin ich umso vorsichtiger geworden und verwende native Öle am liebsten nur mehr bei meiner Abendpflege oder wenn ich nur in Räumen bin, nicht aber wenn ich mich länger im Freien aufhalte. Ich benütze auch mind. LSF 30, im Sommer 50.
Ich verwende momentan im Freien fast nur noch Jojobaöl, um kein Risiko von weiteren Pigmentflecken einzugehen.
Mein Problem: ich suche ein Öl mit hohem Linolsäureanteil, das nicht stark fettet, aber mit hoher Lichtstabilität. Distelöl und Traubenkernöl würden mir vom Profil gut gefallen, aber die Lichtstabilität ist mit sehr gering angegben. Wenn ich jetzt die raffinierte Variante für die Tagespflege verwende und Vitamine zusetze, löse ich damit das Problem der Lichtstabilität?
Kann man sagen, dass raffinierte Öle generell in der Sonne verwendet werden können, oder ist dies falsch?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Ich neige seit der Schwangerschaft stark zu Pigmentflecken und schaffe es nur mühsam, diese über den Winter in Griff zu bekommen.
Als ich mit dem Selbstrühren begonnen habe, war ich vielleicht auch etwas zu wenig darauf bedacht, wie stabil die nativen Öle auch sind. Durch meine Erfahrung bin ich umso vorsichtiger geworden und verwende native Öle am liebsten nur mehr bei meiner Abendpflege oder wenn ich nur in Räumen bin, nicht aber wenn ich mich länger im Freien aufhalte. Ich benütze auch mind. LSF 30, im Sommer 50.
Ich verwende momentan im Freien fast nur noch Jojobaöl, um kein Risiko von weiteren Pigmentflecken einzugehen.
Mein Problem: ich suche ein Öl mit hohem Linolsäureanteil, das nicht stark fettet, aber mit hoher Lichtstabilität. Distelöl und Traubenkernöl würden mir vom Profil gut gefallen, aber die Lichtstabilität ist mit sehr gering angegben. Wenn ich jetzt die raffinierte Variante für die Tagespflege verwende und Vitamine zusetze, löse ich damit das Problem der Lichtstabilität?
Kann man sagen, dass raffinierte Öle generell in der Sonne verwendet werden können, oder ist dies falsch?
Vielen Dank für eure Hilfe!
- Heike
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Ich würde es zwar nicht in Sonnenschutzprodukte geben, aber in normalen Situationen sind Argan- und Sesamöl sehr stabil. Ersteres ist mein bevorzugtes Basisöl, um die wertvolle Linolsäure nutzen zu können.Isa L hat geschrieben:Mein Problem: ich suche ein Öl mit hohem Linolsäureanteil, das nicht stark fettet, aber mit hoher Lichtstabilität.
Das ist ein interessanter Punkt, denn raffiniertes Traubenkernöl gilt es hoch erhitzbar und sollte daher sehr stabil sein. Raffinierten Ölen werden in der Regel Tocopherolmischungen zugesetzt. Ich bin da immer unsicher, was dieses Öl angeht.Distelöl und Traubenkernöl würden mir vom Profil gut gefallen, aber die Lichtstabilität ist mit sehr gering angegben. Wenn ich jetzt die raffinierte Variante für die Tagespflege verwende und Vitamine zusetze, löse ich damit das Problem der Lichtstabilität?
Wenn Du richtig in die Sonne willst, würde ich kein Risiko eingehen – man kann so schön verschiedene Zeiten (morgens und abends z. B.) nutzen, um sich mit den Fettsäuren zu versorgen, die einem gut tun. Ich komme mit Pflege nachts gut klar und kann mich diesbezüglich dem Hauschka-Prinzip gar nicht anschließen. Meine Haut liebt abends Aqua Herba (die bei mir wirklich sehr intensiv und konzentriert sind) und schöne, primär ungesättigte Öle.

Liebe Grüße
Heike
Heike
Liebe Heike!
Vielen Dank für deine Antwort. Wenn du dir also auch nicht sicher bist, inwie stabiler Öle durch das Raffinieren werden, werde ich weiterhin vorsichtig bleiben. Ich will wirklich keine Pigmentflecken mehr riskieren!
Ich hatte die Hoffnung, wenn ich zwar auf einen Teil der tollen Wirkung der nativen Öle verzichte, und dafür die raffinierte Variante verwende, auf "Nummer sicher" bei der Lichtstabilität zu kommen!
Vielen Dank für deine Antwort. Wenn du dir also auch nicht sicher bist, inwie stabiler Öle durch das Raffinieren werden, werde ich weiterhin vorsichtig bleiben. Ich will wirklich keine Pigmentflecken mehr riskieren!
Ich hatte die Hoffnung, wenn ich zwar auf einen Teil der tollen Wirkung der nativen Öle verzichte, und dafür die raffinierte Variante verwende, auf "Nummer sicher" bei der Lichtstabilität zu kommen!
Ich kann diese raffinierten Öle empfehlen, die Qualität ist sehr gut, industriell abgefüllt
Besonders die letzte Anmerkung ist mir mittlerweile wichtig, weil ich öfters feststellen musste, dass raffinierte "vom Fass" doch kleine Schnellverderber sind. Zuletzt beim Traubenkernöl - das Öl habe ich in Apothekerflasche abgefüllt und kühl gestellt, nach paar Tagen machte ich die Flasche auf und es machte "pffffff" ... tja, es roch auch etwas anders als vom Supermarkt
Besonders die letzte Anmerkung ist mir mittlerweile wichtig, weil ich öfters feststellen musste, dass raffinierte "vom Fass" doch kleine Schnellverderber sind. Zuletzt beim Traubenkernöl - das Öl habe ich in Apothekerflasche abgefüllt und kühl gestellt, nach paar Tagen machte ich die Flasche auf und es machte "pffffff" ... tja, es roch auch etwas anders als vom Supermarkt
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ich möchte mir demnächst eine Tagespflege rühren, die auch einen recht hohen Sonnenschutzfaktor (LSF 25) enthält, da ich ca. 3 Monate in Tunesien verbringen werde. Da ich schnell fettende Haut habe und die Talgdrüsen gern verstopfen, bevorzuge ich linolsäurehaltige Öle; bei Ölen mit höherem Ölsäureanteil merke ich sofort einen Unterschied bzw. ich bekomme Pickel
Leider habe ich kein raffiniertes Traubenkernöl (ich Doofie habs bei der Bestellung vergessen
) und auch keine Zeit, um noch neues zu holen.
Heike schreibt hier und auch oben in ihrem Beitrag, dass bei normaler Tagespflege
Alternativ: würde es helfen, eine schnell einziehende Creme zu rühren (was ich eh möchte), bzw. wäre die Gefahr geringer, wenn ich ein Stündchen nach Auftragen der Creme warte, bis ich nach draußen gehe? Soweit ich weiß verbleiben die Lipide ja in der obersten Hautschicht. Sind sie dort noch für UV-Strahlen 'erreichbar'?
Guter UV-Schutz und wenig Belastung in Hinsicht auf die Photosensibilität der Haut ist mir natürlich wichtiger als Pickel, aber da ich die gerade einigermaßen in Schach halten kann, wäre es mir natürlich lieber, sie zu vermeiden.

Leider habe ich kein raffiniertes Traubenkernöl (ich Doofie habs bei der Bestellung vergessen

Heike schreibt hier und auch oben in ihrem Beitrag, dass bei normaler Tagespflege
Heißt das, dass ich 10% aller linolsäurehaltiger Öle verwenden kann (abgesehen mal von den Wirkstoffölen)? Wie hoch dürfte der Anteil von z.B. dem stabileren Sesamöl sein? Wie sieht eine sinnvolle Mischung aus? Ich habe nicht vor, mit dieser Pflege in der Sonne zu bruzzeln, gehe aber davon aus, dass die UV-Belastung auch bei normalem Alltag (vom Wohnheim zur Uni, Einkaufen etc.) schon recht hoch sein dürfte."ein geringer Anteil an Ölen (bis ca. 10 %) mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren eingearbeitet werden, wenn die Basis-Lipidmatrix aus stabilen Ölen der Gruppe B-0 und B-1 besteht. Mit Arganöl, Reiskeimöl, Baobaböl und Sesamöl (Gruppe B-2) stehen zudem linolsäurehaltige Öle zur Verfügung, die verhältnismäßig stabil sind."
Alternativ: würde es helfen, eine schnell einziehende Creme zu rühren (was ich eh möchte), bzw. wäre die Gefahr geringer, wenn ich ein Stündchen nach Auftragen der Creme warte, bis ich nach draußen gehe? Soweit ich weiß verbleiben die Lipide ja in der obersten Hautschicht. Sind sie dort noch für UV-Strahlen 'erreichbar'?
Guter UV-Schutz und wenig Belastung in Hinsicht auf die Photosensibilität der Haut ist mir natürlich wichtiger als Pickel, aber da ich die gerade einigermaßen in Schach halten kann, wäre es mir natürlich lieber, sie zu vermeiden.

liebe Grüße
Rebecca
Rebecca
Es sind ja nicht nur die direkten Sonnenstrahlen, die in Verbindung mit ungesättigten Ölen schlecht sind, sondern die Hitze reicht schon aus um die Öle stärker oxidieren zu lassen.
Das gleiche Problem wie Du habe ich auch! Meine Haut braucht viel Linolsäure. Meine Lösung im Sommer: Tagsüber ein leichtes Hydrodispersionsgel mit nur 10% Arganöl und für meine Nachtpflege schöpfe ich dann aus dem vollen (Distelöl, Johannisbeersamenöl, Echiumöl etc.)
Wenn Dir ein Gel zu wenig reichhaltig ist, könntest Du noch ausweichen auf viel Neutralöl/Jojobaöl/Esteröl/Babassuöl (es gibt ja noch mehr stabile Öle ohne viel Ölsäure) und mit wenig Arganöl ergänzen um daraus eine Creme zu rühren.
Das gleiche Problem wie Du habe ich auch! Meine Haut braucht viel Linolsäure. Meine Lösung im Sommer: Tagsüber ein leichtes Hydrodispersionsgel mit nur 10% Arganöl und für meine Nachtpflege schöpfe ich dann aus dem vollen (Distelöl, Johannisbeersamenöl, Echiumöl etc.)
Wenn Dir ein Gel zu wenig reichhaltig ist, könntest Du noch ausweichen auf viel Neutralöl/Jojobaöl/Esteröl/Babassuöl (es gibt ja noch mehr stabile Öle ohne viel Ölsäure) und mit wenig Arganöl ergänzen um daraus eine Creme zu rühren.
Liebe Grüsse
- Heike
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Exakte Aussagen über die Stabilität einer bestimmten Mischung kann leider niemand machen, das müsste man labortechnisch für jede Mischung im Ranzimat prüfen. Generell haben aber die genannten Öle wie Argan- oder Sesamöl eine erstaunlich gute (relative) Stabilität, die man nutzen kann, wenn man Linolsäure benötigt. Ich nehme Arganöl auch im Sommer für meine normalen Pflegepräparate, immer mit stabilen Ölen gemischt, klar.
Liebe Grüße
Heike
Heike
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danke für den Tipp! Jojobaöl hatte ich schon fest eingeplant
auf die Idee, Ölsäure zu vermeiden bin ich gar nicht gekommen
klar, gibt ja auch Basisöle ohne. gut, also vllt ein bissl Sesamöl in die FP, der Rest wird Jojoba und malschaunvllt Kokos fürs Spreitverhalten (Babassu ist auch alle
man, da wollt ich mal Ölvorräte reduzieren und dann sowas).
ein HDG habe ich noch nie gerührt und ich habe auch nur Xanthan transparent hier, manche sind ja auch damit nicht zufrieden und rühren lieber mit Natrosol. Da ich mir unsicher wegen der Verarbeitung vom Sofi Tix (Breitband) bin, dann doch lieber eine klassische Fluid-Creme mit Emulsan, den vertrage ich (gering dosiert und hochtourig gerührt) ausgezeichnet im Gesicht.
für die Nachtpflege geh ich dann in die vollen
Lecithine, Nachtkerzenöl, Distelöl.... ich freu mich jetzt schon drauf
die Rezepte werd ich in ein paar Tagen zur Begutachtung und
-Abreiche online stellen, ich bin ja noch klein
ahh, danke Heike, hab deinen Beitrag gerade gesehen. Nun gut, ich werde den Sesamöl-Anteil gering halten.
die Frage, ob die UV-Strahlen die Hautschichten erreichen, in denen die Lipide gelagert sind, interessiert mich jedoch immer noch (auch wenn ich doch lieber eine Creme mit stabilen Ölen haben möchte, das Risiko wär mir sonst zu groß)



ein HDG habe ich noch nie gerührt und ich habe auch nur Xanthan transparent hier, manche sind ja auch damit nicht zufrieden und rühren lieber mit Natrosol. Da ich mir unsicher wegen der Verarbeitung vom Sofi Tix (Breitband) bin, dann doch lieber eine klassische Fluid-Creme mit Emulsan, den vertrage ich (gering dosiert und hochtourig gerührt) ausgezeichnet im Gesicht.
für die Nachtpflege geh ich dann in die vollen


die Rezepte werd ich in ein paar Tagen zur Begutachtung und


ahh, danke Heike, hab deinen Beitrag gerade gesehen. Nun gut, ich werde den Sesamöl-Anteil gering halten.
die Frage, ob die UV-Strahlen die Hautschichten erreichen, in denen die Lipide gelagert sind, interessiert mich jedoch immer noch (auch wenn ich doch lieber eine Creme mit stabilen Ölen haben möchte, das Risiko wär mir sonst zu groß)
liebe Grüße
Rebecca
Rebecca
sog. Oxidation Stability Index kann man mithilfe von Wiesenschaumkrautöl erhöhen, indem man den Schnellranzer mind. 10% der Gewichtes zusetzt, der OSI steigt enorm... die Lipdphase muss zuvor homogenisiert werden, damit sich die Bestandteile gut verbinden können 
In der Praxis sieht dann so aus: eine Rezeptur mit 5% Traubenkern- oder Distelöl bekommt zusätzlich 0.5% Wiesenschaumkrautöl

PS: nicht zusetzen, ersetzen ... heisst 90:10 = 4.5% Traubenkernöl + 0.5% Wiesenschaumkrautöl

In der Praxis sieht dann so aus: eine Rezeptur mit 5% Traubenkern- oder Distelöl bekommt zusätzlich 0.5% Wiesenschaumkrautöl

PS: nicht zusetzen, ersetzen ... heisst 90:10 = 4.5% Traubenkernöl + 0.5% Wiesenschaumkrautöl
Eine Frage habe ich zu diesem OSI-Wert: Was bedeutet "OSI-Zeit für X Stunden"? heisst das, dass man mit Öl XYZ für X Stunden in die pralle Sonne kann bevor es anfängt zu oxidieren?Manuka-Bee hat geschrieben:sog. Oxidation Stability Index kann man mithilfe von Wiesenschaumkrautöl erhöhen, indem man den Schnellranzer mind. 10% der Gewichtes zusetzt, der OSI steigt enorm... die Lipdphase muss zuvor homogenisiert werden, damit sich die Bestandteile gut verbinden können
In der Praxis sieht dann so aus: eine Rezeptur mit 5% Traubenkern- oder Distelöl bekommt zusätzlich 0.5% Wiesenschaumkrautöl
PS: nicht zusetzen, ersetzen ... heisst 90:10 = 4.5% Traubenkernöl + 0.5% Wiesenschaumkrautöl

Liebe Grüsse
Jein... in erster Linie geht es um Erhöhung des OSI-Wertes vom Lipid selbst, Stabilisierung quasi, wie mit Tocopherol.
Unter Punkt "3.2. Role of tocopherol on oxidative stability" wird es zusätzlich erklärt. Beide Stabiliserungsmethoden wären optimal um Lipide vor Oxidation zu schützen, dementsprechend sind sie auch stabiler im Endprodukt... was das Sonnen angeht ist jedem selbst überlassen, mit UV-Blockern wäre man auf der sichersten Seite
Man sollte hier ganz klar unterscheiden - Oxidation verursacht durch erhöhte Temperatur oder/und UV-Strahlung - bei UV ist die Stabilisierung mit Tocopherol wichtig
Unter Punkt "3.2. Role of tocopherol on oxidative stability" wird es zusätzlich erklärt. Beide Stabiliserungsmethoden wären optimal um Lipide vor Oxidation zu schützen, dementsprechend sind sie auch stabiler im Endprodukt... was das Sonnen angeht ist jedem selbst überlassen, mit UV-Blockern wäre man auf der sichersten Seite

Man sollte hier ganz klar unterscheiden - Oxidation verursacht durch erhöhte Temperatur oder/und UV-Strahlung - bei UV ist die Stabilisierung mit Tocopherol wichtig

Danke für die Erklärung Manuka-Bee. Ich lege mich sowieso nicht in die Sonne, dafür sind schon zu viele Menschen in meinem Bekanntenkreis an Hautkrebs gestorben, aber ganz ausweichen kann (und will) ich der Sonne auch nicht, da können solche Informationen, wie Deine, nicht schaden. 

Liebe Grüsse