Hallo,
bin gerade am Überarbeiten meiner Unterlagen und stellte dabei fest, dass manche Öle bzgl. ihrer Erhitzbarkeit Fragen aufwerfen. Als da wären erst mal:
Andiroba
Arganöl
Avellanaöl
Broccolisamenöl
Buruti
Calophyllum Öl
Chaulmoograöl
Die Frage stellt sich, ob ich die Öle zur Fettphase gebe, oder ob ich sie besser erst nachträglich zufügen soll. Im Zweifelsfall gebe ich sie natürlich erst hinterher zu, aber ich hätte doch gerne nähere Information. Leider habe ich trotz Suchens keinen Erfolg bzgl. der Hitzeverträglichkeit gehabt. Außer bei Arganöl, dessen Rauchpunkt scheinbar bei ca. 200°C liegen soll.
Oder lässt sich prinzipiell davon ausgehend, dass alle Öle, die mit Basisöl angegeben sind auch erhitzt werden können und alle Wirkstofföle nicht. Wobei ich nun auch hier nicht alle einwandfrei zuordnen kann. Broccolisamenöl würde ich gefühlmässig als erhitzbar einstufen. Aber das sind halt Vermutungen, ... hat jemand nähere Information?
Vielleicht ist diese Frage ja auch schon bei anderen aufgetaucht.
Ich wünsche einen schönen Tag und
Grüße von Curiosa
Erhitzbarkeit von Ölen ?
Moderator: Heike
-
- Master of Emulsifying
- Beiträge: 10106
- Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
- 17
- Wohnort: Köln
Über die oxidative Stabilität von Argan-, Brokkolisamen- und Avellanaöl findest du ausreichend Informationen in den entsprechenden Ölporträts auf Olionatura. 
Buritiöl ist aufgrund des hohen Ölsäureanteils auch stabil, kann somit ohne Bedenken erhitzt werden. Calophyllumöl ist ein Wirkstofföl, es wurde auch hier in der Rührküche schon besprochen, wenn du die Suchfunktion bemühst wirst du dazu auch finden, dass es oxidativ nicht stabil ist.
Zu Andirobaöl habe ich dieses Datenblatt gefunden. Da kannst du deine Rückschlüsse schon draus ziehen. Chaulmoograöl kenne ich nicht, ich habe es bei Maienfelser gefunden, dort wird das Öl Aufgrund einiger seltener Fettsäuren beworben, ich würde es als Wirkstofföl einstufen.
Im Prinzip ist es aber so, dass auch die empfindlichen Wirkstofföle durchaus kurzfristig erhitzt werden können und dürfen. Sie halten es also aus, wenn du sie zur Fettphase zwecks aufschmelzen zufügst.

Buritiöl ist aufgrund des hohen Ölsäureanteils auch stabil, kann somit ohne Bedenken erhitzt werden. Calophyllumöl ist ein Wirkstofföl, es wurde auch hier in der Rührküche schon besprochen, wenn du die Suchfunktion bemühst wirst du dazu auch finden, dass es oxidativ nicht stabil ist.
Zu Andirobaöl habe ich dieses Datenblatt gefunden. Da kannst du deine Rückschlüsse schon draus ziehen. Chaulmoograöl kenne ich nicht, ich habe es bei Maienfelser gefunden, dort wird das Öl Aufgrund einiger seltener Fettsäuren beworben, ich würde es als Wirkstofföl einstufen.
Im Prinzip ist es aber so, dass auch die empfindlichen Wirkstofföle durchaus kurzfristig erhitzt werden können und dürfen. Sie halten es also aus, wenn du sie zur Fettphase zwecks aufschmelzen zufügst.
Freundlich grüßt
Katharina
Katharina
-
- Rührgeselle
- Beiträge: 140
- Registriert: Mittwoch, 19. September 2012, 20:11
- 12
- Wohnort: Bella Italia
Ich habe das auch so verstanden. In Heikes Buch steht, dass das kurzfrstige Erhitzen auf die Temperaturen, die wir fuer die Emulsion brauchen, den Oelen nicht wirklich etwas anhaben, ausser ein geringfuegiger Verlust an Alpha Tocopherolen.Im Prinzip ist es aber so, dass auch die empfindlichen Wirkstofföle durchaus kurzfristig erhitzt werden können und dürfen.
Hoffe ich hab das so richtig verstanden...mach es mir naemlich leicht und werfe so meine ganze Fettphase zusammen- erspart Zeit, Arbeit und Abwasch

- Mary
- Bachelor of Creams
- Beiträge: 1239
- Registriert: Montag, 1. Februar 2010, 18:36
- 15
- Wohnort: Heilbronn
Hallo Lyly,
natürlich bleibt es dir selber überlassen, wie du deine Öle erhitzt und sie weiterverarbeitest.
Ich erwärme nur die Basisöle auf eine bestimmte Temperatur, um sie mit dem Emulgator aufzuschmelzen und
erwärme in einem seperaten Becherglas meine Wirkstofföle nur ganz leicht. Füge sie später in die handwarme
Emulsion dazu.
Viele Grüße
Mary
natürlich bleibt es dir selber überlassen, wie du deine Öle erhitzt und sie weiterverarbeitest.
Ich erwärme nur die Basisöle auf eine bestimmte Temperatur, um sie mit dem Emulgator aufzuschmelzen und
erwärme in einem seperaten Becherglas meine Wirkstofföle nur ganz leicht. Füge sie später in die handwarme
Emulsion dazu.
Viele Grüße
Mary
-
- Rührgeselle
- Beiträge: 140
- Registriert: Mittwoch, 19. September 2012, 20:11
- 12
- Wohnort: Bella Italia
Liebe Mary, ich hab es mir wirkich nicht selbst ausgedacht, beziehe mich auf "Natrukosmetische Rohstoffe" Seite 26.Hallo Lyly,
natürlich bleibt es dir selber überlassen, wie du deine Öle erhitzt und sie weiterverarbeitest.
Ich mag jetzt nicht den ganzen Absatz abshreiben, zitiere eshalb nur den letzten Satz:
"Fazit: ein kurzes Erhitzen in der Fettphase einer Emulsion zerstoert keine Fettsaeuren. Es verringert den Tocopherolgehalt minimal. "
Beim Kaltpressen der Oele werden sogar Temperaturen erreicht, die diejenigen, die ich in meiner Fettphase erreiche, ueberschreiten.
Ich mache mir das Leben also nicht extra schwer,mit zusaetzlicher hasentrennung. Im schlimmsten Falle habe ich auf ein paar Tocopherole verzichtet

- Mary
- Bachelor of Creams
- Beiträge: 1239
- Registriert: Montag, 1. Februar 2010, 18:36
- 15
- Wohnort: Heilbronn
Hallo Lyly,
das ist schon richtig und wie gesagt du kannst das so handhaben.
Doch es gibt Emulgatoren, die eine längere Quellphase in hoher Temperatur haben
und da ist es einfach nicht ratsam
.
Und deswegen machen wir ja, dank Heike, unsere z.B. Phospholiponbasis schon auf Vorrat, gelle
War nur so ein Hinweis.
Liebs Grüßle
Mary
das ist schon richtig und wie gesagt du kannst das so handhaben.
Doch es gibt Emulgatoren, die eine längere Quellphase in hoher Temperatur haben
und da ist es einfach nicht ratsam

Und deswegen machen wir ja, dank Heike, unsere z.B. Phospholiponbasis schon auf Vorrat, gelle

War nur so ein Hinweis.
Liebs Grüßle
Mary
-
- Rührgeselle
- Beiträge: 214
- Registriert: Sonntag, 13. Juli 2008, 17:22
- 16
- Wohnort: Großraum Stuttgart
Ja die Ölporträts habe ich gelesen, und die Zusammensetzung der meisten Öle kenne ich auch, allerdings habe ich die oxidative Stabilität mit der Haltbarkeit in Verbindung gesetzt und übersehen, dass sich das auch auf die Erhitzbarkeit der Öle übertragen lässt. Danke für den Hinweis.
Dann könnte ich ja in Zukunft alle Öle kurzzeitig in der Fettphase mit erhitzen oder es eben weiterhin so handhaben wie bisher und sie nachträglich zugeben, je nach Bedarf.
Viele Grüße Curiosa
Dann könnte ich ja in Zukunft alle Öle kurzzeitig in der Fettphase mit erhitzen oder es eben weiterhin so handhaben wie bisher und sie nachträglich zugeben, je nach Bedarf.
Viele Grüße Curiosa
- pflanzenölscheich
- Master of Emulsifying
- Beiträge: 13100
- Registriert: Freitag, 1. Januar 2010, 18:47
- 15
- Wohnort: Wien
Es gibt sogar ein Gerät namens Rancimat, dass aus der Erhitzung von Fetten bis zu ihrem Verderb deren Haltbarkeit bei Raumtemperatur extrapolieren kann.Curiosa hat geschrieben:allerdings habe ich die oxidative Stabilität mit der Haltbarkeit in Verbindung gesetzt und übersehen, dass sich das auch auf die Erhitzbarkeit der Öle übertragen lässt.
-
- Rührgeselle
- Beiträge: 214
- Registriert: Sonntag, 13. Juli 2008, 17:22
- 16
- Wohnort: Großraum Stuttgart
So ist es wenn man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht, man rennt "schnurstracks" daran vorbei...
Kann vorkommen. Auf jeden Fall danke für den Hinweis und den Hinweis mit dem Rancimat, sieht interessant aus.
Es grüßt
Curiosa
Kann vorkommen. Auf jeden Fall danke für den Hinweis und den Hinweis mit dem Rancimat, sieht interessant aus.
Es grüßt
Curiosa