
- Man karamellisiert auf kleiner Hitze (beim Gasherd: auf dem kleinsten Brenner und mit kleinster Flamme) ausreichend viel Zucker, um einen Viertelliter Milch damit herzhaft aromatisieren zu können. Wenn der Karamellisierungsprozess entsprechend weit fortgeschritten ist, nehme man den Topf aus der Hitze (oder schalte auf dem Gasherd einfach den jeweiligen Brenner ab) und lasse das geschmolzene Karamell so lange auskühlen, bis es sich sehr zähflüssig verhält.
- Nun geschwind eine kleine Menge Wasser zum Kochen bringen und hurtig so viel über die zähe Karamellmasse gießen, dass deren vollständige Löslichkeit gewährleistet ist.
- Jetzt wird das Gemisch wieder auf der niedrigsten Stufe erhitzt und emsig durchgerührt, um ein Anlegen und damit die Bildung allzu bitteren Zuckercouleurs zu verhindern.
- Wenn sich die zähe Karamellmasse im heißen Wasser gelöst hat, lässt man die Mischung noch ein kleines Bisschen einreduzieren, damit nicht zu viel Wasser ins Endprodukt gelangt.
- Kalte Milch wird portionsweise eingearbeitet, um die Karamell-Lösung, welche nach wie vor einen höheren Schmelzpunkt als gewöhnlicher Zucker hat, nicht abrupt erstarren zu lassen. In diesem Schritt soll gut ein Viertelliter Gesamtflüssigkeit entstehen. Aber Vorsicht: Wenn die Milchportionen zu klein sind, wird die Milch zu heiß und bildet eine Haut.
- Nun empfiehlt es sich noch, die Milch warm werden zu lassen und allfällig am Reindlboden angelegte Karamellstücke wie auch deren Vorstuffen nach Maßgabe der eigenen Geduld so gut wie möglich aufzulösen.
- Das Gemisch wird aus der Hitze genommen, die heiße Milch wird gekostet und bei Bedarf ein wenig nachgezuckert. Da karamellisierter Zucker zu anderen Stoffen umgebaut wird, die keine Süßkraft mehr haben, mag es bei besonders vollständig stattgehabter Karamellisierung geboten sein, den ohne Süßung zu bitteren Geschmack im Zuge selbiger hinreichend abzurunden.
- Sobald die Karamellmilch nur mehr warm bis lauwarm ist, wird davon ein Viertelliter in ein Gefäß gegeben, in dem man mit einem Schneebesen rühren kann.
- Die Karamellmilch wird vorsichtig gesalzen, bis ein dezent salziges Aroma entsteht, ohne aufdringlich zu sein.
- Nun kommt glattes Mehl (Ich nahm Type 550 nach österreichischer Nomenklatur) und die eineinhalbfache Menge griffiges Mehl hinein. Die konkreten Quantitäten beeinflussen die Konsistenz der erhaltenen Palatschinken, sind einerseits Geschmacksache, und andererseits maß ich mit meinem Mehllöffel. Dieser fasst glatt gestrichen, wie ich soeben ermittelte, circa 38 Gramm. In meinem Falle also ein Mehllöffel glatt, ein ganzer und circa ein halber Mehllöffel griffig.
- Der Inhalt zweier großer Eier rundet die Mischung ab.
- Nun wird alles mit dem Schneebesen kräftig verrüht und für eine halbe Stunde im Kühlschrank gelagert.
- Nach dieser halben Stunde wird der Behälter aus dem Kühlschrank genommen, sein Inhalt mit dem nun ohnedies nötigen Schöpflöffel noch einmal gründlich durchgemischt, damit sich ja nichts absetzen kann, und die Palatschinken auf die übliche Weise in einer mit heißem Fett (Öl oder Butter - ich nehme meistens Rapsöl) benetzten Pfanne gebacken. Dabei ist zu beachten, dass diese Palatschinkensorte sehr flaumig ist und sich deshalb erst nach einer gewissen Wartezeit von der Pfanne lösen lässt. Auch wird man beim Wenden entdecken, dass man eines gewissen Geschickes bedarf, um die flaumige Scheibe nicht zu knautschen.
- Wenn die Palatschinke auf jeder Seite ein paar charakteristische braune Tupfen bekommen hat, ist der Backvorgang beendet. Vorsicht: Bei Karamellpalatschinken ist der Teig bereits braun, was die Entdeckung der wünschenswerten Backtupfen entsprechend erschwert. Die Tupfen zu dunkel werden zu lassen, ist ob des braunen Untergrundes ein leicht zu begehender Fehler.
- Die fertigen Palatschinken werden aus der Pfanne auf einen flachen Teller abgestreift, mit Blütenhonig bestrichen, zusammengerollt, fertig.
