Imwitor und Phospholipon

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

Antworten
Benutzeravatar
Blüten
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 936
Registriert: Sonntag, 14. August 2016, 20:27
8
Wohnort: Hamburg

Imwitor und Phospholipon

Ungelesener Beitrag von Blüten »

Hallo Ihr Lieben,
ich hab noch immer so viele Fragen. Z.B. möchte ich mal aus beiden keine Basis herstellen sondern sie einzeln als Emulgatoren anwenden. Was ich noch nicht verstanden habe, ist das Verhältnis (3:2?) um schnellere Wasserfreigabe(Feuchtigkeit) zu aktivieren. :sunny:
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 24350
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
17
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

Blüten hat geschrieben:
Freitag, 1. November 2019, 21:30
Hallo Ihr Lieben,
ich hab noch immer so viele Fragen. Z.B. möchte ich mal aus beiden keine Basis herstellen sondern sie einzeln als Emulgatoren anwenden. Was ich noch nicht verstanden habe, ist das Verhältnis (3:2?)
Ich kenne nur die EK von 1% Phospholipon 80H + 2% Imwitor. Mehr Phospholipon empfinden einige als zu abdichtend :)
um schnellere Wasserfreigabe(Feuchtigkeit) zu aktivieren. :sunny:
Schneller? Hast Du das wo gelesen? Ich kenne diese Aussage (noch) nicht :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
Blüten
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 936
Registriert: Sonntag, 14. August 2016, 20:27
8
Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Blüten »

Hallo Helga, danke für den Hinweis.
Nach langer Zeit habe ich mir ein Cremfluid mit Imwitorbasis gerührt. Das reicht mir momentan nicht, obwohl ich im Sommer mit einem Hydrodispersionsgel gut bedient war. Aber auch hier bemerkte ich, wie sich die Haut erst richtig entspannte, nach dem der „Hautschweiß“ aktiv wurde und hauteigene Enzyme gespalten wurden, das war meist erst nach Mittag der Fall. Jetzt, wo die Heizungsperiode wieder beginnt, muß ich wohl doch mit einer höheren Fettphase experimentieren. :|
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 24350
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
17
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

Ja, die Heizperiode, die ist immer wieder eine Herausforderung :wink:, weil man wieder testen muss, sich heran tasten:

Ich kopiere mal herüber aus "Pflegestrategie für die kalte Jahreszeit": klick

Besonders hervorheben möchte ich aus dem so gut beschriebenen, sehr hilfreichem Artikel einen einzigen Satz, weil ich manchmal das Gefühl habe, dass er unter geht, man darüber liest oder glaubt, das braucht man nicht. Braucht man doch :ja:, besonders die reife Haut ), fühlt mal die Haut am Morgen :love:
Nachts kann man diese Emulsion dann mit linolsäurereichen, regenerierenden Ölen in der Handfläche anreichern – so mache ich es seit Jahren.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dieser Tipp ist Gold wert :) Also nicht irgendein Öl, sondern wirklich ein Linolsäure reiches, aus der Gruppe B3, wie Traubenkern-, Mohn-, Distelöl und wie sie alle heißen.

Ich wünsche Dir gutes Gelingen :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
Bellis
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 6715
Registriert: Montag, 17. August 2015, 17:40
9
Wohnort: in Thüringen

Ungelesener Beitrag von Bellis »

Hallo Blüten, du kannst Imwitor und Phospholipon in jedem beliebigen Verhältnis einsetzen. Die Imwitor-Basis arbeitet mit einem Verhältnis 3:2 Imwitor:Phospholipon. Du kannst dieses Verhältnis weiter verschieben in Richtung Imwitor, dieses gibt sehr schnell Wasser frei. Mir hat dann das Wasser hintenraus manchmal gefehlt, wenn Du verstehst, was ich meine. Also es ist sehr schnell viel Wasser verfügbar, fehlte dann aber nach wenigen Stunden. Verschiebst Du in Richtung Phospholipon hast Du mehr Abdichtung bzw. Okklusion.

Phospholipon verhält sich übrigens anders, wenn Du es über die Wasserphase verarbeitest. Dazu müsstest Du es 20 min im ca. 80 Grad heißen Wasser quellen lassen. Das wäre auch einen Versuch wert, weil es dann feuchter wirkt.

Die Haut braucht viel Wasser, damit unsere hauteigenen Enzyme richtig arbeiten, sprich die angebotenen Fette verstoffwechseln können. Das meiste Wasser kommt von innen, d.h. es braucht auch eine gewisse Okklusion, damit das Wasser in der Haut gehalten werden kann und der transepidermale Wasserverlust verringert wird. Vielleicht kannst Du Deine Pflege auch mit Phytosteryl Macadamiate oder der Barriereschutzbasis ergänzen und wie Helga schon schrieb, mehr linolsäurereiche Öle einbauen. Eine gute Hydratisierung erreichst Du, wenn Du die normalen Hydratisierer wie Glycerin, Urea, Natriumlaktat mit hochmolekularer Hyaluronsäure, Siligel oder Xanthan transparent ergänzst, weil letzere zusätzlich einen elastischen Film auf der Haut erzeugen.
"Wer auf einen Baum klettern will, fängt unten an, nicht oben." (afrikanisches Sprichwort)

Benutzeravatar
Blüten
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 936
Registriert: Sonntag, 14. August 2016, 20:27
8
Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Blüten »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 2. November 2019, 19:35
Braucht man doch :ja:, besonders die reife Haut ), fühlt mal die Haut am Morgen :love:
Nachts kann man diese Emulsion dann mit linolsäurereichen, regenerierenden Ölen in der Handfläche anreichern – so mache ich es seit Jahren.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dieser Tipp ist Gold wert :) Also nicht irgendein Öl, sondern wirklich ein Linolsäure reiches, aus der Gruppe B3, wie Traubenkern-, Mohn-, Distelöl und wie sie alle heißen.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen :)
O.k. :drueck:
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Benutzeravatar
Blüten
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 936
Registriert: Sonntag, 14. August 2016, 20:27
8
Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Blüten »

Bellis hat geschrieben:
Samstag, 2. November 2019, 20:25
Die Haut braucht viel Wasser, damit unsere hauteigenen Enzyme richtig arbeiten, sprich die angebotenen Fette verstoffwechseln können. Das meiste Wasser kommt von innen, d.h. es braucht auch eine gewisse Okklusion, damit das Wasser in der Haut gehalten werden kann und der transepidermale Wasserverlust verringert wird. Vielleicht kannst Du Deine Pflege auch mit Phytosteryl Macadamiate oder der Barriereschutzbasis ergänzen und wie Helga schon schrieb, mehr linolsäurereiche Öle einbauen. Eine gute Hydratisierung erreichst Du, wenn Du die normalen Hydratisierer wie Glycerin, Urea, Natriumlaktat mit hochmolekularer Hyaluronsäure, Siligel oder Xanthan transparent ergänzst, weil letzere zusätzlich einen elastischen Film auf der Haut erzeugen.
Ach Du bist ein Schatz. :sunny:
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Benutzeravatar
Lilli
Bachelor of Creams
Bachelor of Creams
Beiträge: 2115
Registriert: Freitag, 8. März 2019, 14:01
6

Ungelesener Beitrag von Lilli »

Auch von mir herzlichen Dank :blumenfuerdich:, liebe Bellis, für die gute Erklärung. Ich liebe auch die Kombi 2 % Imwitor/1 % Phospholipon, brauche aber einen gewissen Grad an Okklusion, damit meine Haut ca. 12 Stunden gut mit Feuchtigkeit versorgt bleibt.

Liebe Grüße
Sylvia
Start each day with a grateful heart

Benutzeravatar
Blüten
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 936
Registriert: Sonntag, 14. August 2016, 20:27
8
Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Blüten »

@Helga
Ich benutzte für Körperlotionen bisher Bellis Imwitorbasis, werde aber mal das Phospholipon separat quellen lassen, für die Gesichtspflege.
Was mir zu Deinem Satz einfällt „der manchmal untergeht - Öl der Gruppe B3“ ist,
ich habe tatsächlich Wirkstofföl W1 dazugegeben (Hanföl). Werde die Ölgruppen nochmal näher betrachten. Danke :)
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Benutzeravatar
Heike
Administrator
Administrator
Beiträge: 34925
Registriert: Sonntag, 10. Juni 2007, 20:37
18
Wohnort: Leverkusen
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Heike »

Blüten hat geschrieben:
Montag, 4. November 2019, 21:05
Was mir zu Deinem Satz einfällt „der manchmal untergeht - Öl der Gruppe B3“ ist,
ich habe tatsächlich Wirkstofföl W1 dazugegeben (Hanföl). Werde die Ölgruppen nochmal näher betrachten. Danke :)
Ein sehr gutes Öl mit viel Linolsäure, nimm's weiter. :-)

Bild
Liebe Grüße
Heike

Benutzeravatar
Blüten
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 936
Registriert: Sonntag, 14. August 2016, 20:27
8
Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Blüten »

Kompliment liebe Heike,
die Olionatura Seiten über die Ölsäuren ist so schön übersichtlich geworden, danke!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Silberfuchs
Rührküken
Rührküken
Beiträge: 71
Registriert: Dienstag, 29. Oktober 2019, 09:32
5
Wohnort: kurz vor der Ostsee

Ungelesener Beitrag von Silberfuchs »

Um zu testen, was fehlt, trage ich in unterschiedlichen Tests mehr Hydrolat (Feuchtigkeit; meins ist auch noch mit Hydratisierern angereichert), Öl (Erhöhung der FP) oder ein winziges Portiönchen der BSB (Okklusion) auf. Dann kann ich die nächste Charge gezielter anpassen.
Liebe Grüße in die Runde
Barbara

Benutzeravatar
Blüten
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 936
Registriert: Sonntag, 14. August 2016, 20:27
8
Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Blüten »

Bellis hat geschrieben:
Samstag, 2. November 2019, 20:25
Hallo Blüten, du kannst Imwitor und Phospholipon in jedem beliebigen Verhältnis einsetzen. Die Imwitor-Basis arbeitet mit einem Verhältnis 3:2 Imwitor:Phospholipon. Du kannst dieses Verhältnis weiter verschieben in Richtung Imwitor, dieses gibt sehr schnell Wasser frei. Mir hat dann das Wasser hintenraus manchmal gefehlt, wenn Du verstehst, was ich meine. Also es ist sehr schnell viel Wasser verfügbar, fehlte dann aber nach wenigen Stunden. Verschiebst Du in Richtung Phospholipon hast Du mehr Abdichtung bzw. Okklusion.

Die Haut braucht viel Wasser, damit unsere hauteigenen Enzyme richtig arbeiten, sprich die angebotenen Fette verstoffwechseln können. Das meiste Wasser kommt von innen, d.h. es braucht auch eine gewisse Okklusion, damit das Wasser in der Haut gehalten werden kann und der transepidermale Wasserverlust verringert wird.
So werde ich es probieren. :zustimm:
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Antworten