Unruhige Haut

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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sanpan
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Unruhige Haut

Ungelesener Beitrag von sanpan »

Hallo zusammen,

vor zwei Wochen habe ich nach meinen diversen Fragen im Thread "Hallo mit der Bitte um Rat" (ich war nicht sicher, ob ich im gleichen Thread weiterschreiben soll; also gerne verschieben, falls dem so ist) folgende zwei Cremes gerührt:

Nachtpflege (100 g)
24 % Fettphase (24 g)
• Öle, Buttern und Wachse (21 g | 21 %):
• 2 g Jojobaöl (2 %)
• 2 g Squalan (2 %)
• 2 g Aprikosenkernöl (2 %)
• 4 g Arganöl (4 %)
• 8 g Traubenkernöl (8 %)
• 0.5 g Phytosteryl Macadamiate (0.5 %)
• 0.5 g Sheabutter (0.5 %)

• 1 g Johannisbeersamenöl (1 %)
• 1 g Sacha Inchi/ Wildrosenöl (1 %)
• Emulgatoren/Konsistenzgeber (3 g | 3 % | 12.5 % der Fettphase¹)
• 1 g Phospholipon 80H (1 %)
• 2 g Sucrosestarat (2 %)


76 % Wasserphase (76 g)
• Wirkstoffe (6.45 g | 6.45 %):
• 1.5 g Glycerin (1.5 %)
• 2 g Sodium PCA (2 %)
• 2 g Natriumlaktat (2 %)
• 0.5 g Aloe Vera 200:1 Basis (0.5 %)
• 0.2 g Hyaluron hoch (0.2 %) + 0.05 g Hyaluron niedrig (0.05 %)
• 0.2 g Allantoin (0.2 %)

• Hilfs- und Zusatzstoffe (3.7 g | 3.7 %):
• 0.2 g Xanthan transparent (0.2 %)
• 3 g Dermosoft 1388 (3 %)
• 0.5 g Dermosoft GMCY (0.5 %)


• 65.85 g Wasser (65.85 %)

Tagespflege (100 g)
21.5 % Fettphase (21.5 g)
• Öle, Buttern und Wachse (18.5 g | 18.5 %):
• 4 g Jojobaöl (4 %)
• 5 g Squalan (5 %)
• 4 g Aprikosenkernöl (4 %)
• 3 g Arganöl (3 %)
• 2 g Traubenkernöl (raffiniert) (2 %)
• 0.5 g Phytosteryl Macadamiate (0.5 %)


• Emulgatoren/Konsistenzgeber (3 g | 3 % | 14 % der Fettphase¹)
• 1 g Phospholipon 80H (1 %)
• 2 g Sucrosestarat (2 %)


78.5 % Wasserphase (78.5 g)
• Wirkstoffe (5.55 g | 5.55 %):
• 2 g Glycerin (2 %)
• 2 g Ectoin (2 %)
• 1 g Tocopherol (1 %)
• 0.2 g Hyaluron hoch (0.2 %)
• 0.05 g Hyaluron niedrig (0.05 %)


• Hilfs- und Zusatzstoffe (3.7 g | 3.7 %):
• 0.2 g Xanthan transparent (0.2 %)
• 3 g Dermosoft 1388 (3 %)
• 0.5 g Dermosoft GMCY (0.5 %)


• 69.25 g Wasser (69.25 %)

Anders als in den Rezepten angegeben habe ich jeweils mit 1,5% Biokons konserviert.

Nach circa einer Woche habe ich gemerkt wie meine Haut im Gesicht unruhig wurde (habe es erst auf den Zyklus geschoben, aber der ist wohl nicht Schuld) und habe die Cremes trotzdem weiter benutzt. Vor 4 Tagen habe ich dann nur noch die Tagescreme benutzt (weniger anregende Öle, dachte ich). Allerdings bessert sich die Haut nicht; das Hautbild ist unruhig und teilweise erhaben, die Mitesser scheinen präsenter (auf der Stirn sind es mehr geworden, am Kinn nicht) sie ist manchmal warm und juckt ganz ganz leicht (bilde ich mir zumindest ein). Rot ist sie nicht. Das trifft nur auf das Gesicht zu; ich verwende die Cremes auch auf dem Dekolleté, das ganz zufrieden zu sein scheint.

Ich habe die pH Werte der Cremes gerade nochmal getestet: sie sind unverändert bei 4,5 -5.

Nach dem Auskochen habe ich die Flaschen/Pumpspender zusätzlich mit "kosmetischem Haarwasser" in Ermangelung von reinem Alkohol ausgewischt/gespült (liegt es vielleicht daran?). Bis auf das Allantoin und Ectoin habe ich alle Wirkstoffe und Öle vorher schon verwendet und keine ähnliche Reaktion feststellen können.

Ist das eine normale Reaktion der Haut die Unreinheiten an die Oberfläche zu bringen und loszuwerden (oder wie verschwinden eigentlich Mitesser/Unterlagerungen?) oder ist es, wie ich vermute, eine Reaktion auf etwas anderes (Verkeimung, zu viele Wirkstoffe, Unverträglichkeit?)?

Ich danke Euch im Voraus für Eure Antworten!
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Hallo liebe Sanpan :)

Eventuell spürst (warm und jucken) Du die Wirkung von Allantoin:
Auszug aus Rohstoffportrait: Allantoin
... Untersuchungen in vitro zeigten, dass eine 0,2 %ige Lösung die gleiche keratoplastische Wirkung aufweist wie eine 10%ige Harnstofflösung (siehe auch Harnstoff). Im Gegensatz zu Harnstoff wirkt Allantoin jedoch nicht antibakteriell.
Die nächste Möglichkeit sehe ich nur in einer Unverträglichkeit von einem Öl, also dass es nicht mehr in Ordnung ist, hinüber wie man so schön sagt, rieche mal an ihnen :wink:. Verkeimung der Creme käme auch in Frage, aber bei allen beiden gleichzeitig? Kann ich mir nicht vorstellen.

Dass Komedone besser sichtbar sind, kann ich nicht deuten. Was aber noch in Frage kommen würde ist, dass die Fettphase zu niedrig ist (habe ich selber erlebt), bei mir hat sich das auch in Wärme und jucken geäußert. Du kannst das aber ganz leicht testen in dem Du ein paar Tropfen Öl über Deine Cremen aufträgst. Wenn sich Wärme und jucken innerhalb von 2 Tagen bessern, kannst Du sagen that's it :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Puuh, so viele Substanzen. :muslima: Vielleicht reduzierter beginnen?

Wir verwenden schon alleine mit unseren Ölen intensiv wirksame, in Interaktion mit der Haut tretende kosmetische Stoffe, das ist etwas ganz anderes als die industriellen Emulsionen, in denen Wirkstoffe in homöopathischen Dosen enthalten sind. Hier sind auch noch viele Wirkstoffe eingeplant. Alles schöne, ohne Frage, aber alle auf einmal. :-)
Liebe Grüße
Heike

sanpan
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Ungelesener Beitrag von sanpan »

Liebe Helga, liebe Heike,

danke für Eure fixen Antworten.
Heike hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 16:02
Puuh, so viele Substanzen. :muslima: Vielleicht reduzierter beginnen?
(...)
Heike, vermutlich hast du recht mit den diversen Wirkstoffen. Da muss ich mich wohl etwas disziplinieren. Den Gedanken hatte ich auch schon und habe deswegen auf die Tagescreme reduziert. Meinst du ich sollte noch weiter reduzieren?
Helga hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 15:14

Eventuell spürst (warm und jucken) Du die Wirkung von Allantoin:
Auszug aus Rohstoffportrait: Allantoin
... Untersuchungen in vitro zeigten, dass eine 0,2 %ige Lösung die gleiche keratoplastische Wirkung aufweist wie eine 10%ige Harnstofflösung (siehe auch Harnstoff). Im Gegensatz zu Harnstoff wirkt Allantoin jedoch nicht antibakteriell.
Das habe ich am Anfang auch gedacht, aber ich benutze die Nachtpflege, die das Allantoin enthält seit mehreren Tagen nicht mehr. Oder könnte die Wirkung länger anhalten?
Helga hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 15:14
Die nächste Möglichkeit sehe ich nur in einer Unverträglichkeit von einem Öl, also dass es nicht mehr in Ordnung ist, hinüber wie man so schön sagt, rieche mal an ihnen :wink:. (...)

Dass Komedone besser sichtbar sind, kann ich nicht deuten. Was aber noch in Frage kommen würde ist, dass die Fettphase zu niedrig ist (habe ich selber erlebt), bei mir hat sich das auch in Wärme und jucken geäußert. Du kannst das aber ganz leicht testen in dem Du ein paar Tropfen Öl über Deine Cremen aufträgst. Wenn sich Wärme und jucken innerhalb von 2 Tagen bessern, kannst Du sagen that's it :wink:
Ich werden mal an den Ölen schnüffeln. Das Wildrosenöl und das Arganöl sind schon ein paar Monate alt, die sollte ich vermutlich aussortieren.

Zu den Komedonen: Mit sichtbarer meine ich, dass die dunklen Punkte etwas größer/geweiteter aussehen und glänzen so als würde Sebum austreten. Deswegen war die Frage, wie Mitesser eigentlich verschwinden - nach innen oder nach außen oder nur durch mechanische Ausreinigung?

Das mit der FP ist ja interessant! Werde ich testen.

Danke!
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Ungelesener Beitrag von Heike »

sanpan hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 16:23
Meinst du ich sollte noch weiter reduzieren?
Es ist schwierig herauszufinden, warum Deine Haut so reagiert. Es können einzelne Rohstoffe die Ursache sein. Das ist sehr selten, kommt aber vereinzelt vor.

Es können Details sein wie eine unerwartete Verkeimung, ein unpassender pH-Wert … oder das Konzept als solches stimmt nicht. Emulsionen mit identischen Inhaltsstoffen können völlig unterschiedlich wirken, wenn die daraus resultierende Okklusion und das Wasserfreigabeverhalten nicht passen – durch eine zu hohe Fettphase z. B. oder einen bestimmten Emulgator. Wobei: Dein Emulgatorsystem gefällt mir, da kann ich mir schlecht den Grund herleiten. :-)

Am sinnvollsten ist es anfangs, sich heranzutasten … und einfachste Formulierungen zu wählen. Kennst Du diesen Artikel?
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Hm, schwierig... :gruebel: Und wenn Du Dich nun statt morgens mit der Tagespflege nur abends mit Deiner Nachtpflege eincremst? Falls Du dann immer noch Beschwerden hast, müsste es ja eigentlich an einer Gemeinsamkeit zwischen Deiner Tages- und Nachtpflege liegen.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

sanpan hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 14:01
...das Hautbild ist unruhig und teilweise erhaben, die Mitesser scheinen präsenter (auf der Stirn sind es mehr geworden, am Kinn nicht) sie ist manchmal warm und juckt ganz ganz leicht...
Ein ähnliches Problem hatte ich mit Aloe Vera 200:1 Basis in meine Pflege, ist schon aber sehr lange hier. :gruebel:
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von sanpan »

Fragolinchen hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 17:47
Hm, schwierig... :gruebel: Und wenn Du Dich nun statt morgens mit der Tagespflege nur abends mit Deiner Nachtpflege eincremst? Falls Du dann immer noch Beschwerden hast, müsste es ja eigentlich an einer Gemeinsamkeit zwischen Deiner Tages- und Nachtpflege liegen.
Fragolinchen, das klingt strategisch sinnvoll; werde ich nochmal ausprobieren.
Heike hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 17:41

Es ist schwierig herauszufinden, warum Deine Haut so reagiert. Es können einzelne Rohstoffe die Ursache sein. Das ist sehr selten, kommt aber vereinzelt vor.

Es können Details sein wie eine unerwartete Verkeimung, ein unpassender pH-Wert … oder das Konzept als solches stimmt nicht. Emulsionen mit identischen Inhaltsstoffen können völlig unterschiedlich wirken, wenn die daraus resultierende Okklusion und das Wasserfreigabeverhalten nicht passen – durch eine zu hohe Fettphase z. B. oder einen bestimmten Emulgator. Wobei: Dein Emulgatorsystem gefällt mir, da kann ich mir schlecht den Grund herleiten. :-)

Am sinnvollsten ist es anfangs, sich heranzutasten … und einfachste Formulierungen zu wählen. Kennst Du diesen Artikel?
Heike, den Artikel kenne ich. Vermutlich gibt dir deine Erfahrung Recht und ich sollte nochmal einen Reset machen und langsam starten.

Für die Übersichtlichkeit schreibe ich ein Update im nächsten Post:
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sanpan
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Ungelesener Beitrag von sanpan »

Update:

ich habe gestern keine der beiden Cremes benutzt und stattdessen am Abend, angelehnt an Heikes Gel-Maske "Rose-Granatapfel" folgende Maske gerührt:

Gel-Maske (20 g)

5.5 g Fettphase (27.5 %)
Öle, Buttern und Wachse (5.5 g | 27.5 %):
2 g Arganöl (10 %)
2 g Traubenkernöl, unraffiniert (10 %)

1.5 g Johannisbeersamenöl (7.5 %)

14.5 g Wasserphase (72.5 %)
Wirkstoffe (14.1 g | 70.5 %):
12.6 g Salbeihydrolat (63 %)
1 g Nicotinamid (5 %)
0.5 g Tocopherol (2.5 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (0.4 g | 2 %):
0.4 g Xanthan (2 %)

In Ermangelung von Bergamuls habe ich einfach Xanthan genommen, was haptisch vermutlich nicht so schön ist.

Nach dem Auftragen, Einwirken und wieder Abnehmen war die Haut sichtbar glatter/ebener, nichts hat gespannt oder war gerötet. Ich habe nur mit Gesichtswasser nachgereinigt und heute Morgen war und ist die Haut immer noch zufrieden. Linol- und Linolensäure findet sie wohl, wie erwartet, gut und gegen Nicotinamid hat sie wohl auch nichts.
Helga hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 15:14
Was aber noch in Frage kommen würde ist, dass die Fettphase zu niedrig ist (habe ich selber erlebt), bei mir hat sich das auch in Wärme und jucken geäußert. Du kannst das aber ganz leicht testen in dem Du ein paar Tropfen Öl über Deine Cremen aufträgst. Wenn sich Wärme und jucken innerhalb von 2 Tagen bessern, kannst Du sagen that's it :wink:
Helga, vielleicht hattest du mit deiner Anmerkung mit Höhe der Fettphase Recht? Oder wie verhält es sich, wenn man die Maske wieder abnimmt?

Ich werde die Maske heute nochmal benutzen und bin jetzt etwas unsicher wie ich weiter verfahren soll? Eine Creme mit gleichen Inhaltsstoffen rühren? Die Maske konservieren und ein paar Tage benutzen?
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Ungelesener Beitrag von Heike »

sanpan hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 11:46
Eine Creme mit gleichen Inhaltsstoffen rühren? Die Maske konservieren und ein paar Tage benutzen?
Dann aber nichts als Tagespflege, die Ölzusammenstellung ist zu ungesättigt. Der Gelanteil ist sehr hoch, da es ja eine Maske sein soll. Ich würde sie als Maske aufbrauchen und die Formulierung eventuell für ein tägliches (nächtliches) Pflegeprodukt in den Anteilen des Gelbildners verändern. Schöner wäre z. B. da 0,8–1 % Siligel.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Nine »

Heike hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 16:02
Puuh, so viele Substanzen. :muslima: Vielleicht reduzierter beginnen?
War auch mein erster Gedanke ;-) Ich habe jetzt deinen ersten post nicht mehr im Kopf, aber bei enpfindlicher oder unruhiger Haut würde ich wirklich drastisch reduzieren. Allantoin (ist ein feines Stöffchen, nehme ich auch) und Hyaluronsäure (beide) raus, bei den Ölen auch streichen
• 2 g Jojobaöl (2 %)
• 2 g Squalan (2 %)
• 2 g Aprikosenkernöl (2 %)
• 4 g Arganöl (4 %)
• 8 g Traubenkernöl (8 %)
• 0.5 g Phytosteryl Macadamiate (0.5 %)
• 0.5 g Sheabutter (0.5 %)

• 1 g Johannisbeersamenöl (1 %)
• 1 g Sacha Inchi/ Wildrosenöl (1 %) (Rest entsprechend erhöhen)
Sanpan hat geschrieben: .. Heike, [...] Vermutlich gibt dir deine Erfahrung Recht ...
Nicht nur vermutlich, sondern mit Sicherheit ;-)
... und ich sollte nochmal einen Reset machen und langsam starten.
:bin dafür:

LG Nine

sanpan
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Ungelesener Beitrag von sanpan »

Heike hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 16:02
Dann aber nichts als Tagespflege, die Ölzusammenstellung ist zu ungesättigt. Der Gelanteil ist sehr hoch, da es ja eine Maske sein soll. Ich würde sie als Maske aufbrauchen und die Formulierung eventuell für ein tägliches (nächtliches) Pflegeprodukt in den Anteilen des Gelbildners verändern. Schöner wäre z. B. da 0,8–1 % Siligel.
Liebe Heike, so in der Art hätte ich es gedacht; dass es nichts für die Tagespflege ist, ist klar. Aber vermutlich ist hier auf Dauer der Gehalt an Wirkstofföl zu hoch? Deswegen dachte ich an eine Art Lotion (denn eigentlich hab ich nichts gegen eine "echte Creme" mit Emulgatoren) mit ähnlicher, aber anders dosierter Öl- und Wirkstoffkombination.
Nine hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 16:20

(...)

Ich habe jetzt deinen ersten post nicht mehr im Kopf, aber bei enpfindlicher oder unruhiger Haut würde ich wirklich drastisch reduzieren. Allantoin (ist ein feines Stöffchen, nehme ich auch) und Hyaluronsäure (beide) raus, bei den Ölen auch streichen
• 2 g Jojobaöl (2 %)
• 2 g Squalan (2 %)
• 2 g Aprikosenkernöl (2 %)
• 4 g Arganöl (4 %)
• 8 g Traubenkernöl (8 %)
• 0.5 g Phytosteryl Macadamiate (0.5 %)
• 0.5 g Sheabutter (0.5 %)

• 1 g Johannisbeersamenöl (1 %)
• 1 g Sacha Inchi/ Wildrosenöl (1 %) (Rest entsprechend erhöhen)
Liebe Nine, danke für Deine Einschätzung. Kannst Du erklären wieso du genau diese Öle rausgestrichen hast? Keine Linol- und Linolensäuren mehr, damit es stabiler ist und als Tagespflege verwendet werden kann? Welche Wirkstoffe würdest du empfehlen und wieso Hyaluronsäure und Allantoin gerade nicht? Danke!
best
//s

Anna

Ungelesener Beitrag von Anna »

Hallo zusammen😊
Ich bin ebenfalls 30 und hatte Probleme mit unreiner Haut, allerdings habe ich es mit einigen Tricks ganz gut in den Griff bekommen. Zum einen besitze ich nun einen Micro Needling pen den ich einmal im Monat benutze. Dadurch wird die oberste Hautschicht regeneriert. Außerdem habe ich ein Ultraschall Peeling Gerät, dass ich zweimal die Woche benutze. damit werden die Poren richtig tiefenrein gesäubert..anschließend verwende ich eine Maske aus Heilerde, Aktivkohle und Algen. Und die Pflege habe ich umgestellt nach dem koreanischen Prinzip. Bestehend aus double cleansing, hyaluron Serum, leichte feuchtigkeitsspendende Creme und zuletzt einer okklusiven Creme. Bei mir haben diese Sachen wirklich super funktioniert.
Liebe Grüße Anna

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Liebe Anna, Du hast Dich in Deinem Profil angemeldet mit den Worten: »Ich möchte Hautpflegeprodukte benutzen wo ich weiß was drinnen ist, und das so natürlich wie möglich.«

Daher – bitte nimm' mir meine Offenheit nicht übel – irritieren mich Deine Aussagen über das Anwenden von Micro Needeling (hier hatten wir das Thema schon einmal) und die Anwendung einer »Pflegemethode«, die vor allem effektiv den Kontostand der Hersteller füllt. Dieses Layering ist eine Marketingstrategie. Gerade bei akneformen Hautveränderungen sind Feuchthaltefaktoren und Okklusion eher kritisch zu sehen, in jedem Fall sollte man wissen, was man tut – und gerade hier gilt »weniger ist mehr«.

Naturkosmetik setzt auf Pflegestrategien, die natürliche Hautprozesse soweit möglich unterstützen. Mein Spruch ist seit Jahren: »Eine gute Hautpflege macht sich selbst überflüssig«. Ich gebe zu, mit zunehmendem Alter können wir i. d. R. nicht mehr alle Prozesse auffangen, und die Haut ist dankbar für einen gewissen Grad an Hilfe, aber das ändert nichts am grundlegenden Konzept, so wenig wie möglich in Prozesse einzugreifen. Deine Aussage oben scheint in diese Richtung zu gehen. Daher treffen mich Deine jetzigen Empfehlungen, vor allem im Kontext des bisherigen Gesprächsverlaufs, sehr.

Magst Du ein wenig mehr erzählen, wie Du auf diese »Methoden« und Produkte gekommen bist und warum Du jetzt dennoch versucht, »natürliche« Pflege herzustellen? Ist es einfach nur der Preis? Oder spürst Du, dass die bisherigen Methoden auch Nachteile haben?
Liebe Grüße
Heike

Anna

Ungelesener Beitrag von Anna »

Nein, nehme es nicht übel. Kann es sogar verstehen. Aber weißt du.. es ist wirklich schlimm wenn man unter unreiner Haut leidet. Und ich habe wirklich sehr viel ausprobiert. Mit selbst hergestellter Kosmetik wurde es besser( die von Naturkosmetik München) aber immer noch nicht so dass ich ohne Schminke, die aus Naturkosmetik besteht, aus dem Haus konnte. Dann wurde ich auf Youtube auf eine Seite aufmerksam, die von ihren Berichten erzählt hat. Ich habe es einfach probiert und hatte wirklich sehr guten Erfolg damit.
Ich möchte nun versuchen diese Cremes selbst herzustellen, damit sie natürlicher sind. Mittlerweile beschäftige ich mehr mit den Inhaltsstoffen, daher die Entscheidung natürliche Pflege herzustellen. Ich kann verstehen wenn man diese Methode vom microneedling und Ultraschall nicht gut findet. Aber ich denke es gibt nicht immer schwarz und weiß. Und man muss das richtige für sich finden. Zum ersten mal fühle ich mich wohl in meiner Haut. Hoffe kannst es verstehen, dass heißt nicht dass du es gut finden musst. Gruß Anna

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Anna hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 22:26
Aber weißt du.. es ist wirklich schlimm wenn man unter unreiner Haut leidet.
Das kann ich gut nachvollziehen.
Dann wurde ich auf Youtube auf eine Seite aufmerksam, die von ihren Berichten erzählt hat. Ich habe es einfach probiert und hatte wirklich sehr guten Erfolg damit.
Welche ist das? Das lässt uns eher eine Einschätzung zu.
Anna hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 22:26
Ich kann verstehen wenn man diese Methode vom microneedling und Ultraschall nicht gut findet. Aber ich denke es gibt nicht immer schwarz und weiß.
Bei den meisten Themen gibt es viele Zwischentöne, manchmal sind Dinge nach meiner Wahrnehmung durchaus schwarz oder weiß. Microneedeling gehört für mich eindeutig zu den »Grautönen« – wenn Du den von mir verlinkten Thread gelesen hast, kennst Du meine Position, die darin ein legitimes Verfahren sieht. Es kommt eben auf den Kontext an. Selbst wenn jemand dies privat für sich anwendet, kann ich für mich sagen: »Das ist nicht meine Entscheidung«. Problematisch wird es für mich da, wo ich mit einer unzweifelhaft zumindest diskussionswürdigen Methode an die Öffentlichkeit gehe und ihr ohne reflektierte und differenzierte Darstellung damit eine gewisse »Normalität« verleihe, die sie eben nicht hat – und das im Kontext eines Forums, das sich bemüht, natürliche Hautpflegeprodukte zu entwickeln, die eine wirksame und hautgesunde Alternative zu Kaufprodukten darstellen.

Menschen melden sich in der Regel hier an, um Alternativen zu kommerziellen Produkten zu finden. Es gibt sehr gute kommerzielle Produkte, man muss nicht zwingend selbstrühren. Aber wenn wir uns hier treffen und austauschen, dann kann eine Empfehlung in einem Thread doch nicht sein:
Zum einen besitze ich nun einen Micro Needling pen den ich einmal im Monat benutze. […] Außerdem habe ich ein Ultraschall Peeling Gerät, dass ich zweimal die Woche benutze. […] Und die Pflege habe ich umgestellt nach dem koreanischen Prinzip. Bestehend aus double cleansing, hyaluron Serum, leichte feuchtigkeitsspendende Creme und zuletzt einer okklusiven Creme.
Vor dem Hintergrund der zuvor geäußerten Empfehlungen der Reduktion von Substanzen, damit die Haut sich beruhigt, wirkt ein solcher Beitrag auf mich irritierend. Im ersten Moment dachte ich, er sei Werbung. Das gibt es ja oft in Foren: Da melden sich Leute an, um ein Produkt zu promoten, und sind dann wieder weg. Es ist offensichtlich keine. ;-)

Ich weiß, Du wirst Dich jetzt unangenehm berührt fühlen. Das musst Du gar nicht. Du hast nichts Unanständiges gemacht, sondern eine Pflegeroutine geschildert, die viele auf vergleichbare Weise umsetzen. Alles gut. Nur hier vielleicht … nicht so am rechten Platz. Oder wir nutzen den Beitrag und prüfen, was wir davon aufgreifen und in selbst konzipierten Produkten umsetzen können. Vielleicht gibt es ja Interessierte, die das Thema aufgreifen möchten.

Vielleicht noch als Nachsatz zur Erklärung: In einem Vegetarierforum wirken Rezepte von Mitgliedern vermutlich auch irritierend, wenn sie Fleisch als Zutat nennen. Das macht das bisweilen Fleisch konsumierende Mitglied nicht zu einem schlechteren Menschen, aber man erwartet es nicht in diesem Kontext.
Liebe Grüße
Heike

sanpan
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Ungelesener Beitrag von sanpan »

Liebe Anna,
ich kann verstehen wie die Verzweiflung über unreine Haut einen in unzählige Versuche stürzt. Manchmal kann man vermutlich auch gar nicht mehr auseinanderhalten welcher Inhaltsstoff oder Methode welchen Effekt gebracht hat. Danke an Heike für deine deutliche Stellungnahme und fachliche Argumentation.

Ich möchte durch das Selber-Rühren meine Haut auf natürliche und sanfte Weise ins Gleichgewicht bringen.

Deshalb:

...habe jetzt nochmal ein bisschen sinniert und recherchiert und bin auf Lysogel und Sucrogel gestoßen. Ich dachte, dass es sich vermutlich schöner anfühlt als ein reines Gel nur mit Gelbildner (du hattest Siligel vorgeschlagen, Heike, das habe ich nicht zuhause. Sucrosestearat und Glycerin allerdings schon. Die Zutaten für Lysogel hätte ich auch) und das Wasserfreigabeverhalten und die Wirkstoffaufnahme präzisiert? Das ist natürlich nur eine Vermutung, da ich Siligel noch nie benutzt habe. Im Forum habe ich gelesen, dass Lysogel austrocknend wirken kann - das will ich natürlich nicht, deswegen ist meine Wahl auf das Sucro-Gel gefallen.

Ich habe basierend auf dem "Cremefluid mit Sucro-Gel" aus dem Buch die oben genannten Öle und Wirkstoffe aus der Gel-Maske in ein Nachtfluid eingebaut:

Feuchtigkeitsgel Nacht (40 g)

12.5 g Fettphase (31.25 %)

Öle, Buttern und Wachse (8.5 g | 21.25 %):
5 g Traubenkernöl (12.5 %)
2 g Arganöl (5 %)
1.5 g Johannisbeersamenöl (3.75 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (4 g | 10 % | 32 % der Fettphase¹)
4 g Sucrogel (10 %)

27.5 g Wasserphase (68.75 %)

Wirkstoffe (3.8 g | 7 %):
1 g Tocopherol (2,5 %)
0.3 g Panthenol (0.75 %)
1.5 g Nicotinamid (3.75 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (0.5 g | 1.25 %):
0.1 g Xanthan transparent (0.25 %)
0.4 g Biokons (1 %)
23.2 g Wasser (58 %)

Was haltet ihr davon?

Und Nine, ich bin selbstverständlich immer noch daran interessiert weshalb du genau diese Öle und Wirkstoffe gestrichen hast.

Danke für Eure Tipps!
best
//s

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