Balm abändern

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Balm abändern

Ungelesener Beitrag von WunderbareDame »

Liebe Rührküchlerinnen, liebe Rührküchler,

Auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank für eure freundliche Begrüßung am Küchenthresen!

Ich fange also mit dem Fragen stellen an!

Meine erste Charge Selbstgerührtes geht nun bald zu Ende und ich denke über Veränderungen nach:

Als blutige Anfängerin die es gerne gehaltvoll auf der Haut hat ist mein erstes Werk eine Abänderung von Heikes "Craneberry Balm Night". Ich trage es Tags über einem gekauften Feuchtigkeitsserum.

12g Sheabutter
2g Avocadin

14g Jojobaöl

0,5g Urea
1,5g Lipodermin

Ziemlich solide, die ganze Angelegenheit, oder? :-). Ich hatte in Kaufprodukten gute Erfahrungen mit Urea gemacht, außerdem sprach es mich die Einfachheit des Rezeptes an!
Ich habe, obwohl ich mein Produkt sehr gerne mag, nun tendenziell trotzdem noch ein Gefühl von Trockenheit, wahrscheinlich ist das auch der winterlichen Witterung geschuldet.
Ich frage mich (und euch!): macht es wohl Sinn, den Anteil von Urea vorsichtig zu erhöhen, etwa zunächst auf ein Gramm?
Würde sich der "Einhüllungseffekt" noch sinnvoll verstärken lassen, wenn ich einen Teil der Fettphase durch "Barriereschutzbasis" ersetzen würde?
Das bereits Erprobte zu verändern und nicht gleich wieder etwas völlig neues herzustellen wäre mir im Moment am sympathischsten....
Was denkt ihr zu meinen Überlegungen?
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!
Netteste Grüße von der WunderbarenDame

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

:gruebel: Ich verstehe nur Bahnhof ...

Hallo erstmal ;-)

Das ist aber schon eine Emulsion, oder? Und das oben ist nur die Fettphase? (Wobei, was macht dann das Urea da?!) Und wie hoch ist die Gesamtmenge (wie soll ich denn sonst z.B. 0,5g Urea bewerten?)


Aaalso: Zu Rezepturfragen sinniger Weise immer das ganze Rezept posten, dabei bitte alle Angaben in Prozenten machen!

Konkret zu deinen Fragen: Trockenheit bekommt man in aller Regel durch Hydratisierer in den Griff, weniger durch Fette. Urea ist ein Hydratisierer, wäre bei einer Gesichtscreme für mich jedoch nicht die erste Wahl. Glycerin, D-Panthenol, Natriumlactat, Niacinamid sind übliche, wirksame Stöffchen ;-) Apropos: Womit konservierst du? Falls dein Konservierer pH-sensibel ist, musst du dein Produkt mit Urea unbedingt puffern! Gibt hier im Forum schon etliche Themen dazu, gerne mal die Suche bemühen :-)

Grüessli Nine

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Ungelesener Beitrag von WunderbareDame »

Danke für den Hinweis, Nine :-)

Da ist es, das Rezept: [url= https://olionatura.de
/kosmetikrezepturen/gesichtspflege/cranberry-balm-night]klick[/url]

Ich war davon ausgegangen, dass das hier allgemein bekannt wäre, dieser Balm.

Nein, es ist keine Emulsion.
Zuletzt geändert von Helga am Samstag, 16. Januar 2021, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link versteckt
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Nine hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 16:07
Das ist aber schon eine Emulsion, oder? Und das oben ist nur die Fettphase? (Wobei, was macht dann das Urea da?!) Und wie hoch ist die Gesamtmenge (wie soll ich denn sonst z.B. 0,5g Urea bewerten?)
Das ist - ohne die im Originalrezept vorhandenen anderen Öle (wie etwa das namensgebende Preiselbeersamenöl) - wirklich schon alles. Der Harnstoff löst sich beim Verreiben in dem Wasser, das Lipodermin in seinen Liposomen schon enthält. Da sich Lipodermin ohne zusätzliches Wasser gut mit Fetten mischen lässt (Habe ich in meinen eigenen Konzentrat-Rezepturen auch schon oft ausgenutzt), ist das hier also die (ziemlich winzige) Wasserphase.

Weil aber Harnstoff alleine nicht gerade einen günstigen pH-Wert für die Haut anbietet, wäre eine entsprechende Nachjustierung sehr vorteilhaft. Im Originalbeitrag (vor etwa zehn Jahren, wenn ich mich recht entsinne) empfahl Heike den Auftrag gemeinsam mit einem Hydrolat - was genug Wasser für die Hydrolysen der Triglyceridmoleküle und gleichzeitig auch entsprechende Säure mitbringt, wie Hydrolate sie normalerweise haben.

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Ungelesener Beitrag von WunderbareDame »

Sehr interessant, danke, Pflanzenölscheich.....
..ich fand das Rezept auch ziemlich genial :-), aber anscheinend ist es etwas special??
Die Harnsäure verschiebt den PH-Wert ins basische, habe ich das jetzt richtig verstanden? Und das, obwohl es HarnSÄURE heißt? Den PH-Wert des Balms habe ich bisher noch nicht gemessen....
Netteste Grüße von der WunderbarenDame

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

WunderbareDame hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 17:21
Die Harnsäure verschiebt den PH-Wert ins basische, habe ich das jetzt richtig verstanden? Und das, obwohl es HarnSÄURE heißt?
Das ist keine Harnsäure, das ist Harnstoff. Der ist chemisch gesehen das Diamid der Kohlensäure - also selbst keine Säure mehr.
Den PH-Wert des Balms habe ich bisher noch nicht gemessen....
Das wird Dir auch nicht gelingen, weil der Balm sehr fettlastig ist und sich das Wasser, dessen pH-Wert der Harnstoff ja anhebt, innerhalb von Liposomen befindet.

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Harnsäure hat übrigens eine völlig andere Molekülstruktur als Harnstoff - nicht einmal ähnlich.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

WunderbareDame hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 15:11
Als blutige Anfängerin die es gerne gehaltvoll auf der Haut hat ist mein erstes Werk eine Abänderung von Heikes "Craneberry Balm Night". Ich trage es Tags über einem gekauften Feuchtigkeitsserum.
Ich habe, obwohl ich mein Produkt sehr gerne mag, nun tendenziell trotzdem noch ein Gefühl von Trockenheit, wahrscheinlich ist das auch der winterlichen Witterung geschuldet.
Der Balm über einem Feuchtigkeitsserum und fühlt sich trotzdem trocken an? Hm, eventuell noch immer zu wenig Hydratisierer; dass das Wasser aus der Haut verdunstet (jetzt verstärkt in der Heizperiode) kann ich mir schwer vorstellen, da eigentlich genügend Avocadin und Sheabutter enthallten sind, die eine gewisse Okklusion bilden, aber kann schon sein (ich müsste mir die % ausrechnen). Eventuell anstelle des Avocadins Phytosteryl Macadamiate verwenden.
Ich frage mich (und euch!): macht es wohl Sinn, den Anteil von Urea vorsichtig zu erhöhen, etwa zunächst auf ein Gramm?
Nein, nicht wirklich :) aber Fehler ist es auch keiner :wink:
Würde sich der "Einhüllungseffekt" noch sinnvoll verstärken lassen, wenn ich einen Teil der Fettphase durch "Barriereschutzbasis" ersetzen würde?
Ja :ja:, entweder als Teil der FP oder anstelle des Avocadin.
Das bereits Erprobte zu verändern und nicht gleich wieder etwas völlig neues herzustellen wäre mir im Moment am sympathischsten....
Die Möglichkeit zur Veränderung sind aufgrund der fehlenden Wasserphase begrenzt :). Ich würde eine Creme rühren und den Night-Balm als Alternative verwenden. :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 18:12
Ich frage mich (und euch!): macht es wohl Sinn, den Anteil von Urea vorsichtig zu erhöhen, etwa zunächst auf ein Gramm?
Nein, nicht wirklich :) aber Fehler ist es auch keiner :wink:
Es würde das ursprüngliche Konzept des vollständigen Lösens von Urea im Wasser der Liposomen (und damit die Verkapselung) umwerfen. Dann wären es zum Teil ungelöste Harnstoffkörner in fettiger Grundlage verteilt - keine so gute Idee.

Wie man zum Beispiel hier nachlesen kann, enthält Natipide II (das wir "Lipodermin" nennen) 64% Wasser. 64% von 1,5 Gramm sind nicht ganz 1 Gramm, aber Harnstoff löst sich in Wasser circa 1:1. Nnach meiner praktischen Erfahrung sollte man besser einen winzigen Wasserüberschuss einplanen.

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Ungelesener Beitrag von WunderbareDame »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 17:36
Harnsäure hat übrigens eine völlig andere Molekülstruktur als Harnstoff - nicht einmal ähnlich.
....aber hallo, danke für deine Erklärungen, das sind ja tatsächlich zwei völlig verschiedene Dinge....tja, ich gestehe, ich bin wirklich keine Chemie-Expertin, noch nicht, jedenfalls...also HarnSTOFF verschiebt den PH-Wert ins basische und man kann das aber garnicht kontrollieren weil die Wassermoleküle das Lackmus-Papier garnicht erreichen weil sie eingeschlossen sind....das finde ich wirklich super interessant!
Netteste Grüße von der WunderbarenDame

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

WunderbareDame hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 18:24
danke für deine Erklärungen
Sehr gerne. :monsieur:

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Ungelesener Beitrag von WunderbareDame »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 18:12
WunderbareDame hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 15:11
Als blutige Anfängerin die es gerne gehaltvoll auf der Haut hat ist mein erstes Werk eine Abänderung von Heikes "Craneberry Balm Night". Ich trage es Tags über einem gekauften Feuchtigkeitsserum.
Ich habe, obwohl ich mein Produkt sehr gerne mag, nun tendenziell trotzdem noch ein Gefühl von Trockenheit, wahrscheinlich ist das auch der winterlichen Witterung geschuldet.
Der Balm über einem Feuchtigkeitsserum und fühlt sich trotzdem trocken an? .....
Liebe Helga, danke, das ist wirklich erhellend und hilft mir weiter für die nächste Runde beim Rühren! Toll, dieses Know-how hier im Forum, ich bin schon begeistert!
Zuletzt geändert von Helga am Samstag, 16. Januar 2021, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat handyfreundlich :-) eingekürzt
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

WunderbareDame hat geschrieben:
Samstag, 16. Januar 2021, 17:21
Die Harnsäure verschiebt den PH-Wert ins basische, habe ich das jetzt richtig verstanden?
Hallo Ihr lieben, :hallihallo:

ich bin auch keine Chemieexpertin aber in Heikes Original Rezept ist doch Sanddornfruchtfleischöl, es ist sauer, deshalb glaube ich nicht dass das Balm Basisch ist.

"Es wird tropfenweise verwendet, da es stark färbt, zudem senkt es durch seinen natürlichen Gehalt an Fruchtsäuren den pH-Wert einer Emulsion."
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von Eulalie »

Hallo WunderbareDame,

ich bin selber ganz begeistert vom CranberryBalm, rühre ihn auch nicht mit den Originalölen. Hierbei ersetz ich ein Öl aber mit einem anderen aus der gleichen Ölgruppe. Du hast eine wunderbar ausgewogene Ölmischung komplett durch Jojoba ersetzt. Das würde sich bei mir auch trocken und abdichtend anfühlen.

Wie ist denn deine Haut? Der Balsam ist wirklich was für sehr trockene Haut mit Barrierestörung. Vielleicht probierst du lieber eine Emulsion?
Liebe Grüße
Eulalie

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Eulalie hat geschrieben:
Sonntag, 17. Januar 2021, 09:07
Hallo WunderbareDame,

ich bin selber ganz begeistert vom CranberryBalm, rühre ihn auch nicht mit den Originalölen. Hierbei ersetz ich ein Öl aber mit einem anderen aus der gleichen Ölgruppe. Du hast eine wunderbar ausgewogene Ölmischung komplett durch Jojoba ersetzt. Das würde sich bei mir auch trocken und abdichtend anfühlen.

Wie ist denn deine Haut? Der Balsam ist wirklich was für sehr trockene Haut mit Barrierestörung. Vielleicht probierst du lieber eine Emulsion?
Hej Eulalie,
das freut mich aber, dass sich noch ein anderer Fan des Balms findet :-).

Die Ölmischung der Phase B habe ich tatsächlich durch "nur Jojobaöl" ersetzt. Mein Anliegen war, den Balm für die Tagespflege fit zu machen, also sozusagen einen "Balm Day" zu kreieren , deswegen das stabile Jojobaöl.
Für die Nacht habe ich in der mittleren Phase auch Wirkstofföle: Hagebutten-, Granatapfelkern, Johannisbeersamen-und eben die 3 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl...
Meine Haut ist wirklich ganz schön trocken, war es schon immer und jetzt als Mittfünfzigerin wird es tendenziell auch nicht wirklich besser von alleine ;-). Außerdem habe ich einige kleine Stellen im Gesicht, die immer mal wieder schuppen und jucken.....
Eigentlich mag ich es, mir so richtig okklusive Cremes aufzutragen! Was die ideale Versorgung meiner Haut angeht bin ich aber eher noch am Anfang des Weges...ich nähere mich dem Gedanken an, es mal mit einer Emulsion zu versuchen, bin sozusagen gerade dabei, den Mut dafür zu sammeln :-)
Netteste Grüße von der WunderbarenDame

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Lila Blume hat geschrieben:ich bin auch keine Chemieexpertin aber in Heikes Original Rezept ist doch Sanddornfruchtfleischöl, es ist sauer, deshalb glaube ich nicht dass das Balm Basisch ist.
Au weia, dann habe ich mir also in aller Anfängerinnen-Naivität seit einigen Wochen etwas auf meine Gesichtshaut getan, was mutmaßlich einen nicht so idealen PH-Wert hat... :schock: .....das Sanddornfruchtfleischöl hatte ich wegen seiner Lichtsensibilität aus meinem Tagespflegeprodukt eliminiert, tja, so ist doch alles an seinem richtigen Platz im Originalrezept und Änderungen sind für Anfängerinnen ganz schön schwierig zu überblicken.
Ich denke, ich suche mir ein schönes Basis-Rezept für eine Emulsion heraus und übe mich erst einmal, so etwas zu rühren.

Vielen Dank für euren Rat
Zuletzt geändert von Annika am Sonntag, 17. Januar 2021, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert
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WunderbareDame hat geschrieben:
Sonntag, 17. Januar 2021, 19:43
Meine Haut ist wirklich ganz schön trocken, war es schon immer und jetzt als Mittfünfzigerin wird es tendenziell auch nicht wirklich besser von alleine ;-). Außerdem habe ich einige kleine Stellen im Gesicht, die immer mal wieder schuppen und jucken.....
Eigentlich mag ich es, mir so richtig okklusive Cremes aufzutragen! Was die ideale Versorgung meiner Haut angeht bin ich aber eher noch am Anfang des Weges...ich nähere mich dem Gedanken an, es mal mit einer Emulsion zu versuchen, bin sozusagen gerade dabei, den Mut dafür zu sammeln :-)
Ohje, das kenn ich. So wie du das beschreibst, könntest du W/Os probieren. Wie wärs mit Heikes Aloe Creme?

Ich komm auch von den ganz abdichtenden W/Os. Vorm Selbstrühren brauchte ich 2 x täglich Linola-Fett, sonst hatte ich richtig schlimm schuppige und wunde Haut. Bin allerdings gerade von den W/Os weg und nehme nachts den CranberryBalm ohne was drunter ( und auch ohne Sanddorn und mit Reiskeim statt Argan) und tagsüber eine O/W.
Liebe Grüße
Eulalie

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Es ist nichts gegen eine Ölmischung über eine Pflege/Serum aufzutragen, aber, wenn es nicht richtig gemacht wird,
noch auf feuchte Haut und so lange emulgieren bis kein ölige Film zu sehen/Spüren ist, sonst wird’s noch schlimmer,
die Haut wird trockener.
Und manchmal ist es besser am Tag eine einfache, für die Nacht richtig tolle Pflege/Ölmischung mit Wirkstoffölen.
WunderbareDame hat geschrieben:
Sonntag, 17. Januar 2021, 19:43
...Außerdem habe ich einige kleine Stellen im Gesicht, die immer mal wieder schuppen und jucken.....
Mir hat bei trockenen schuppigen stellen Heikes Cranberry-Hydrofluid geholfen, nur als Tipp. :)
Liebe Grüße
Eva

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Eulalie hat geschrieben:
Sonntag, 17. Januar 2021, 20:08
Wie wärs mit Heikes Aloe Creme?
Hej Eulalie, danke für deine mitfühlende Antwort! Die Aloe-Creme klingt wirklich toll, ich behalte das Rezept auf jeden Fall im Auge, im Moment erscheint es mir noch zu komplex für mich als Neuling :wink:

Ich habe mir jetzt auf Basis einer von Heikes Rahmenrezepturen ein Rezept für eine Tagescreme mit weniger Zutaten zusammengestellt.
Netteste Grüße von der WunderbarenDame

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Lila Blume hat geschrieben:
Montag, 18. Januar 2021, 00:06
Es ist nichts gegen eine Ölmischung über eine Pflege/Serum aufzutragen, aber, wenn es nicht richtig gemacht wird,
noch auf feuchte Haut und so lange emulgieren bis kein ölige Film zu sehen/Spüren ist, sonst wird’s noch schlimmer,
die Haut wird trockener.
Das ist ein super Tipp, den ich so noch nicht gehört hatte! Ich habs jetzt seit ein paar Tagen so gemacht und habe den Eindruck von weniger Spannungsgefühlen und mehr Gepflegtheit auf der Haut! :yeah:
Zuletzt geändert von Annika am Freitag, 22. Januar 2021, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert
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WunderbareDame hat geschrieben:
Freitag, 22. Januar 2021, 07:13
...habe den Eindruck von weniger Spannungsgefühlen und mehr Gepflegtheit auf der Haut! :yeah:
Oh, super, es freut mir wirklich sehr :fred:
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von Helga »

WunderbareDame hat geschrieben:
Freitag, 22. Januar 2021, 07:13
Lila Blume hat geschrieben:
Montag, 18. Januar 2021, 00:06
Es ist nichts gegen eine Ölmischung über eine Pflege/Serum aufzutragen, aber, wenn es nicht richtig gemacht wird,
noch auf feuchte Haut und so lange emulgieren bis kein ölige Film zu sehen/Spüren ist, sonst wird’s noch schlimmer,
die Haut wird trockener.
Das ist ein super Tipp, den ich so noch nicht gehört hatte! Ich habs jetzt seit ein paar Tagen so gemacht und habe den Eindruck von weniger Spannungsgefühlen und mehr Gepflegtheit auf der Haut! :yeah:
Wenn Du aufgrund auftragen des Balms/Ölmischung auf feuchte Haut nun weniger Spannung verspürst, ist das ein Zeichen, dass Deiner Haut reine Fettpflege auf Dauer nicht reicht. Schau mal hier wird es gut beschrieben:
Auszug aus o. a. Link "kann ich meine Haut ausschließlich mit Ölen pflegen": klick
... Pur und ohne eine weitere Pflegeergänzung sind Öle für nicht mehr ganz junge Haut auf Dauer nicht optimal. Der Grund ist, dass unsere Haut neben rückfettenden und restrukturierenden Lipiden auch Feuchtigkeit benötigt. Gesunde, junge Haut ist gut hydratisiert und verfügt über ausreichend feuchtigkeitsbindende Substanzen (oben genannte NMF) in der Haut.
Reifere und trockene Haut profitiert jedoch in hohem Maße von extern zugeführtem Wasser und von Substanzen, die diese Feuchtigkeit binden, weil sie selbst nicht mehr über ausreichende Gehalte an Substanzen des NMF verfügt. Nur mit Öl gepflegt, verliert die Haut ihren Turgor (so nennt man den Druck einer mit Flüssigkeit gefüllten Zelle nach außen) und wirkt nach einiger Zeit pergamentartig und trocken.

Hinzu kommt, dass viele hauteigene Stoffwechselprozesse (u. a. Enzymaktivitäten) einen Mindestgehalt an Wasser voraussetzen. Fehlt dieses, können hauteigene Fette micht mehr gespalten werden, die für den Einbau in die Hautbarriere benötigt wären. Auch eine nachlassende Produktion an hauteigenen Emulgatoren kann bei einer reinen Ölpflege zu Problemen führen, weil die Emulgatoren dafür sorgen, dass Fett und Wasser eine schützende Emulsion bilden, die auf der Hautoberfläche spreitet.
Eulalie hat Dir ja schon die Aloe-Creme genannt, diese könnte gut passen :) weil Du ja reichhaltige, okklusive Pflege magst und diese Creme hat auch eine Wasserphase mit Wirkstoffen.
Falls auch diese Creme mit der Zeit zu Spannung führt, nimmst Du einfach ein Rezept mit weniger hoher Fettphase, da ist dann noch mehr Wasser und Hydratisierer enthalten :).
Aber erst mal testen, Beratung diesbezüglich wie immer hier :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Liebe Community,
Ich möchte hier wirklich alle ansprechen, von der "wunderbaren Dame" bis hin zu den Profis - mir genügt dieser eine Thread und ich bekomme so viel Input und Information, das ist einfach großartig! Für Rührküken jeden Alters der Hit.

Habt vielen Dank dafür.

Liebe Grüße Viola

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