im Küchentresen habe ich bereits mein Konzept für eine Massagelotion vorgestellt und da es dazu Interesse gab hier ein eigener Thread dazu.
Hintergrund dazu ist, dass beim Physiotherapeut immer nur Mineralölhaltige Lotionen verwendet werden und ich eine Alternative dazu suche. Glücklicherweise hat sich der Physiotherapeut einverstanden erklärt, die Lotionen mit zu testen und zu sagen, was daran noch verbessert werden sollte.
Die Grundanforderungen an die Massagelotion sind folgende:
- langsames Einzugsverhalten: Die Lotion sollte nicht all zu schnell einziehen sondern eine Weile auf der Haut aufliegen.
- keine Rubbelbildung bei längerer Massage: Bei einigen Lotionen bildet sich eine Art "Radiergummiabrieb", der auf jeden Fall vermieden werden muss, da das bei der Anwendung stört. Achtung: auch normale Cremes, die sonst gut einziehen bilden bei längere Massage diese Rubbel -> bisherige Hauptverdächtige für das Verhalten: Xanthan, Wachse
- Konsistenz: die Lotion soll keine feste Creme darstellen, aber auch nicht so flüssig sein, dass sie gleich wegläuft
- Haptik: Bei der Massage darf die Haut nicht gleich "wegflutschen", es muss dabei "Grip" vorhanden sein.
Meine bisherige Rezeptur schaut wie folgt aus:
30.5 % Fettphase (30.5 g)
Öle, Buttern und Wachse (25 g | 25 %):
3 g Neutralöl (3 %)
3 g Jojobaöl (3 %)
4 g Kokosöl (4 %)
3 g Sheabutter (3 %)
6 g Macadamianussöl (6 %)
3 g Kakaobutter (3 %)
3 g Mandelöl (3 %)
Emulgatoren/Konsistenzgeber (5.5 g | 5.5 % | 14.8 % der Fettphase¹)
3.5 g GSC POF (3.5 %)
1 g Phospholipon (1 %)
1 g Cetylalkohol (1 %) als Konsistenzgeber
69.5 % Wasserphase (69.5 g)
Wirkstoffe (3 g | 3 %):
3 g Glycerin (3 %)
Hilfs- und Zusatzstoffe (5 g | 5 %):
0.5 g Distarch Phosphate (0.5 %)
3.5 g Dermosoft 1388 eco (3.5 %)
1 g Kaliumsorbat (1 %)
61.5 g Wasser (61.5 %)
Was meine Vorgehensweise angeht zitiere ich mich selbst aus dem Küchentresen:
Also, meiner Meinung nach sind die Punkte die ich noch ändern muss hier der Einsatz von Phospholipon, da es auf die Dauer recht teuer wird (Pro Anwendung wird eine recht große Menge der Lotion verbraucht...). Falls ich einen geeigneten Ersatz finde, werde ich es evtl hier ersetzen. Allerdings eilt der Punkt nicht.Ich bin dabei ursprünglich von der Handlotion "very British" von Laferiquee ausgegangen weil ich die Konsistenz schon recht passend fand. Die Öle habe ich dann großteils durch Niedrigspreiter ersetzt, damit die Lotion nicht zu schnell einzieht und bin dann Stück für Stück mit der FP hochgegangen bis der Physiotherapeut mit dem Einzugsverhalten und der stoppenden Wirkung bei der Massage zufrieden war.
Ich glaube der wichtigste Punkt war dann noch den Gelbildner Xanthan durch Distarch Phosphate zu ersetzen, da Xanthan bei längerer Massage irgendwann angefangen hat zu Rubbeln (Radiergummiabrieb). Mit Distarch Phosphate bleibten die Rubbel weg und gleichzeitig bleibt die Lotion griffig genug, sodass die Haut bei der Massage nicht wegrutscht.
Ein paar Kleinigkeiten was die Fließfähigkeit angeht werden noch optimiert, aber das grobe Konzept so passt eigentlich recht gut bzw. der Physiotherapeut ist zufrieden damit.
Vermutlich werde ich das Phospolipon auch noch streichen wenn ich einen geeigneten Ersatz finde, da in der Menge für den Einsatzzweck langfristig zu teuer.
Für den Cetylalkohol suche ich auch noch Alternativen, da ich mit Fettalkoholen nicht komplett glücklich bin, aber Wachse auch wegen langfristigen Rubbeln raus sind.
Ansonsten finde ich das Fettsäurenspektrum noch nicht ideal und mit gefällt der Einsatz von Cetylalkohol nicht komplett (aufgrund hoher Komedgenität... ist am Körper eigentlich nicht so tragisch wie im Gesicht aber ich kann mich mit Fettalkoholen einfach nicht anfreunden). Das Cetylalkohol lässt sich allerdings aufgrund der Ribbelbildung nicht mit Bienen- oder Beerenwachs ersetzen, habe ich schon getestet. Falls jemand einen Vorschlag für einen anderen Konsistenzgeber hat, gerne her damit.
Also ich bin gespannt auf Ideen, Anregungen, Kritik von euch
