Eigentlich habe ich keine Zeit

, da liegt ein Satz Korrekturen, und zwei Prüfungsvorschläge warten auf Ausformulierung, aber mir ist sehr wichtig, zeitnah zu reagieren – zumal auch mein Name gefallen ist.
Zunächst: Ich schätze alle an dieser Diskussion Beteiligten sehr, und ich kann alle Aussagen (auch die von mir gelöschten) durchaus annehmen. Sie sind ein Ausdruck von Authentizität, vom Ringen um Klärungen. Das heißt nicht, dass ich ihnen inhaltlich zwingend zustimme. Ich kann das gut trennen.
Die Rührküche wurde 2007 von mir aus sehr persönlichen Gründen ins Leben gerufen, um mich mit anderen auszutauschen, ohne für meine Herangehensweise angegriffen zu werden. In einem anderen Forum damals war dies leider nicht möglich. Die Rührküche sollte ein Ort für mich und eine Handvoll Leute werden …
dachte ich.

Nun ist die Rührküche das letzte richtige Forum im deutschsprachigen Raum, das geblieben ist, und es ist das am längsten existierende. Es gibt keine andere Ressource mit einem solchen gesammelten Erfahrungswissen. Damit habe auch ich als Gründerin eine gewisse Rolle und mittlerweile eine gewisse … ja, »Präsenz«, ob ich das nun will oder nicht. Dies zu leugnen wäre naiv.
In der Rührküche gibt es tatsächlich einige, die mit mir dieses Konzept seit nun fast 15 Jahren weiterentwickelt und weitergegeben haben. Ich habe lange Weggefährtinnen, das stimmt, sie sind auch mir ans Herz gewachsen. Und ja, wenn man jemanden über viele Jahre »kennt«, wird das Herz weit und verzeiht schnell. Ich gestehe das alles, Olionerd.

Nun nehme ich jedoch den Menschen, den Du namentlich genannt hast, ganz anders wahr. Ich mag klare Worte, solange der Mensch dahinter freundlich bleibt – damit meine ich eine echte, zugewandte Freundlichkeit. Und die ist zweifelsfrei ein Teil dieses Menschen, den ich sehr schätze. Nicht immer hätte ich in einer Situation ebenso reagiert, nicht alles fand ich gut, das stimmt auch, ja. Aber gehört zum Miteinander-Leben nicht auch dazu, manche Dinge einfach stehenlassen zu können? Zu akzeptieren, dass jemand mit manchen Dingen anders umgeht?
Die große Mehrheit rührt hier nach meiner Wahrnehmung nach persönlichen Vorstellungen. Es gibt Schnittmengen mit »meinem« Konzept, aber auch andere Konzepte, und sie funktionieren. Ich denke, dass die meisten hier den Menschen »Heike« respektieren und durchaus mögen, ansonsten aber ihr eigenes Ding machen und sich ihren Teil denken. Wir sind alle alt genug, stehen im Leben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele gibt, die Dinge nicht auszusprechen wagen. Ich denke eher, dass es einige gibt, die manche Dinge wahrnehmen, sie aber auch so annehmen, wie sie sind.
Bisweilen stoße ich auf Formulierungen, die ich sehr unangenehm empfinde. Da wird von meinen »Jüngern« geschrieben, als wären Menschen, die mich schätzen und das, was ich mache, gut finden, »Anhänger« einer Sekte oder eines Gurus. Ich empfinde solche Bemerkungen als sehr unpassend und respektlos. Auf mir gegenüber ist das unverschämt. Ich erwarte von niemandem »Ergebenheit«. Ich bin Heike, ich kann manche Dinge gut. Punkt. Andere kann ich nicht. Wertschätzung als Grundlage eines Miteinanders sollte allen selbstverständlich sein. Abweichende Meinungen stellen diese ganz sicher nicht infrage.
Warum ich das alles schreibe:
Deine Aussage »Schade finde ich, dass im Forum keine angenehmen Diskussionen möglich sind« trifft mich zutiefst. Sie entspricht so gar nicht dem, was ich empfinde. Nun bin ich seit Monaten nur wenig präsent. Daher kann ich im Augenblick nicht einschätzen, ob ich einen Prozess nicht mitbekommen habe oder die Aussage eine emotionale, aber eben eine persönliche ist.
Ja, sie trifft mich sehr und macht mich nachdenklich.
Verzeih' bitte, ich bin inhaltlich gar nicht auf Deine Aussagen eingegangen. Das, was ich von Dir gelesen habe, Olionerd, erscheint mir schlüssig, ich müsste mehr darüber lesen – aber im Moment kann ich das leider nicht, weil ich nun wieder an die Arbeit muss.