statt Anti-Age Pro-Age-Nachtcreme gerührt?

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Cucumis
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statt Anti-Age Pro-Age-Nachtcreme gerührt?

Ungelesener Beitrag von Cucumis »

Liebe Rührer,
nachdem ich recht zügig und ambitioniert in die Praxis eingestiegen bin, aber theoretisch noch nicht so weit war (ich war in Heike Käsers Buch noch nicht bei den Ölen), ist mir nun offenbar ein dicker Fehler unterlaufen: in meiner Nachtcreme ist die Ölmischung vermutlich total pro-oxidativ und bewirkt mutmaßlich das Gegenteil des Gewünschten.
Ich finde sie geruchsmäßig, farblich und haptisch sowie auch meinem Pflegeempfinden entsprechend eigentlich großartig und frage mich nun, ob ich sie besser verwerfen soll oder ob man sie irgendwie „retten“ kann und nachträglich oxidationsstabiler machen kann, zB mit Vitamin E. Außerdem konnte ich bisher nicht herausfinden wir Phyto Mac prozentual in der Ölmischung einzuordnen ist, wie B3? Ich benutze sie als reine Nachtcreme, also ohne UV-Exposition.
Jedenfalls habe ich in der Mischung statt max 10% Wirkstoffölen -> 33,3% (nämlich je hälftig Wildrose und Himbeersamen). Das Ölmischungs-Herz scheint mir auch nicht rechts ausgewogen (habe da Phytomac und Melonenkernöl reingerechnet).
Was meint Ihr? Was soll ich tun? Außerhalb des Gesichtes aufbrauchen oder Rettungsversuch möglich?
Vielen Dank für Eure Hilfe!!! 🙏
PS: liebe Admins, falls das hier besser zu den Anfängern gehört, bitte verschieben, vielen Dank!

Antiage-Nachtcreme (50 g) | 11.03.2022
Die Rezeptur besteht aus folgenden Ingredienzien:

30 % Fettphase (15 g)
Öle, Buttern und Wachse (12 g | 24 %):
2 g Shea (4 %)
2 g Squalan (4 %)
1 g Jojoba (2 %)
2 g Wildrose (4 %)
2 g Himbeersamen (4 %)
1.5 g Melonenkern (3 %)
1.5 g Phyto Mac (3 %)
Emulgatoren/Konsistenzgeber (3 g | 6 % | 20 % der Fettphase)
1.5 g Emulsan II (3 %)
1.5 g Cetylalkohol (3 %) als Konsistenzgeber
70 % Wasserphase (35 g)
Wirkstoffe (3 g | 6 %):
1.5 g Sodium PCA (3 %)
1 g Glycerin (2 %)
0.5 g Panthenol (1 %)
Hilfs- und Zusatzstoffe (0.6 g | 1.2 %):
0.1 g Cosphaderm (0.2 %)
0.5 g Rokonsal (1 %)
31.4 g Wasser (62.8 %) (Rosenhydrolat)

Animadversor
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Ungelesener Beitrag von Animadversor »

Hallo Cucumis,

Erst einmal herzlich Willkommen.
Ich bin hier leider noch sehr weit davon entfernt, eine hell leuchtende Kerze auf der Torte zu sein, aber ein bisschen glimme ich schon :happy:
Ich habe leider ein bisschen Probleme zu verstehen, was du meinst.
Die meisten Wirkstofföle, so zumindest auch das Wildrosenöl, sind oxidations- bzw. lichtinstabil und gehören deshalb in die Nachtpflege bzw. sollten sie mit einem Basisöl stabilisiert werden. Da Wildrosenöl durchaus auch pur angewendet werden kann, sehe ich persönlich keine unmittelbare Gefahr bei der Konzentration.
Himbeersamenöl sehe ich ähnlich unproblematisch und ist, wenn ich es richtig verstanden habe auch nicht besonders lichtsensibel?
Melonenkernöl habe ich noch nie irgendwo gesehen. Klingt aber interessant. Was kann das denn? Riecht es auch wie Melone? Dann muss ich das leider auch haben.

Welche Rolle spielt die Einordnung von PhytoMac, wenn du der Meinung bist, dass deine Creme so, wie sie ist, ok ist?

Zukünftig würde ich dir raten, ein neues Rezept erst einmal hier zu posten, bevor du es rührst. Hier können dir die erfahrenen Rührerinnen schon vorab sagen, was man eventuell ändern sollte.

Liebe Grüße
Ani
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Herbert Grönemeyer

Cucumis
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Ungelesener Beitrag von Cucumis »

Liebe Ani,
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. So bin ich schon ein bisschen beruhigter, da ich die Creme ohnehin nur nachts anwenden will. Etwas Basisöl ist ja auch drin. Bzgl. des Phytomac ist mein Gedankengang der, dass ich nicht recht wusste, wo ich es in die Ölmischung einschubladieren soll. Wenn ich schon soviel Wirkstofföl drin habe, wäre es ja gut den Anteil an Basisöl ebenfalls hoch zu halten und wenn ich es Shea/Jojoba/Squalan zuschlage steigt ja relativ der Anteil an Oxidationsstabilem.
Lies mal zB bei Ale..o zu Melonenkernöl … hört sich super an. Da musste ich es auch haben 😉. Sonst kann ich ja noch nicht so viel zu Erfahrungen dazu beisteuern…
Viele liebe Grüße! Ines

Leela
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Ungelesener Beitrag von Leela »

Ich sehe da eigentlich nichts prooxidatives, du hast von 30 % Fettphase, 16 % oxidationsstabile Fette:

Shea, Squalan, Jojoba, Phytosteryl Macadamiate (hat ja per se keine Fettsäuren, sondern ist nur ein Compound aus Phytosterolen) und Cetyalkohol (trägt auch zur Stabilisierung bei). Und nachts darf es gerne etwas mehr an Wirkstoffölen sein, siehe auch hier:
Ölgruppen W-1, W-2, W-3
Einsatzkonzentration: 5–10 % einer Ölmischung (in Nachtpflegeprodukten bis zu 50 %)
:)
Liebe Grüße
Leela

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MieB
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Ungelesener Beitrag von MieB »

Wenn du es nur Nachts verwendest solltest du was die Oxidation angeht auf der sicheren Seite sein. Ohne Licht sollte da nix passieren.
Meiner Haut wäre die Menge an Wirkstoffen per se zu viel, aber wenn du das verträgt ist das kein Problem. Um die Oxidation musst du dir nachts jedenfalls keine Gedanken machen.
Liebe Grüße,
Melanie

Cucumis
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Ungelesener Beitrag von Cucumis »

Vielen Dank Euch! Ich freue mich, dass ich die Creme und die Rezeptur an sich nicht verwerfen muss. Dann mache ich mich mal an die nächste Rezeptur… eine leichte Emulsion, die unter (käufliche) Sonnencreme soll… ich bin so eine Sonnentante, da muss mit allen Schikanen gearbeitet werden 😉

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