vorab zu meiner Naturkosmetik-Vorgeschichte:
Ich bin neu hier und ein absoluter Anfänger im Bereich der Naturkosmetik. Ich rühre mir zwar schon eine ganze Weile meine eigene Deocreme, "Hair-Clay", Zinksalbe und diverse Bartpflegeprodukte, allerdings war das bisher immer irgendwie "stümperhaft" und ohne groß auf den pH Wert zu achten. Außerdem sind alle Produkte Wasserfrei oder haben so wenig Wasser was Emulgatoren bisher nie wirklich notwendig gemacht hat. Jedenfalls hat das irgendwie immer ohne geklappt.

Ich bin ein Mann (über 30) mit sehr spärlichem Bartwuchs und vielen Lücken im Bart sodass ich mich dazu entschieden habe der Natur hier etwas unter die Arme zu greifen. Deshalb nutze ich Minoxidil morgens und abends im Gesicht. Minoxidil ist ein topischer Wirkstoff um erblich bedingten Haarausfall zu stoppen und die Produktion neuer Haare zu fördern. Ich möchte hier eigentlich keine Diskussion über diesen Wirkstoff, den Erfolg oder die Risiken bei der Anwendung im Gesicht entfachen. Es gibt allerdings genug unabhängige Quellen die immense Fortschritte versprechen. Auch ich habe schon sehr viel neue Barthaare damit gewinnen können. Falls fragen diesbezüglich bestehen kann man mich gerne per PN anschreiben.
Jedenfalls haben Produkte mit Minoxidil immer sehr viel Alkohol mit drin, weshalb es meine Haut relativ schnell reizt, austrocknet und zu jucken anfängt. Habe mir um dem entgegenzuwirken zuerst eine Urea Creme gekauft die auch relativ gut gewirkt hat. Habe dann versucht eine selbst zu machen um etwas mit dem Duft, den Ölen und den Wirkstoffen zu experimentieren. Das war allerdings noch bevor ich von Olionatura und diesem Forum erfahren habe. Daher habe ich es nach einem Rezept von Spinnrad (Klick) gerührt.
Dann dachte ich mir ich kann noch einen weiteren Wirkstoff in die Creme integrieren der zusätzlich das Haarwachstum beeinflusst. Der Wirkstoff ist LCLT (L-Carnitin Tartrat). Laut einer Studie wirkt sich auch dieser positiv auf den Haarwuchs aus. In diversen Bartwuchsforen (ja das gibts wirklich) rühren die Leute sich das einfach in ihre gekauften Cremes. Somit hat man die pflegende Wirkung der Creme und aber zusätzlich noch ein "Haar-Booster" vereint.
Das Hauptproblem dabei ist, dass LCLT sehr sauer ist und in dem Rezept Tegomuls als Emulgator genutzt wird.
An sich ist die Creme zwar nicht geronnen und lässt sich gut auftragen, allerdings bekomme ich den pH Wert wirklich schwierig eingestellt in dieser Creme. Habe schon ordentlich Natriumlaktat rein gekippt aber es scheint nicht viel zu bewirken. Der pH Wert lag ohne Natriumlaktat irgendwo bei 3 bis 4 und mit 30 Tropfen Natriumlaktat zeigt sich auf den pH Streifen kaum ein Unterschied. Ein solcher pH Wert ist ja, wenn ich das richtig verstanden habe, kritisch für das Urea und den Emulgator.
Zusätzlich zu LCLT habe ich noch D-Panthenol beigemischt.
Hier die angepasste Rezeptur:
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Fettphase:
5g Jojobaöl
5g Arganöl
5g Hanföl
2,5g Mandelöl
2,5g Avocadoöl
8g Tegomuls
4g Ceralan
Wasserphase:
50g destilliertes Wasser
7g Glycerin
Wirkstoffe:
5g Urea
10g Hammameliswasser (statt destillierem Wasser)
1 Messerspitze Xanthan (um die Emulsion zusätzlich zu stabilisieren)
11 Tropfen Biogard 221
2g L-Carnitine Tartrat
2g D-Panthenol
30 (!!) Tropfen Natriumlaktat
Beduftet habe ich mit Lavendel und Pfefferminze da Pfefferminze sich ebenfalls positiv auf die Haarfollikel auswirkt und Lavendel beruhigend wirken soll.
Daher jetzt meine Fragen:
- Welche Basisrezeptur von Heike würde sich hier anbieten?
- Gibt es "grobe Schnitzer" in der o.g angepassten Rezepur?
- Wenn ich nun die nächste Creme mit eine von Heikes Basisrezepturen rühre, kann ich da die o.g Wirkstoffe darin vereinen (Hammameliswasser, Urea, LCLT und D-Panthenol hätte ich gerne weiterhin drin)? Und wie genau lässt sich der pH Wert von 3 auf ca 5,5 anheben?
- Wie funktioniert das Puffern in einer Rezeptur mit einem solch sauren Ausgangs-pH-Wert?
- Macht es überhaupt Sinn (mit Hinblick auf den pH Wert) Urea mit einem sauren Wirkstoff wie LCLT zu mischen oder sollte man das in zwei Cremes "aufsplitten"?
- Macht die Zusammensetzung der Wirkstoffe generell Sinn?
- Macht die Zusammensetzung der Öle Sinn oder ist darin etwas redundant (mit Hinblick auf die Ölgruppen)? Mir war hier wichtig möglichst Pflegende Öle für Haut UND Haar zu integrieren.
Ich wäre für eure Hilfe sehr dankbar.
Viele Grüße,
gonzo