Gesichtsfluid, hin zum Optimum

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Karla
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Gesichtsfluid, hin zum Optimum

Ungelesener Beitrag von Karla »

Guten Morgen beisammen,

ich bin etwas ratlos und hätte gerne Eure Einschätzung.

Schon etliche Male rührte ich Heikes Cranberry-Hydrofluid, für mich selbst, für's Mütterchen und für eine Freundin. Von diesem Fluid bin ich total begeistert, es ist wunderbar. Es gibt nur eine Kleinigkeit, die mich stört, ein klein wenig nur, aber sie stört: Eine Art Film oder, besser, Filmchen, okklusiv will ich's nicht nennen, aber in die Richtung geht's, ein wenig. Das Fluid zieht nicht komplett ein, es "liegt auf", den lieben langen Tag. Wasche ich das Gesicht, ist dieser Film weg, überraschenderweise ist er mit nur einem einzigen Schwups Wasser verschwunden.

Beim Rühren folgte ich Heikes Formulierung, passte sie aber meinem individuellen Gusto an. Was ich am Original geändert habe:

- Fluidlecithin Super hatte ich nicht, anstelle dessen nahm ich Inwitor, wie von Heike als Ersatz vorgeschlagen.
- Zusätzlich hinzugefügt wurde Hyaluron (hoch 0,5 % + nieder 0,5 %). In Phase D holte ich des weiteren 2 % Nachtkerzenöl, 2 % Sodium PCA und 2 % Natriumlaktat mit an Bord. Auch fügte ich 2 % Centellaextrakt hinzu, den Glycerinanteil des Extraktes zog ich vom Glycerin in Phase C ab. Dann gab es zusätzlich noch 0,5% L-Arginin. Der Wasseranteil besteht etwa zur Hälfte aus Hydrolat.
Das war's an Änderungen.

Ich habe mir bereits das Hirn zermartert, woran diese Filmchenbildung wohl liegen könnte. Habt Ihr eine Idee, entdeckt Ihr vielleicht eine Fehlerquelle? Habe ich etwas falsch gemacht? Ich stehe vor einem Rätsel.

Schon klar, in der Wirkstoffphase landete ich (wegen dem Nachtkerzenöl zu 2 %) bei ingesamt 11 %, empfohlen sind 10. Aber das kann es doch nicht sein.

Ohne diesen Film wäre dieses Fluid die Krönung, das Optimum.

Herzlichen Dank schon mal

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

:hallihallo:
Normalerweise reichen von den Hyaluronsäuren je 0.2%.
Heike schreibt im Porträt:
Hochmolekulare Hyaluronsäure liegt als dünner, flexibler Film auf der Haut…
und die Dosierung wird mit 0.1 - 0.2% angegeben…

Liebe Grüße,
Judy
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Karla
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Ungelesener Beitrag von Karla »

Danke, Judy, lieb von dir!

Ja, klar, das Porträt zu Hyaluron hatte ich gelesen. Eine Krux mit Hyaluron, war hier schon öfters mal Thema, aufgrund entsprechender Irritation der Rührerinnen, wegen diesen unterschiedlichen Dosierungsangaben der Hersteller, die einen geben das, die anderen geben das an. Grrr! Überdosiertes Hyaluron soll nicht "nur" Filmchen bilden, vielmehr soll es auch eine Art Gegrissel auf der Haut hervorrufen. Das ist bei meiner Filmchenversion aber nicht der Fall. Kein Gegrissel, es gibt nur Filmchen, glattes Filmchen.

Karla
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Ungelesener Beitrag von Karla »

Ich habe noch einen Verdacht, woran diese Filmchenbildung liegen könnte, etwas, das ich die ganze Zeit erfolgreich verdrängte. Trau's mich aber nicht zu sagen. :seufz: :gaga:

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Liebe Karla,
genau wie meiner geschätzten Kollegin @Judy sprangen mir auch die 0,5 % Hya high ins Auge - das ist fürs ganze Gesicht viel zu viel! Wird das wirklich so unterschiedlich angegeben? Hab ich gar nicht in Erinnerung.

Jedenfalls gewundert haben mich auch die 0,5% L-Argin: du hast den finalen pH-Wert kontrolliert, ja?

Und was traust du dich jetzt nicht zu sagen? Ich glaube, hellsehen kann hier keiner ;-)
Gruß Nine

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Karla hat geschrieben:
Freitag, 18. November 2022, 11:27
Das Fluid zieht nicht komplett ein, es "liegt auf", den lieben langen Tag. Wasche ich das Gesicht, ist dieser Film weg, überraschenderweise ist er mit nur einem einzigen Schwups Wasser verschwunden.
Ich vermute, dass es Imwitor ist, den Du spürst :), dessen Haptik ist eben so und gibt vielen das sichere Gefühl, dass die Haut nicht austrocknet, aber so hat jeder Emulgator seine Eigenheiten :):
Vor vielen Jahren habe ich mit mir selber eine Abmachung getroffen:
Ich will das hautphysiologisch beste für meine Haut, wie immer es sich anfühlt, wie immer auch die Konsistenz ist, notfalls würde ich sprühen - und so halte ich es bis heute :).

Eigentlich ist es eine Gewohnheits- oder Kopfsache:
Man ist von Kaufprodukten eine bestimmte Haptik gewöhnt und will das meist wieder haben, vielleicht fühlt man sich sogar sicher damit. Trotzdem - ein bisschen umgewöhnen schadet nicht, vielleicht auch umdenken :wink:
In all den Jahren in denen ich hier im Forum bin sind eigentlich wenige solche Fälle gewesen: Frisch im Forum, bestehen sie wegen der gewünschten Haptik auf einen bestimmten Emulgator (den ich nie benutzen würde), sind blind und taub für Vorschläge und sind eigentlich nie richtig glücklich mit der Gesichtspflege geworden.

Was ich sagen will: Haptik ist wichtig - für mich steht sie allerdings nicht an allererster Stelle :).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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