Heiligenkraut
Moderator: Birgit Rita
Heiligenkraut
bin gerade bei den schwiegereltern und bin durchs garten gerannt auf der suche nach destillierbarem ... habe tatsächlich noch blühende schafgarbe gefunden ... und auch heiligenkraut: Santolina chamaecyparissus .... es duftet nach zerreiben in den fingern sehr fein ... kann ich es vielleicht auch mal durch die mixonardo jagen?
- Heike
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Belastet das nicht Eure Beziehung?Mixine hat geschrieben:bin gerade bei den schwiegereltern und bin durchs garten gerannt auf der suche nach destillierbarem ...
Es ist wohl ein bekanntes Heilpflänzchen, verrät mir Google beim erstem Blick. Rein in die Mixonardo!habe tatsächlich noch blühende schafgarbe gefunden ... und auch heiligenkraut: Santolina chamaecyparissus .... es duftet nach zerreiben in den fingern sehr fein ... kann ich es vielleicht auch mal durch die mixoardo jagen?
Ursel Bühring hüllt sich in Schweigen, sehe ich gerade … mal gucken, ob ich noch etwas finde oder eine unserer Kräuterfrauen hier lesen.
Liebe Grüße
Heike
Heike
denke nüscht ... schwiegermama hatte es mal aus bretagne mitgebracht und wusste eh nicht mehr genau was es sit ... erst blättern durch diverse kräuterbücher hat klarheit gebracht ... habe auch schon gegoogelt und das exrakt davon soll haut und haar kräftigen ... immerhin nüscht giftigHeike hat geschrieben: Belastet das nicht Eure Beziehung?
es durftet jedenfalls sehr leckerHeike hat geschrieben: Es ist wohl ein bekanntes Heilpflänzchen, verrät mir Google beim erstem Blick. Rein in die Mixonardo!
- Rosamunde
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Mixine, ich wundere mich, dass dieses Kräutlein in den Kräuterbüchern nicht vertreten ist. Ich hab´s auch im Garten. Es hat ja einen intensiven Duft. Einzig im Aromatherapie-Buch von Eliane Zimmermann hab ich über´s Äö folgendes gelesen:
Eigenschaften: stark antiinfektiös, antiparasitisch, mukolytisch.
Haupt-Indikationen: Wurmbefall (Spulwurm), Hautparasitosen, Bronchitis. Nebenwirkungen: neurotoxisch und abortiv, dieses Öl wird in der Aromatherapie normalerweise nicht verwendet.
Wie gesagt, das gilt für das ÄÖ
Eigenschaften: stark antiinfektiös, antiparasitisch, mukolytisch.
Haupt-Indikationen: Wurmbefall (Spulwurm), Hautparasitosen, Bronchitis. Nebenwirkungen: neurotoxisch und abortiv, dieses Öl wird in der Aromatherapie normalerweise nicht verwendet.
Wie gesagt, das gilt für das ÄÖ
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. G. Orwell
- Heike
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Mixine, wenn das Destillat so wird wie die Lindenblüten, wird es wundervoll!
Ich habe nachgedacht, inspiriert durch Dein Script: Möglicherweise ist es mit den Lindenblüte ähnlich wie mit Kamillenblüten wegen der problematischen Schüttdichte durch die Blütenköpfchen – trockene Destillation wird hier intensiver.
Ich gehe zur Zeit in jedem Falle als Lindenblüte ins Bett. Vielleicht fülle ich mir etwas als Seelenwärmer für die Schule ab. Wenn mich ein paar Spätpubertierende nerven, kann ich entspannt schnüffeln und bin so sanft wie der Dalai Lama.
Ich habe nachgedacht, inspiriert durch Dein Script: Möglicherweise ist es mit den Lindenblüte ähnlich wie mit Kamillenblüten wegen der problematischen Schüttdichte durch die Blütenköpfchen – trockene Destillation wird hier intensiver.
Ich gehe zur Zeit in jedem Falle als Lindenblüte ins Bett. Vielleicht fülle ich mir etwas als Seelenwärmer für die Schule ab. Wenn mich ein paar Spätpubertierende nerven, kann ich entspannt schnüffeln und bin so sanft wie der Dalai Lama.
Liebe Grüße
Heike
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Nachdem das ÄÖ 39% Monoterpen-Ketone enthält, würde ich ehrlich gesagt darauf verzichten.
Gerade dieses Keton (Artemisia) wird von E. Zimmermann als speziell geschulten Ärzten vorbehalten eingestuft und mit Ketonen ist eh nicht zu scherzen. Ketone sind zwiespältig, einerseits sind sie sehr hautfreundlich, andererseits können sie giftig und auch krampfauslösend sein.
Freu Dich lieber am Duft der Pflanze, dann bist Du auf der sicheren Seite, so doof es klingen mag .
Gerade dieses Keton (Artemisia) wird von E. Zimmermann als speziell geschulten Ärzten vorbehalten eingestuft und mit Ketonen ist eh nicht zu scherzen. Ketone sind zwiespältig, einerseits sind sie sehr hautfreundlich, andererseits können sie giftig und auch krampfauslösend sein.
Freu Dich lieber am Duft der Pflanze, dann bist Du auf der sicheren Seite, so doof es klingen mag .
Liebe Grüsse
Margaris
Margaris
so nun mit vollem bauch und einigen leckeren rotwein tropfen sitze ich wieder am computer und bin doch recht froh gefragt u haben denn im www wird es zwar als heilpflanze hin und wieder geführt, zu den eigenschaften jedoch wird nicht viel erzählt ... wenn dann für ein wässrig-alkoholischen auszug .... also würde ich es, auch nach dem, was ihr geschrieben habt, doch lieber im garten stehen lassen ... wobei es als äö in der parfümerie unter *santolina* auch mal vorkommt ... zu den "heilwirkungen" ist es mir aber auch zu wenig infos .... es wird übrigens auch zypressenkraut genannt ... es gibt auch verschiedene ... hier ist es das "silberne"Heike hat geschrieben:Mmmh … das ist aber auch im Hydrolat, und eben zusätzlich die wasserlöslichen flüchtigen Bestandteile. Ist doch ein wenig Vorsicht angebracht? Was meinst Du?Rosamunde hat geschrieben:Wie gesagt, das gilt für das ÄÖ
immerhin habe ich nun frische schafgarbe und kann dies dann mit dem hydrolat aus trockenkräutergut was schon seit einigen monaten vor sich hin reift vergleichen! sowas finde ich auch sehr spannend ... der vergleich mit lavendel steht auch noch bevor ... dann kann ich zumindest mit meinen "sinnen" die trocken und frischpflanzenhydrolate bei diesen arten direkt vergleichen
Heike, das freut misch wirklich das dir die lindenblüten so gefallen ich mag sie auch .... und wie ich sehe hast du schon in der studie gestöbert ... und auch was im gegensatz zu mir verstanden
- Rosamunde
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Mixine, ich wunder mich auch, dass man über dieses Kraut kaum was in der Literatur oder im Netz findet. Woher hat der Kraut seinen Namen? Es duftet recht intensiv und sieht auch schön aus. filigran, silbrig. Vielleicht könnte man es als "Mottenkugeln" verwenden, aber im Garten sieht´s ja schön aus. Wollen wir es da belassen.
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- Heike
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Ich habe es bei Maienfelser gefunden (d. h. in dem kleinen Katalog von 2005; auf der Webseite war ich aktuell nicht).
Rosamunde, ich habe gerade auf Deinen Tipp hin bei Eliane Zimmermann nachgeschaut. Artemisia-Keton ist auch ein Hauptbestandteil von Beifuß, das ebenfalls in der Aromatherapie vermieden wird; Wurmbefall wird bei beiden Pflanzen als Indikation genannt. Das Hydrolat wird nicht hochgiftig sein, ich würde es dennoch, wenn überhaupt, mit Bedacht verwenden (wie Margaris schon schreibt). Homöopathische Wurmkur für den Nachbarhund?
Regina, Hydro- oder Lipophilie ist nicht das wesentliche Kriterium. Die meisten ätherischen Öle werden durch Wasser(dampf)destillation gewonnen (wie Heiligenkraut-ÄÖ auch), ergo sind sowohl lipophole als auch hydrophile flüchtige Moleküle bis zu einer bestimmten Molekülgröße im Destillat. Ob sie auch im Hydrolat sind, entscheidet sich u. a. daran, ob man das ÄÖ abzieht oder im Destillat belässt. Selbst wenn man abzieht, bleiben gewöhnlich minimale Anteile zurück; die Angaben in der Literatur sind da unterschiedlich; Eliane Zimmermann nennt bis zu 3 %, andere 0,5–1 % . In einigen meiner Hydrolate ist die enge Stelle am Blauglas-Flaschenhals ölig benetzt, in anderen sehe ich die dispergierten Öltröpfchen im Destillat schwimmen, wenn ich es schüttle. Einige sind einfach klar.
Exakte Analysen, wieviel davon jeweils im Destillat verbleibt, können wir leider nicht leisten.
Rosamunde, ich habe gerade auf Deinen Tipp hin bei Eliane Zimmermann nachgeschaut. Artemisia-Keton ist auch ein Hauptbestandteil von Beifuß, das ebenfalls in der Aromatherapie vermieden wird; Wurmbefall wird bei beiden Pflanzen als Indikation genannt. Das Hydrolat wird nicht hochgiftig sein, ich würde es dennoch, wenn überhaupt, mit Bedacht verwenden (wie Margaris schon schreibt). Homöopathische Wurmkur für den Nachbarhund?
Regina, Hydro- oder Lipophilie ist nicht das wesentliche Kriterium. Die meisten ätherischen Öle werden durch Wasser(dampf)destillation gewonnen (wie Heiligenkraut-ÄÖ auch), ergo sind sowohl lipophole als auch hydrophile flüchtige Moleküle bis zu einer bestimmten Molekülgröße im Destillat. Ob sie auch im Hydrolat sind, entscheidet sich u. a. daran, ob man das ÄÖ abzieht oder im Destillat belässt. Selbst wenn man abzieht, bleiben gewöhnlich minimale Anteile zurück; die Angaben in der Literatur sind da unterschiedlich; Eliane Zimmermann nennt bis zu 3 %, andere 0,5–1 % . In einigen meiner Hydrolate ist die enge Stelle am Blauglas-Flaschenhals ölig benetzt, in anderen sehe ich die dispergierten Öltröpfchen im Destillat schwimmen, wenn ich es schüttle. Einige sind einfach klar.
Exakte Analysen, wieviel davon jeweils im Destillat verbleibt, können wir leider nicht leisten.
Liebe Grüße
Heike
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Deine Schlussfolgerung impliziert, dass Monoterpenketone durch ihre Lipophilie nicht im Hydrolat sind. Ihre Lipophilie ist hier nicht bestimmendes Kriterium. Man gewinnt sie u. a. gezielt durch Wasserdampfdestillation. Darauf bezog sich meine Aussage. Es ist, denke ich, hier hilfreich, rein begrifflich das Destillat von dem Hydrolat zu unterscheiden. Im Destillat ist alles – ätherisches Öl und wasserlösliche flüchtige Komponenten aus der Pflanze. Im Handel wird das ätherische Öl abgezogen, zurück bleibt das Hydrolat. Wenn wir dies nicht tun, haben wir ein Hydrolat mit der Gesamtausbeute an ätherischen Ölen. Bei einer 4 ml-Lavendelschicht oben auf würde ich auch abziehen, aber bisher ließ sich das ätherische Öl durch Schütteln wieder ausreichend dispergieren.Regina hat geschrieben:Sag ich doch, "Monoterpenketone sind öllöslich, also vermutlich nicht oder nur wenig davon im Hydrolat".
Die spezifische Wirkungsweise von Destillaten ergibt sich gerade durch die diffizile Verdünnung. Auch ätherische Öle werden therapeutisch oft nur verdünnt angewandt, 1 % sind keine Seltenheit. Da hätten wir therapeutisch eine vergleichbare Verdünnung wie in einem Hydrolat.
Liebe Grüße
Heike
Heike
Margaris hat geschrieben:
Auf dieses Posting hat sich meine "Schlussfolgerung" bezogen.Nachdem das ÄÖ 39% Monoterpen-Ketone enthält, würde ich ehrlich gesagt darauf verzichten.
Gerade dieses Keton (Artemisia) wird von E. Zimmermann als speziell geschulten Ärzten vorbehalten eingestuft und mit Ketonen ist eh nicht zu scherzen. Ketone sind zwiespältig, einerseits sind sie sehr hautfreundlich, andererseits können sie giftig und auch krampfauslösend sein.
Freu Dich lieber am Duft der Pflanze, dann bist Du auf der sicheren Seite, so doof es klingen mag