Frage bezüglich Preis

[Kraeuterhexe]

Hab mal eine Frage an die, die die selbstgemachten Cremes und Sachen verkaufen. Ich verkaufe ja eigentlich gar keine. Jetzt möchte aber jemand aus der Familie ein Dauerabo für Zahnpulver, Creme und Shampoobar. Ich will natürlich nah an den reinen Rohstoffpreisen bleiben, also zum Selbskostenpreis,will da ja kein Gewinn rausschlagen. Ich kann aber eben auch nicht meine Verwandtschaft kostenfrei versorgen, mich kostet es ja auch eine Menge Geld, gerade weil ich erstmal nur Kleinmengen von allen Sachen habe. Ihr kennt das ja. Es wird sich zeigen, was ich später in günstigerer größerer Menge bestellen kann. Was meint ihr dazu zu folgenden Preisen? Zahnputzpulver 50g 2€ ( im Internet 50g zwischen 9,90€und 14,90€), schampoobar 65g 3,50€ (im Internet zwischen 9 und 16€ die 60g), Creme 40g 3€.
Ich mache das maximal für Verwandtschaft, ansonsten rühre ich nur für uns selbst.
Am Liebsten verschenke ich immer alles, aber bei einem Startanschaffungspreis von mittlerweile 500€ in einem Monat kann ich Dauerbedarf nicht immer verschenken, auch an Familie nicht

[Nine]

... Ich will natürlich nah an den reinen Rohstoffpreisen bleiben, also zum Selbskostenpreis,will da ja kein Gewinn rausschlagen....

Liebe Kräuterhexe,
das Thema taucht immer mal wieder hier im Forum auf, und ich kann die Antwort ganz kurz halten: Du darfst nichts verkaufen! Egal, ob "zum Selbstkostenpreis", an die Verwandtschaft, für den Schulbazar ... Für dieses Inverkehrbringen sind stets und immer sämtliche Anforderungen der europäischen Kosmetikverordnung zu erfüllen, deshalb also: nein

"Trotzdem" liebe Grüße
Nine

[Kraeuterhexe]

Ok, ich danke dir. Natürlich ist das rechtlich so richtig. Ist halt immer eine Zwickmühle. Eigentlich war mein Plan nur zu verschenken zu besonderen Anlässenund ansonsten für uns selbst zu rühren. Das ist mir eigentlich auch lieber so

[Kraeuterhexe]

Aber die Anfragen sind schneller da manchmal als einem lieb ist

[Kraeuterhexe]

Ihre könnt den Beitrag gerne löschen, da er sich ja mit der Antwort erübrigt hat

[Kraeuterhexe]

Wie macht ihr das denn bei solchen Anfragen? Man will ja keinem auf die Füße treten

[colegoga]

Wie macht ihr das denn bei solchen Anfragen? Man will ja keinem auf die Füße treten

Hatte letztens auch eine Anfrage und so gelöst:

Freundlich die rechtliche Sachlage erklärt und zwei Lippenpflegestifte geschenkt. Tante war happy und zufrieden


Liebe Grüße, Nicole

[Kraeuterhexe]

Ja, das ist eine gute Idee. Ich habe mich hier jetzt auch nochmal belesen und dann müssen die lieben Verwandten eben auf Geburtstag oder Weihnachten warten. Dann ist es eben eine ganz besondere Freude

[Kraeuterhexe]

Obwohl ich ja auch gelesen habe, dass selbst verschenken verboten sei. Aber da ziehe ich auch für mich eine Grenze. Wenn ich z.B meiner Schwester Shampoobars zum Geburtstag schenke, wird mich wohl kein Gesetz für verurteilen. Das wäre etwas extrem finde ich.

Ich habe lieben Menschen schon immer gerne selbst gemachte Dinge geschenkt, die von Herzen kommen. Nur früher war es eben kein Shampoo oder keine Creme

[Lotti]

Obwohl ich ja auch gelesen habe, dass selbst verschenken verboten sei. Aber da ziehe ich auch für mich eine Grenze. Wenn ich z.B meiner Schwester Shampoobars zum Geburtstag schenke, wird mich wohl kein Gesetz für verurteilen. Das wäre etwas extrem finde ich.

[Kraeuterhexe]

Da steht leider nur Zitat ohne Text Lotti

[Lotti]

Obwohl ich ja auch gelesen habe, dass selbst verschenken verboten sei....

Nein, das Verschenken ist nicht verboten. Es geht um das Inverkehrbringen. Dahinter steht eine gewerbliche Absicht. Wenn z. B. Kosmetikproben kostenlos abgegeben werden, um ein Produkt zu bewerben, ist das ja kein Verkauf, aber eben ein Inverkehrbringen mit gewerblicher Absicht. Wenn du Kosmetik verschenkst, ohne gewerblich damit zu tun zu haben, ist das ganz legal.
Liebe Grüße
Lotti

[Kraeuterhexe]

Achso ok. Ich hatte das hier in einem Beitrag gelesen. Das fände ich auch etwas heftig. Ich verschenke ja nichts um dann verkaufen zu können, sondern ich habe einfach eine riesen Freude daran selbst gemachtes zu verschenken. In den Laden gehen und kaufen kann jeder. Ich schenke lieber Herzensangelegenheiten. Und da Rühren so eine ist, würde es mich echt traurig machen, wenn ich das was ich mit so viel Freude gemacht habe nicht verschenken dürfte. Danke für deine Erklärung. Dann bin ich jetzt beruhigt

[Kraeuterhexe]

So kommt man zwar erst in Situationen, wo solche Anfragen kommen, aber da ich jetzt weiß, dass ich es nicht mal zum Selbskostenpreis abgeben darf müssen sich die Menschen damit abfinden.

[colegoga]

Ich habe lieben Menschen schon immer gerne selbst gemachte Dinge geschenkt, die von Herzen kommen. Nur früher war es eben kein Shampoo oder keine Creme

Ich habe das auch schon immer so gemacht
Mit Liebe gebastelt, mit Liebe verschenken.


Liebe Grüße, Nicole

[Bina]

Wo ist denn das Problem, diejenigen, die solche Produkte gerne auf Dauer haben würden, zu einem gewerblichen Verkäufer zu schicken?

Ich bin es so dermaßen leid, mir von Kundschaft (bzw. neugierigen Guckern, weil die kaufen ja nix ) vor dem Stand mehr oder weniger laut "geflüstert" anhören zu müssen, daß es Vieles von dem, was ich verkaufe, bei Freundin Dingenskirchen für deutlich weniger als die Hälfte zu kaufen gibt.

Und dann soll man möglichst noch freundlich lächeln...

[bibib]

Wo ist denn das Problem, diejenigen, die solche Produkte gerne auf Dauer haben würden, zu einem gewerblichen Verkäufer zu schicken?

Ich vermute, dass es nicht an jeder Ecke Leute gibt, die z.B. sowas wie Heikes Argan-Hydro-Moist verkaufen? Ich hab das voriges Jahr mal verschenkt (was ich selten und ungern tue), das ist auch gut angekommen, aber wenn die Beschenkte es jetzt regelmäßig haben wollen würde, wo und wie finde ich jemanden, der genau das (oder etwas vergleichbares) gewerblich herstellt und ihr verkaufen kann? Ich würde ihr das sogar sehr gönnen.

Verstehe deinen Frust total!

[Birgit Rita]

Wo ist denn das Problem, diejenigen, die solche Produkte gerne auf Dauer haben würden, zu einem gewerblichen Verkäufer zu schicken?

Ich bin es so dermaßen leid, mir von Kundschaft (bzw. neugierigen Guckern, weil die kaufen ja nix ) vor dem Stand mehr oder weniger laut "geflüstert" anhören zu müssen, daß es Vieles von dem, was ich verkaufe, bei Freundin Dingenskirchen für deutlich weniger als die Hälfte zu kaufen gibt.

Und dann soll man möglichst noch freundlich lächeln...

So unterschiedlich sind die Menschen, ich kann an keinem Seifensieder Stand vorbeigehen ohne mindestens eine Seife zu kaufen.

[Kraeuterhexe]

Ich bin es so dermaßen leid, mir von Kundschaft (bzw. neugierigen Guckern, weil die kaufen ja nix ) vor dem Stand mehr oder weniger laut "geflüstert" anhören zu müssen, daß es Vieles von dem, was ich verkaufe, bei Freundin Dingenskirchen für deutlich weniger als die Hälfte zu kaufen gibt.

Und dann soll man möglichst noch freundlich lächeln...

Ja das kann ich gut verstehen. Du hast die ganzen Verkaufshürden auf dich genommen und dann so etwas. Das ist echt blöd. Würde mir auch so gehen

[Kraeuterhexe]

So unterschiedlich sind die Menschen, ich kann an keinem Seifensieder Stand vorbeigehen ohne mindestens eine Seife zu kaufen.

Das geht mir auch so. An Seifenständen konnte ich noch nie vorbei gehen. Ich kaufe grundsätzlich an Seifenständen

[Judy]

Wie wäre es denn, wenn du dir im Gegenzug von den Beschenkten zum Beispiel einen Gutschein für Rohstoffe (wiederum) schenken lässt?
Ich glaube alle unsere gängigen Rohstoff-Anbieter führen Geschenkgutscheine im Programm…

Liebe Grüße,
Judy

[Kraeuterhexe]

Liebe Judy, das ist eine tolle Idee. Ich danke dir

[Judy]

Liebe Judy, das ist eine tolle Idee. Ich danke dir

Ich hoffe, dass es so klappt!
Liebe Grüße,
Judy

[Bina]

Das ist ein Sachbezug und machts auch nicht besser.

[Kraeuterhexe]

Das ist ein Sachbezug und machts auch nicht besser.

Wenn ich mir zum Geburtstag einen Gutschein schenken lasse ist das wohl kein Sachbezug
Ich denke da muss man in der nahen Familie auch mal auf dem Teppich bleiben, meinst du nicht?

[Kraeuterhexe]

Bei Kosmetika bedeutet das "Inverkehrbringen" die erstmalige Bereitstellung eines kosmetischen Mittels auf dem Gemeinschaftsmarkt (EG-Verordnung Nr. 1223/2009))

Indes ist mit der Bereitstellung auf dem Markt jede entgeltliche oder unentgeltliche Abgabe eines kosmetischen Mittels zum Vertrieb, Verbrauch oder zur Verwendung auf dem Gemeinschaftsmarkt im Rahmen einer GEWERBLICHEN Tätigkeit gemeint.

Das stand bei findet Anwaltskamzlei bezüglich Kosmetik. Da tauchte die Frage auch auf.
Wenn ich also an z.B. meiner Mutter immer mal eine Creme schenke und bekomme von ihr als Dank zum Geburtstag einen Gutschein, sind das keine gewerblichen Absichten. Also da muss man doch die Kirche auch mal im Dorf lassen, oder? Ihr wollt doch nicht sagen, wenn ihr euer Mama eine regelmäßige Freude macht zum Geburtstag, Muttertag oder Weihnachten und zu Weihnachten einen Drachengutschein von ihr bekommt, dass ihr dann sagt, tut mir leid, den darf ich nicht annehmen. Das ist eine Sachspende. Schenk mir bitte einen Amazongutschein, damit ich nicht in rechtliche Bedrängnis komme...

[bibib]

Dass man die Sache in der nahen Familie intern regeln kann, seh ich allerdings auch so. Aber es gibt Fälle, in denen dieses "Geschäft" schon etwas weitere Kreise zieht, und da sollte man, meiner Meinung nach, schon unterscheiden. Teilweise wird das dann sogar auf der Website beworben ...

[Nine]

Wo ist denn das Problem, diejenigen, die solche Produkte gerne auf Dauer haben würden, zu einem gewerblichen Verkäufer zu schicken?

Ich bin es so dermaßen leid, mir von Kundschaft (bzw. neugierigen Guckern, weil die kaufen ja nix ) vor dem Stand mehr oder weniger laut "geflüstert" anhören zu müssen, daß es Vieles von dem, was ich verkaufe, bei Freundin Dingenskirchen für deutlich weniger als die Hälfte zu kaufen gibt.

Und dann soll man möglichst noch freundlich lächeln...

@Bina:
Grüessli Nine

[Judy]

Dass man die Sache in der nahen Familie intern regeln kann, seh ich allerdings auch so. Aber es gibt Fälle, in denen dieses "Geschäft" schon etwas weitere Kreise zieht, und da sollte man, meiner Meinung nach, schon unterscheiden. Teilweise wird das dann sogar auf der Website beworben ...

Genauso sehe ich das auch!
Solange es in der Familie bleibt…

Liebe Grüße,
Judy

[Nine]

... Heikes Argan-Hydro-Moist ... wo und wie finde ich jemanden, der genau das (oder etwas vergleichbares) gewerblich herstellt und ihr verkaufen kann?...

Liebe Bibi, ich benutze mal deinen Post, um ein wenig mehr für das Thema und insbesondere den von Bina angesprochenen Aspekt zu sensiblisieren

Tatsächlich könnte ich dir grundsätzlich legal ein Produkt deiner Wahl zum Kauf anbieten ... AAAAber: jetzt kommen die ganzen Hürden:

• Es beginnt mit der Rezeptur: Diese ist im konkreten Fall geistiges Eigentum von Heike und die kann ich nicht "eben mal so" benutzen. Ich könnte bei Heike nachfragen, ob ich sie in Lizenz produzieren darf. Vielleicht bietet mir Heike das an, wenn ich ihr dafür 250,- € bezahle (das ist für eine Rezepturentwicklung nix, da kann man getrost im normalen B2B noch 'ne Null dranhängen!)
• Nun muss für die Herstellung eine Sicherheitsbewertung erstellt werden. Das wiederum kann ich "Kraft meiner Wassersuppe" selber machen, müsste ich es einem Consultant vergeben, kommen nochmal etwa 800 € dazu.
• Falls in dem Rezept ein anderes Konservierungssystem verwendet wird als mein etabliertes, so müsste ich strenggenommen noch ein Labor mit einem Konserviererbelastungstest beauftragen, Kosten im Minimum nochmal mindestens 500 €
• Ich selber kann zwar glücklicherweise alleine von Luft und Liebe leben , aber mein Laden mit Produktionsstätte und Buchhalterin etc. pp. wirft Fixkosten im Monat von rund 3000 € auf.

Selbst wenn ich mal die Fixkosten weglasse, so komme ich alleine durch die ganzen behördlichen (Kosmetikverordnung!) Erfordernisse auf Kosten von 250 + 800 + 500 = 1550,- € (alle netto) bevor ich nur ein einziges Produkt hergestellt, geschweige denn verkauft hätte!

Nehmen wir für Rohwaren, Flasche, Etiketten, Beipackzettel mal ca. 3,- € Kosten "für ein Stück Produkt" an und einen VK von vielleicht 12,- €, so wären (ohne den Aufwand der Herstellung {Arbeitszeit, Energiekosten ...}) nach Abzug USt bei jedem verkauften Produkt gerade mal 12 -19% - 3 = 6,72 € Erlös möglich. Damit müssten nun also erst mal die oben addierten Aufwendungen für Sicherheitsbewertung und Co. ausgeglichen werden, da habe ich den Return on Investment erst dann, wenn ich 1550,- / 6,72 = 231 (!) Stück verkauft hätte.

Frage:

1. Welcher Kunde sichert mir zu, von einem Produkt gleich mal 231 Stück zu kaufen?
2. Wovon bezahle ich Raummiete, die beste Mitarbeiterin von allen, die Steuerberaterin ... - diese Kosten habe ich bis jetzt ja noch gar nicht allokiert

(Spaß machts aber trotzdem, oder auch, wie es so schön heißt: "Für Geld alleine würd ich´s nicht machen" !)

Eure Nine