Nachtpflege ohne Fette

So macht man das bei Dr. Hauschka

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

Mathew
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Nachtpflege ohne Fette

Ungelesener Beitrag von Mathew »

Hallo Gemeinde,

in diesem Beitrag hat Devi das Konzept für die Nachtpflege von Dr. Hauschka aufgegriffen. Es gibt keine Nachtcreme im Sortiment. Statt dessen will man den Stoffwechsel der Haut unterstützen und setzt dabei auf pflanzliche Essenzen. Link

Die Produkte zur Nachtpflege beschränken sich auf Reinigung, Tonikum und ein Serum, ergänzt durch Intensivkuren. Für meine fettige Haut ist das natürlich ein sehr interessanter Ansatz. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass man bei der Nachtpflege gerne etwas mehr Öl nehmen kann, wenn man die richtigen Öle benutzt, zumal es ja Öle gibt, die bei fettiger Haut empfohlen werden. Das Konzept von Dr. Hauschka ist quasi das Gegenteil. Kein Öl, die Haut soll "atmen".

Ich möchte dieses Thema hier zur Diskussion stellen. Was ist eure Meinung zu diesem Konzept der Nachtpflege?
Herzliche Grüße
Mathew

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Mathew hat geschrieben:
Dienstag, 30. Mai 2023, 14:02
Was ist eure Meinung zu diesem Konzept der Nachtpflege?
Gemischte Gefühle :wink:. Kann sehr gut funktionieren - muss aber nicht :). Wie immer im Leben gibt es auch
zu diesem Thema ein Pro und Contra, jede Haut ist anders und hat andere Bedürfnisse. Von daher stimme ich
einer Pauschalaussage, -meinung nicht zu.
Ich bin dafür, die eigene Haut kennen zu lernen und ihr genau das zu geben was sie braucht :-), im weiteren
nicht Symptome zu bekämpfen, sondern deren Ursache finden und diese behandeln, sodass insgesamt
ein bestmögliches Ergebnis erzielt werden kann.
Meine Haut z. B. möchte keine der für mich passenden besonderen Fettsäuren missen, aber zwischendurch
wäre sie vermutlich zufrieden mit dieser Art von Pflege wie o. a :-), vielleicht sogar mit einem Tröpfchen Öl
darüber. Für andere wiederum ist ein Serum plus Toner abends das NonplusUltra :wink:, kommt eben immer
auf das Hautbedürfnis an.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Lavande
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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Mathew hat geschrieben:
Dienstag, 30. Mai 2023, 14:02
Ich möchte dieses Thema hier zur Diskussion stellen. Was ist eure Meinung zu diesem Konzept der Nachtpflege?
Ich kann aus Erfahrung sprechen, da ich vor ungefähr 20 Jahren für ein paar Jahre dieses Pflegekonzept von Dr.H. befolgt habe. Ich war auch bei Kosmetikerinnen, die Dr. H. hatten.
Für meine damalige 30-jährige Mischhaut hat es funktioniert.
Mir wurde das ganze aber auf Dauer dann zu teuer. Auch mochte ich z.B. diese Mandel-Waschpaste einfach nicht besonders gerne, bei der man auch nicht richtig "waschen" durfte, sondern nur so leicht mit den Fingern klopfte...
Dass ich jetzt aber dieses Konzept nicht mehr verfolge liegt auch daran, dass ich angefangen habe selbst zu rühren mit Heikes wunderbaren Produkten und mir das einfach auch mehr Spaß macht. Außerdem sieht meine Haut genauso gut (oder vielleicht sogar besser:-)))))))) aus. Aber nein, schlecht war das damals nicht wie gesagt.
Herzliche Grüße
Lavande

Lotti
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Ungelesener Beitrag von Lotti »

Ich würde das eher als Marketing- Strategie einordnen. Die Firma möchte ja möglichst viele ihrer Produkte an den Kunden bringen.
Und warum sollte die "Hautatmung" mit einer Emulsion und einem Tröpfchen Öl gestört sein? Ich vermute hinter diesem Begriff eher die Vorstellung einer zu starken Okklusion? Also eher wie zugekleistert. Aber das machen die meisten von uns ja auch tagsüber nicht.
Ich sehe es wie Helga. Die Pflege am besten an die individuellen Bedürfnisse unserer Haut anpassen und sich nicht von Werbeaussagen der Kosmetikfirmen zu stark beeinflussen lassen.
Liebe Grüße
Lotti

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Wenn jemand, der sich mit Haut und Kosmetik auskennen sollte, einen Satz raushaut wie "Durch sie kann die Haut frei atmen", dann werde ich hellhörig – und in meinem entschluß bestärkt, diesen teuren Kram nicht zu kaufen: Haut atmet nicht, dafür ist die Lunge da.

Von diesem Atmungs-Quatsch mal abgesehen: Mag sein, daß der Haustoffwechsel nachts am aktivsten ist, keine Ahnung. Aber ist das dann nicht erst recht ein Grund, ihr genau dann essenzielle Fettsäuren zuzuführen? Mir will nicht in den Kopf, wie fetthaltige Creme "Ausscheidungsprozesse" (Was wird denn da ausgeschieden und wie?) "belasten" können.
Okay, eine Sache fällt mir ein: Schweiß. Der ist unter einer fettigen Creme schon unangenehm. Aber fetthaltig ist noch lange nicht fettig. Selbst wenn wir uns Zeug ins Gesicht kleistern würden, das das Schwitzen oder sonstwas behindert: So what? Wir haben noch ungefähr weitere 2 Quadratmeter Haut, die frei vor sich hin, ähem, "atmen" kann. Reicht das nicht?

Klar kann man ölfreie Nachtpflege machen, wenn man das möchte und es einem guttut. Aber die Öle mit den leckersten Fettsäuren sind nun mal lichtempfindlich, also habe ich nur die Wahl, sie in die Nachtpflege zu packen oder komplett drauf zu verzichten. Ich möchte nicht verzichten und lasse es mir ganz sicher nicht von jemandem ausreden, der behauptet, Haut würde atmen.

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Stimme zwar mit dir überein, aber dass die Haut nicht „atmet“ stimmt so nicht (wenn unter „Atmung“ Sauerstoffaufnahme gemeint ist):
The cutaneous uptake of atmospheric oxygen contributes significantly to the oxygen supply of human dermis and epidermis
Hier ein wissenschaftlicher Artikel dazu. :wink:
Liebe Grüße,
Judy
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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Ich zitiere aus dem obigen von Judy verlinkten Artikel, übersetzt auf deutsch- weil ich finde, dass es dort gut erklärt wird:
"Die Haut ist neben der Lunge das einzige Organ, das direkt dem Luftsauerstoff ausgesetzt ist. Außer im Stratum corneum wird Sauerstoff in allen Schichten der Epidermis und Dermis verbraucht. Der Sauerstoffbedarf wird teilweise durch das Blut gedeckt: Die Dermis weist ein Gefäßsystem auf, das in zwei Ebenen parallel zur Hautoberfläche angeordnet ist. Der oberflächliche Plexus zwischen der Papillare und der tiefe Plexus in der unteren retikulären Dermis sind durch senkrecht ausgerichtete kommunizierende Gefäße verbunden. Kapillarbögen schlängeln sich vom subpapillären Plexus nach oben in die Papillen (Braverman, 1989). Im Gegensatz dazu verfügt die Epidermis über kein Gefäßsystem, sondern ist direkt der Atmosphäre ausgesetzt. Bereits 1851 konnte Gerlach zeigen, dass die menschliche Haut Sauerstoff aus der Atmosphäre aufnimmt."
Liebe Grüße,
Pialina

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

monacensia hat geschrieben:
Mittwoch, 31. Mai 2023, 10:48
Von diesem Atmungs-Quatsch mal abgesehen: ...
... und lasse es mir ganz sicher nicht von jemandem ausreden, der behauptet, Haut würde atmen.
Judy hat geschrieben:
Mittwoch, 31. Mai 2023, 11:23
Hier ein wissenschaftlicher Artikel dazu. :wink:
Judy, danke für den Link. :-) Wenn man geziehlt sucht, findet man weitere Artikel mit vergleichbaren Aussagen.
Pialina, danke für die Übersetzung. :-)

Inzwischen hatte ich mir den von Judy verlinkten Artikel mal angesehen, und natürlich bei weitem nicht alles verstanden.
Aber ich habe zwei Sätze gefunden (übersetzt), die ich hier hervorheben möchte:
... dass ... die oberen Hautschichten bis zu einer Tiefe von 0,25–0,40 mm fast ausschließlich durch externen Sauerstoff versorgt werden, während der Sauerstofftransport des Blutes einen geringen Einfluss hat.
Unter normalen Bedingungen werden die oberen Hautschichten ausschließlich durch die Diffusion von Sauerstoff aus der Atmosphäre versorgt.


Jetzt wäre natürlich interessant zu wissen, ob ...
  • ... der Sauerstofftransport durch Pflegeprodukte bzw. deren Inhaltsstoffe gestört werden kann?
  • Und falls ja, durch welche Inhaltsstoffe und welche Folgen daraus entstehen können?
Vielleicht findet sich ja die eine oder andere Antwort. :-)
Herzliche Grüße
Mathew

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Ungelesener Beitrag von Mathew »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 30. Mai 2023, 16:36
Kann sehr gut funktionieren - muss aber nicht :).
... jede Haut ist anders und hat andere Bedürfnisse. Von daher stimme ich
einer Pauschalaussage, -meinung nicht zu.
Ich bin dafür, die eigene Haut kennen zu lernen und ihr genau das zu geben was sie braucht :-), im weiteren
nicht Symptome zu bekämpfen, sondern deren Ursache finden und diese behandeln, sodass insgesamt
ein bestmögliches Ergebnis erzielt werden kann.
Da sind wir einer Meinung. Ich gehöre auch zu denen, die lieber eine Ursache als die Wirkung ändern. Deswegen frage ich bei solchen Sachen auch gerne nach und versuche herauszufinden, ob sie für mich (und ggf. auch andere) infrage kommen. :-)
Lavande hat geschrieben:
Dienstag, 30. Mai 2023, 17:13
Für meine damalige 30-jährige Mischhaut hat es funktioniert.
Mir wurde das ganze aber auf Dauer dann zu teuer.
...
Außerdem sieht meine Haut genauso gut (oder vielleicht sogar besser:-)))))))) aus.
Dann hast du ja bei deiner Haut vieles richtig gemacht. :-)
Und ja, man kann von dem Pflegekonzept von Dr. Hauschka, halten was man möchte, aber es ist kein Schnäppchen!
Lotti hat geschrieben:
Dienstag, 30. Mai 2023, 21:16
Ich würde das eher als Marketing- Strategie einordnen. Die Firma möchte ja möglichst viele ihrer Produkte an den Kunden bringen.
Und warum sollte die "Hautatmung" mit einer Emulsion und einem Tröpfchen Öl gestört sein? Ich vermute hinter diesem Begriff eher die Vorstellung einer zu starken Okklusion? Also eher wie zugekleistert. Aber das machen die meisten von uns ja auch tagsüber nicht.
Klar, natürlich will der Hersteller viel verkaufen. Das gilt doch für alle Hersteller. Trotzdem denke ich, dass man Dr. Hauschka nicht in denselben Sack packen kann wie z.B. Beiersdorf. Da gibt es viele Produkte, die "zukleistern", allen voran die allseits bekannte Creme in der blauen Dose, bei der an der zweiten Stelle der INCIs Paraffinum Liquidium steht. Auch deswegen wissen wir ja, warum wir hier in der Rührküche sind.

Das mit der Okklusion dürfte bei Dr. Hauschks wahrscheinlich eine Rolle spielen. Welchen Effekt eine Creme und "das Tröpfchen Öl" dabei haben oder haben können, ist eine der Fragen, auf die ich gerne eine Antwort hätte. :-)
Herzliche Grüße
Mathew

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Judy hat geschrieben:
Mittwoch, 31. Mai 2023, 11:23
Stimme zwar mit dir überein, aber dass die Haut nicht „atmet“ stimmt so nicht (wenn unter „Atmung“ Sauerstoffaufnahme gemeint ist)
Das ist eben gerade nicht die Bedeutung von "Atmung". Da gehört mindestens noch das Ausatmen dazu, im weiteren Sinne auch die Verstoffwechselung. Und das scheint die Hauschka-Webseite zu meinen, schließlich steht das was von Stoffwechsel und Ausscheidungsprozessen.

Aber selbst wenn es um die bloße Sauerstoffaufnahme ginge: Gibt es denn Studien, die belegen, daß selbige von einer Creme ver- oder zumindest behindert wird? Auch im Vergleich mit etwas fettfreiem? Und wenn ja: Ist das schlimm?

Wir reden hier im Forum die ganze Zeit davon, daß Emulsionen einziehen, daß sie mehr oder weniger aufliegen, Öle und Wirkstoffe mal in mehr, mal weniger tiefe Hautschichten vordringen, Bestandteile in die Haut eingebaut werden.
Aber wenn sie das tun, dann können sie einen Austausch von egal welchen Stoffen nur so lange behindern (falls überhaupt), bis sie eingezogen sind. Und was ist dann eigentlich mit dem natürlichen Hautfett?

Also entweder liegen Öle wie eine Schicht Zaponlack auf der Haut und behindern... was auch immer, oder sie ziehen ein, werden ab- und eingebaut. Can't have it both ways.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

monacensia hat geschrieben:
Mittwoch, 31. Mai 2023, 16:52
..
Aber selbst wenn es um die bloße Sauerstoffaufnahme ginge: Gibt es denn Studien, die belegen, daß selbige von einer Creme ver- oder zumindest behindert wird? Auch im Vergleich mit etwas fettfreiem? Und wenn ja: Ist das schlimm?
Das würde mich auch interessieren :). Vor allem die Frage "ist das schlimm" :).
Was ich mir vorstellen könnte ist dass etwas aus der Haut heraus muss, wie immer man das nennt, "Schlacken" sind nicht das richtige Wort, vielleicht Schweiß zusammen mit Abbaustoffen? Andererseits würde man das aber - wie zuvor schon abends - auch nach der morgendlichen Reinigung abwaschen :gruebel:.
Zuletzt geändert von Helga am Mittwoch, 31. Mai 2023, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Wort ausgebessert
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

Atmen ist hier doch nur eine Begrifflichkeit. Selbst Profis verwenden den Ausdruck:
Geben Sie auch im Herbst und Winter Ihrer Haut die Chance zu atmen ...

Und ja, es geht genau um die beiden Fragen, die ich schon im Beitrag von 15:35 Uhr gestellt habe.
Was stört oder verhindert die Aufnahme von Sauerstoff und was sind ggf. die Auswirkungen?
Herzliche Grüße
Mathew

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Lieber Mathew - wir, bzw. ich, denke doch nur laut, ist doch kein Problem :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Ich sehe es so wie Helga, die oberen Hautschichten entnehmen Sauerstoff aus der Luft, und die Haut scheidet selbstverständlich Schweiß wieder ab.

Wenn (wie zum Beispiel im berühmten Bond-Film „Goldfinger“) sämtliche Hautstellen „zugekleistert“ wären (wie im Film mit Gold), würde eine Person natürlich daran nicht ersticken, es könnte aber (dadurch dass der Schweiß nicht abgesondert werden kann) zu einer körperlichen Überhitzung kommen!

Und ich denke eigentlich, dass das alles für uns im kosmetischen Bereich keine (negativen) Auswirkungen hat bzw. irrelevant ist.
Vielleicht finden sich dazu aber noch Aussagen…

Liebe Grüße,
Judy
mit vielen Dank an Pialina für die Übersetzung
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monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Mathew hat geschrieben:
Mittwoch, 31. Mai 2023, 22:14
Atmen ist hier doch nur eine Begrifflichkeit.
"nur eine Begrifflichkeit" sollte man zu einem Sprach-Savant niemals sagen. Das ist, als ob du einem Lautern-Ultra sagst, "ist doch nur ein Spiel". :sumo: :scherzkeks:

Jedenfalls sind wir uns offenbar weitgehend einig, was Zweifel an der ursprünglichen Aussage angeht.
Aber weiterkommen werden wir da wohl nicht. Oder ist hier jemand interessiert genug, Hauschka wegen der die zugrundeliegenden Forschungsergebnisse (so vorhanden) zu grillen?

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Ich bin mir nicht sicher, ob wir die richtigen Fragen stellen. Ich gestehe, dass ich zu der theoretischen Frage nichts beitragen kann. Ich bin eher eine Praktikerin, und deshalb habe ich das - wie an einer anderen Stelle bereits gesagt - ausprobiert. Seit zirka Ende 2020 suche ich ja nach Wegen, mit der extremen Trockenheit meiner Haut klar zu kommen. Ich begann mit Gesichtspflegeprodukten mit Fettphasen von 20-25% und Wirkstoffanteilen von zirka 10%. Die Wirkstoffphase habe ich im Grunde immer unverändert gelassen, und habe mit Fettphasen und Emulgatorensystemen, sowie mit verschiedenen Ölen experimentiert. Da es nicht so richtig werden wollte, entschied ich vor zirka 4 Woche, das mit der fettfreien Nachpflege auszuprobieren. Seit zirka einer Woche ist auch meine Tagespflege fettfrei. Es tut mir sehr gut. Deshalb will ich das jetzt einmal so machen, bis .... ja bis, keine Ahnung, vielleicht bis mir meine Haut deutlich zeigt, dass sie wieder Öle und Fette braucht.

Für mich sind es vor allem zwei Fragen, die interessant sind:
1) Für welchen Hauttyp bzw. Situationen wäre eine fettfreie Nachtpflege sinnvoll?
2) Wenn das funktionieren kann mit der fettfreien Nachpflege, gibt es da irgendetwas, was daran für die Weiterentwicklung meines eigenen Pflegekonzeptes interessant ist?

Ich werde nächstes Jahr 50. Bis Ende 2020 war ich ja in Afrika, und ich empfand meine Haut als "normal". Als ich zurückkam, da hatte ich mit einer extremen Trockenheit zu kämpfen. Ich konnte meine Haut auch irgendwie nicht richtig einteilen, ich empfand sie als fett und trocken zugleich. Ich weiß nicht, ob es so etwas gibt, aber bei mir ist das so. Wenn ich beispielsweise am Abend nur fettfrei pflege, dann habe ich am Morgen einen geringen aber dennoch spürbaren Fettfilm auf der T-Zone. Vielleicht ist meine Haut eine reife Mischhaut? Gibt es so etwas? Das mit dem Fettfilm wird weniger, ich denke, die Haut gleicht sich aus. Mal sehen, wie das weitergeht.

Ich denke, wenn meine Haut wieder etwas mehr Fett will, dass werde ich erst einma damit beginnen, ein paar Tropfen Öl in die Nachtpflege zu geben, und sehen, wie das ist.

Soweit von mir meine Gedanken und der Stand meiner Experimente.

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chaoskoeppsche
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Ungelesener Beitrag von chaoskoeppsche »

Devi hat geschrieben:
Donnerstag, 1. Juni 2023, 11:18
Bis Ende 2020 war ich ja in Afrika, und ich empfand meine Haut als "normal". Als ich zurückkam, da hatte ich mit einer extremen Trockenheit zu kämpfen. Ich konnte meine Haut auch irgendwie nicht richtig einteilen, ich empfand sie als fett und trocken zugleich.
Was mir als erstes in den Sinn kommt: War das Wasser in Afrika weicher als hier?

Hoher Kalkgehalt trocknet aus, die Haut produziert an sehr trockenen Stellen mehr Fett zwecks Kompensation.

Dermasence will natürlich seine Produkte verkaufen, die Infos find ich aber gut zusammengetragen:
Kalkrückstände können die Haut belasten. Verbleiben die Mineralrückstände auf der Haut, können sie diese austrocknen, zu Irritationen führen und Ekzeme begünstigen. Häufiger Kontakt mit sehr kalkhaltigem Wasser erhöht außerdem den transepidermalen Wasserverlust (TEWL).

Die Mineralien und der Kalk können außerdem die Poren verstopfen und Hautunreinheiten begünstigen.

Zusätzlich kann beobachtet werden, dass bei kalkhaltigem Wasser eine größere Produktmenge für die Gesichtsreinigung oder Haarwäsche erforderlich ist.
Ich hab interessanterweise trotz über die Jahre immer härter gewordenem Wasser (14 dH aktuell, Unterkante hart) inzwischen Babyhaut, früher war sie reizempfindlich, trocken, schuppig & juckend. Unterschiede: kosmetisch nur mehr eine reine Babassuseife mit leichter Überfettung oder ein mildes Abschminkfluid, sonst nur selten mal eine Creme, früher erst konventionelle Creme & Abschminke, dann naturkosmetische. Allgemein dazu Lebensführung „entreizt“ - Ernährung, Wasch- & Reinigungsmittel, Reduzierung von & Umgang mit Stress - und, siehe oben, Kosmetik.
Machen und lassen genießen, sein. :-)

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

chaoskoeppsche hat geschrieben:
Freitag, 2. Juni 2023, 17:34
Devi hat geschrieben:
Donnerstag, 1. Juni 2023, 11:18
Bis Ende 2020 war ich ja in Afrika, und ich empfand meine Haut als "normal". Als ich zurückkam, da hatte ich mit einer extremen Trockenheit zu kämpfen. Ich konnte meine Haut auch irgendwie nicht richtig einteilen, ich empfand sie als fett und trocken zugleich.
Was mir als erstes in den Sinn kommt: War das Wasser in Afrika weicher als hier?

Hoher Kalkgehalt trocknet aus, die Haut produziert an sehr trockenen Stellen mehr Fett zwecks Kompensation.
Ich kann natürlich nicht für "Gesamt-Afrika" sprechen. Da wo ich in den letzten Jahren meines Aufenthaltes war (2016-2020), war das Wasser immer sehr weich. Was leider oft ist, ohne dass man das weiß, dass das Wasser oft mit Chlor versetzt wird, um die Keime abzutöten. Also im Grunde kann ich nicht genau sagen, was da alles drinnen war, aber das Chlor war zumeist eindeutig merkbar.

Deine Theorie mit der Kompensation mit mehr Fett auf einen bestimmten Reiz kann, wenn ich nachdenke, für mich schon Sinn machen, in meinem Fall wäre es nicht das harte Wasser sondern Chlor.

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

chaoskoeppsche hat geschrieben:
Freitag, 2. Juni 2023, 17:34
die Haut produziert an sehr trockenen Stellen mehr Fett zwecks Kompensation.
Devi hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 00:01
Deine Theorie mit der Kompensation mit mehr Fett auf einen bestimmten Reiz kann, wenn ich nachdenke, für mich schon Sinn machen, in meinem Fall wäre es nicht das harte Wasser sondern Chlor.
Liebe Chaoskoeppsche,

je länger ich darüber nachdenke, umso mehr macht das Sinn, umso mehr geht mir ein Licht auf. Also vielen Dank für diesen Impuls.

Liebe Grüße!
Devi

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chaoskoeppsche
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Ungelesener Beitrag von chaoskoeppsche »

Gerne! :) Merkst du denn Chlor hierzulande im Wasser stark? Falls nicht, wärs ja eher umgekehrt - in Afrika trocken & fettig und hier top. :gruebel: Wenn deine Haut dort besser war als hier, müsste ja, falls es am Chlor läge, hier noch mehr davon im Wasser sein. Weich dort, härter hier klingt für mich plausibler. Oder übersehe ich was?

Unsere Wasserwerke veröffentlichen online eine Aufschlüsselung, welche Stoffe sie wie häufig zur Wasseraufbereitung verwenden, hier zum Glück eigentlich nur Chlor bei Bedarf. Das von dem für dich zuständigen Wasserwerk zu wissen, beächte dir natürlich nicht viel, da dir die Infos zum afrikanischen Wasser fehlen.
Machen und lassen genießen, sein. :-)

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Devi hat geschrieben:
Donnerstag, 1. Juni 2023, 11:18
Bis Ende 2020 war ich ja in Afrika, und ich empfand meine Haut als "normal". Als ich zurückkam, da hatte ich mit einer extremen Trockenheit zu kämpfen. Ich konnte meine Haut auch irgendwie nicht richtig einteilen, ich empfand sie als fett und trocken zugleich. Ich weiß nicht, ob es so etwas gibt, aber bei mir ist das so.
Ich würde die "Schuld" nicht alleine am Wasser, ob gechlort, hart oder weich, festmachen. Da können durchaus auch noch andere Faktoren wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit eine Rolle gespielt haben, die hierzulande anders als in Afrika sind.

Wie sah und sieht Deine Reinigung aus, Devi?

Eine trockene Fetthaut gibt es tatsächlich, wird auch Seborrhoea sicca genannt. Ob das für Dich zutrifft, lässt sich anhand Deiner Beschreibung nicht so ganz festmachen. Typisch wäre eine trockene Haut, die trotzdem einen Fettfilm aufweist, z.T. auch Unreinheiten - also alles, was einen eigentlich an fettige Haut denken lässt.
Ursächlich können hier zum einen eine zu trockene (i.S.v. feuchtigkeitsarm) Haut sein, die eben auch zu Unreinheiten führen kann, zum anderen eine gestörte Hautbarriere.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
(Weisheit aus Finnland)

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Hartes Wasser verseift hauteigene Fette, das führt gerne mal zu Irritationen und Trockenheit, weil die Hautbarriere massiv gestört wird.

Auch wenn es eine minimale Sauerstoffaufnahme durch die Oberhaut gibt, muss dies nicht positive Folgen haben. Mehr Sauerstoff könnte auch mehr oxidative Prozesse vor allem im Hinblick auf hauteigene Fette bedeuten. Als Atmungsorgan spielt die Haut auf den Gesamtorganismus bezogen sicher keine große Rolle.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Haut geballt zugeführte ungesättigte Fettsäuren (in Form entsprechender Öle) über Nacht – salopp gesprochen – bombig gut annimmt. Sie ist am Morgen deutlich ruhiger, entspannter, glatter, widerstandsfähiger. Ich schätze Hauschka hinsichtlich der Qualität der Rohstoffe, aber ich folge nicht dem Pflegekonzept. Da schließe ich mich vielen Vorrednerinnen an. Die Hautsituation entscheidet, und die kann auch bei gleichen Symptomen sehr unterschiedliche Ursachen haben, die man differenziert betrachten sollte.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Judy »

Heike hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 08:55

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Haut geballt zugeführte ungesättigte Fettsäuren (in Form entsprechender Öle) über Nacht – salopp gesprochen – bombig gut annimmt. Sie ist am Morgen deutlich ruhiger, entspannter, glatter, widerstandsfähiger. Ich schätze Hauschka hinsichtlich der Qualität der Rohstoffe, aber ich folge nicht dem Pflegekonzept.
Genauso ergeht es mir bzw. meiner Haut.
Im Sommer mische ich drei Tröpfchen abends in die Pflege und jetzt im Winter nach dem Auftragen und Einziehenlassen drei Tröpfchen solo…

Und danke dir, Heike, dass du hiermit ganz elegant wieder den Bogen zum ursprünglichen Thema des Threads gespannt hast!

Liebe Grüße,
Judy
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Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Fragolinchen hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 07:24
Wie sah und sieht Deine Reinigung aus, Devi?
Meistens habe ich mein Gesicht nur mit reinem Wasser gewaschen, und dann meistens gar nichts mehr drauf gegeben. Dann spannte es zirka eine halbe bis eine ganze Stunden, und dann war alles schön durchfeuchtet (ich war ja am Meer mit einer Luftfeuchtigkeit von 100%). Wenn mir das Spannungsgefühl zu viel war, habe ich ab und zu ein paar Tropfen Öle in mein Gesicht einmassiert. Das war alles, bis ich zurückkam, und die Probleme mit der Trockenheit begannen.
chaoskoeppsche hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 00:28
Gerne! :) Merkst du denn Chlor hierzulande im Wasser stark? Falls nicht, wärs ja eher umgekehrt - in Afrika trocken & fettig und hier top. :gruebel: Wenn deine Haut dort besser war als hier, müsste ja, falls es am Chlor läge, hier noch mehr davon im Wasser sein. Weich dort, härter hier klingt für mich plausibler. Oder übersehe ich was?

Unsere Wasserwerke veröffentlichen online eine Aufschlüsselung, welche Stoffe sie wie häufig zur Wasseraufbereitung verwenden, hier zum Glück eigentlich nur Chlor bei Bedarf. Das von dem für dich zuständigen Wasserwerk zu wissen, beächte dir natürlich nicht viel, da dir die Infos zum afrikanischen Wasser fehlen.
Heike hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 08:55
Hartes Wasser verseift hauteigene Fette, das führt gerne mal zu Irritationen und Trockenheit, weil die Hautbarriere massiv gestört wird.
Ich bin ja jetzt wieder hier (in Österreich). Unser Wasser hat 12°dH. Meine Schlussfolgerung war: 4 Jahre Gesichtsreinigung mit Chlorwasser haben meine Haut etwas geschädigt. Dazu kam der Wechsel von 100% Luftfeuchtigkeit und warmem Wetter auf mitteleuropäisches trockenes Wetter.
War es in Afrika das Chlor, so kann es sein, dass das Wasser etwas zu hart für mein Gesicht ist. Es kann sein, dass dass auch zu meinen Problemen beigetragen hat.
Heike hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 08:55
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Haut geballt zugeführte ungesättigte Fettsäuren (in Form entsprechender Öle) über Nacht – salopp gesprochen – bombig gut annimmt.
Genau das war mein Problem, ich hatte immer das Gefühl, egal welches Öl, es schien mir, dass meine Haut nur sehr, sehr wenig davon annehmen konnte.
Ich habe das Gefühl, dass diese fettfreie Pflege im Moment einiges des "Schadens", der entstanden ist, repariert.

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

Sodele... weil ich es etwas genauer wissen wollte, habe ich zum Thema Sauerstoffversorgung der Haut recherchiert. Zu einem Fazit hat es leider nicht gereicht. Da fehlen mir einfach fachliche Kenntnisse, und auch die notwendige Zeit. Trotzdem möchte ich euch meine Ergebnisse nicht vorenthalten und versuche die Ergebnisse so zusammenzufassen, dass man sie als Laie (der ich in diesem Bereich selbst bin) halbwegs versteht. Ich möchte das Thema aber nicht weiter ausbreiten. Versteht diesen Beitrag also bitte als Exkurs. :-)

Die Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis). In diesen drei Schichten gibt es weitere Schichten. Link

Die Haut wird bis in die Dermis (Korium) von außen mit Sauerstoff versorgt. Das geschieht in eine Tiefe bis ca. 0,4 mm. Die tieferen Schichten der Dermis (und demnach auch die Unterhaut) erhalten den Sauerstoff aus dem Blut. Link Link

Die kutane Sauerstoffaufnahme (also über die Haut) trägt wesentlich zur Sauerstoffversorgung von Epidermins und Dermis bei. Link (Das ist der Link von Judy zur Studie der Uni Bochum.)

Es handelt sich dabei aber nicht um eine Atmung im Sinne wie bei der Atmung über die Lungen. Der Sauerstoff diffundiert aus der Umgebungsluft in Haut. Trotzdem ist im Sprachgebrauch der Begriff Atmung geläufig, auch bei Fachleuten. Die betroffenen Hautschichten erhalten auf diesem Weg den Hauptanteil vom Sauerstoff und weniger durch die Blutkapilaren. Die Epidermis enthält keine Blutgefäße. Link

Wie relevant die "Atmung" bei der Sauerstoffversorgung der Haut ist, wurde in diesem Artikel beschrieben. Die Verwendung des Textes (ohne Zustimmung) ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich. Die sinngemäße Aussage ist aber, dass die Haut durch das Blut den Sauerstoff erhält wird und die Versorgung durch die Luft nicht relevant ist.

Warum das so ist und welche Zusammenhänge sich da genau abspielen, habe ich nicht weiter recherchiert, auch weil mir das im Moment einfach zu aufwändig ist. Mehr oder weniger offen bleibt auch die Frage, welche genaue Rolle der Sauerstoff in der Haut spielt. Gut gefallen hat mir diese Erklärung:
"Wenn wir Hautärzte also die Wichtigkeit betonen, dass Haut und Poren „atmen“ müssen, befürchten wir meist weniger eine schlechte Sauerstoffversorgung, sondern meinen eher, dass Make-up, Kosmetikprodukte und Schmutzauflagerungen auf der Haut die Poren “verstopfen“ und Hautprobleme verursachen können." Link

Für mich ist das Thema "Atmung der Haut" damit erst mal abgeschlossen. Falls jemand Zeit und Lust hat in dem Bereich weiter zu recherchieren, können die Ergebnisse hier natürlich gerne präsentiert werden. :-)
Herzliche Grüße
Mathew

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Devi hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 13:58
Genau das war mein Problem, ich hatte immer das Gefühl, egal welches Öl, es schien mir, dass meine Haut nur sehr, sehr wenig davon annehmen konnte.
Ja, das kann tatsächlich so sein. Fehlt der Haut Wasser, sind die hauteigenen Enzyme inaktiv, die Fette aufspalten könnten. Enzyme benötigen Wasser.
Insofern ist deine Aussage nachvollziehbar:
Devi hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 13:58
Ich habe das Gefühl, dass diese fettfreie Pflege im Moment einiges des "Schadens", der entstanden ist, repariert.
Du führst der Haut aktuell viel Wasser zu, sodass die hauteigenen Enzyme wieder zu arbeiten beginnen. Sobald sie das getan haben, ist es sinnvoll, physiologische Fette zuzuführen – optimal Linolsäure und 3-fach ungesättigte Fettsäuren und diese jetzt im Sommer am besten nachts – sie sind unter UV- und Sauerstoffeinfluss instabil. Das müssen keine puren Öle sein, sie können auch in einer leichten Emulsion untergebracht werden. Ich würde Dir zu einem Emulgatorkonzept raten, das schnell Wasser freigibt, z. B. Lecithine und Imwitor® 375.
Liebe Grüße
Heike

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Lieber Mathew!
Mathew hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 14:08
Sodele... weil ich es etwas genauer wissen wollte, habe ich zum Thema Sauerstoffversorgung der Haut recherchiert.
Ich bin mir nicht sicher, wie Dr. Hauschka seine Aussgen zur "Hautatmung" genau meint, denn ich behalte immer im Auge, dass dies ja auch ein Werbetext ist.
Mathew hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 14:08
"Wenn wir Hautärzte also die Wichtigkeit betonen, dass Haut und Poren „atmen“ müssen, [...] meinen [wir] eher, dass Make-up, Kosmetikprodukte und Schmutzauflagerungen auf der Haut die Poren “verstopfen“ und Hautprobleme verursachen können."
Ich glaube, dass es eher darum geht, dass Dr. Hauschka automatisch davon ausgeht, dass die meisten Frauen und wahrscheinlich auch einige Männer am Tag Make-up tragen. Vielleicht meinen die mit "die Haut solle in der Nacht die Chance haben zu atmen", dass da kein Make-up drauf ist. Warum die Haut mit Fetten und Ölen nicht atmen können sollte, ergibt für mich immer noch keinen Sinn.
Wie gesagt, das eine ist eine Werbebotschaft, das andere ist die Frage, was tatsächlich in einer Haut passiert.

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

So, nach dem Exkurs bin ich jetzt wieder beim eigentlichen Thema dabei. Inzwischen gab es ja einige Beiträge. Die Gründe für eine Nachtpflege mit Fetten sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Liebe Devi, die Beiträge von dir und die Antworten dazu zeigen wieder mal, wie induviduell Bedürfnisse in der Hautpflege sein können.

Der Thread bekommt für mich auch eine andere Richtung. Es geht für mich nicht mehr darum, ob Fette in der Nachtpflege sein sollen, sondern wieviele und natürlich welche Fette. Deswegen finde ich auch den Ansatz "weniger ist mehr" von chaoskoeppsche interessant. Ich denke auch gerade über ein HDG als Nachtpflege nach.
Devi hat geschrieben:
Donnerstag, 1. Juni 2023, 11:18
ich empfand sie als fett und trocken zugleich. Ich weiß nicht, ob es so etwas gibt, aber bei mir ist das so.
Zum Thema trockene Fetthaut hat Fragolinchen ja schon was geschrieben. Dazu gibt es auch einen Thread. Vielleicht entdeckst du ja die eine oder andere, das dir weiterhilft. Link
Wie hoch ist denn der Wirkstoffanteil in deiner aktuellen Pflege? Sind es noch immer 10% wie in der Pflege mit 20-25% FP?
Devi hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 15:12
Ich glaube, dass es eher darum geht, dass Dr. Hauschka automatisch davon ausgeht, dass die meisten Frauen und wahrscheinlich auch einige Männer am Tag Make-up tragen.
Ich überlege noch, ob ich wegen dem Konzept einfach mal bei Dr. Hauschka nachfrage. ;-)
Herzliche Grüße
Mathew

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Liebe Heike!
Heike hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 14:30
Ja, das kann tatsächlich so sein. Fehlt der Haut Wasser, sind die hauteigenen Enzyme inaktiv, die Fette aufspalten könnten. Enzyme benötigen Wasser.
Vielen Dank für diesen Hinweis! Für mich klärt sich damit nun ganz viel auf. Vielen Dank dafür!
Heike hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 14:30
Du führst der Haut aktuell viel Wasser zu, sodass die hauteigenen Enzyme wieder zu arbeiten beginnen. Sobald sie das getan haben, ist es sinnvoll, physiologische Fette zuzuführen [...] Ich würde Dir zu einem Emulgatorkonzept raten, das schnell Wasser freigibt, z. B. Lecithine und Imwitor® 375.
Ich hatte so eine Pflegelotion schon einmal gerührt, und das hatte damals auch nicht den gewünschten Effekt gebracht. Aber jetzt ergibt das alles einen Sinn. Ich mache also weiter mit dem Stimulieren der Enzymtätigkeit in meiner Haut, und dann werde ich warscheinlich auch die Phospholipon-Imwitor-Lotionen so lieben wie du. :superirre:

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Mathew hat geschrieben:
Samstag, 3. Juni 2023, 15:19
Wie hoch ist denn der Wirkstoffanteil in deiner aktuellen Pflege? Sind es noch immer 10% wie in der Pflege mit 20-25% FP?
Ja, immer noch die klassichen 10% (1% Glycerin, 2% Sodium PCA, 2% Urea, 3% Malvenextrakt, mit 1,6% Na-Laktat [60%ige Lösung] und 0,5% Milsäure gepuffert). Da habe ich nichts geändert. Ich habe einfach die Fettphase und die Emulgatoren rausgenommen und mit Xanthan und Natrosol ein Gel gemacht.

Zusatz:
Ganz vergessen, der Rest der Wasserphase sind Konservierung (Kaliumsorbat und Alkohol) und Rosenhydrolat.

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