Creme einfrieren - wie lange nun haltbar; Formel für Berechnung

[Nine]

Liebe Nine, darf ich auch einmal hierher locken, bitte? Du verwendest ja Cosgard bei deinen Produkten. Ich denke zwar du frierst nicht ein, aber kannst du meine Bedenken vielleicht zerstreuen?

Lieben Dank euch
Sylvia

Liebe Sylvia,

ich habe eben die Produktspezifikation (s. Anhang) von Lonza überflogen, betreffs "einfrieren" finde ich zwar nichts, aber Geogard wird dort als "physikalisch und chemisch stabil" bezeichnet. Ich denke, ich kann damit deine Bedenken für zerstreut erklären
Grüessli Nine

[Heike]

Zu Cosgard kann ich nichts sagen (wobei ich die Bedenken nicht nachvollziehen kann), zum Umgang mit größeren Mengen an Produkt schon.

Als Vollberufstätige bleibt im Alltag wenig Zeit zum Rühren, und wer hygienisch verantwortlich rührt, weiß, dass alleine die Vorbereitung des Arbeitsplatzes, das Abkochen von Wasser usw. eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Ich rühre meine kosmetischen Grundprodukte, die ich immer benötige, daher auf Vorrat. Manchmal sind es nur 200 g, manchmal 400 g, die ich auf Glasflaschen verteile. Alle Gebinde bis auf das eine, das ich gerade nutze, wandern in den Kühlschrank … und werden nicht selten erst nach Monaten herausgeholt und aufgebraucht. Sie waren ausnahmslos einwandfrei bis zum letzten Tropfen, auch nach 9 Monaten.

In meinen Seminaren habe ich das immer gerne so erläutert: Wenn wir eine Emulsion nach optimalen hygienischen Bedingungen rühren, konservieren und verschließen, ist nach einigen Tagen alles in der Emulsion, was möglicherweise noch an Kontamination da war, nicht mehr existent. Das liegt daran, dass Mikroorganismen, die sich nicht mehr teilen können, quasi »sterben«. Im Tiegel, in der Flasche herrscht mikrobiologisch betrachtet nun »tote Hose«.

Danach sind es im Prinzip vor allem die Öle, die die Haltbarkeit bestimmen. Im Kühlschrank altern sie, wie Nine schon erläutert hat, sehr langsam – daher gilt hier die begrenzte Haltbarkeit von 4-6, manchmal 8 Wochen nicht, die man so liest (auch von mir). Diese zielt nur auf das Gebinde im Badezimmer bei Zimmertemperatur und ist eine Aussage, die auf Nummer Sicher geht.

Auf Vorrat rühren und ab in den Kühlschrank bewährt sich nach einer jahrelangen Erfahrung wunderbar und macht das Selbstrühren wirklich machbar, auch wenn man beruflich stark eingespannt ist.

[Janine]

[Hervorhebung von mir]
Hallo liebe Namensvetterin

Leider NEIN!

Ein Pumpspender ist mindestens (!) so schlecht hinsichtlich des Bakterieneintrages, wie ein Tiegel

Ach schade, ich hatte schon die Hoffnung, jetzt das Nonplusultra entdeckt zu haben.
Der verlinkte Thread hat nun auch die dunkelste Hirnzelle erhellt, danke dir!

Es ist doch ein bisschen wie mit dem Umgang mit Lebensmitteln zu Hause. Will sagen: Der eine wärmt Spinat vom Vortag auf, der andere auf gar keinen Fall, manchen stört das seit 4 wochen abgelaufene MHD auf dem Jogurt nicht und der lässt auch mal die Milch draußen stehen, während der andere sich da schon fast ekelt, na, ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will: Man muss sich beim Hobbyrühren ein wenig Wissen anhäufeln (was heißt überhaupt "muss": das macht Spaß !) und mit Augenmaß und dannEigenverantwortung sein Hobby gestalten

Mit diesem Vergleich hast du den Nagel auf den Kopf getroffen, besser kann man es nicht beschreiben. Und dank diesem Forum mit so vielen Wissenden Mitgliedern ist das Wissen anhäufeln eine Sache, die man wahnsinnig gern macht, dabei oft noch ein Schmunzeln auf die Lippen zaubert und einen den Alltag ungemein erleichtert.

Pumpspender oder Airlessdispenser? Airless sind glaube ich sicherer . Außer Nine Du beraubst mich jetzt einer Illusion .

Sicherer sind sie auf jeden Fall. Was ich nur wahnsinnig schade finde ist, dass es grundsätzlich Wegwerfartikel sind (es sei denn, ich werde gleich eines Besseren belehrt, dann tanze ich vor Freude und shoppe direkt los ). Wenn man als Selbstfahrer auch immer den Aspekt des ökologischen Fußabdrucks im Hinterkopf behält, habe ich mich für Pumpender in Blauglasflaschen entschieden, um weniger Müll zu produzieren. Dafür nehme ich den Kompromiss gern in Kauf, dass jede Entnahme einen bakteriellen Eintrag bedeutet und verlasse mich dann auf das funktionierende Konservierungskonzept.

[Denilina]

Auf Vorrat rühren und ab in den Kühlschrank bewährt sich nach einer jahrelangen Erfahrung wunderbar und macht das Selbstrühren wirklich machbar, auch wenn man beruflich stark eingespannt ist.

Das freut mich zu lesen
denn genau so mache ich es, hatte aber irgendwie beim lesen hier im Forum das Gefühl, dass einfrieren besser wäre.

[Lilli]

Ich denke, ich kann damit deine Bedenken für zerstreut erklären

Danke, meine liebste Nine, du bist ein Schatz.

Ganz liebe Grüße
Sylvia

[MsHellfire]

Oh, zu spät, nochmals neu...

Bei sauberer Herstellung ist es also tatsächlich kein Problem, eine (selbstverständlich konservierte) Emulsion über mehrere (wirklich bis zu 6 ??????) Monate ...

Liebe MsHellfire,
unter den genannten Voraussetzungen ist die Cremeportion nach einigen Tagen (im dann nicht mehr geöffneten Behältnis!) steril, der Konservierer wirkt sozusagen nach (ganz entfernt wie beim Einmachen von Marmelade). Da passiert dann erstmal sehr lange (tatsächlich Monate) nichts . In dem Moment, in dem ich den Tiegel öffne, beginnt jedoch der Wettlauf gegen die Zeit bzw. gegen die noch vorhandene Kapazität des Konservierers. Jedes eindringende Bakterium (und Hefe etc.) wird vom Konservierer unschädlich gemacht. ...

Grüessli Nine

Liebe Nine, die Hervorhebungen sind sicherlich richtig und wichtig, danke, daher war es mir auch wichtig, es in der Frage explizit zu erwähnen.
Ja, ab Öffnung und Nutzung im Bad tickt die Zeit, so hatte ich es auch verstanden.
Herzlichen Dank, dass Du mir das im Gesamten nochmals so verständlich bestätigst (ich weiß, da kann ich überaus lästig sein ) und ich freue mich immer so sehr, wenn ich einen kleinen Teil Deines Expertenwissens verinnerlichen darf - dafür kann ich Dir gar nicht ausreichend danken!

Hallo liebe Namensvetterin
...
Ein Pumpspender ist mindestens (!) so schlecht hinsichtlich des Bakterieneintrages, wie ein Tiegel ... Ich such gleich mal einen Post von mir dazu raus, der den Hintergrund (wenn auch am Beispiel eines Sprühaufsatz, aber sinngemäß gleich) näher ausführt, Moment!

Oh, wow, ich habe gefühlt so ziemlich jeden Deiner Beiträge gelesen, Nine, auch diesen, aber habe nie die Parallele zu Pumpspendern gezogen ...
Gegen Airless-Spender wehre ich mich seit Beginn (wie Janine auch ähnlich ausführt), da ich diese Ressourcenverschwendung sehr ärgerlich finde (und ich bin absolut kein Öko!).
Ich bin mir relativ bewusst, dass meine bevorzugte Verpackung (Silikontuben) auch nicht besonders geeignet ist, aber auch noch weniger als Tiegel ?!

Liebe MsHellfire, kannst du bitte erläutern, warum Einfrieren von mit Cosgard konservierten Emulsionen nicht empfehlenswert sind?

Liebe Sylvia,

entschuldige, am Wochenende bin ich nur mit Smartphone online und da drücke ich mich etwas vor langen Antworten und Zitaten, weil es so unkomfortabel ist, aber ich melde mich auf jeden Fall zurück- auch, wenn es gelegentlich etwas dauert. Ich erlaube mir hierzu, auf meinen damaligen Beitrag im dazugehörigen Fred zu verweisen, in welchem ich die Rückmeldung des Herstellers zitiert habe. Leider habe ich keine ausführlicheren Informationen hierzu erhalten.
In Ermangelung eigenen Wissens und eigener Vorbildung kann ich das nicht weiter beurteilen und lasse mich daher schnell verunsichern, sodass ich auf die Einfrierei größtenteils verzichte. Habe ich ohnehin nie regelmäßig getan, außer bei einer 10 g-Notration.

Da die liebe Nine meines Wissens aber auch hauptsächlich Cosgard verwendet, wird sie dazu sicherlich ihr fundiertes Wissen ergänzen können - das hat sie ja bereits getan, während ich langsam war.

Zu Cosgard kann ich nichts sagen (wobei ich die Bedenken nicht nachvollziehen kann), zum Umgang mit größeren Mengen an Produkt schon.

Als Vollberufstätige bleibt im Alltag wenig Zeit zum Rühren, und wer hygienisch verantwortlich rührt, weiß, dass alleine die Vorbereitung des Arbeitsplatzes, das Abkochen von Wasser usw. eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Ich rühre meine kosmetischen Grundprodukte, die ich immer benötige, daher auf Vorrat. Manchmal sind es nur 200 g, manchmal 400 g, die ich auf Glasflaschen verteile. ...

Liebe Heike, vielen, vielen Dank auch für Deine deutlichen Ausführungen, die mir sehr weiterhelfen. Bislang war ich immer sehr unruhig, wenn ich ein zwei Monate altes Produkt aus dem Kühlschrank geholt und genutzt habe, aber diese Bedenken kann ich ja nun endlich ablegen.

Ich entschuldige mich vielmals, falls die Antwort jetzt etwas OT geht !

[Heike]

Ich entschuldige mich vielmals, falls die Antwort jetzt etwas OT geht !

Also ich lese Dich immer gerne, Frau Luchsin.

[MsHellfire]

► Text anzeigen

Ich entschuldige mich vielmals, falls die Antwort jetzt etwas OT geht !

Also ich lese Dich immer gerne, Frau Luchsin.

Nein, hör auf, Heike, ich werde ja doll rot ... Vielen, vielen Dank - ich fühle mich überaus geehrt!

[ursel]

... Schlussfolgere ich richtig, dass wenn ich die Creme in einen Pumpspender abfülle, diese dann im Kühlschrank lagere und später "benutze", diese weiterhin konserviert bleibt, da ich bei Entnahme keinerlei Bakterien einbringe? ...

[Hervorhebung von mir]
Hallo liebe Namensvetterin

Leider NEIN!

Ein Pumpspender ist mindestens (!) so schlecht hinsichtlich des Bakterieneintrages, wie ein Tiegel ... Ich such gleich mal einen Post von mir dazu raus, der den Hintergrund (wenn auch am Beispiel eines Sprühaufsatz, aber sinngemäß gleich) näher ausführt, Moment!

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte hier einfach mal darauf hinweisen, dass es dazu auch noch die Alternative von Unguatorkruken gibt. Ich nutze sie seit ich rühre und möchte sie nicht mehr missen. Auch sie gibt es in verschiedenen Größen und Einsatzdüsen und sie sind nachhaltiger als Airlessspender und Dosen. Zudem sind sie auch noch spülmaschinenfest.

Allen einen schönen Tag

[Lilli]

Ich erlaube mir hierzu, auf meinen damaligen Beitrag im dazugehörigen Fred zu verweisen, in welchem ich die Rückmeldung des Herstellers zitiert habe. Leider habe ich keine ausführlicheren Informationen hierzu erhalten.
...
Da die liebe Nine meines Wissens aber auch hauptsächlich Cosgard verwendet, wird sie dazu sicherlich ihr fundiertes Wissen ergänzen können - das hat sie ja bereits getan, während ich langsam war.

Liebe MsHellfire,

vielen Dank für deine Antwort. Es liest sich so, als ob der Hersteller nicht wollte, dass wir das Fläschchen Cosgard einfrieren. Aber wie du hätte ich dann auch Bedenken bei der damit konservierten Emulsion gehabt. Da die liebe Nine die Bedenken zerstreut hatte - auch ich würde einen entsprechenden Vermerk auf dem Datenblatt vermuten - werde ich meine Fluidportionen weiterhin einfrieren. Aber auch gut beobachten, zum Glück meldet sich meine Haut immer ganz schnell, wenn ihr etwas nicht passt.

Liebe Grüße
Sylvia

[MsHellfire]

...die Alternative von Unguatorkruken gibt...

Ursel, danke für den Hinwies - das ist wahr, die besitze ich auch und mag sie gern - allerdings nur, so lange das Produkt nicht allzu niedrigviskos ist...

Es liest sich so, als ob der Hersteller nicht wollte, dass wir das Fläschchen Cosgard einfrieren. Aber wie du hätte ich dann auch Bedenken bei der damit konservierten Emulsion gehabt. ...

Liebe Sylvia, nicht, dass wir uns da falsch verstehen: ich habe explizit danach gefragt, ob eine mit Cosgard konservierte Emulsion eingefroren werden darf .
Die etwas "simpel" formulierte Rückmeldung seitens Lonza klingt für mich irgendwie mehr nach Sprachbarriere (evtl. sind die im nicht deutschsprachigen Teil der Schweiz ansässig ).
Ja, Nine vertraue ich da auch blind, nichtsdestotrotz lasse ich mich von Herstellerinformationen leicht verunsichern .
Ich denke aber auch, dass es gerade bei kleinen Portionen (bei mir in dem Fall immer die 10 ml-Notration) keine Probleme geben dürfte, mir sind bislang zumindest auch keine aufgefallen .