Quittencreme-inspirierte Emulsionen …

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Heike
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Quittencreme-inspirierte Emulsionen …

Ungelesener Beitrag von Heike »

Meinen aktuellen, lanolin-verursachten Irritationen bin ich mit einer 5 ml-Reisetube Quittencreme vom Doc entgegengetreten, die meine Haut schnell wieder beruhigte. Zur Ehrenrettung des Lanolin sei gesagt, dass es vermutlich eher nicht mehr nette POZ-Werte hatte – danach sah mein Über-Nacht-Desaster nämlich aus.

Da ich die Quittencreme ausgesprochen mild und befeuchtend erlebe, habe ich mir die INCI ein wenig näher angeschaut. Nein, Nachbau ist nicht mein Ziel, aber die Emulsionsform finde ich so angenehm, dass ich sie gerne als Prinzip nachempfinden möchte.

Die INCI zeigen eine Emulsion auf Basis von Cetearylalkohol, Bienenwachs und Lysolecithin sowie Bentonit. Letzteres habe ich nicht, aber Kaolin sollte als Stabilisierer auch geeignet sein:

Aqua, Prunus Armeniaca Kernel Oil, Anthyllis Vulneraria Extract, Pyrus Cydonia Seed Extract, Alcohol, Daucus Carota Extract, Glycerin, Butyrospermum Parkii Butter, Prunus Amygdalus Dulcis Oil, Olea Europaea Oil, Cetearyl Alcohol, Persea Gratissima Oil, Althaea Officinalis Leaf Extract, Simmondsia Chinensis Oil, Cera Flava, Pyrus Cydonia Wax, Lysolecithin, Bentonite, Hamamelis Virginiana Extract, Parfum, Citral, Citronellol, Geraniol, Limonene, Linalool, Eugenol, Benzyl Benzoate, Xanthan Gum.

Deutsch:
Wasser, Aprikosenkernöl, Auszüge aus Wundklee und Quittensamen, Alkohol, Auszug aus Karotte, Glycerin, Sheabutter, Mandelöl, Olivenöl, Fettalkohole, Avocadoöl, Auszug aus Eibischblättern, Jojobaöl, Bienenwachs, Quittenwachs, Lecithin, Bentonit, Auszug aus Zaubernuss, Ätherische Öle, Xanthan.

Die in Rot gesetzten Ingredienzen habe ich verwendet, Mandelöl mit Preiselbeere ersetzt (Mandel ist eh der Aprikose ähnlich, und ich wollte gerne mehr Linolsäure und Alpha-Linolensäure in der Rezeptur). Statt Avcadoöl habe ich UdA verwendet, statt Bentonit Kaolin.

Insgesamt ergab sich folgende Rezeptur, 50 gr O/W-Emulsion (emulgierende und koemulgierende Stoffe):

Fettphase (30 %):
5,0 gr Aprikosenkernöl
3,0 gr Preiselbeersamenöl
2,5 gr Sheabutter
1,5 gr Olivenöl
1,5 gr Cetearylalkohol (Hauptemulgator, 3 % auf gesamt, 10 % an der Fettphase))
0,5 gr Bienenwachs
0,5 gr Jojobaöl
0,5 gr Unverseifbares der Avocado
0,25 gr Lysolecithin


Wasserphase (70 %):
26,0 gr Wasser
6,0 gr Rosentinktur (70%ig, 15 % auf die Wasserphase)
2,5 gr Glycerin (= 5 % auf gesamt)
0,25 gr Kaolin
0,05 gr Xanthan

Gerührt mit Flügelrührer, ca. 4 Minuten ca. 3000 rpm, dann einige Minuten bei langsamer Geschwindigkeit, zum Schluss ca. 3 Minuten im kalten Wasserbad sehr langsam kalt gerührt.

Ergebnis ist eine zartgelbe, niedrigviskose, aber nicht fließende »echte« Creme mit sehr angenehmem weichen und federleichtem Auftrag, der Quittencreme in der Textur ähnlich, vielleicht geringfügig reichhaltiger. Sehr angenehm! Das hochtourige Emulgieren nimmt alles Wachsige und Klebrige aus der Formulierung – sehr schöne Konsistenz und Optik im Moment. Leider ist es zu dunkel für ein aussagekräftiges Foto, das folgende kann nur einen schwachen Eindruck vermitteln:

Bild

Ich bin gespannt, wie sich die Emulsion verändert und ob sie stabil bleibt. ich könnte mir diese Rezeptur tatsächlich mit einem Quittenauszug vorstellen, wobei mich die schwierige Konservierungssituation dieser Pflanzengele etwas abschreckt. Das Kaolin habe ich in der Mikrowelle 10 Minuten »behandelt« und erhoffe mir dadurch erhöhte mikrobielle Stabilität. Erwas weniger Wachs werde ich nehmen, aber insgesamt vermittelt mir die Creme, die ich nach einem Gesichtsdampfbad als Maske verwendet habe, einen sehr milden, beruhigenden Eindruck. Ja, dahin will ich konzipieren: Hautberuhigung, Besänftigung. Einfacher Emulsionsaufbau, wenige Wirkstoffe, Barriereschutz. Mal sehen, welches Hydrolat ich das nächste Mal verwende – dieses Mal ist es nur Wasser. Cistrose vielleicht? Aprikosenkernöl könnte ich im Frühjahr gezielt als Mazerat ansetzen und einige Anregungen des Originals aufgreifen.

Ach ja: abgefüllt in 3 Glastöpfchen, zwei davon wandern in den Kühlschrank, einer ins Badezimmer, der Rest fiel meiner Gesichtsmaske zum Opfer. ;-)
Liebe Grüße
Heike

sony

Ungelesener Beitrag von sony »

Heike dein Cremchen sieht wieder mal lecker aus! :schmatz:
ich könnte mir diese Rezeptur tatsächlich mit einem Quittenauszug vorstellen, wobei mich die schwierige Konservierungssituation dieser Pflanzengele etwas abschreckt.
Vielleicht ist es gar kein Quittenauszug in Wasser, sondern ein Ölauszug.

Quelle:

kraeuterweisheiten.de

Die Schale der Quitte enthält ein wertvolles Wachs, das der Frucht als Schutzschicht dient. Diesen „Schutzschild“ können wir für unsere eigene Haut nutzen, indem wir das Wachs der Quittenschale in Jojobaöl ausziehen.
Schälen Sie Quitten und legen sie die Schale für eine Woche in Jojobaöl ein.
Tipp: Achten Sie darauf, dass die Schalen vollständig mit Öl bedeckt sind und das Öl mindestens 1 cm über den Schalen steht. Stellen Sie den Ansatz an einen warmen Platz.
Jojobaöl ist eigentlich gar kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs - in dem sich das Wachs der Quittenschale und die darin enthaltenen ätherischen Öle am besten lösen. Sie können es sehr schnell riechen, denn bereits nach kurzer Zeit duftet auch das Jojobaöl nach Quitten.
Filtern Sie die Schalen nach 1 Woche ab und füllen das Öl in ein dekoratives Fläschchen. Verwöhnen Sie sich selbst mit diesem Öl, das pflegt und Feuchtigkeit auf der Haut bindet – oder verschenken Sie es.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

sony hat geschrieben:Vielleicht ist es gar kein Quittenauszug in Wasser, sondern ein Ölauszug.
Hauschka verwendet meines Wissens beides; etwas später in den INCI kommt der Quittenwachs. Daher vermute ich eher den wässrigen Auszug. :-) Mich machen die Schwebstoffe skeptisch, mir ist vieles schneller gekippt, wenn ich Pflanzengele verwendet habe. :cry:
Liebe Grüße
Heike

sony

Ungelesener Beitrag von sony »

Heike hat geschrieben:
sony hat geschrieben:Vielleicht ist es gar kein Quittenauszug in Wasser, sondern ein Ölauszug.
Hauschka verwendet meines Wissens beides; etwas später in den INCI kommt der Quittenwachs. Daher vermute ich eher den wässrigen Auszug. :-) Mich machen die Schwebstoffe skeptisch, mir ist vieles schneller gekippt, wenn ich Pflanzengele verwendet habe. :cry:
Ja, hast recht ... muss aber nicht exakt das Orginal sein. Wenn es wieder frische Quitten gibt, machst du ein Destillat von Quitten, und Jojoba ist sowieso schon in dem Rezept, daraus machst du dann noch einen Ölauszug. :nail: :engel:

sony

Ungelesener Beitrag von sony »

Heike, noch etwas zum Cetarylalkohol, weißt du welchen du hast?
Gibt es da nicht verschiedene?
Impag hat folgende im Programm:

IMPAKOL FA 16-18 (30/70) Cetearyl Alcohol
C16 23-34 %
C18 60-74 %
IMPAKOL FA 16-18 (50/50) Cetearyl Alcohol
C16 44-53 %
C18 44-53 %
IMPAKOL FA 16-18 (70/30) Cetearyl Alcohol
C16 59-67 %
C18 29-37 %

Eben noch gefunden --->Quittentrester, aus dem das Quittenwachs für die Dr.Hauschka Gesichtscreme Quitte gewonnen wird.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

sony hat geschrieben:Heike, noch etwas zum Cetarylalkohol, weißt du welchen du hast?
Gibt es da nicht verschiedene?
Genau diese Seite habe sie erst gestern gefunden, als ich nach Cetearylalkohol recherchierte, aber ich kann Dir nicht sagen, welches Mischungsverhältnis meines aufweist. Es ist von Christian … Aromantics? Vielleicht steht dort etwas, ich habe jedoch gerade nichts gefunden.

Die Hauschka-Seite lese ich gerne; vor einigen Wochen fand ich den Artikel, weil ich gezielt nach Quittenwachs gesucht hatte. Wenn ich Quitten gefunden hätte (im November war Ernte, nicht wahr?), wären ein paar davon sicher in Öl gelandet. :-D Ich frage mich allerdings, ob das nicht stark gammelgefährdet ist wegen der Feuchtigkeit in den Schalen. :gruebel: Was meinst Du?

Naja, im Moment habe ich eh keine Quitten, nur die Kerne. Vielleicht wird daraus eine Creme mit Mimosenwachs, den ich noch von Dir habe. :knutsch:
Liebe Grüße
Heike

sony

Ungelesener Beitrag von sony »

Heike hat geschrieben: Die Hauschka-Seite lese ich gerne; vor einigen Wochen fand ich den Artikel, weil ich gezielt nach Quittenwachs gesucht hatte. Wenn ich Quitten gefunden hätte (im November war Ernte, nicht wahr?), wären ein paar davon sicher in Öl gelandet. :-D Ich frage mich allerdings, ob das nicht stark gammelgefährdet ist wegen der Feuchtigkeit in den Schalen. :gruebel: Was meinst Du?
Ich würde sie mit einem Sargelschäler schälen, und einige Stunden antrocknen lassen. Ich denke das müsste gehen. Wenn es wieder Quitten gibt werde ich einen Ölauszug damit machen, der Duft würde mich interessieren, wie der rauskommt. Hoffendlich vergesse ich es nicht bis es wieder soweit ist mit der Quittenernte.:kicher:
Meine Schwester hat einen Quittenbaum, die Quitten sind birnenförmig, ich finden die duften intensiver.
Heike hat geschrieben:Naja, im Moment habe ich eh keine Quitten, nur die Kerne. Vielleicht wird daraus eine Creme mit Mimosenwachs, den ich noch von Dir habe. :knutsch:

An Mimosenwachs habe ich auch schon gedacht. :ja:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ach ja, kleine Korrektur: ich habe 0,5 gr Yofcos genommen, nicht UdA, da ich auf mein frisches warte. Geplant war es allerdings mit UdA.

Das Cremchen ist auch heute morgen sehr stabil. Ich müsste jetzt gezielt testen, wie die Stabilität mit UdA aussieht, dann, wie sich etwas weniger Cetearylalkohol machen – so um die 2 % – oder 3 % Cetearylalkohol und weniger Wachs. Das werde ich tun, wenn meine neuen Öle und Rohstoffe kommen, die ich gerade bestellt habe.

Außerdem möchte ich mehr über Cetearylalkohole wissen und die Recherche um ihre Verträglichkeit aufnehmen. Ich hatte vor 2 Jahren gelesen (war es NRF oder eine Diss?), dass die Einzelkomponenten Cetylalkohol und Stearylalkohol allgemein als verträglicher galten, weil das Kombiprodukt lange Zeit stärker von Verunreinigungen im Rahmen des Herstellungsprozesses betroffen gewesen seien; dies träfe heute nicht mehr zu. Fettalkohole gehören dennoch zu den Stoffen mit einer gewissen Risikobehaftetheit, ähnlich Lanolin, denen man bei entsprechender Disposition (Neigung zu unreiner Haut, fett-feuchter Hautzustand nach Raab/Kindl) auch komedogene Wirkung nachsagt.
Mich hat, wie gesagt, der Doc inspiriert und die Tatsache, dass ein von sehr vielen als ausgesprochen verträglich bewerteter Emulgator wie Montanov™ 68 aus ca. 77 % Cetearylalkohol besteht. Die Quittencreme brachte sofort Ruhe auf der Haut. Ich habe letztens einige Cremes mit Cetearylalkohol gerührt und fand sie angenehmer als die mit Cetylalkohol gerührten, zumindest war mein erster Eindruck so.

Heute morgen geht es meiner Haut gut; diese Basisrezeptur lohnt sich weiterzuplanen (zumal es die Emulgatoren auch in vielen Apotheken gibt, und UdA ließe sich ohne weiteres durch Lanolin oder Wollwachsalkohol ersetzen). ;-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

So sieht die Emulsion heute aus, glatt und nicht wesentlich angedickt, aber fließfest (also auch beim Kippen um 90 oder 180 °):

Bild
Liebe Grüße
Heike

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

liebe heike,
ich habe mir letztens auch eine quittencreme gerührt,nach deinem basisrezept L2(mein lieblingsrezept!!!),mit selbstdestilliertem quitten(schalen)hydrolat-hab die quittenkerne darin gelen lassen und das gel als wasserphase benutzt(statt cetearylalkohol hab ich cetylalk.verwendet).ich fand sie auch sehr angenehm,sehr feuchtigkeitsspendend.nächstes mal werde ich auch bentonit(hab ich genug da,brauch ich ja in der keramik) beigeben,wirkt sicher auch dem "glitschigen" auftragsverhalten entgegen.und der duft vom quittenhydrolat ist sooo schön fruchtig-blumig!

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Kleines Feedback 3 Wochen später: die Emulsion blieb stabil und hat sich als Hautberuhiger sehr bewährt. Reste habe ich noch zweimal als Maske aufgetragen, die ein schönes Hautbild hinterließen. Varianten habe ich bisher nicht gerührt, aber heute werde ich das Oryzanol einarbeiten und die Gelegenheit nutzen, meine Gedanken oben aufzugreifen … etwas weniger Cetearylalkohol, vielleicht etwas mehr UdA … und die Ferulasäurester. :-)

Vrana, Deine Quitten-Variationen lesen sich traumhaft! Leider bleibt mir nur das Gel, und es ist so schwer, es ohne Schwebstoffe abzufiltern, das macht mich immer etwas skeptisch. Vielleicht sollte ich einen alkoholischen Extrakt versuchen; wenn die Hydrathüllen der Schleimstoffe dadurch niedrigviskos blieben, sollte es sich besser filtern lassen. :gruebel:
Liebe Grüße
Heike

scarlett
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Ungelesener Beitrag von scarlett »

Und wenn du das Gel mit Alkohol mischt und nochmal durchfilterst? Dadurch wäre es verdünnt und sicher besser zu filtern und desinfiziert auch, ev. kann man den Alkohol nachher verdampfen lassen, wenn es zuviel ist. (sorry falls jemand die Idee schon hatte, ist mir grad eingefallen).
move your ass and your mind will follow

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

ja, wegen den pflanzengels :

ich versuchs positiv zu sehen, und verwende die cremes als "frischekosmetik"...
ich mache nur kleine mengen, konserviere sie mit 12% alk., und im gesicht trau ich mich auch nicht, sie länger als 2 wochen zu verwenden. :ja:

wenn was über bleibt, schmier ichs auf die arme oder beine...

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

scarlett hat geschrieben:Und wenn du das Gel mit Alkohol mischt und nochmal durchfilterst? Dadurch wäre es verdünnt und sicher besser zu filtern und desinfiziert auch, ev. kann man den Alkohol nachher verdampfen lassen, wenn es zuviel ist. (sorry falls jemand die Idee schon hatte, ist mir grad eingefallen).
Wenn ich das Gel verwende, sinkt der Alkoholgehalt dennoch, und die Gammelgefahr steigt. Mein Gedanke war, dass das Gel so niedrigviskos ist, dass es willig durch meine Filter tropft. Damenstrumpfmethoden kenne ich, aber hygienischer und netter finde ich Tee- oder Kaffeefilter (oder meinen Goldfilter aus dem Teeladen). :-) Ich probiere es gleich aus. :ja:
Liebe Grüße
Heike

Angela

Ungelesener Beitrag von Angela »

sehr schönes Cremchen, das :)

Ich hab es fast genauso nachgerührt .

Als Wasserphase mein selbstgemachtes Lavendel/Rosenhydrolat genommen, 0,5 g Lipodermin dazu
und anstatt Cetearylalk eine Mischung aus - jetzt wird's schwierig weil ich die genauen Bezeichnungen nicht wirklich weiß: also den für flüssige und den für cremige Emulsionen - so bezeichnet beim Händler CMD.

Ob das jetzt eine sinnvolle Kombi ist :?: Ich war mir nämlich nicht sicher welcher von beiden nun dem Cetearylalk eher entspricht.
Was Bolus Alba beim Haut- und Wirkgefühl genau ausmacht werde ich bei der nächsten charge mal testen. Ich hatte das ja noch nie in einer Creme.
Gerührt hab ich sie mit dem Stabmixer.

Aber was ich eigentlch sagen wollte: Ich finde diese Creme wunderbar :wolke:
Sie macht den lieben langen Tag ein samtiges, weiches Hautgefühl. Ein sehr "durchfeuchtetes" Hautgefühl ... ich glaub das sagte Heike schon :ja:
Ich hatte 2 x 30 g gerührt. Die erste wurde mir leider nach ca 1 woche schlecht - hat irgendwie nach Sekundenkleber gerochen
:(
Beim 2ten hab ich nur mit Spatel entnommen - und sie war perfekt bis zum letzten Auftrag.

Ja, und deswegen sollte m. E. diese Creme unbedingt in die Rezepte - jawoll.

Was meinst Heike... ?

Grüßli, Angela
:schaf:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Angela, mir hat sie sehr gut getan, und sie blieb stabil, zeigte allerdings ein paar Lufteinschlüsse – naja, nichts Wildes. Cetearylalkohol ist Teil des »Emulgators für cremige Emulsionen« (Montanov™ 68 ), eben nicht ganz so stark emulgierend, aber es spricht nichts dagegen, die Montanovs zu nehmen und sie zu mischen. :-) Der andere, der für »flüssige Emulsionen«, ist Montanov™ L.

Warum habe ich das Rezept nicht weiter verfolgt? Vielleicht, weil das Interesse nicht so groß war … ist ja auch nicht schlimm, wie oft greifen wir später Fäden wieder auf und führen eine Idee weiter, wie Du jetzt. :-)

Ich will sie noch mal rühren und sehen, ob ich sie etwas besser – ohne Lufteinschlüsse – hinbekomme. Außerdem reizt mich, die Quitte stärker zu berücksichtigen. Oder: Eibisch. Eine Eibischcreme … das wäre was. :knutsch: Danke für Deine Inspiration!

Magst Du Deine Version nicht einstellen?
Liebe Grüße
Heike

Angela

Ungelesener Beitrag von Angela »

Hallo Heike & Alle

Vielen Dank erstmal für die Aufklärung bezgl. der Emulgatoren :blume: Heike!

Klar, gern stell ich meine Version rein :) Zumal ich rührtechnisch eine Variante hab, die anscheinend die Luftblasen fast ganz eliminiert.

Also wie gehabt:
5 g Aprikosen
3 g Preiselbeer
2,5 Shea
1,5 Olive
0,5 Jojoba
1 Pellet Bienenwachs

Emu anders:
1 g Montanov™ L.
0,5 g Montanov™ 68
0,3 g Cetylalk
0,5 g Lysolecithin
1 Messerspitze Xanthan > das hab ich nicht gewogen.

30 g Hydrolat Lavendel/Rose mit 5% 96%igem Alk konserviert
> zusammen destilliert. Ich finde das verstärkt das Lavendelaroma spür- äh riechbar.
1 g Glycerin
1,5 g Propylenglycol
0,2 g Bolus Alba = Kaolin
0,5 g Lipodermin

2 Tr. SFFÖ , 2 Tr pink Grapefruit , 1 Tr. Rosa Alba

Nun zum rührtechnischen: Also bei der ersten Variante (genau nach Heike's Rezeptur) - hatte ich Luftblasen ohne Ende - die hab ich auch nach länglichem, langsamen Rühren nur spärlich rausbekommen. Auch das auf den Tisch klopfen der abgefüllten Dose hat nicht alle Luftblasen hochgebracht. > Das ist halt der Nachteil mit dem Rührstab.

Bei der zweiten Variante hab ich nur die Hälfte des Hydrolats heiß emulgiert, in der anderen Hälfte hab ich Bolus Alba und die Wirkstoffe aufgelöst, nicht erhitzt - und erst nach dem Emuligieren eingerührt - ebenfalls mit dem Rührstab.

Und ich hatte fast keine Luftbläschen, die wenigen hab ich mit dem Spatel rausbekommen. 8)

Bleibt natürlich die Frage offen, ob das nur an der Rührtechnik liegt, oder ob die eine oder andere Zutatenveränderung dazu beigetragen hat...

Ja, und dann die Sache mit dem Quitten- bzw. Eibischgel. Ich würde das ja auch zu gerne in der Creme unterbringen, Eibisch finde ich unübertroffen als Hautbesänftiger - jedenfalls bei meiner Haut. :D
Aber das ist halt sehr riskant. Irgendwie muß es aber doch möglich sein - der Doc kann's ja auch .
Ich werde mal eine Weile grübeln... und :lesen:

Liebe Grüße,
Angela

Violet
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Ungelesener Beitrag von Violet »

Da ich Hauschka Cremes recht gerne mag, habe ich dieses Rezept heute nachgerührt (gravierende Änderungen habe ich bunt markiert). Danke Heike, für das Austüfteln des Rezeptes, da ich mir mit den richtigen Mengen recht schwer tue. Von Quittencreme kann bei mir allerdings nicht mehr die Rede sein, ich würde sie eher Bergrosencreme nennen, aber egal, mir geht es vorrangig darum, für mich passende Zutaten drin zu haben und eine gescheite/professionelle Konsistenz und Textur hinzubekommen. :)
Hier das Rezept:

Fettphase:Öle:
3 g Jojobaöl
4 g Olivenöl
2 g Amaranthöl
1 g Pflaumenkernöl
1 g Traubenkernöl
1 g Hanföl
0,5 g Preiselbeersamenöl (insgesamt 12,5 g Öle, trocknende vertrage ich nicht so, deshalb nur wenig davon)

Fettphase: Emus und Konsistenzgeber:
0,75 g VE (Glyceryl Stearate)
0,75 g MF (Sodium Steoryl Lactylate - Anm: ich habe diese Emus gewählt, weil sie auch in der Hauschka Regenerationscreme sind, welche mir sehr gut gefällt)
0,25 g Lysolecithin
0,5 g Unverseifbares der Avocado
0,25 g Cera Alba (= 2 Pellets)
0,25 g Walrat
1 g Sheabutter


Wasserphase und Zusätze
15 g Iriswurzelwasser
15 g Bergblütenrosenwasser (insgesamt 30 g, weil ich oben auch durch die Sheabutter etwas mehr Fett drin habe)
6 g Tinkturen (Ginseng, Augentrost, Lindenblüte, Veilchen - gleichzeitig Konservierung)
2,5 g Glycerin
0,05 g Xanthan
3 Tropfen Sanddornfruchfleischöl
3 Tropfen Wilde Bergrose
0,25 g Chondrus Crispus (ist auch in der Regenerationscreme drin



Ich wollte noch Kieselsäure statt Bentonit rein tun, habe es aber vergessen. Ist das damit überhaupt austauschbar?

Gerührt habe ich mit dem Zauberstab , mit der Wellenscheibe, die leider viel Luft eingeschlagen hat. Die glatte Scheibe hatte ich dummerweise verlegt. Entstanden ist eher eine Gesichtsmilch, im Aussehen und in der Textur sehr ähnlich der Hauschka Gesichtsmilch. Sie lässt sich wunderbar auftragen, macht sofort ein sehr glattes Hautgefühl, glitscht nicht, und wirkt sehr reichhaltig.

Meine Frage: Warum ist sie wohl so flüssig geblieben? Was könnte ich an der Rezeptur ändern, dass sie geringfügig fester wird? Ein Döschen habe ich schon mit etwas Xanthan nachgedickt, aber sofort wird sie halt auch dadurch leicht schleimig. :cry:
Liebe Grüße,
Violet

La terre est bleue comme une orange.

Netti

Ungelesener Beitrag von Netti »

Bentonitgel wäre natürlich schön. Statt dessen kann auch eine Prise weiße Tonerde gut stabilisieren.

Erst mal würde ich die Creme noch einen Tag stehen lassen, meist ziehen die ja noch an.

Wenn ich richtig gerechnet habe, bist Du mit dem Emulgatorenanteil wirklich an der untersten Grenze. (knapp 17 auf die FP und knapp 5 auf gesamt)

Ich würde das Glycerylstearat auf 1 g erhöhen. In den meisten Rezepturen, die ich bisher mit den beiden Emulgatoren gesehen habe, ist das Glyceryl stearat höher dosiert als das Sodium Stearoyl Lactylate.
Ich selber habe auch gute Erfahrungen damit gemacht.

Auf 50 g Emulsion verwende ich 1,5 g GS und 1,2 g SSL ohne weitere Emulgatoren. Das ergibt eine sehr softe Creme, die auch für den Pumpspender taugt.

TaraFairy
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Ungelesener Beitrag von TaraFairy »

Holen diesen Thread mal wieder hervor, weil ich mir gerade eine Nachtcreme auf Basis dieses Rezepts gerührt habe. Wollte dem LL in geringer Konzentration doch noch mal eine Chance geben. In höherer Konzentration hatte es ja bei mir zu Trockenheit geführt.
Die folgende Creme benutze ich erst seit ein paar Tagen, aber bisher mag meine Haut sie: :)
5,0g Traubenkernöl
3,0g Johannisbeersamenöl
2,5g Sheabutter
1,5g Nachtkerzenöl
1,5g Cetearylalkohol
0,5g Bienenwachs
0,5g UdA
0,25g LL

26,4g destilliertes Wasser
5,6g Tinktur, 80%ig (Wildrose & Gänseblümchen)
2,5g Glycerin
0,25g Kaolin
0,05g Xanthan
3Tr. ÄÖ Pink Grapefruit, 2Tr. ÄÖ Zitrone
Liebe Grüße,
TaraFairy :blume:
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