erste Erfahrungen - leider mit Phasentrennung der Emulsion

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Sybille

erste Erfahrungen - leider mit Phasentrennung der Emulsion

Ungelesener Beitrag von Sybille »

Guten Tag, dies ist sowohl mein erster Beitrag in der Rührküche als auch mein erster Beitrag in einem Blog - bisher habe ich nur gesucht aber mich nicht aktiv beteiligt. Diese Homepage finde ich jetzt so informativ und interessant, dass ich beschlossen habe, Eure Erfahrung zu nutzen und zunächst mal um Hilfe anzufragen.
Seit kurzem habe ich angefangen, Kosmetik zu rühren, und habe Probleme mit der Stabilität der Emulsionen. Nach einigen Tagen fängt die Ölphase an, sich abzusetzen und das ist natürlich nicht so toll. Ich habe jetzt versucht, die beiden Phasen jeweils auf ca. 70 Grad zu erhitzen, lange und stark zu rühren ohne wirklichen Erfolg. Erst die Erhöhung der Emulgator Konzentration zeigt erste Ergebnisse, damit bin ich aber über den Konzentrationen, die im Emulgator-Rechner angegeben sind. Ich würde gerne eine etwas reiche Creme mit einem Pflanzenöl plus Emulgator Anteil von knapp 40% machen, nutze Lamecreme, Emulsan und Cetylalkohol gemischt. Hat jemand eine idee, woran die Phasentrennung sonst noch liegen könnte? Ich nutze Mandel-, Nachtkerzen-, Rosenöl, Squalan in der Fettphase.
Vielen DAnk für Ideen zur Verbesserung,

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sybille hat geschrieben:Nach einigen Tagen fängt die Ölphase an, sich abzusetzen und das ist natürlich nicht so toll. Ich habe jetzt versucht, die beiden Phasen jeweils auf ca. 70 Grad zu erhitzen, lange und stark zu rühren ohne wirklichen Erfolg. Erst die Erhöhung der Emulgator Konzentration zeigt erste Ergebnisse, damit bin ich aber über den Konzentrationen, die im Emulgator-Rechner angegeben sind. Ich würde gerne eine etwas reiche Creme mit einem Pflanzenöl plus Emulgator Anteil von knapp 40% machen, nutze Lamecreme, Emulsan und Cetylalkohol gemischt. Hat jemand eine idee, woran die Phasentrennung sonst noch liegen könnte? Ich nutze Mandel-, Nachtkerzen-, Rosenöl, Squalan in der Fettphase.
An sich sollte die Emulsion stabil bleiben. Könntest Du das gesamte Rezept posten, damit wir mal rüberschauen können? Eine Frage nach: wie rührst Du (also mit welchem Hilfsmittel)?
Liebe Grüße
Heike

Sybille

Ungelesener Beitrag von Sybille »

Hallo Heike, Danke für die schnelle Antwort. Zum Rühren: Ich rühre mit einem Stabmixer, als Rührteil ist quasi ein Schneebesen angebracht.
Zum Rezept:
Ölphase: Mandelöl, Jojobaöl, Wildrosenöl, Nachtkerzenöl, Squalan gesamt 12g, Shea Butter 5g, Emulgatoren: Cetyl Alcohol 1 g, Emulsan 1,5 g, Lamecreme 1 g. plus Tocopherolacetat und Ascorbyl Palmitat je 0,3 g.

Wasser: Glycerin 3 g, gesammelte Kräuterextrakte (liegen jeweils vor in Lösungen aus zwei- und dreiwertigen Alcoholen, muss ich nochmal genau nachschauen) , 18g, Rosenhydrolat 9g.
Grüsse

cremati
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Ungelesener Beitrag von cremati »

Hallo sybille

An deinem Rezept sehe ich keine gravierenden Fehler.
Deine ausgewählten Emulgatoren produzieren eigentlich sehr stabile Emulsionen und für diesen Fettphasenanteil geeignet.
Dein Rührgerät ist auch nicht schuld.

Das einzige was mir einfällt: Könnte es sein, dass sich nach dem Erhitzen eine der beiden Phasen zu sehr abgekühlt hat ?
Also Fett und Wasserphase hatten sehr unterschiedliche Temperaturen beim zusammenrühren ?
LG
cremati
Die Gefahr bei der Suche nach der Wahrheit ist, dass man sie manchmal findet

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich habe das Rezept gerade durchgerechnet und mir fallen zwei Dinge auf:

• der Anteil an wässrig(?)-alkoholischen Extrakten ist sehr hoch. Wieviel %vol. Alkohol hast Du auf die Wasserphase?

• der Emulgator könnte etwas höher liegen: nimm' 0,5 gr mehr Lamecreme. (Eigentlich sollte bei Verarbeitung mit dem Stabmixer Deine Menge reichen, aber Du lägst auch mit den 0,5 gr mehr in jedem Falle noch im Rahmen).
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Sybille hat geschrieben: Rosenhydrolat 9g.
Was ist das für ein Rosenhydrolat? :lupe:
Info ----> Wichtiges beim Kauf und der Verwendung von Hydrolaten. :)

Dein Anteil an Alkohol ist höher als der an Wasser? :gruebel:
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Was ist das für ein Rosenhydrolat? :lupe:
:achso: Katharina, das könnte es sein!
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Sybille hat geschrieben:Ich rühre mit einem Stabmixer, als Rührteil ist quasi ein Schneebesen angebracht.
:) Damit rührt man aber auch kräftig Luft rein, oder? Das könnte mit ein Grund sein, da die Emulsion nicht ausreichend homogenisiert wird. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Sybille

Ungelesener Beitrag von Sybille »

Ganz herzlichen Dank - ich glaube, die Sache mit den vielen alkoholischen Auszügen war des Pudels Kern - ich hab jetzt diese drastisch reduziert bzw. einen Ansatz nur mit Wasser gemacht und es sieht so aus, als ob es jetzt eine richtige Creme ist - ohne Phasentrennung. Ist das in Fachkreisen bekannt, dass Alkohol die Stabilität einer Emulsion so drastisch beeinflussen kann?
nochmals besten dank, liebe Grüsse

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Alkohol hat eine geringere Dichte als Wasser. Wenn der Alkohol zum Wasseranteil überwiegt, kann das die homogenen Strukturen schon beeinflussen, ja. :)
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Alkohol hat eine geringere Dichte als Wasser. Wenn der Alkohol zum Wasseranteil überwiegt, kann das die homogenen Strukturen schon beeinflussen, ja. :)
Die exakten Zusammenhänge müsste ich recherchieren. Grundsätzlich kann ein kleiner Teil Alkohol zunächst eine Emulsion verbessern, weil er – wie Katharina treffend schreibt – die Dichte der Wasserphase verringert und sie der der Fettphase annähert. So können bei der Homogenisierung sehr feine Disperisonen entstehen. Auch in meinen Tests mit Hydroxycethylcellulosen ist mir das sehr deutlich aufgefallen; sie profitieren sehr von etwas Alkohol (in der Regel reicht das, was meine Konservierung mit 70%igen (vol.) Tinkturen anbietet).

Ist der Alkoholgehalt zu groß, könnte ich mir vorstellen, dass die Dichte der Wasserphase zu gering wird und die Öltröpfchen schneller/eher (?) koaliszieren (sich also zu größeren Tropfen zusammenfinden). Ich hoffe, ich schreibe keinen Blödsinn. :-a
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Ist der Alkoholgehalt zu groß, könnte ich mir vorstellen, dass die Dichte der Wasserphase zu gering wird und die Öltröpfchen schneller/eher (?) koaliszieren (sich also zu größeren Tropfen zusammenfinden). Ich hoffe, ich schreibe keinen Blödsinn. :-a
Nee, so habe ich mir das auch gedacht, war aber nicht in der Lage es zu formulieren. Müde, Mallorca, Eta. :seufz:
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Nee, so habe ich mir das auch gedacht, war aber nicht in der Lage es zu formulieren. Müde, Mallorca, Eta. :seufz:
Während Du im Schweiße Deines Angesichts Schusterjungen (das H-Wort will ich hier nicht nennen :lach: ) hinterherjagst und mit Gevierten jonglierst, pflätze ich mich zuhause faul und ferientrunken und kann meinen wirren Gedanken nachhängen. :bussi:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Während Du im Schweiße Deines Angesichts Schusterjungen (das H-Wort will ich hier nicht nennen :lach: ) hinterherjagst und mit Gevierten jonglierst, pflätze ich mich zuhause faul und ferientrunken und kann meinen wirren Gedanken nachhängen. :bussi:
:kichern: Und denk an die Trennungen: mehr als drei hintereinander sind tabu :schlaumeier:.
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben::kichern: Und denk an die Trennungen: mehr als drei hintereinander sind tabu :schlaumeier:.
Die Tastenkürzel für die verschiedenen Gevierte in Indesign habe ich auch schon im Kopf. :engel: Und die Versalien der Gill Sans habe ich leicht gesperrt und eine Punktgröße kleiner gesetzt, weil sie keine echten Kapitälchen hat (leider – zumindest besitze ich nicht den Schnitt, müsste mal bei Fontshop gucken).
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Und die Versalien der Gill Sans habe ich leicht gesperrt und eine Punktgröße kleiner gesetzt, weil sie keine echten Kapitälchen hat (leider – zumindest besitze ich nicht den Schnitt, müsste mal bei Fontshop gucken).
Nein, die Gill hat keine echten. Nur die, die du »elektronisch« aktivieren kannst. Siehste, da ist Xpress besser. Da kannst du nämlich die Kapitälchen prozentual modifizieren :mrgreen:.
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Siehste, da ist Xpress besser. Da kannst du nämlich die Kapitälchen prozentual modifizieren :mrgreen:.
:zickig:
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:
Katharina hat geschrieben:Siehste, da ist Xpress besser. Da kannst du nämlich die Kapitälchen prozentual modifizieren :mrgreen:.
:zickig:
:pfeifen: Und es gibt eine Xtension, die dir bei Unterstreichungen die Unterlängen ausspart, dir anzeigt, an welcher XY Position du dich gerade befindest [bis auf 3 Stellen hinterm Komma genau], dir die VH und den ZAB in mm anzeigt, also den tatsächlichen(!) Wert... ich bin jetzt lieber still, sonst werd ich noch verhaftet. :-a

Sorry für soviel o.T. Sybille. :rolleyes:
Freundlich grüßt
Katharina

Mariönsche

Ungelesener Beitrag von Mariönsche »

Katharina hat geschrieben:Sorry für soviel o.T. Sybille. :rolleyes:
Ooch, das ist ja nicht schlimm ;D. Was wirklich schlimm ist....keiner weiß wovon ihr eigentlich redet :lach:.

Sybille

Ungelesener Beitrag von Sybille »

:D jetzt muss ich auch lachen - irgendwie seid ihr von den chemischen Phasen in Eure Layout und IT Phasen und andere Phasen gerutscht - aber die Veränderung der Dichte kann es schon sein. Die Emulsion an sich ist ja schon nicht wirklich ein physikalisch stabiler Zustand wenn dann noch die Schwerkraft dazu kommt weil die Dichteverhältnisse nicht stimmen kann das schon zur Phasentrennung beitragen. Rein experimentell spricht nämlich auch für diese Theorie, dass sich das Öl immer unten im Tiegel abgesetzt hat. Eigentlich müsste es sich doch oben absetzen, weil es doch leichter als Wasser ist, oder?
sommerliche Grüsse an Euch, Petra

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sybille hat geschrieben:Eigentlich müsste es sich doch oben absetzen, weil es doch leichter als Wasser ist, oder?
sommerliche Grüsse an Euch, Petra
Es gibt das Aufrahmen – Öl oben, leichter als Wasser – und die Sedimentation – Öl unten, schwerer als Wasser, weil die Dichte der Wasserphase reduziert ist.
Liebe Grüße
Heike

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