Welcher Emu für welche Hautbeschaffenheit?

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Vergissmeinnicht

Welcher Emu für welche Hautbeschaffenheit?

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Guten Morgen,

in einem Beitrag habe ich gelesen, dass man Emulsan nicht bei Mischhaut verwenden sollte. Es würde mich interessieren welche Emulgatoren man bei reifer Haut verwenden kann/soll. Vielleicht könnte ich dann in Zukunft meine Einkäufe auf ein paar Emus reduzieren um nicht "100erlei Emus" im Kühlschrank lagern zu müssen.

Liebe Grüße
Regina

Katharina
Master of Emulsifying
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Guten Morgen :winke:!
Vergissmeinnicht hat geschrieben: in einem Beitrag habe ich gelesen, dass man Emulsan nicht bei Mischhaut verwenden sollte.
Das würde ich jetzt nicht so verallgemeinert sehen. Emulsan ist ein Emulgator, der seine Stärken im Bereich von 25% Fettphasen und aufwärts hat. Dies ist für Mischhaut, die tendenziell dazu neigt fettig zu sein, nicht immer unbedingt die Fettphase der Wahl. Zumal die Emulsionen mit Emulsan häufig nicht als die leichtesten empfunden werden.
Ich verwende ihn gerne für Fußcremes mit hoher Fettphase und einem hohen Ureaanteil, da er die Cremes absolut stabil hält. :)
Vergissmeinnicht hat geschrieben:Es würde mich interessieren welche Emulgatoren man bei reifer Haut verwenden kann/soll.
Wenn du ihn gut verträgst und die dazu passenden Fettphasen kannst du ihn auch verwenden.

Ich persönlich habe ja auch Mischhaut eher reiferen Datums und fahre mit Lysolecithin sehr gut. Eben kein klassischer Emulgator. Er lässt schön viel Wasser frei, das mag meine Haut. Auch vermeide ich Fettalkohole wie Cetylalkohol, Montanov L, Montanov 68 etc. Oder ich rühre eben die vielzitierten Hydrodispersionsgele. :) Hier setze ich Lysolecithin aber auch immer ein.

In der kalten Jahreszeit greife ich auch auf eine Kombination Lysolecithin und Emulmetik zurück. Hier dosiere ich Emulmetik mit 2,5% auf die Gesamtmenge dazu 2,5% LL, also sehr vorsichtig, da ich zu Mitesserbildung neige.
Emulmetik ist auf Grund der Tatsache, dass er lamellare Strukturen ausbildet sehr fein, da er als einziger Rohstoff bei mir wirklich nachhaltig die dünnere Haut unter den Augen elastischer und glätter macht. :) Also echt antiätsch, alles andere ist Pillepalle und Wunschdenken.

Kurz und Knackig: meine Emulgatoren fürs Gesicht sind LL und Emulmetik.
Rein teoretisch könnte ich auch ohne die beiden auskommen – dank der Hydrodispersionsgele. :)

Für die Füße Emulsan und für den Rest Montanov L. Damit rühre ich mir ab und an eine Bodylotion und regelmäßg eine Reinigungsmilch.
Als Coemulgator habe ich Cetylalkohl, der ausschließlich für Bodylotions und Fuß-/oder Handcremes (für die Mamma) verwendet wird.

Ziemlich überschaubar eigentlich.
Freundlich grüßt
Katharina

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Ich verwende Emulsan gern in Kombi mit Glycerinstearat SE (der mein Lieblings-Emu ist) in Körpercremes und Lotionen. Lässt sich aber auch mit Lame ersetzen. Cetylalk kommt bei mir fast überall ganz wenig (ca. 1 % auf gesamt) rein zur Unterstützung der Standfestigkeit, außer bei Lotionen.

cremati
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Ungelesener Beitrag von cremati »

Hallo Vergissmeinicht

Ich habe gestern geschrieben, dass ich Emulsan als alleinigen Emulgator nicht empfehlen würde.
Ich habe auch eine Mischhaut und empfinde Emulsan als zuviel bzw zu fett. Gerade in der T Zone glänze ich dann schnell.
In Kombination mit einem anderen Emulgator sieht das anders aus .
Fürs Gesicht nehme ich gerne Hydrodispersionsgele. Emulmetik benutze ich seit einigen Tagen, der könnt sich zu einem Liebling entwickeln. LL vertrage ich auch gut, allerdings mag ich die eher flüssigen Cremes nicht, die er produziert.
Cremes mit Xilliance mochte ich im Gesicht auch gerne, bin aber davon abgekommen, da ich mit Lecitinen einfach ein besseres Gefühl habe.
Körpercremes mache ich nach wie vor hauptsächlich mit Emulsan oder in Kombi
LG
cremati
Die Gefahr bei der Suche nach der Wahrheit ist, dass man sie manchmal findet

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Katharina hat geschrieben:

Ziemlich überschaubar eigentlich.
Jetzt schon :D. Danke.

Liebe Grüße
Regina

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Anemone hat geschrieben:Ich verwende Emulsan gern in Kombi mit Glycerinstearat SE (der mein Lieblings-Emu ist) in Körpercremes und Lotionen. Lässt sich aber auch mit Lame ersetzen. Cetylalk kommt bei mir fast überall ganz wenig (ca. 1 % auf gesamt) rein zur Unterstützung der Standfestigkeit, außer bei Lotionen.
OK, danke Anemone :).

Liebe Grüße
Regina

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

cremati hat geschrieben:Hallo Vergissmeinicht
Ich habe gestern geschrieben, dass ich Emulsan als alleinigen Emulgator nicht empfehlen würde.
Ah ja Du warst das. :)
Ich habe auch eine Mischhaut und empfinde Emulsan als zuviel bzw zu fett. Gerade in der T Zone glänze ich dann schnell.
In Kombination mit einem anderen Emulgator sieht das anders aus .
Fürs Gesicht nehme ich gerne Hydrodispersionsgele. Emulmetik benutze ich seit einigen Tagen, der könnt sich zu einem Liebling entwickeln. LL vertrage ich auch gut, allerdings mag ich die eher flüssigen Cremes nicht, die er produziert.
Cremes mit Xilliance mochte ich im Gesicht auch gerne, bin aber davon abgekommen, da ich mit Lecitinen einfach ein besseres Gefühl habe.
Körpercremes mache ich nach wie vor hauptsächlich mit Emulsan oder in Kombi
Ok danke Cremati. Ich werde mich wohl einige Monate gedulden müssen, ehe ich beurteilen kann was gut für mein Häutchen ist. Werde kleine Chargen rühren.

Liebe Grüße
Regina

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Vergissmeinnicht hat geschrieben:Vielleicht könnte ich dann in Zukunft meine Einkäufe auf ein paar Emus reduzieren um nicht "100erlei Emus" im Kühlschrank lagern zu müssen.
Das ist ein guter Gedanke, ich mache es auch so – ähnlich wie Katharina. Gesicht und Körper sind bei mir »zwei Paar Schuhe«. Seit Wiedereinstieg ins Rühren 2005 bevorzuge ich Hydrodispersionsgele, »echte« und solche, die mit Lecithin ergänzt werden. Allerdings bin ich erst seit der Entdeckung der Hydroxyethylcellulosen so richtig glücklich mit ihnen, weil ich Xanthan und Guarkernmehl für die Konsistenz, die ich mit Natrosol® 250 HX bzw. Cellulose Gum erhalte, viel zu hoch hätte dosieren müssen, um noch ein angenehmes Hautgefühl zu haben. Daher sind alle vorher eher recht flüssig gewesen. Damals schworen viele auf reine Hygele; ich fand schon immer die Kombi mit etwas Öl angenehmer.

Für den Körper reicht mir an sich ein Emulgator, der Reinigungsmilch und Lotion abdeckt: Montanov™ L. Ein weiterer ist hin und wieder in kleiner Menge vorrätig, weil ich auch mal gerne eine Körpercreme rühre (und verschenke) – aber eben nur ab und zu. Ich teile da gerne mit einer Freundin, die eher auf Montanov® 68 steht. :-)

Kurz: ich habe Lysolecithin, Emulmetik® 320, Natrosol® 250 HX und Montanov® L als feste Bestandteile in meinem Repertoire. Emulprot® könnte tatsächlich ein Emulgator werden, der sich mit einem der anderen »festen« abwechseln wird. Daraus rühre ich Gesichtsreinigung, Körperlotion, Haar-Leave In, Cremegel, Foundation und (bald wieder, habe ich mir vorgenommen) Haarspülungen.

Ich würde Dir den Tipp geben, bei Interesse kleinere Muster an Emulgatoren (im weitesten Sinne) von anderen zu tauschen oder zu kaufen, um ein Gefühl für sie zu bekommen. Es lohnt sich nicht, direkt 50–100 gr zu kaufen (und jeden Emu muss man auch nicht getestet haben). :-)
Liebe Grüße
Heike

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