Der 3. Versuch....und irgendwie noch nicht so das Gelbe vom Ei

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Moderator: Helga

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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


BITTE BEACHTE FOLGENDE REGELN:
  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
  • Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
  • Bitte mache Dir bewusst, dass die, die Dir hier antworten, diese Fragen teilweise seit 2007 beantworten und dies völlig kostenfrei, neben Beruf, Haushalt, Pflege von Kleinkindern und Angehörigen leisten. Sie freuen sich über ein ernst gemeintes »Danke« und werden deine Bemühungen anerkennen, bei der Lösung eines Problems mitzuhelfen.
  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
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Adorabelle
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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

Mirabella hat geschrieben:
Donnerstag, 29. August 2019, 10:43
Wie das aussieht, wenn man die Kombi nur als Hydratisierer verwendet weiß ich nicht. Doch laut Rohstoffportrait hat sich eben auch hier dieses Verhältnis bewährt.
Deshalb war ich ja auch so verwirrt. Aber ich bin froh, dass ich damit offensichtlich nicht alleine bin. :knuddel:
Ich versuche es jetzt mal wie von Helga beschrieben und gebe es tropfenweise zu und messe jedesmal nach, denn wir wollen ja pH-hautneutral und nicht sauer (das wäre dann eher was für den an Neurodermitis leidenden Schatzi). :)
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

An was man alles denken muss :) Es ist ja nicht nur der Geruch, für mich gilt halt auch für eine BL: nur Sommerstabile Öle verwenden. Oxidation können wir nicht messen, wie schnell und bei welcher Temperatur sie eintritt und ob die Zugabe eines stabilen Öles ausreicht für wie viele Stunden?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Adorabelle
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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

Helga hat geschrieben:
Donnerstag, 29. August 2019, 09:57
Xanthan höher eingesetzt macht gern Rubbelkes, in Österreich sagen wir "Wuzzerl" Wen man über die Haut streicht kann man es abrubbeln. Xanthan gibt auch nicht sooo viel Konsistenz ,
Jetzt, wo du es sagst, fällt mir ein, dass meine allererste Creme tatsächlich diese "Wuzzerl" auf der Haut gebildet hat. Fühlte sich sehr gummiartig und überhaupt nicht toll an. :kichern: Ich dachte wohl, viel hilft viel und habe etwas großzügiger bemessen.
Danach bin ich dann bei der empfohlenen Menge von 0,1% geblieben, was ok war, aber eben halt immer noch eher ne Lotion als eine leichte Creme. Insofern hast du natürlich recht - es gibt nicht sooo viel Konsistenz.
Dann modifiziere ich mein Rezept noch dahingehend noch ein bisschen um und berichte.

Vielen Dank noch mal an alle für die Tipps. Es ist schön, dass ihr alle so hilfsbereit und geduldig seid und einem nicht das Gefühl vermittelt, dass ihr zum x-ten Mal die üblichen Anfängerfragen beantworten müsst. :blumenstrauss: :klimper:
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

0,2% sind ein guter Wert für Xanthan :)
Du könntest für BL Cetylalkohol versuchen, das gibt mehr Konsistenz.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Bellis
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Adorabelle hat geschrieben:
Donnerstag, 29. August 2019, 11:56
Mirabella hat geschrieben:
Donnerstag, 29. August 2019, 10:43
Wie das aussieht, wenn man die Kombi nur als Hydratisierer verwendet weiß ich nicht. Doch laut Rohstoffportrait hat sich eben auch hier dieses Verhältnis bewährt.
Deshalb war ich ja auch so verwirrt. Aber ich bin froh, dass ich damit offensichtlich nicht alleine bin. :knuddel:
Ich versuche es jetzt mal wie von Helga beschrieben und gebe es tropfenweise zu und messe jedesmal nach, denn wir wollen ja pH-hautneutral und nicht sauer (das wäre dann eher was für den an Neurodermitis leidenden Schatzi). :)
Das von Heike im Porträt vorgeschlagene Mischungsverhältnis von Natriumlaktat und Milchsäure entspricht dem sogenannten Laktatpuffer, der in er Pharmazie z.B. für Cremes mit Urea genutzt wird. Ein Puffer ist immer dann sinnvoll, wenn es darum geht, ein System - hier unsere Emulsion - stabil in einem bestimmten pH-Bereich zu halten und gegen den Angriff von Säuren und/oder Basen zu schützen. Im Normalfall brauchen wir das nicht, weil wir nicht mit starken Basen oder Säuren arbeiten und unsere Kosmetik in kurzer Zeit verbrauchen. Bei Zubereitungen mit Urea wird der Puffer oft empfohlen, weil Urea in wässrigen Systemen zerfällt und die basischen Zerfallsprodukte einen pH-Wert-Anstieg nach sich ziehen. Das würde viele unserer naturkosmetischen Konservierungsmittel unbrauchbar machen, weil sie nur im sauren Bereich wirken. Das Ergebnis wäre ein verdorbenes Produkt. Der Puffer verhindert also nicht den Zerfall von Urea, er sorgt dafür, dass der pH stabiler bleibt und nur langsam ansteigen kann. Das ist seine Aufgabe, das System gegen den Basenangriff zu schützen. Die Pharmazie verwendet den Laktatpuffer mit einer Kapazität von 5%, d.h. 4% Natriumlaktatlösung plus 1% Milchsäure auf gesamt. Da kommen pH-Werte von 4,2 heraus. Wir verwenden ihn meist 2,5%ig, also 2% Natriumlaktatlösung (50%ig) plus 0,5% Milchsäure. Dieses Verhältnis 5:1, also 5 Teile Natriumlaktat : 1 Teil Milchsäure ergibt immer einen Laktatpuffer mit entsprechend sauren pH-Werten. Je höher die Kapazität, desto saurer, aber auch unanfälliger ist das System.
Nehme ich nun die 2 % Natriumlaktat und gebe ganz am Ende meiner Herstellung - nach Zugabe der Konservierung - nur so viel Milchsäure hinzu, dass ich den pH-Wert 5-5,5 erreiche, habe ich nicht das vorschriftsmäßige Pufferverhältnis 5:1, es bleibt ein Laktatüberschuss. Gehen wir mal davon aus, dass wir 0,2 % Milchsäure in der Lösung haben. Diese 0,2 % bilden mit 1% Natriumlaktat auch einen Puffer, aber eben mit verminderter Kapazität. Der pH-Wert-Anstieg wird dadurch etwas schneller voranschreiten, aber mein Experiment hat gezeigt, dass es für unsere kurzen Verbrauchszeiten von 6-8 Wochen ausreichend ist, so zu verfahren.

Wenn wir den Laktat-Puffer nutzen, müssen wir uns übrigens auch vor Augen halten, dass der pH-Wert nicht nur in der Emulsion gepuffert wird, sondern auch auf der Haut. Geben wir uns eine ungepufferte saure Emulsion mit pH 4,5 auf die Haut, wird unsere Haut den normalen Haut-pH von 5-5,5 in relativ kurzer Zeit wieder herstellen. Geben wir allerdings eine sauer gepufferte Emulsion auf die Haut, wird diese dem pH von 4,2 viel länger ausgesetzt und braucht länger, um ihren normalen pH-Wert von 5-5,5 wieder herstellen zu können. Das kann vorteilhaft sein, z.B. haben einige Neurodermitiker davon berichtet, weil deren Haut-pH-Wert oft höher als normal ist. Andere Haut kann aber mit niedrigen pH-Werten Probleme haben, die dann erst recht bei stark gepufferten sauren Produkten auftreten.

Eine hydratisierende Wirkung hat man übrigens immer, auch wenn das Verhältnis Natriumlaktat:Milchsäure nicht 5:1 ist. Und wenn man ohne Urea arbeitet, kann man ohnehin frei entscheiden.

Hat das etwas mehr Klarheit gebracht? :gruebel:

Nachtrag von Bellis:
Oh, ich habe gerade gesehen, dass mein Beitrag oben einen Fehler enthält. Das Verhältnis Natriumlaktat zu Milchsäure ist nicht 5:1 sondern 4:1. Könnte das vielleicht eine unserer Moderatorinnen im obigen Beitrag (2x) berichtigen, da ich nichts mehr ändern kann? :gruebel:
Zuletzt geändert von Ulrike am Freitag, 30. August 2019, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Autorenwunsch
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Liebe alle
Der Puffer ist vor allem im Zusammenhang mit Harnsäure wichtig - wie oben erwähnt. Klar geht er auch ohne. Ich dosiere die MS q. s. wenn ich ohne Harnstoff an Bord fahre. Es wird mir sonst zu sauer.
Jede wie sie mag :klimper:
LG - Beauté
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Liebe Bellis,
vielen Dank für diese ausführliche Erklärung. So hab ich das jetzt auch mal richtig gut verstandenen :knutscher:
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Bellis
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Korsin hat geschrieben:
Donnerstag, 29. August 2019, 18:44
Liebe Bellis,
vielen Dank für diese ausführliche Erklärung. So hab ich das jetzt auch mal richtig gut verstandenen :knutscher:
Das freut mich. :)
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Lilli
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Ungelesener Beitrag von Lilli »

Liebe Bellis,

auch vielen Dank von mir :). Ich habe heute für das Töchterchen ein Cremegel gerührt mit nur 2 % Urea, dazu 2 % Natriumlaktat und Milchsäure q.s.. Da es nur eine Minimenge von 25 g zum Probieren war, denke ich, dass das so richtig war? Diese Menge wird sie bestimmt innerhalb von 4 Wochen verbrauchen.

Liebe Grüße
Sylvia
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Mirabella
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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Super Bellis :hase:
Ich liebe es, wenn ich den totalen Durchblick habe :lupe:

Vielen Dank :knutscher:
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Bellis
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Lilli hat geschrieben:
Donnerstag, 29. August 2019, 21:40
auch vielen Dank von mir :). Ich habe heute für das Töchterchen ein Cremegel gerührt mit nur 2 % Urea, dazu 2 % Natriumlaktat und Milchsäure q.s.. Da es nur eine Minimenge von 25 g zum Probieren war, denke ich, dass das so richtig war? Diese Menge wird sie bestimmt innerhalb von 4 Wochen verbrauchen.
Ja, das passt so. Und bitte immer aufpassen, dass Urea erst zugefügt wird, wenn die Emulsion ca. 30 Grad hat. Höhere Temperaturen beschleunigen den Zersetzungsprozess.
Mirabella hat geschrieben:
Donnerstag, 29. August 2019, 23:15
Ich liebe es, wenn ich den totalen Durchblick habe :lupe:
Ich auch. :happy:
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Ungelesener Beitrag von Lilli »

Herzlichen Dank, liebe Bellis :blumenfuerdich: , darauf werde ich achten.
Einen schönen Tag für dich und liebe Grüße
Sylvia
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Adorabelle
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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

Guten Morgen, liebe Bellis :knuddel:, und ganz, ganz lieben Dank für deine ausführliche und verständliche Erklärung. :love: Das hat in der Tat Klarheit gebracht. Mit meiner jetzigen Rezeptur wäre mein Freund mit seiner Neurodermitis vielleicht gut beraten. Meine Haut jedoch nicht. Ich füge also einfach Milchsäure q.s. hinzu.
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Oh, ich habe gerade gesehen, dass mein Beitrag oben einen Fehler enthält. Das Verhältnis Natriumlaktat zu Milchsäure ist nicht 5:1 sondern 4:1. Könnte das vielleicht eine unserer Moderatorinnen im obigen Beitrag (2x) berichtigen, da ich nichts mehr ändern kann? :gruebel:
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Bellis hat geschrieben:
Freitag, 30. August 2019, 11:35
Oh, ich habe gerade gesehen, dass mein Beitrag oben einen Fehler enthält. Das Verhältnis Natriumlaktat zu Milchsäure ist nicht 5:1 sondern 4:1. Könnte das vielleicht eine unserer Moderatorinnen im obigen Beitrag (2x) berichtigen, da ich nichts mehr ändern kann? :gruebel:
Erledigt.

Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Ulrike hat geschrieben:
Freitag, 30. August 2019, 11:48
Erledigt.
Ich danke Dir, Ulrike. :rosefuerdich:
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Adorabelle
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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

Guten Morgen ihr Lieben,

gestern habe ich mich ans Werk gemacht und mein modifiziertes Rezept gerührt.
Von der Konsistenz bin ich sehr begeistert. Das erste mal ohne Xanthan transparent!
Die Creme zieht relativ schnell ein und macht ein weiches Hautgefühl, allerdings würde ich sie mir vielleicht doch ein wenig "gehaltvoller" wünschen. Da muss ich wohl noch mit etwas Jojoba- oder Mandelöl nachjustieren.

Und dann - warum auch immer - habe ich mir während des Aufschmelzens der Fettphase überlegt, dass so ein, zwei Tröpfchen Benzoe doch sicherlich angenehm duften würden. Statt zwei Tröpfchen wurde es dann ein "Spruzz", der sich zwar wunderbar in der heißen Fettphase auflöste, beim Emulgieren allerdings wieder fest wurde und sich in Form von klitzekleinen braunen "Steinchen" in meiner Creme niedergelassen hat. Diese "Steinchen" verstopfen nun natürlich den Airless-Spender, weshalb dann immer mal wieder unkontrolliert größere Spruzzer durchs Bad fliegen.
Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen rieche ich nun wie ein Weihnachtsplätzchen. :schocker:

Benzoe werde ich wohl erst wieder im Dezember aus dem Schrank holen und vor der Verarbeitung statt in der Fettphase zunächst in Glycerin lösen und dann gaaanz vorsichtig dosiert verwenden.


Körpercreme (100 g)
Die Rezeptur besteht aus folgenden Ingredienzien:

25 % Fettphase (25 g)
Öle, Buttern und Wachse (21 g | 21 %):
10 g Aprikosenkernöl (10 %)
6 g Traubenkernöl (6 %)
4 g Mangobutter (4 %)
1 g Johannisbeersamenöl (1 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (4 g | 4 % | 12 % der Fettphase¹)
2 g Emulsan (2 %)
1 g Cetylalkohol (1 %)
1 g Rosenwachs (1 %) als Konsistenzgeber

75 % Wasserphase (75 g)
Wirkstoffe (3.5 g | 3.5 %):
2 g Glycerin (2 %)
1.5 g Natriumlaktat (1.5 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (2.1 g | 2.1 %):
2 g Geogard 221 (2 %)
0.1 g Milchsäure (0.1 %) q.s.
69.4 g Wasser (69.4 %)
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Gehaltvoller bei gleich hoher FP kannst Du mit 1 bis 2% Kakaobutter machen (das kennst Du ja schon :)), mir ist Lanolin lieber weil es schnell einzieht und ich das Hautgefühl mag, ist Geschmacksache :). Phytosteryl Macadamiate macht sich auch sehr gut.

Weil Du es gerne duftend hast: Als Hochspreiter macht sich in einer BL das Monoi Tiare gut, auch so 1 bis 3%, es ist Kokosöl mit Duft. :) im echten werden Tiare-Blüten in das Kokosöl eingelegt um den Duft heraus zu holen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Mirabella
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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Ich gab mein Benzoe 50:50 mit Alkohol gemischt und dann wieder in ein Tropffläschchen gefüllt. So kann man es ganz normal am Ende in die Creme geben oder in die Duftlampe, in Duftmischungen etc.

Alles Liebe :love:
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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 31. August 2019, 13:54
Gehaltvoller bei gleich hoher FP kannst Du mit 1 bis 2% Kakaobutter machen
Helga hat geschrieben:
Samstag, 31. August 2019, 13:54
Als Hochspreiter macht sich in einer BL das Monoi Tiare gut, auch so 1 bis 3%
Kakaobutter ist eine gute Idee, danke Helga. Die mag ich tatsächlich ganz gerne. Ich reduziere dann einfach das Aprikosenöl oder soll ich die Mangobutter weg lassen?

Gibt es die Mono Tiare Blüten nur in Kokosöl? Ich weiß, dass Kokosöl ein tolles und vielseitiges Öl ist, und ich würde es auch wirklich gerne benutzen, aber der Geruch ist so gar nicht meins. Vielleicht gewöhne ich mich ja noch daran. Bei der Sheabutter hat es schließlich auch geklappt.

Mit den Düften ist das so eine Sache. Ich mag florale, aquatische oder zitrische Düfte. Eigentlich hätte ich das Benzoe weg lassen sollen. Man riecht überhaupt nichts mehr vom Rosenwachs oder dem Rosenwasser. :( Hmpf.
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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

Mirabella hat geschrieben:
Samstag, 31. August 2019, 14:02
Ich gab mein Benzoe 50:50 mit Alkohol gemischt und dann wieder in ein Tropffläschchen gefüllt.
Huhu Mirabelle,

perfekt. Das ist genau der Tipp, den ich gebraucht habe. Ganz lieben Dank. :rosefuerdich: Ich werde das direkt umsetzen, damit ich nicht noch einmal Gefahr laufe, über zu dosieren und braune Krisselchen in der Creme zu haben.
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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Mein Monoi deThaiti (so stehts auf meiner Verpackung :gruebel:) riecht so intensiv nach diesen Blüten, da merkt man gar nix mehr vom Kokos. Riecht für mich nach Urlaub :D. Ich tu da aber max. 0,5% rein, manchmal auch nur 0,25%, das reicht mir persönlich. Das ist so ein Duft, den ich sehr mag, aber mir auch schnell mal zu viel wird und dann kann ich ihn gar nicht mehr riechen, deshalb bin ich da lieber vorsichtig. Dir gehts jetzt vllt. mit dem Benzoe so. Manches, das ich mal mochte, aber übertrieben hab, geht jetzt leider gar nicht mehr oder nur ganz dezent in Kombination..
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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Achja und Rosenwachs riecht zwar ganz toll im Tütchen, aber in der Creme muss ich immer trotzdem noch 1 - 2 ggt. Rose ÄÖ hinzufügen. Da reicht das bisschen Wachs leider kaum für guten Duft..
Auch Rosenhydrolat muss nach meiner Erfahrung schon mit mind 15% drin sein, je nachdem was man sonst noch so dabei hat.. :duft:
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Ungelesener Beitrag von Helga »

so wie Mirabella beschreibt, Monoi riecht gar nicht nach Kokos, nur nach Blüten :)
Aprikose oder Mango weglassen: Mangobutter gibt Dir halt zusätzlich Konsistenz aber mach nach was Dir der Sinn ist.
Es gibt auch Monoi Frangipani, sehr guter Duft, das ist aber mit PÖ versetzt. Als EK rechne ich 5 bis 6% von der FP, das müssten 1 bis 2% von Gesamt sein, wenn ich richtig rechne. es ist auch kein aufdringlicher Duft, ich würde ihn als "weißen" Duft beschreiben:). Obwohl ich sonst auch eher Zitrusdüfte bevorzuge ist er mir sehr angenehm und auf der Haut ist er weniger intensiv. Lemongrass kann ich auch empfehlen, ein sehr facettenreicher Zitrusduft, auf 100ml rechne ich 10 Tropfen. :) (in einer BL, nie in Gesichtspflege).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

mirabella hat geschrieben:
Samstag, 31. August 2019, 17:18
Dir gehts jetzt vllt. mit dem Benzoe so. Manches, das ich mal mochte, aber übertrieben hab, geht jetzt leider gar nicht mehr oder nur ganz dezent in Kombination..
Ganz genau so geht es mir. Das Benzoe geht gerade gar nicht mehr. Glücklicherweise war meine Freundin von dem Duft der "Weihnachtscreme" so begeistert und störte sich auch nicht an den Krisselchen (die sich übrigens auf der Haut lustigerweise auflösten), dass ich sie ihr mitgegeben habe mit dem Hinweis, mir zu sagen, ob und wie ihre Haut damit zurecht gekommen ist.
Mirabella hat geschrieben:
Samstag, 31. August 2019, 17:01
Achja und Rosenwachs riecht zwar ganz toll im Tütchen, aber in der Creme muss ich immer trotzdem noch 1 - 2 ggt. Rose ÄÖ hinzufügen. Da reicht das bisschen Wachs leider kaum für guten Duft..
Auch Rosenhydrolat muss nach meiner Erfahrung schon mit mind 15% drin sein, je nachdem was man sonst noch so dabei hat..
Das habe ich zu meinem Bedauern auch schon feststellen müssen. Und weil auch das Rosenhydrolat extrem hoch dosiert werden muss um überhaupt etwas davon zu riechen, habe ich es stattdessen für ein richtig schönes Gesichtswasser verbraucht. Da duftet es nun wenigstens endlich mal nach Rosen. :rosenbett:
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Ungelesener Beitrag von Adorabelle »

Liebe Helga,

danke für die tollen Dufttipps. Frangipani setze ich schon mal auf meinen Wunschzettel.

Lemongras habe ich bereits und liebe den Duft, auch Bergamotte mag ich sehr (obwohl ihr häufig und zu Unrecht noch dieses etwas Altbackene von 4711 anhängt). Ich habe auch noch Litsea im Sortiment, aber davon ist mir am Anfang zuviel in die Creme geraten (manche Tropfflaschen laufen eher aus, als dass sie tropfen) und seitdem halte ich mich mit Zitrus ein wenig bedeckt. Das war ein ähnlich nachhaltiges Erlebnis wie mit der Rosengeranie. Ich liebe ihren Duft auf meinem Balkon, in der Creme dagegen geht es überhaupt nicht mehr im Moment.

Und du hast völlig recht, in meine Gesichtscreme kommt kein Duftöl mehr. Meine jetzige Creme bzw. Emulsion ist so toll - ohne Beduftung und Schnickschnack. Ich sehe morgens im Spiegel knitterfreie Haut und bin begeistert. :freufreu:
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Knitterfreie Haut ist echte Belohnung für all die Mühe :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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