Jojobaöl, Bio

[Positiv]

Hallo, Ihr Lieben,
Habe zum ersten Mal Jojobaöl, Bio, von Dragonspice erhalten und bin irritiert.
Bei Dragonspice steht auf der Flasche: Buxus chinensis (Tunesien, kaltgepresst), Nicht zum Verzehr geeignet
Bei aliacura: Simmondsia Chinensis. Nichts weiter, vor allem kein Verzehr-Hinweis.
Ich frage mich, ob das unterschiedliche Öle sind und welche Wirkungen sie dann haben.
Weiß jemand mehr als ich? Essen wollte ich das Öl übrigens nicht.

[Ulrike]

Liebe Karin,

beide Namen sind möglich und meinen die gleiche Pflanze - lt. Wikipedia.

Der Hinweis "Nicht zum Verzehr geeignet" ist für mich ein Hinweis auf "Kosmetische Qualität" im Gegensatz zur "Lebensmittelqualität".

Irgendwo habe ich mal gelesen, Jojobaöl wir (in den USA) als Zusatz in Diätlebensmitteln verwendet. Es ist zwar nicht wirklich lecker, gibt aber ein "fettiges Aroma", was ja bekanntlich als angenehm wahrgenommen wird. Vorteil: Es wird nicht verdaut und hat somit keine Kalorien. Nachteil: Es belastet das Abwasser und ist - abhängig von der Menge - ungesund. Schließlich haben Öle und Fette in der Ernährung ja ihren Sinn.

Ulrike

[Positiv]

Liebe Ulrike,
danke für Deine Erklärung, dann kann ich ja beruhigt eine Vanilleschote einlegen (für Lippenpflege), in das Öl von aliacura.
Auf die Idee, Jojobaöl zum Essen zu verwenden, bin ich noch nie gekommen. Jojobaöl ist ja eigentlich ein Wachs und damit meinen Magen "auszupolstern" ist für mich nicht eine so tolle Vorstellung.
Aber wie man sieht, alles ist möglich
Einen schönen, sonnigen Sonntag wünsche ich Dir noch.

[Heike]

Jojobaöl ist kein Speiseöl, die innerliche Einnahme wird kritisch diskutiert:

»Im Tierversuch verringerten sich durch die Gabe von Simmondsin die Futteraufnahme und
das Körpergewicht der Tiere. Schon ein geringer Zusatz dieses Stoffes zum Futter von Ratten
führte innerhalb von einem Tag dazu, dass die Tiere nur noch weniger als die Hälfte fraßen.
Bereits in niedrigen Dosen wirkt der Stoff ungünstig auf die Blutbildung. Ebenso wurde
die Unverträglichkeit von verzehrtem, flüssigem Jojobawachs nachgewiesen. Durch Zugabe
von Jojobawachs zum Futter von Ratten reduzierte sich die Futteraufnahme, während die
Aktivität bestimmter Enzyme, welche als Indikator für einen Zellabbau gelten, sowie die Produktion
von weißen Blutzellen zunahmen. Jojobawachs sammelte sich in den Zellen des
Darms und führte zur Zellzerstörung.
Nach den Ergebnissen der vorliegenden Tierstudien sind toxische Wirkungen auf den Menschen
durch den Verzehr von Jojobasamen möglich. Solange die Datenlage zur Wirkung von
Jojobasamen beim Menschen unzureichend ist, rät das BfR deshalb von ihrem Verzehr ab.
Ebenso wird von einem Zusatz dieser Samen zu Lebensmitteln und von einem Einsatz in
Nahrungsergänzungsmitteln zur Gewichtsreduktion abgeraten.«

Quelle: Jojobasamen sind nicht für den Verzehr geeignet. In: Information Nr. 012/2007 des BfR vom 12. März 2007

Der Hinweis bei Ölen, sie seien nicht zum Verzehr geeignet, ermöglicht einen anderen Steuersatz von 7 % gegenber 19 % bei Lebensmitteln, siehe Liste der dem ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent unterliegenden Gegenstände (Anlage 2 zu § 12 Abs. 2 Nr. 1 und 2 des Umsatzsteuergesetzes), 26 d.

[Positiv]

ermöglicht einen anderen Steuersatz von 7 % gegenber 19 % bei Lebensmitteln, siehe Liste der dem ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent unterliegenden Gegenstände (Anlage 2 zu § 12 Abs. 2 Nr. 1 und 2 des Umsatzsteuergesetzes), 26 d.

Aaaaha, das liebe Geld.

[Heike]

Aaaaha, das liebe Geld.

Das ist doch legitim. Es kommt ja dem Kunden zugute, er zahlt weniger.

Mmmh … es werden aber 19 % Mehrwertsteuer berechnet, wie bei den anderen Shops auch (ich habe gerade probeweise eine Flasche in den Warenkorb gelegt) – also Kommando zurück.

[Ulrike]

Lebensmittel = 7 %
Kosmetik = 19 %

Aber die Analysezertifikate dürften einiges Kosten und die Qualität könnte (nicht muss!) eine andere sein.

Wichtiger als die MwSt ist jedoch dein Hinweis auf die Giftigkeit des Öles bei einer "innerlichen Anwendung", liebe Heike. Den hatte ich vergessen, obwohl dieser in anderer Form auch bei Wiki stand. Es könnte sonst du ungünstigen Gedankengängen führen.

Ulrike

[pflanzenölscheich]

Immerhin liegt Jojobaöl mit circa 15% Erucasäure über dem gesetzlichen Maximum von 5% für Speiseöle: klick

Darf Jojobaöl dann überhaupt als Speiseöl und mit dem entsprechenden Mehrwertsteuersatz verkauft werden?

[Ulrike]

In Deutschland wohl nicht - wegen der genannten Inhaltsstoffe. Guckst du hier.

Ulrike