Wunderbare Pflanzenwelt

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Moderator: Helga

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Dreamskin
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Wunderbare Pflanzenwelt

Ungelesener Beitrag von Dreamskin »

Hallo Ihr Lieben,

die Natur hat so herrlich viel zu bieten und man wäre wirklich dumm, wenn man diese Schätze nicht nutzt.

Ich hoffe, ich drücke mich mit meiner Frage richtig und verständlich aus:

Welche Verarbeitungsmethode / Nutzung der Pflanzen bevorzugt Ihr für Gesichtspflege?
Eine Tinktur welche gleichzeitig konserviert, ein Ölmazerat z. B. auf der Basis von Sesamöl
oder lieber den Pflanzensud in der WP?

Ich habe zwar eine recht unempfindliche und schnell bräunende Gesichtshaut, aber leider
ist sie auch sehr trocken und das Leben hat in Form von Elastizitätsverlust und Falten seine
Spuren hinterlassen. :-(

Liebe Grüße
Heike S.
(Ich habe das S. angehängt damit Ihr mich nicht mit unserer Moderatorin verwechselt) ;-)
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Annika
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Ungelesener Beitrag von Annika »

Dreamskin hat geschrieben:
Sonntag, 14. Juli 2019, 09:41
Pflanzensud in der WP?
:grosseaugen: :uh: :tomaten: :weg: :domina:

Liebe Heike,
entschuldige meine Reaktion ;), aber einen Sud (Tee) sollte man auf keinen Fall in Cremes rühren. Als Grundlage für Frischekosmetik (Gesichtsmaske etc) geeignet, aber auch dann immer nur frisch gebrüht. :)
Für die Wasserphase einer Pflege eignet sich Hydrolat, das durch die Destillation steril ist und optional zusätzlich konserviert wurde. Tee bietet mit seinen kleinen Schwebstoffen eine wunderbare Ernährungsgrundlage für alles, was wir nicht in unseren Cremes haben wollen! :ugly:
Schau mal hier auf Olionatura für weitere Infos (unten wird auch auf rein wässrige Auszüge eingegangen).

Schön finde ich persönlich immer die Kombination verschiedener Methoden, weil sich in Ölen andere Stoffe lösen als durch Destillation oder wässrig-alkoholischem Auszug. Allerdings kann das für empfindliche Haut auch schon zu viel sein, da kommt es auch auf die Pflanze an, welche Auszüge am besten vertragen werden (bzw. wie hoch der Wirkstoffgehalt jeweils ist).
LG Annika

MissPingle

Ungelesener Beitrag von MissPingle »

Ich mag Extrakte/Tinkturen, Ölauszüge und Hydrolate.
Aufgüsse nutze ich hin und wieder in einer Maske, die ich sofort benutze oder als innerliche "Schönheitskur".

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Candela
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Ungelesener Beitrag von Candela »

Liebe Heike,

ich verwende auch gerne Extrakte (je nach Pflanze entweder mit Alkohol oder einer Kombi aus Alkohol und Glycerin), Ölmazerate und Hydrolate, gerne in Kombination.

Wie Annika schon schrieb kommt es ja immer darauf an, welche Pflanzen man verwendet und welche Wirkstoffe man aus der Pflanze lösen möchte.

Aufgüsse verwende ich auch nur in Frischekosmetik, z.B. zum Anrühren einer Maske.
Liebe Grüße
Melanie

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Dreamskin
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Ungelesener Beitrag von Dreamskin »

Oh Schreck! Natürlich habe ich Küken mich wieder total falsch Ausgedrückt und vor allem bei
Annika für Entsetzen gesorgt. Dieses blöde Wort "Sud" .... Dekokt hätte es wahrscheinlich eher getroffen.

Das hier habe ich auf der Seite Olionatura gelesen:
"Bei kieselsäurehaltigen Pflanzen hat sich ein Mazerationsdekokt, ein Einweichen über Nacht in kaltem Wasser bewährt; am nächsten Tag wird der Ansatz 10–30 Minuten lang gekocht und dann gefiltert."

Ich dachte an die Verwendung von Ackerschachtelhalm oder Rotklee.
Beide Pflanzen habe ich übrigens in getrocknetem Zustand einmal mit Sesamöl und einmal mit Weingeist
angesetzt. Habe ich da schon wieder etwas falsch gemacht? (Das war bevor ich diese tolle Seite gefunden habe!)

Liebe Grüße
Heike S.
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Candela
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Ungelesener Beitrag von Candela »

Liebe Heike,
egal ob man es Aufguss, Infus, Tee, Dekokt oder sonstwie nennt, letztendlich gilt immer: Sobald als Auszugsmittel reines Wasser verwendet wird, sollte das Produkt aufgrund der Verkeimungsgefahr nur frisch verwendet werden. :)
Liebe Grüße
Melanie

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Annika
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Ungelesener Beitrag von Annika »

Dreamskin hat geschrieben:
Sonntag, 14. Juli 2019, 14:06
Das hier habe ich auf der Seite Olionatura gelesen:
"Bei kieselsäurehaltigen Pflanzen hat sich ein Mazerationsdekokt, ein Einweichen über Nacht in kaltem Wasser bewährt; am nächsten Tag wird der Ansatz 10–30 Minuten lang gekocht und dann gefiltert."
Schau mal, was ein paar Sätze davor steht:
Auch eine Abkochung ist ohne weitere Konservierung nur kurz haltbar.
Nichts für die Wasserphase...

Zu Öl- und Alkoholauszug von Schachtelhalm und Rotklee kann ich leider nichts sagen, hab ich noch nie gemacht. Aber falsch wird es nicht sein. :) Je nachdem, welche Inhaltsstoffe du herauslösen wolltest, ist es eben mehr oder weniger effektiv.
LG Annika

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Candela hat geschrieben:
Sonntag, 14. Juli 2019, 14:47
Liebe Heike,
egal ob man es Aufguss, Infus, Tee, Dekokt oder sonstwie nennt, letztendlich gilt immer: Sobald als Auszugsmittel reines Wasser verwendet wird, sollte das Produkt aufgrund der Verkeimungsgefahr nur frisch verwendet werden. :)
:gut:

Haarspülungen und Masken mit frisch aufgebrühten Pflanzen … sehr schön, wohltuend, duftend. In meinen Emulsionen verwende ich immer selbst hergestellte wässrig-ethanolische Extrakte (die ich mittels Turbo- oder Soxhletextraktion herstelle), für Gesichtswasser meine eigenen Hydrolate.

Ölmazerate habe ich letztes Jahr angesetzt, eines davon mit Calendula, eines mit Kamille, beide frisch gesammelt und angetrocknet. Dennoch roch das Calendulamazerat nach einigen Monaten unangenehm, leider. Daher sind mir wässrig-ethanolische Extrakte am liebsten. Sie sind auch nach Monaten immer noch unverändert duftend und authentisch.
Liebe Grüße
Heike

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Dreamskin
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Ungelesener Beitrag von Dreamskin »

Hallo Annika,

ich dachte ich könnte dieses Dekokt bei der Verarbeitung zu einer Creme mit Weingeist konservieren.
Geht das nicht?

Liebe Grüße
Heike S.
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Annika
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Ungelesener Beitrag von Annika »

Ich weiß nicht, ob das sinnvoll wäre. Die Konzentrationen, die wir in Cremes verwenden (12-15%) reichen dafür definitiv nicht aus, die sind nicht für eine solche Kontaminationsgrundlage gedacht!
Theoretisch müsstest du den gesamten Ethanol-Anteil eines "normalen" Auszugs (70%) nachträglich nach der Filterung zugeben. Vorausgesetzt du filterst mit einer Nutsche mindestens Por.4 sollte die Haltbarkeit deines Extrakts zwar gegeben sein, dann wäre aber nur ein geringer Teil deines Endvolumens tatsächlich wirkstoffhaltig. Also da erscheint es mir sinnvoller, direkt einen wässrig-ethanolischen Auszug zu machen. :)
LG Annika

Eliza

Ungelesener Beitrag von Eliza »

Heike hat geschrieben:
Sonntag, 14. Juli 2019, 14:54
Ölmazerate habe ich letztes Jahr angesetzt, eines davon mit Calendula, eines mit Kamille, beide frisch gesammelt und angetrocknet. Dennoch roch das Calendulamazerat nach einigen Monaten unangenehm, leider. Daher sind mir wässrig-ethanolische Extrakte am liebsten. Sie sind auch nach Monaten immer noch unverändert duftend und authentisch.
Also nur kleine Mengen eines Ölmazerates herstellen. Aber wie wäre das denn mit den Inhaltsstoffen, wenn man mit den Extrakten arbeitet. Die Menge eines genutzten Öls ist doch größer, als wenn ich eine Tinktur in der Creme verwende. Von daher habe ich mit Tinkturen weniger der Pflanzenstoffe...?

MissPingle

Ungelesener Beitrag von MissPingle »

So wie ich das verstanden habe, liegen in Extrakten die Wirkstoffe wohl in höherer Konzentration vor als in Auszügen.
Du könntest die unterschiedlichen Produkte auch kombinieren: Einen Ölauszug als Teil der Fettphase, ein Hydrolat als Teil der Wasserphase und einen Extrakt oder eine Tinktur als Wirkstoff (und du hättest damit direkt nebenbei auch noch einen Teil der Konservierung abgedeckt).
Die unterschiedlcihen Wirkstoffe lösen sich in den verschiedensten Medien, manche sind lipophil, andere lösen sich besser in einer wässrig-alkoholischen Lösung, andere flüchtige Bestandteil hättest du in einem Hydrolat. Wenn du kombinierst, kannst die alle Wirkstoffe nutzen, nicht z.B. nur die öllöslichen, würdest du nur einen Ölauszug verwenden.

Eliza

Ungelesener Beitrag von Eliza »

MissPingle hat geschrieben:
Montag, 15. Juli 2019, 20:44
Wenn du kombinierst, kannst die alle Wirkstoffe nutzen, nicht z.B. nur die öllöslichen, würdest du nur einen Ölauszug verwenden.
Danke :) Zur Zeit befasse ich mich ausführlich mit der Herstellung von Tinkturen. Die Mazerate kommen danach dann dran.

Liebe Grüße, Ute

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Sylvie
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Ungelesener Beitrag von Sylvie »

Hallo zusammen 😃,
ich bin völlig begeistert von der Nutzung der Pflanzen Wirkstoffe, die mir Olionatura eröffnet hat.
Habe mir eine LEONARDO Destille zugelegt. Da ich meine feinen, extrem trockenen Haare wieder schön pflegen möchte, bin ich auf Ackerschachtelhalm, Brenessel und Birke gestoßen.
Habe sowohl einen 70% Weingeist Auszug als auch ein Birkenhydrolat als auch einen Auszug aus Ackerschachtelhalm (über Nacht in kaltem Wasser ausgezogen und dann abgekocht) hergestellt. Reste für spätere Anwendung eingefroren 😃. Meine Haare danken mir die Anwendung bereits 😃

Nun zu meiner Frage: könnte man die Inhaltsstoffe des Ackerschachtelhalm nicht auch destillieren?

Es wäre ein wässriger Auszug zur Lösung der Inhaltsstoffe. Und er wäre vermutlich besser aufzubewahren und leicht in Fluids einsetzbar.
Allerdings habe ich lediglich im Buch von Frau Fischer-Rizzi (das große Buch der Pflanzenwasser beim Porträt des Ackerschachtelhalm einen Hinweis gefunden, ihn zu destillieren.
Vielleicht kann mir jemand mit besseren chemischen Kenntnissen von Euch helfen?
Schöne Grüße
Sylvie
Schöne Grüße 🧙‍♀️
Sylvie

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Filipendula
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Ungelesener Beitrag von Filipendula »

Hallo Sylvie,

der Ackerschachtelhalm hat als für uns interessante Inhaltsstoffe Flavonoide, Kieselsäure, Gerbstoffe, Sterole und Saponine, außerdem auch noch ein paar Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Mangan etc.

Damit Stoffe überhaupt in Wasserdampf übergehen ist es erforderlich, dass sie ein niedriges Molekulargewicht < 250 g/mol und einen Siedepunkt von höchstens 100°C besitzen und einen ausreichenden Dampfdruck aufweisen. Keiner der o.a. Stoffe erfüllt diese Kriterien, soweit ich weiß (man möge mich korrigieren, sollte das für einen Stoff nicht der Fall sein). Was du also gewinnen würdest, wäre ein mit hohem Arbeitsaufwand produziertes destilliertes Wasser unter Verschwendung des kostbaren Pflanzenmaterials.

Ergo: besser so extrahieren, wie Du es schon gemacht hast. :sunny:
Liebe Grüße, Filipendula

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Sylvie
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Ungelesener Beitrag von Sylvie »

Guten Morgen Filipendula,
Danke für die erhellende Antwort 😃👍! Dann werde ich es weiterhin wie bisher extrahieren.

LG Sylvie
Schöne Grüße 🧙‍♀️
Sylvie

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petitigre
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Sylvie hat geschrieben:
Freitag, 19. Juni 2020, 10:44
Allerdings habe ich lediglich im Buch von Frau Fischer-Rizzi (das große Buch der Pflanzenwasser beim Porträt des Ackerschachtelhalm einen Hinweis gefunden, ihn zu destillieren.
Liebe Sylvie, Du bereitest mir schlaflose Nächte! :huhu: WO im Buch hast Du den Ackerschachtelhalm gesehen? Ich suche ihn vergeblich... :lupe:
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

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Filipendula
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Ungelesener Beitrag von Filipendula »

petitigre hat geschrieben:
Dienstag, 23. Juni 2020, 11:26
Du bereitest mir schlaflose Nächte! :huhu: WO im Buch hast Du den Ackerschachtelhalm gesehen? Ich suche ihn vergeblich... :lupe:
Dem schließe ich mich an. Hatte auch mal in besagtem Buch nachgesehen und nichts gefunden. Ich habe die Ausgabe 2014.
Liebe Grüße, Filipendula

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Ungelesener Beitrag von Sylvie »

Hallo Ihr Lieben,
Ihr habt recht- Asche auf mein Haupt😔.
Ich hatte die Aussage von Ingrid Kleindienst-John, in ihrem Buch „ der Pflanzencode“, S. 46 im Kopf. Ich zitiere:
„Wenn man Ackerschachtelhalm selbst destilliert, setzen sich am Boden der Auffangflasche kleine Kieselsäurekristalle ab. Das Hydrolard ist sehr hautfreundlich und ich es verwende es als Gesichtswasser, wenn die Haut so Unreinheiten neigt.“

Sorry, mit Einstieg in dieses wunderbareHobby im Februar habe ich mir eine Reihe von weiterführender Literatur zugelegt 🤓. Diese Aussage habe ich dann leider verwechselt und falsch zugeordnet.
LG Sylvie
Schöne Grüße 🧙‍♀️
Sylvie

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Ungelesener Beitrag von Sylvie »

petitigre hat geschrieben:
Dienstag, 23. Juni 2020, 11:26
Sylvie hat geschrieben:
Freitag, 19. Juni 2020, 10:44
Allerdings habe ich lediglich im Buch von Frau Fischer-Rizzi (das große Buch der Pflanzenwasser beim Porträt des Ackerschachtelhalm einen Hinweis gefunden, ihn zu destillieren.
Liebe Sylvie, Du bereitest mir schlaflose Nächte! :huhu: WO im Buch hast Du den Ackerschachtelhalm gesehen? Ich suche ihn vergeblich... :lupe:
:knuddler:
Oh und tut mir total leid, dass ich Dir/Euch Stress bereitet habe!
LG Sylvie
Schöne Grüße 🧙‍♀️
Sylvie

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Filipendula
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Ungelesener Beitrag von Filipendula »

Hallo Sylvie,
überhaupt kein Problem. :knuddler: Dafür ist dieser Austausch schließlich da. Wir sind alle Lernende - unser Leben lang - die meisten von uns jedenfalls. :brille:

Was aber eine weitere Recherche wert wäre: Die Aussage von Ingrid Kleindienst-John, dass in der Auffangschale sich kleine Kieselsäurekristalle absetzen, machte mich stutzig. Kieselsäure ist sehr schwer löslich, wenn überhaupt, dann in heißem Wasser, daher wird Ackerschachtelhalm auch vorzugsweise als Tee eingesetzt. Ein kleiner Check bei Wikipedia:

"In Wasser sind Kieselsäuren sehr schlecht und nur langsam löslich. Bei einem pH-Wert von 7 und einer Temperatur von 25 °C lösen sich maximal 0,12 g (berechnet als Siliciumdioxid) Kieselsäuren in einem Liter Wasser. Dies entspricht einem Wert von 120 ppm. Mit zunehmender Temperatur und zunehmendem pH-Wert steigt die Löslichkeit an. So lösen sich bei 75 °C 330 ppm Siliciumdioxid in Wasser."

Du würdest also - wenn sich Kieselsäure überhaupt in Wasserdampf begeben sollte - in heißem Wasser bestenfalls etwa 0,3 Gramm Kieselsäure auf 1 Liter Wasser erhalten. Dass sich da sichtbare Kristalle absetzen sollen, erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Ich lasse mich aber gern durch die Chemiker hier im Forum eines Besseren belehren.
Liebe Grüße, Filipendula

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Ungelesener Beitrag von Filipendula »

Nachtrag: .... nehmen wir mal an, wir würden tatsächlich, wie auch immer, Kieselsäure gewinnen. Dann müsste man diese ohnehin schwerlösliche, wasserlösliche Substanz auch noch durch unsere lipophile Hautbarriere bringen - das allein ist schon mal eine Herausforderung. Zusätzlich ist für eine Wirkung in der Regel auch noch eine Mindestkonzentration erforderlich. Da fragt man sich schon, ob Kieselsäure - topisch aufgetragen - überhaupt nennenswert bioverfügbar ist.

Müsste man mal recherchieren... vielleicht als Salz, also dann als Silicat? ... aber wäre das dann besser bioverfügbar? ... Ich wünschte wieder Mal, ich hätte Biochemie studiert..... :lupe:
Liebe Grüße, Filipendula

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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Sylvie hat geschrieben:
Dienstag, 23. Juni 2020, 14:45
:knuddler:
Oh und tut mir total leid, dass ich Dir/Euch Stress bereitet habe!
Liebe Sylvie, danke für Deine Antwort - so in etwa hab ich mir das schon gedacht. Bei der vielen Fachliteratur kommt man doch leicht mal durcheinander, kenn ich ja auch. ;-) Und das mit den "schlaflosen Nächten" war als kleiner Scherz gemeint, keine Sorge. :happy:
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Filipendula hat geschrieben:
Dienstag, 23. Juni 2020, 15:14
Was aber eine weitere Recherche wert wäre: Die Aussage von Ingrid Kleindienst-John, dass in der Auffangschale sich kleine Kieselsäurekristalle absetzen, machte mich stutzig. Kieselsäure ist sehr schwer löslich, wenn überhaupt, dann in heißem Wasser, daher wird Ackerschachtelhalm auch vorzugsweise als Tee eingesetzt.
Dito, daher wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, ihn zu destillieren. Vielleicht hat Frau K.-J. etwas anderes gesehen und es falsch interpretiert?

Ich habe übrigens auch das Buch "Hydrolate" von ihr - und da steht interessanterweise nichts von Ackerschachtelhalm drin (ich habe auch unter "Schachtelhalm" und "Zinnkraut" nachgeschaut).

Ich bin sehr gespannt, ob sich hier noch jemand dazu äußert, denn leider weiß ich gerade auch nicht mehr.
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Ungelesener Beitrag von Filipendula »

petitigre hat geschrieben:
Dienstag, 23. Juni 2020, 16:38
Ich habe übrigens auch das Buch "Hydrolate" von ihr - und da steht interessanterweise nichts von Ackerschachtelhalm drin (ich habe auch unter "Schachtelhalm" und "Zinnkraut" nachgeschaut).
Gleicher Gedanke - gleiche Bibliothek :D In meiner Ausgabe von "Hydrolate" fand ich auch nichts dazu... Interessanterweise bietet Maienfelser ein Zinnkrautwasser an. Kann man natürlich machen - wenn's sich verkauft... übrigens kein Hinweis auf Kieselsäure drin.
Liebe Grüße, Filipendula

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Ungelesener Beitrag von Annika »

Wenn es Kieselsäure-Kristalle in der Destille gibt (ich habe Ackerschachtelhalm nie destilliert), dann löst sich die Kieselsäure wahrscheinlich im heißen Wasser, aber ist nicht flüchtig genug, um ins Hydrolat überzugehen. Das Wasser kühlt ab und die schwerlösliche Kieselsäure fällt in der wässrigen Brühe unten in der Destille aus. Vermute ich. :gruebel:
LG Annika

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Ungelesener Beitrag von GartenEden »

Liebe Filipendula,
ich würde glatt alles unterschreiben, was du unten zusammen gefasst hast.
Filipendula hat geschrieben:
Freitag, 19. Juni 2020, 13:00
der Ackerschachtelhalm hat als für uns interessante Inhaltsstoffe Flavonoide, Kieselsäure, Gerbstoffe, Sterole und Saponine, außerdem auch noch ein paar Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Mangan etc.
Im Teuscher (Pharmazeutische Biologie) steht zusätzlich noch, dass Schachtelhalm 5-8% Kieselsäure enthält, davon sind aber nur etwa 10% wasserlösliche Silikate, also sehr wenig. Damit kann ich mir, wie Annika schreibt
Annika hat geschrieben:
Dienstag, 23. Juni 2020, 23:25
Wenn es Kieselsäure-Kristalle in der Destille gibt [...], dann [...] die schwerlösliche Kieselsäure
womöglich diese Kristalle erklären. Das sind dann vermutlich die 90% unlöslichen Silikate.
Viele Grüße, Daniela
"Wer nicht weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt." - Mark Twain

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Seit ich das neue Buch, resp. die zweite Auflage von Eliane Zimmermann über Hydrolate gelesen habe, bin ich sehr skeptisch gegenüber den in den genannten Büchern beschriebenen Inhaltsstoffen in den Hydrolaten geworden. Ester und Monoterpene beispielsweise sind gar nicht oder in verschwindend geringen Mengen in Pflanzenwässern enthalten. Auch der lipophile Anteil im Hydrolat entspricht in seiner Zusammensetzung nicht genau dem jeweils zugehörigen ÄÖ.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
(Weisheit aus Finnland)

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Ungelesener Beitrag von Filipendula »

Liebe Daniela, liebe Fragolinchen,

danke für Eure "Puzzleteilchen". :knuddel: Das werde ich mir notieren. Bei meiner Suche nach der Wirkstoff-Zusammensetzung von Hydrolaten habe ich meine liebe Not - trotz hartnäckiger Internetsuche und einiger Fachbücher.
GartenEden hat geschrieben:
Mittwoch, 24. Juni 2020, 07:19
Im Teuscher (Pharmazeutische Biologie) steht zusätzlich noch, dass Schachtelhalm 5-8% Kieselsäure enthält, ....
Daniela, gerade mal gesucht, handelt es sich um das Buch "Biogene Arzeimittel" von Teuscher? Es gibt auch "Pharmazeutische Biologie", aber von Reinhard/Dingermann. Kannst Du mir einen Tipp geben? :lupe:
Fragolinchen hat geschrieben:
Mittwoch, 24. Juni 2020, 07:44
Seit ich das neue Buch, resp. die zweite Auflage von Eliane Zimmermann über Hydrolate gelesen habe, .....
Fragolinchen, ich habe die 2. Auflage von "Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe". Meinst Du das? Ein spezifisches Hydrolate-Buch von ihr habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. :morgenkaffee: :lupe:
Liebe Grüße, Filipendula

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Filipendula hat geschrieben:
Mittwoch, 24. Juni 2020, 09:53
ich habe die 2. Auflage von "Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe". Meinst Du das? Ein spezifisches Hydrolate-Buch von ihr habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. :morgenkaffee: :lupe:
Nein, es schimpft sich "Hydrolate. Pflanzenwässer. Die vergessene Dimension der Aromatherapie und Aromapflege". ISBN 978-3-200-05708-1.
Eliane Zimmermann, die sicherlich guten Zugang zu Studien hat und "in der Szene" gut vernetzt ist, hat das gleiche Problem angesprochen wie Du: Studien und Analysen speziell über Hydrolate gibt es nur sehr, sehr wenige. Entsprechend mau ist die (wissenschaftlich fundierte) Datenmenge, die man über Hydrolate erhalten kann.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
(Weisheit aus Finnland)

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