Anfängerrezept für 20 % Fettphase

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Caro
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Anfängerrezept für 20 % Fettphase

Ungelesener Beitrag von Caro »

Hallo, ihr Lieben!

Eine Freundin hat mich gebeten, ihr mal eine Gesichtscreme zu rühren. Sie hat schon viele meiner ersten Produkte getestet, aber an Gesichtscremes hab ich mich bisher einfach noch nicht richtig herangetraut. Unsere Haut ist einfach so sensibel. Ich habe ihr mehrfach gesagt, dass ich ihr nicht garantieren kann, wie die Lotion sich bei ihr auswirken wird und ob es vielleicht Allergien und Co auslöst, aber ist ihr egal, sie will sich nicht von dem Gedanken abbringen lassen. Also habe ich gedacht, ich wandele zu Anfang eines von Heikes Basisrezepten ab.

Zu ihrem Hautzustand und ihrer Pflegeroutine: Sie wäscht prinzipiell nur mit Wasser, lediglich alle zwei bis drei Tage unter der Dusche abends nutzt sie eine Salzseife, um die Haut mal zu entrümpeln. Danach fühlt sich die Haut logischerweise etwas trocken an, spannt aber nicht großartig. Sie will aber ihre Hautregeneration natürlich nach dem Waschen mit Seife unterstützen. Unreinheiten hat sie wenn, dann nur ganz wenige; eher normale bis trockene Haut. Make-up nutzt sie gar nicht (hat sie ja auch nicht nötig, die Glückliche). Entsprechend will ich ihre Haut nicht überfordern und wollte langsam und mit einer leichten Creme anfangen.

Meine Abwandlung von Heikes 20-%-Fettphase-Lotion;

20 % Fettphase (10 g)
Öle, Buttern und Wachse (9 g | 18 %):
2.5 g Jojobaöl (5 %)
1 g Babassuöl (2 %)
1 g Reiskeimöl (2 %)
2.5 g Mandelöl (5 %)
2 g Capuacubutter (4 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (1 g | 2 % | 10 % der Fettphase¹)
1 g Derma Care CG 90 (2 %)

80 % Wasserphase (40 g)
Wirkstoffe (3 g | 6 %):
1 g Glycerin (2 %)
2 g weitere Wirkstoffe (4 %)
Hilfs- und Zusatzstoffe (0.6 g | 1.2 %):
0.1 g Xanthan (0.2 %)
0.5 g Rokonsal (1 %)
36.4 g Wasser (72.8 %)

Der Rezepterechner hat den Emulgator (Tego Care) auf die Fettphase gerechnet. Ich würde ihn natürlich trotzdem nach Rezept in der Wasserphase einrühren. Allerdings gibt Heike den Emulgator mit einer Einsatzkonzentration von bis zu 1 % an, ich habe mich aber an ihr Rezept mit den 2 % gehalten - kann ich den bedenkenlos reduzieren? Und gebe die restlichen Prozente einfach auf Wasser/Hydrolat?

Meine zweite Frage: Welche Wirkstoffe würdet ihr zusätzlich empfehlen? Ich möchte hier auf Feuchtigkeit setzen und würde entsprechend mit Sodium PCA und Konsorte herangehen. Oben erwähnter Shop bietet schon eine fertige NMF-Lösung an, über die ich nachgedacht habe. Wäre es zu viel, die ganzen 4 % nur damit zu besetzen? Habt ihr geniale Vorschläge, die ich in meiner Anfängerphase für das Gesicht einfach noch nicht kenne? :)

So viel zu meinem halben Roman :D Ich danke euch schon mal jetzt für eure Hilfe!

LG
Caro
Zuletzt geändert von Birgit Rita am Sonntag, 29. Dezember 2019, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Shopname entfernt
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Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Heja Caro,

hast du dich schon mal in die Basisrezepte auf Olionatura.de eingelesen? Hier findest du viele hilfreiche Tipps, wie du dich an deine erste Gesichtscreme rantasten kannst. Auf den ersten Blick würde ich etwas weniger Buttern nehmen und eventuell anstelle dessen ein Wirkstofföl zum Hautzustand passend einplanen.

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Caro
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Ungelesener Beitrag von Caro »

Liebe Schmunzelsonne,

ja, habe ich :) Das Rezept ist im Prinzip eine Basisrezeptur von Heike, nur eben mit entsprechenden Ölen und Buttern befüllt.

Meinst du mit Butter "nur" die Capuacubutter? Oder rechnest du auch das Babassuöl dazu? Seine Konsistenz kenne ich noch nicht, habe nur gelesen, dass es ähnlich wie Kokosöl ist. Deshalb wusste ich nicht ganz, ob ich es auf die festen oder flüssigen Öle rechne. Aber dann passe ich das an.

Danke für deine Hilfe!

LG Caro
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Caro hat geschrieben:
Sonntag, 29. Dezember 2019, 19:09
Oder rechnest du auch das Babassuöl dazu? Seine Konsistenz kenne ich noch nicht, habe nur gelesen, dass es ähnlich wie Kokosöl ist. Deshalb wusste ich nicht ganz, ob ich es auf die festen oder flüssigen Öle rechne. Aber dann passe ich das an.
Babassuöl hat einen relativ niedrigen Schmelzpunkt, wird bei Zimmertemperatur schnell weich, zumindest meine, ich verwende viel davon für Seife.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Lila Blume
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Hallo Caro,

für erste Lotion würde ich Glycerin, Sodium PCA und Natriumlaktat nehmen, keine Mischung wo ich nicht weiß wieviel von den einzelnen Ing. drin ist.

Und was die Fettphase angeht würde ich wie Schmunzelsonne schon geschrieben hat, weniger Butter nehmen, vielleicht wie in der Basisrezeptur von Heike. :)
Liebe Grüße
Eva

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Caro
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Ungelesener Beitrag von Caro »

Helga hat geschrieben:
Sonntag, 29. Dezember 2019, 19:25
Babassuöl hat einen relativ niedrigen Schmelzpunkt, wird bei Zimmertemperatur schnell weich, zumindest meine, ich verwende viel davon für Seife.
Ahh, alles klar :) Danke, Helga!
Lila Blume hat geschrieben:
Sonntag, 29. Dezember 2019, 23:00
(...)
für erste Lotion würde ich Glycerin, Sodium PCA und Natriumlaktat nehmen, keine Mischung wo ich nicht weiß wieviel von den einzelnen Ing. drin ist.

Und was die Fettphase angeht würde ich wie Schmunzelsonne schon geschrieben hat, weniger Butter nehmen, vielleicht wie in der Basisrezeptur von Heike. :)
Ja, an PCA und Natriumlaktat hatte ich auch gedacht. Danke für die Einschätzung :)
Bzgl des Rezepts von Heike: Sie hat für die 20 % Lotion 2 Gramm Butter auf 50 g Creme gerechnet. Das dürften 4 % Butter des Rezepts sein. Oder verrechne ich mich irgendwo katastrophal? ^^' Aber wenn ihr beide der Meinung seid, und ich vertraue euch da natürlich :) Ihr habt definitiv schon mehr Erfahrung gemacht als ich! Mir geht es gerade nur darum, ob ich die Rezepte richtig rechne :)

Entsprechend würde ich das Rezept wie folgt anpassen:

4 % Capuacubutter auf 2 % reduzieren
Die übrigen 2 % auf die flüssigen Öle verteilen, vorzugsweise auf das Mandelöl oder Jojobaöl.

Die 4 % Wirkstoffe würde ich 50:50 aufteilen. Also je 2 % Sodium PCA und 2 % Natriumlaktat. Glycerin ist in dem Rezept ja bereits enthalten :)
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Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Nein, du verrechnest dich nicht - allerdings ist die Konsistenz von Babassu auch ähnlich des des Kokosöles. Mir wären das zu viele feste Fette für das Gesicht. Kokosöl dringt nicht tief in die Haut ein - daher mag ich es im Gesicht nicht so gerne. Aber wenn es sich für Dich gut anhört - ausprobieren, dokumentieren, lieben oder anpassen. Das ist ja eines der tollen Dinge am selber rühren.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Hallo Caro :)
Caro hat geschrieben: Habt ihr geniale Vorschläge, die ich in meiner Anfängerphase für das Gesicht einfach noch nicht kenne?
Den Einsatz einer Butter kannst Du im Kopf gut selber rechnen: Die Empfehlung lautet bis zu 10% von der Fettphase, maximal 20%. Buttern stehen im Verdacht Komedone auszulösen - wenn jemand anfällig dafür ist :wink:
Kokosöl hat einen hohen Anteil an Laurinsäure und ist lt. Heike eine der stärksten waschaktiven Fettsäuren und die die am stärksten mit der Hautbarriereschicht interagiert.
Kokosöl verwenden wir in erster Linie, weil es ein sogenannter "Hochspreiter" ist, dafür gibt es allerdings einen sehr guten Ersatz, nämlich z. B. Squalan, macht auch ein schönes Hautgefühl, ich mag es gerne :)
Hier ein Link zum "Olionatura Spreitmodell": klick
Auszug aus o. a. Link:
Hochspreiter: Hochspreitende Öle (»schnelle Spreiter«) verteilen sich sehr gut, dringen rasch in die Vertiefungen der Hautoberfläche ein und erzeugen ein schnelles Glättegefühl, das jedoch ebenso schnell wieder auf das alte Niveau zurückfällt. ...
Weiter oben hast Du gefragt ob Du NMF verwenden kannst (Natural Moist Factor). Ich kenne den noch aus Hobbythek-Zeiten, Du kannst ihn natürlich verwenden :), die meisten von uns setzen die im NMF enthaltenen Rohstoffe aber meist einzeln ein :) und kommen so teilweise auf mehr als die empfohlene Einsatzkonzentration für NMF von 1-5%.
Weil im NMF Harnstoff erwähnt wird: Wenn wir Harnstoff bzw. Urea verwenden, dann immer in Kombination mit Natriumlaktat und Milchsäure; Natriumlaktat+Milchsäure wirken als Puffer, falls sich durch Wärmeeinfluss Urea zersetzt kann sich der Ph-Wert erhöhen (sehr vereinfacht gesagt), einige Konservierer benötigen jedoch einen niedrigen bestimmten Ph-Wert um ihre Wirksamkeit zu entfalten. Details kannst Du hier nachlesen: klick

Ich würde zu Beginn nicht zu viele Wirkstoffe einsetzen sondern Charge für Charge aufbauen, damit Du nachvollziehen kannst, was sich als gut erweist oder eher nicht :wink:

Ich wünsche Deiner Freundin viel Freude mit dem neuen Pflegeprodukt :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Ich möchte anmerken, dass das Ergebnis sehr fluid sein wird. Insbesondere dann, wenn die Butter (ich liebe die von dir gewählte Butter sehr!) entfällt. Meine Sorge wäre, ob das Fluid dann noch stabil ist.

Buttern fürs Gesicht - nein, nicht für mein Gesicht. Allerdings ist meine Haut auch eher fettig und braucht nahezu keine zusätzlichen Fette. Aber wenn, dass würde ich Capuacubutter nehmen!

Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Caro »

Liebe Helga,

danke für die unglaublich detaillierte Antwort! Das hilft sehr. Ich werde dann lieber langsam anfangen mit den Wirkstoffen. Nachher ist die Haut sonst überpflegt und blüht fröhlich auf. Das muss ja nicht. Harnstoff lasse ich wohl sicherheitshalber dann erst mal weg, bis ich etwas sicherer in der Materie bin :D

Ulrike, genau das ist auch meine Sorge gewesen, weshalb ich die Butter ursprünglich ungern reduzieren wollte, aber ich denke mal, dass das Babassuöl hier dann ausschlaggebend ist. Ich werde mir anschauen, ob mein Gebinde bei Zimmertemperatur eher flüssig oder fest ist und das Rezept dann entsprechend anpassen. Capuacubutter hat es mir vom Klang der Wirkung her auch extrem angetan, weshalb ich sie gerne testen möchte :)

Squalan kommt dann in der nächsten Bestellung ins Körbchen :D Ich hab hier schon paar Beiträge gelesen, die sehr vielversprechend klangen :D
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Caro, welche Verpackung hast Du für Dein Rezept vorgesehen? Auch wenn es fluide wird und keine feste Creme, abgefüllt in einen Spender oder Airlessdispenser, ist es gut aufgehoben. Ich bin schon so an sehr fluide Produkte gewöhnt, dass es mir kaum auffällt, wenn ein Rezept keine feste Creme werden wird :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Caro »

Ich dachte ursprünglich an ein normales Cremedöschen, weil ich erst mal eine kleine Menge machen wollte zum Testen, aber das wird dann mit der Konsistenz wohl möglicherweise ein Problem ^^' Alternativ hab ich noch normale Plastikflaschen für Duschgel, aber da hab ich dann natürlich viel Luft drin :/
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Caro hat geschrieben:
Dienstag, 31. Dezember 2019, 20:45
Ich dachte ursprünglich an ein normales Cremedöschen,
(Ulrike hat das anhand des Emulgators natürlich sofort erkannt, dass er keine Konsistenz gibt :gut:)
Dann bleibt immer noch die Alternative mit einem Konsistenzgeber wie z. B. Cetylalkohol (Menge abziehen von einer Butter oder/und Öl) zu arbeiten. Bitte versteh mich nicht falsch, es ist nicht abwertend gemeint, wenn ich sage, dass Deine Freundin nicht verwöhnt in Bezug auf Kosmetikprodukte ist, eher unkompliziert :wink: Ich meine damit, sie hat vermutlich keine bestimmte Vorstellung wie eine Creme sich anfühlen sollte. Mit einem Konsistenzgeber könntest Du dann wirklich in kleine Gebinde abfüllen und es sollte die Haltbarkeit trotz Luftkontakt nicht beeinträchtigen.
Auszug aus Rohstoffportrait CG 90, Rohstoffportrait CG 90:
Zur Herstellung von Cremes (Fettphasenanteil 20–35 %) sind viskositätsgebende Konsistenzgeber erforderlich, die mit dem Emulgator flüssig-kristalline Gelnetzwerke bilden; bewährt hat sich ein Zusatz von ca. 3–5 % Fettalkoholen (Cetylalkohol, -palmitat oder Cetearylalkohol), Glycerolstearaten und koemulgierenden Fettsäuren wie Stearinsäure sowie ein Gelbildner (ca. 0,1–0,2 %) und 1–1,5 % TEGO® Care CG 90.
Noch etwas ist mir bei Durchsicht Deines Rezeptes aufgefallen, Du dosierst mit 2%? Im Rohstoffportrait lautet die Empfehlung 1 bis 1,5%. Bei Emulgatoren gibt es die Regel: So wenig wie möglich, so viel wie nötig :) Auch dazu ein Link :) klick
Ich kann vielleicht noch einen Vergleich bringen: Herkömmliche Emulgatoren (außer Lecithinen u. Emulprot) zählen zu Tensiden, früher - vor vielen Jahren wurde z. B. Reinigungsmilch hergestellt in dem man sehr hohe Mengen an Emulgatoren verwendet hat. Hat vermutlich gut gereinigt :), aber auch Reste davon sind in der Haut verblieben und haben (sehr vereinfacht erklärt) den sogenannten "Auswascheffekt" erzeugt, d. h. hauteigene Fette wurde bei jedem Wasserkontakt aufemulgiert und ausgewaschen, die Hautbarriere gestört.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 31. Dezember 2019, 22:14
Noch etwas ist mir bei Durchsicht Deines Rezeptes aufgefallen, Du dosierst mit 2%?
Liebe Helga,

wenn ich richtig verstehe möchte die Caro dieses Rezept(Variante B) nachrühren, deshalb die 2%.

Frohes neues Jahr 2020 :neujahr:
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Lila Blume hat geschrieben:
Dienstag, 31. Dezember 2019, 23:38
Helga hat geschrieben:
Dienstag, 31. Dezember 2019, 22:14
Noch etwas ist mir bei Durchsicht Deines Rezeptes aufgefallen, Du dosierst mit 2%?
Liebe Helga,

wenn ich richtig verstehe möchte die Caro dieses Rezept(Variante B) nachrühren, deshalb die 2%.

Frohes neues Jahr 2020 :neujahr:
Oh - Danke Dir für den Hinweis :rosefuerdich:, ich rühre nicht mit diesem Emulgator, deshalb habe ich mich an das Rohstoffportrait gehalten.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Caro »

Frohes Neues, ihr zwei :)

Ja, tatsächlich hab ich mich an Variante B gehalten und mich auch schon über die Dosierung des Emus gewundert. Ich wollte ihn testweise lieber reduzieren und entweder mehr Öl/Butter oder dann einen Konsistenzgeber oder sogar beides nutzen. Muss es noch mal in den Emu-Rechner eingeben.
Da mit hohen Scherkräften gearbeitet wird, sollte das ja gehen :)
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Ungelesener Beitrag von Caro »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 31. Dezember 2019, 22:14

Bitte versteh mich nicht falsch, es ist nicht abwertend gemeint, wenn ich sage, dass Deine Freundin nicht verwöhnt in Bezug auf Kosmetikprodukte ist, eher unkompliziert :wink: Ich meine damit, sie hat vermutlich keine bestimmte Vorstellung wie eine Creme sich anfühlen sollte.
Und ja, du hast recht, Helga :) Sie ist wirklich sehr anspruchslos - keine Sorge, das verstehe ich keinesfalls als Beleidigung. Ich beneide solche Leute nur 😂
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Helga hat geschrieben:
Mittwoch, 1. Januar 2020, 00:15
Oh - Danke Dir für den Hinweis :rosefuerdich:, ich rühre nicht mit diesem Emulgator, deshalb habe ich mich an das Rohstoffportrait gehalten.
:knuddel:

Caro hat geschrieben:
Mittwoch, 1. Januar 2020, 00:31
Frohes Neues, ihr zwei :)
Dir auch liebe Caro,
ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr :neujahr:
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Caro hat geschrieben:
Sonntag, 29. Dezember 2019, 16:33
... an Gesichtscremes hab ich mich bisher einfach noch nicht richtig herangetraut. Unsere Haut ist einfach so sensibel.
Liebe Caro, wäre das nicht eine Gelegenheit auch für Dich ein Pflegeprodukt zu rühren, idealerweise (sofern möglich) ein Rezept das für Euch beide passt? Das wäre fein, denn dann könntest Du gleich eine größere Menge rühren :)
Wenn, dann würde ich Dir aber ein anderes Konzept empfehlen, an Emulgator zu Beginn z. B. Phospholipon 80H 1% + Emulprot 2%, keinen Konsistenzgeber wie Cetylalkohol; Emulprot macht ein bisschen wässrig-gelige Konsistenz, sieht optisch aus wie Pudding, aber nur optisch. Je nach Öle zieht es auch schnell ein und mattiert. Phospholipon kann man in Wasser quellen lassen oder auch in Öl schmelzen (dann wird es eine Misch-Emulsion im Gegensatz zu O/W). Ich verwende Phospholipon seit Jahren, mal mit Emulprot, mal mit Imwitor, nicht nur im Gesicht, sondern auch für Reinigungsmilch, Body-Lotion und falls ich mal wieder eine rühre - für Handcreme. One, oder besser gesagt two for all :wink:, hat sich bei mir bewährt.

Lass es Dir einfach mal durch den Kopf gehen :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Liebe Helga,

Ja, das wäre natürlich super, wenn ich direkt für uns beide was rühren könnte. Meine Haut sucht auch immer nach Feuchtigkeit, ist aber eher fettig mit Unterlagerungungen und Unreinheiten. Nicht mal unbedingt Pickel.

Nach den Rohstoffportraits sollte Jojobaöl und auch Babassu für uns beide ja perfekt funktionieren. Bei Reiskeimöl bin ich unentschlossen. Capaucubutter müsste, da sie mit Sheabutter verglichen wird, ja auch funktionieren. Shea hab ich sonst aber auch noch da :)

Und die Wirkstoffe passen ja dann auch :D

Würdest du bei Phospholipon eher andere Öle verwenden? Du hattest ja mal von Squalan gesprochen - wäre das ein Öl, mit dem Phospholipon mattiert?

Im Falle von emulprot könnte ich ja auf Xanthan dann verzichten.

Super, so viel zu "gerade erst bestellt" 😂 Ich hasse und liebe unser Hobby gleichermaßen bei der Auswahlmöglichkeit 😂
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Caro hat geschrieben:
Mittwoch, 1. Januar 2020, 18:07
Ja, das wäre natürlich super, wenn ich direkt für uns beide was rühren könnte. Meine Haut sucht auch immer nach Feuchtigkeit, ist aber eher fettig mit Unterlagerungungen und Unreinheiten. Nicht mal unbedingt Pickel.
Die Frage ist ob es ein Urzustand ist oder die Folge bzw. Reaktion auf Deine gekaufte Pflege. Das würde sich aber innerhalb ein paar Wochen heraus stellen.
Würdest du bei Phospholipon eher andere Öle verwenden? Du hattest ja mal von Squalan gesprochen - wäre das ein Öl, mit dem Phospholipon mattiert?
Ich gehe ganz anders vor und meine Auswahl ist unabhängig vom Emulgator; ich wähle nach Fettsäuren aus, siehe Olionatura klick
Dort sind sie in Kreisdiagrammen ersichtlich, meine Augen haben es aber lieber als Excel-Tabelle und alles auf einen Blick ersichtlich :wink: und spiele damit ein bisschen herum. Eine andere Möglichkeit ist sie nach Gruppe aususuchen, Du findest alles unter "Öle kombinieren" auf Olionatura.de. In jedem Fall ist das Wissen über die Fettsäuren wirklich wichtig, das brauchst Du eigentlich immer, unsere Pflegeprodukte wirken hauptsächlich durch die Fettsäuren, ja - auch durch die Wirkstoffe :wink: Z. B. ein Linolsäure dominantes Öl (z. B. Traubenkernöl) kann topisch aufgetragen ein kleines Wundermittel sein.

Ob Squalan jetzt mattiert, kann ich gar nicht sagen, habe es ja immer in Kombi. Was ich sagen kann ist, dass Öle bei denen Ölsäure dominiert über längere Zeit auf der Haut bleiben, in einem hohen Anteil verwendet vielleicht sogar glänzen. Avocadoöl mattiert schon in geringen Mengen (mein Eindruck, keine allgemein gültige Aussage), Marulaöl macht sehr weiche Haut. So haben viele Öle eine besondere Eigenschaft.
Im Falle von emulprot könnte ich ja auf Xanthan dann verzichten.
Stimmt :)
Super, so viel zu "gerade erst bestellt" 😂 Ich hasse und liebe unser Hobby gleichermaßen bei der Auswahlmöglichkeit 😂
Erst mal abwarten, bald schon "trennt sich der Streu vom Weizen" :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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