Mein erstes Hefewasserbrot: Versuch macht kluch

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Moderator: Birgit Rita

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Heike
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Mein erstes Hefewasserbrot: Versuch macht kluch

Ungelesener Beitrag von Heike »

Man soll ja nie nur Gelungenes zeigen. Daher gibt es jetzt meinen Erfahrungsbericht mit meinem ersten Hefewasserbrot … und was man so alles falsch machen kann. :pfeifen:

Ich habe ein schönes Hefewasser, mit Bio-Korinthen, Rohrohrzucker und Wasser angesetzt. Es ist aktiv, riecht hefig-frisch und zeigt sich als echter Kumpel: Völlig unkompliziert. Bisher habe ich es anteilig in manchen Broten verwendet, um meinen noch jungen Sauerteig zu unterstützen (und weil ich den Gedanken mochte, in meinen Broten etwas „Wildes« zu haben).

Wie wird aber ein Brot ausschließlich mit Hefewasser? Ich habe also ein Rezept zusammengestellt (siehe Anhang, da stehen das Rezept und alle Infos zur Herstellung), bis die wesentlichen Parameter stimmig waren.

So sah der Vorteig nach der Ruhe aus (man sieht die Aktivität der Hefen gut). Die seltsame orangene Farbe kommt von einer kleinen orangenen Schüssel mit Deckel:
Bild

Der Teig nach dem Kneten in der geölten Schüssel – hier sieht er noch so aus, als könne etwas aus ihm werden, finde ich:
Bild

Und hier das Brot: Dichte Krume, große Löcher. Immerhin ist sie saftig. Aroma: Deutlich hefig, leicht süßlich, ansonsten eher »flach«:

Bild

Ich vermute (was meint ihr?): Zuviel Hefewasser, abgefressenes Klebergerüst, zu lange Gehzeiten. Ich werde es selbstverständlich essen, getoastet schmeckt das schon irgendwie. Warm und frisch ging es gestern auch, mit Butter und etwas Salz, aber da ist noch viel Luft nach oben. ;-)
wildes-weizenmischbrot.xlsx
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Liebe Grüße
Heike

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Manjusha
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Ungelesener Beitrag von Manjusha »

Ich habe leider keine Ahnung, was da passiert ist, aber das Brot würde ich in Scheiben schneiden, würfeln, dann etwas trocknen lassen und dann mit jeder Menge Gewürze zu Croutons verarbeiten, also in der Pfanne braten und dann mit Salz und edelsüßem Paprika, oder mit geräuchertem Paprika und div. Kräutern, oder auch mit Currymischungen/Zimt kommt gut. :sunny:
Das macht dem Hefegeschmack, den ich persönlich überhaupt nicht mag, den Garaus. :domina:
Das kommt bei mir auch immer drüber, dann aber das Salz reduzieren. :sabber:
Liebe Grüße
Manjusha

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manjusha hat geschrieben:
Mittwoch, 10. Juni 2020, 13:02
Ich habe leider keine Ahnung, was da passiert ist, aber das Brot würde ich in Scheiben schneiden, würfeln, dann etwas trocknen lassen und dann mit jeder Menge Gewürze zu Croutons verarbeiten […]
Ach, so schlimm ist es nicht. Ich habe solche Brote vor Jahren gebacken – »man« (Heike) kann das auch mit normaler Hefe fabrizieren. :lach: Ich esse alles, was ich backe, tapfer. Die Brotkniften, die manchmal hart werden, kommen immer in eine Dose, um daraus bei Bedarf Croutons zu machen. :ja: Was Du beschreibst, heißt in Polen »Brotsuppe«. Mein Mann kommt aus Oberschlesien, und da wurde regelmäßig aus hartem Brot, Salz, viel (!) Knoblauch und heißem Wasser eine Suppe gekocht. Es heißt dort, wenn gar nichts mehr schmecke (in dem Sinne, dass der Gaumen vor lauter exquisiten Genüssen gelangweilt ist), braucht es eine Brotsuppe – eben etwas Einfaches und Deftiges.

Brot in Olivenöl aus der Pfanne gibt es bei uns regelmäßig. Angewöhnt haben wir uns das letztes Jahr in der Toscanat. Wir hatten uns aufgrund der Hitze und weil wir keine Lust hatten, bei diesen Temperaturen in Restaurants immer zu mehreren Gängen gezwungen zu sein, meistens selbst verpflegt. Das morgens gekaufte italienische Brot alterte innerhalb weniger Stunden und war spätestens am Nachmittag so nicht mehr essbar. Dann kam es in die Pfanne, mit Olivenöl, Knoblauch, Kräutern und Käse oder auch mal etwas Speck. Dazu einen Salat … perfekt!
Liebe Grüße
Heike

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Ich würde dem Vorteig über Nacht ruhen lassen, das gibt eine leichte Säure, wird herzhafter dadurch.
....und bei einem dritten Versuch kein zusätzliches Hefewasser.


Tapfer das Du es ißt :knutscher:
Streu doch auf die Brotscheibe ein wenig Kräutersalz, vor dem essen.
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Das neueste Haustier meines Liebsten ist sein Hefewasser, das er hegt und pflegt und regelmäßig Brot im alten Emailletopf seiner Oma damit macht. Er setzt das immer abends an und lässt es mindestens über Nacht gehen.
Liebe Grüße, Nina

Laelia
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Ungelesener Beitrag von Laelia »

Liebe Heike,

ich backe seit ca. 6 Jahren nach den Rezepten von Lutz (BBB1-4), und bin sehr zufrieden mit den Rezepten bzw. den Broten.
Da er so wahnsinnig viele in seinen Büchern und dem Blog hat, spare ich mir die Mühe selbst welche zu erstellen. Ist doch eine gute Ausrede oder? :D
Meist passe ich die Rezepte meinen Vorlieben etwas an, aber mehr traue ich mir einfach nicht zu.

Ich habe zwar nicht so eine tolle Excel Tabelle wie Du, aber ich rechne meine Rezepte auch damit.

Ich vermute Dein Brot ist überkentet gewesen oder hat wie Du ja auch schon vermutet hast reichlich Übergare gehabt, und deshalb hat das Klebergerüst die Gase nicht gehalten.

Nachdem ich gerade das BBB4 gelesen habe, ist bei mir auch ein Hefewasser entstanden.
Damit habe ich versucht ein Rezept aus dem BBB4 zu backen, und zuerst wollte der Vorteig nicht so richtig werden, und ich wollte ihn schon wegwerfen, weil er so komisch gerochen hat. Mein Mann protestierte dann aber, und ich habe ihn dann einfach nochmal gefüttert und stehen lassen. Daraus ist dann doch noch ein wunderbares Brot geworden.
Durch das BBB4 habe ich gelernt, ruhig öfter zu füttern bevor man den Vorteig ansetzt, weil die Bakterien (egal ob Hefe oder Sauerteig) dann erst richtig Fahrt aufnehmen und ausgewogenere und stabilere Kulturen entwickeln können.
Gern würde ich Dir mehr helfen können, aber Vielleicht schickst Du mal ein Foto an Lutz, der weiß bestimmt sofort wo der Fehler liegt. ;)
Liebe Grüße
Laelia

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Jytte
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Ungelesener Beitrag von Jytte »

Liebe Heike, passt gerade ein bisschen, da ja der Hefeanteil in deinem Rezept nicht exakt bestimmt werden kann. Ein Patient erzählte mir kürzlich von einem Hefeteig für Pizza mit nur 2Gramm Hefe auf 1000 Gramm Mehl, der aber im Kühlschrank 48 Stunden ruhen soll hier das Rezept
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass in deinem Teig bei einer 16-Stunden-Schicht ein Ungleichgewicht zwischen ruhenden und arbeitenden Mitarbeitern herrschte. Einige haben sich bis zur Vergasung verausgabt und andere haben nüscht gemacht.
Liebe Grüße Jytte

"Im Garten des Lebens ist Humor der beste Dünger" ( Heinrich Heine)

silentpain
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Ungelesener Beitrag von silentpain »

Ich werde mein Hefewasser mit Holunderblüten ansetzen. Bin gespannt, obs was wird...Ich weiss schon, dass der Geruch nicht ewig bleibt. Will es aber trotzdem versuchen.
Viele Grüsse
Katrin

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Jytte hat geschrieben:
Mittwoch, 10. Juni 2020, 20:22
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass in deinem Teig bei einer 16-Stunden-Schicht ein Ungleichgewicht zwischen ruhenden und arbeitenden Mitarbeitern herrschte. Einige haben sich bis zur Vergasung verausgabt und andere haben nüscht gemacht.
Ich glaube, ich hatte zu viel Hefewasser. Im Vorteig hätte es gereicht – und ich habe den Vorteig zu lange gehen lassen. Die Süßen hatten nichts mehr zu futtern – Übergare. Ich werde dieses Brot (das wir tapfer getoastet und aufgegessen haben) :kicher: noch einmal backen, mit den genannten Veränderungen. :yeah:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Laelia hat geschrieben:
Mittwoch, 10. Juni 2020, 20:10
Gern würde ich Dir mehr helfen können, aber Vielleicht schickst Du mal ein Foto an Lutz, der weiß bestimmt sofort wo der Fehler liegt. ;)
Der arme Kerl … ;-) Ich möchte nicht wissen, wieviel »Brotgegrusel« er täglich per E-mail bekommt. :huhu:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Laelia »

Da könntest Du recht haben! :argverlegen:

Ich schicke meine "Brotfehler" auch nicht zu ihm, sondern experimentiere selbst vor mich hin. ;)
Liebe Grüße
Laelia

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Ungelesener Beitrag von Laelia »

Jytte hat geschrieben:
Mittwoch, 10. Juni 2020, 20:22
Ein Patient erzählte mir kürzlich von einem Hefeteig für Pizza mit nur 2Gramm Hefe auf 1000 Gramm Mehl,
Nach der Lektüre des BBB4 mache ich meinen Pizzateig inzwischen ganz ohne Hefe.
In meinen Pizzateig kommt nur LM, Mehl, Wasser und Salz.
Liebe Grüße
Laelia

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Ungelesener Beitrag von Mimiq »

Ich liebe mein Hefewasser und seit Corona backe ich mein Brot und Gebäck selbst. Probiere einige Rezepte aus dem www aus, manche besser manche schlechter, aber ich lasse meinen Teig immer mindestens 16 Stunden gehen. Ich backe es dann im Backrohr in einem Topf.
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Liebe Grüße
Sabine

silentpain
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Ungelesener Beitrag von silentpain »

Ich habe heute das erste Mal mit Hefewasser gebacken. Hefewasser von Holunderblüten. Der Duft ist auch nach dem Backen ganz dezent vorhanden. :happy:
Viele Grüsse
Katrin

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mimiq hat geschrieben:
Dienstag, 16. Juni 2020, 19:24
Ich liebe mein Hefewasser und seit Corona backe ich mein Brot und Gebäck selbst. Probiere einige Rezepte aus dem www aus, manche besser manche schlechter, aber ich lasse meinen Teig immer mindestens 16 Stunden gehen. Ich backe es dann im Backrohr in einem Topf.
Da möchte man so reinbeißen. :love:

Ich muss ja jedes Brot direkt anschneiden, wenn es aus dem Ofen kommt. :popohauen:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

silentpain hat geschrieben:
Mittwoch, 17. Juni 2020, 13:04
Ich habe heute das erste Mal mit Hefewasser gebacken. Hefewasser von Holunderblüten. Der Duft ist auch nach dem Backen ganz dezent vorhanden. :happy:
:pfeifen: Ich gucke so gerne Fotos von schönen Broten. (Ja, nicht nur von Cremes!) :kicher:

Heute ist mein Winteremmer und mein Waldstaudenroggen (jeweils das ganze Korn) gekommen … und morgen sollen noch Ruchmehl und verschiedene andere Mehle geliefert werden. Ich freue mich. :hase:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von silentpain »

Heike hat geschrieben:
Mittwoch, 17. Juni 2020, 19:59
silentpain hat geschrieben:
Mittwoch, 17. Juni 2020, 13:04
Ich habe heute das erste Mal mit Hefewasser gebacken. Hefewasser von Holunderblüten. Der Duft ist auch nach dem Backen ganz dezent vorhanden. :happy:
:pfeifen: Ich gucke so gerne Fotos von schönen Broten. (Ja, nicht nur von Cremes!) :kicher:
Da hast Du aber leider Pech :argverlegen:
Das Brot ist 1. nicht so schön geworden, Teig war sehr dünn und ich habe im Kasten gebacken und 2. schon eingefroren.
Aber ich kann andere anbieten wenns Recht ist, am Wochenende im Holzbackofen gebacken :gruebel:
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Viele Grüsse
Katrin

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Ungelesener Beitrag von Heike »

silentpain hat geschrieben:
Donnerstag, 18. Juni 2020, 15:53
Aber ich kann andere anbieten wenns Recht ist, am Wochenende im Holzbackofen gebacken :gruebel:
Das sieht sooo gut aus! :love:

Schnubbel, für wieviele Personen backst Du denn? :schock:
Liebe Grüße
Heike

silentpain
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Ungelesener Beitrag von silentpain »

Heike hat geschrieben:
Donnerstag, 18. Juni 2020, 16:41
silentpain hat geschrieben:
Donnerstag, 18. Juni 2020, 15:53
Aber ich kann andere anbieten wenns Recht ist, am Wochenende im Holzbackofen gebacken :gruebel:
Das sieht sooo gut aus! :love:

Schnubbel, für wieviele Personen backst Du denn? :schock:
Für 2, so alle 3 Wochen.
Wir haben das grosse Glück und wohnen zur Miete in einem 300 Jahre alten Bauernhaus. Die Kinder sind ausgeflogen...
Aus Gesundheitsgründen habe ich vor ca 10 Jahren angefangen unser Brot selber zu backen. Bis auf Baguette :ugly: Und als wir dann in dieses Haus ziehen konnten, kam der Wunsch nach einem Holzofen auf. Den mein Mann mir erfüllte:
hier
Und seit dem so ca alle 3 Wochen. Fast ausschliesslich Sauerteig.
Viele Grüsse
Katrin

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Lila Blume
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

:hallihallo:
Ich habe erst heute- etwas über Hefewasser gefunden und gleich bei uns danach gesucht.

Kann mir bitte :rosefuerdich: jemand sagen ob, wenn ich mit dem Hefewasser ein Vorteig ansetze muss ich dann auch Sauerteig verwenden oder doch nicht mehr?

Ich habe immer Probleme mit zu sauren Teig, vertrage es nicht, was ich aber gut vertragen habe, ganz am Anfang,
anstatt Sauerteig, nur wenig Hefe und glaube :gruebel: über 2 Tage im Kühlschrank gehen lassen.
Liebe Grüße
Eva

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bibib
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Ungelesener Beitrag von bibib »

Lila Blume hat geschrieben:
Samstag, 10. Dezember 2022, 00:03
Kann mir bitte :rosefuerdich: jemand sagen ob, wenn ich mit dem Hefewasser ein Vorteig ansetze muss ich dann auch Sauerteig verwenden oder doch nicht mehr?

Ich habe immer Probleme mit zu sauren Teig, vertrage es nicht, ...
Hefen sind das Triebmittel für Weizen, Sauerteig treibt Roggen. Also kommt darauf an, was für ein Brot du bäckst (Roggenvollkorn, wie ich gelesen habe ;-) ), wenn der Roggenanteil überwiegt, dann brauchst du Sauerteig.

Wenn du die Säure nicht gut verträgst, aber trotzdem Roggensauerteigbrot backen willst, könntest du die Säure eventuell auch über die Temperatur steuern, so, dass beim Gehen möglichst wenig Säure entsteht, also eher warm? Ich habe das gerade nicht so genau im Kopf, welche Baktis sich bei welchen Temperaturen wohlfühlen, aber vielleicht wäre das ein Ansatz? :)
Liebe Grüße,
bibib

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Lila Blume
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

bibib hat geschrieben:
Samstag, 10. Dezember 2022, 05:46
Hefen sind das Triebmittel für Weizen, Sauerteig treibt Roggen. Also kommt darauf an, was für ein Brot du bäckst (Roggenvollkorn, wie ich gelesen habe ;-) ), wenn der Roggenanteil überwiegt, dann brauchst du Sauerteig.
Roggenbrot möchte ich nicht backen, ich backe immer Dinkelbrot, das vertrage ich sehr gut vor allem seit ich direkt von eine Mühle beziehe.

Roggen möchte ich nur ein kleines Teil dazu geben, z. B. beim meinem Dinkelkartoffelbrot kommt 600g Dinkelmehl, es wird mir 50g(Roggen) davon reichen.

Ich habe hier das Hefewasser gestern entdeckt, vielleicht habe auch früher schon etwas gelesen, aber vergessen(Narkosegeschädigt) :kichern: , und lange Führung möchte ich nicht.
Habe einmal nach Lutz Rezept Sauerteig in Perfektion gebacken, essen konnte ich es nicht.

Bei warme Führung bilden sich Milchsäurebakterien, und bei kalter Essigsäure, und die vertrage ich anscheinend nicht, deshalb mache ich mein Sauerteig und Brot immer warm.

Deshalb dachte ich, weil ich immer etwas(also 1g) Hefe dazu gebe, stattdessen etwas von dem Hefewasser, und das mit dem Roggenmehl ansetzen, und ganz normal mein Dinkelvollkornsauerteig. So bräuchte ich keine Hefe.
Weis du was ich meine liebe Bibib. :knutsch:
Liebe Grüße
Eva

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bibib
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Ungelesener Beitrag von bibib »

Lila Blume hat geschrieben:
Samstag, 10. Dezember 2022, 20:28
Roggenbrot möchte ich nicht backen, ich backe immer Dinkelbrot, das vertrage ich sehr gut vor allem seit ich direkt von eine Mühle beziehe.
Ah ja genau, sorry, das habe ich jetzt verwechselt! :achso:
Lila Blume hat geschrieben:
Samstag, 10. Dezember 2022, 20:28
Roggen möchte ich nur ein kleines Teil dazu geben, z. B. beim meinem Dinkelkartoffelbrot kommt 600g Dinkelmehl, es wird mir 50g(Roggen) davon reichen.
Achso, ja, für die kleine Menge Roggenmehl sollte eigentlich kein Roggensauerteig nötig sein.
Lila Blume hat geschrieben:
Samstag, 10. Dezember 2022, 20:28
Habe einmal nach Lutz Rezept Sauerteig in Perfektion gebacken, essen konnte ich es nicht.
Aus dem Buch habe ich auch einmal ein Sauerteigbrot gebacken ... das war dann so misslungen, dass ich es auch nicht mehr essen konnte (kein Wunder, so eine winzige Menge ganz frisches Anstellgut, dann kann nur mit sehr viel Glück funktionieren ...).
Lila Blume hat geschrieben:
Samstag, 10. Dezember 2022, 20:28
Deshalb dachte ich, weil ich immer etwas(also 1g) Hefe dazu gebe, stattdessen etwas von dem Hefewasser, und das mit dem Roggenmehl ansetzen, und ganz normal mein Dinkelvollkornsauerteig. So bräuchte ich keine Hefe.
Weis du was ich meine liebe Bibib. :knutsch:
Ja, ich glaube, jetzt habe ich verstanden :) Du bäckst normalerweise mit Dinkelsauerteig und verwendest ein bisschen Hefe zusätzlich – das sollte kein Problem sein, diese durch etwas Hefewasser zu ersetzen. Wobei: das ist alles Theoriewissen :kichern: Ich züchte zwar seit einigen Monaten wieder Sauerteig und habe auch zwei Sorten Hefewasser im Kühli stehen, aber ich kann mich einfach nicht zum Backen aufraffen :kichern: ... mein Sauerteigwissen kommt vor allem aus dem Brotbackbuch Nr. 4 vom Plötz (das Sauerteigbuch). Aber so würde ich auch vorgehen, wenn ich dann endlich wieder mal backe, damit ich nicht einen ganzen Würfel Hefe kaufen muss. :ja:
Liebe Grüße,
bibib

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

bibib hat geschrieben:
Sonntag, 11. Dezember 2022, 09:27
..damit ich nicht einen ganzen Würfel Hefe kaufen muss. :ja:
Ja, genau liebe Bibib, vor allem geht es mir darum, kaufe Hefe(obwohl habe auch welche eingefroren :popohauen: ) brauche aber nur wenig davon.
bibib hat geschrieben:
Sonntag, 11. Dezember 2022, 09:27
Du bäckst normalerweise mit Dinkelsauerteig und verwendest ein bisschen Hefe zusätzlich – das sollte kein Problem sein, diese durch etwas Hefewasser zu ersetzen. Wobei: das ist alles Theoriewissen :kichern:
Genau, ist nur Theoriewissen, wie das in der Praxis wird, lasse mich überraschen. :faxen:
bibib hat geschrieben:
Sonntag, 11. Dezember 2022, 09:27
Ich züchte zwar seit einigen Monaten wieder Sauerteig und habe auch zwei Sorten Hefewasser im Kühli stehen, aber ich kann mich einfach nicht zum Backen aufraffen :kichern: ... mein Sauerteigwissen kommt vor allem aus dem Brotbackbuch Nr. 4 vom Plötz (das Sauerteigbuch).
Nachdem ich nicht backen konnte, habe den Sauerteig(seit März) einfach eingefroren, und vor kurzem versucht damit zu backen, hat gut geklappt.
Dachte da wird nix draus :gruebel: und muss vielleicht doch nochmal Sauerteig von vorne anfangen, aber war doch alles gut.

Mein Sauerteigwissen kommt auch vom Plötz, aus dem Blog, und erst nachher habe mir seine 2 Bücher gekauft. Vorhin habe ich nur mit wenig Hefe gebacken.

Heute habe ein Dattelnhefewasser angesetzt, aber nur die Hälfte, im Rezept steht 950 g Wasser, für mich zu viel,
ich backe Brot nur für mich und es reicht denke ich.
Was ich da nicht so ganz versteh ist, wie verfahre ich weiter nach dem Auffrischung. :gruebel:
Liebe Grüße
Eva

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Lila Blume hat geschrieben:
Sonntag, 11. Dezember 2022, 19:18
Heute habe ein Dattelnhefewasser angesetzt, aber nur die Hälfte, im Rezept steht 950 g Wasser, für mich zu viel,
ich backe Brot nur für mich und es reicht denke ich.
Was ich da nicht so ganz versteh ist, wie verfahre ich weiter nach dem Auffrischung. :gruebel:
Meinst du die Auffrischung vom Hefewasser?
(Mit Datteln hat es bei mir übrigens nicht funktioniert, ich habe es dann mit Rosinen gemacht.)
Liebe Grüße,
bibib

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

bibib hat geschrieben:
Sonntag, 11. Dezember 2022, 21:46
Meinst du die Auffrischung vom Hefewasser?
Ja
(Mit Datteln hat es bei mir übrigens nicht funktioniert, ich habe es dann mit Rosinen gemacht.)
Oh, tut mir sehr leid. :bussi:
Da bin ich sehr gespannt was bei mir so passiert,
ich dachte mir Datteln passt gut weil ich die besser als Rosinen vertrage, oh je. :seufz:
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von bibib »

Liebes Blümchen,
ich habe mein Hefewasser noch nie aufgefrischt (das hält bis zu einem Jahr im Kühli, wenn man es nicht verwendet), aber ich habe nachgelesen. Es gibt zwei Möglichkeiten.
Variante 1: Du entnimmst die Menge Hefewasser, die du zum Backen benötigst. Diese Menge füllst du dann wieder mit Wasser auf und fügst Zucker hinzu - genau 1/10 von der Wassermenge, die du nachgefüllt hast.
Variante 2: Du setzt eine frische Zuckerlösung an (Verhältnis wie oben) und "impfst" es quasi mit einer gewissen Menge des alten Hefewassers (so viel, dass du wieder die Ausgangsmenge hast).
Sobald es ordentlich blubbert, ab in den Kühli damit.

Ich hoffe, deine Datteln funktionieren :) aber ich glaube, für das Endergebnis, also für die Verträglichkeit, ist es egal, aus welchen Früchten die Hefen stammen.
Liebe Grüße,
bibib

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

bibib hat geschrieben:
Montag, 12. Dezember 2022, 20:11
Variante 1: Du entnimmst die Menge Hefewasser, die du zum Backen benötigst. Diese Menge füllst du dann wieder mit Wasser auf und fügst Zucker hinzu - genau 1/10 von der Wassermenge, die du nachgefüllt hast.
Variante 2: Du setzt eine frische Zuckerlösung an (Verhältnis wie oben) und "impfst" es quasi mit einer gewissen Menge des alten Hefewassers (so viel, dass du wieder die Ausgangsmenge hast).
Sobald es ordentlich blubbert, ab in den Kühli damit.
Bibib liebes, :knutscher:
herzlichen Dank für deine Antwort, sehr schön erklärt, also wenn ich 100 g Wasser auffüllen muss, gebe ich 10 g Zucker hinzu?
Es ist dieses
Rezept-Hefewasser.pdf
habe aber nur die Hälfte gemacht, nach dem schütteln schäumt schon ein bisschen, ich hoffe dass es klappt.
Bin mir auch sicher dass es egal ist aus welchem Frucht das Wasser würd, aber ich habe nach Rossinnen fast immer Blähbauch deshalb dachte mir Datteln sind vielleicht besser. :kichern:

Wenn ich das richtig verstehe(es ist Abschnitt aus dem Rezept) geht es in dem letzten Satz genau um das was du geschrieben hast?
Also ich kann entweder den Rest ins Kühli stellen oder gleich auffrischen.

"Für den Teig sieben Sie bitte das Hefewasser ab. Den nicht benötigten Rest können Sie als
Starter für ihr nächstes Brot im Kühlschrank aufbewahren.

Am besten starten Sie dann wieder zusätzlich einen neuen Hefewasser-Ansatz. Dann haben sie
immer genügend davon vorrätig."
Du hast aktuell keine Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von bibib »

Lila Blume hat geschrieben:
Montag, 12. Dezember 2022, 23:00
also wenn ich 100 g Wasser auffüllen muss, gebe ich 10 g Zucker hinzu?
Genau. :)
Lila Blume hat geschrieben:
Montag, 12. Dezember 2022, 23:00
Wenn ich das richtig verstehe(es ist Abschnitt aus dem Rezept) geht es in dem letzten Satz genau um das was du geschrieben hast?
Also ich kann entweder den Rest ins Kühli stellen oder gleich auffrischen.

"Für den Teig sieben Sie bitte das Hefewasser ab. Den nicht benötigten Rest können Sie als
Starter für ihr nächstes Brot im Kühlschrank aufbewahren.

Am besten starten Sie dann wieder zusätzlich einen neuen Hefewasser-Ansatz. Dann haben sie
immer genügend davon vorrätig."
Hm, nein, nicht ganz. Das liest sich für mich so, als ob hier die gesamte Hefe aus dem Wasser gefiltert und verbacken wird, das restliche (hefefreie) Wasser geht zurück in den Kühli und parallel dazu wird ein frisches angesetzt. :gruebel: Aber wie soll der alte weiter bestehen, wenn er nicht mehr gefüttert wird? :gruebel:

"Meine" Vorgangsweise ist aus dem Plötz-Sauerteigbuch. Hier wird das Hefewasser geschüttelt, dann ein Teil entnommen, und dieser Teil wieder aufgefüllt. (Variante 1 von oben). So würde ich das machen.
Ich verstehe jetzt auch nicht ganz genau den Unterschied/Vorteil/Nachteil der beschriebenen Varianten, ich glaube, es geht darum, wie schnell und wie viel man wieder ansetzen möchte. Ich denke, mit der Variante 1 kannst du mal anfangen. :)
Liebe Grüße,
bibib

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Lila Blume
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

bibib hat geschrieben:
Montag, 12. Dezember 2022, 23:20
Genau. :)

Ich denke, mit der Variante 1 kannst du mal anfangen. :)
Vielen herzlichen Dank liebes. :knutscher:

Das habe ich auch nicht so ganz verstanden deshalb nochmal als Zitat geschrieben.
Genau, ich fange einfach mit der 1 Variante, herzlichen Dank liebe Bibib. :rosefuerdich:
Liebe Grüße
Eva

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