Harnstoff-Creme mit Absicht Keratolyse

Frisch zum Rühren entschlossen? Fragen über Fragen? Hier gibt es Antworten, erste Wegweiser und garantiert geduldige Hilfe. Fragen stellen ist ausdrücklich erwünscht!

Moderator: Helga

Forumsregeln
Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


BITTE BEACHTE FOLGENDE REGELN:
  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
  • Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
  • Bitte mache Dir bewusst, dass die, die Dir hier antworten, diese Fragen teilweise seit 2007 beantworten und dies völlig kostenfrei, neben Beruf, Haushalt, Pflege von Kleinkindern und Angehörigen leisten. Sie freuen sich über ein ernst gemeintes »Danke« und werden deine Bemühungen anerkennen, bei der Lösung eines Problems mitzuhelfen.
  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
Antworten
Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Harnstoff-Creme mit Absicht Keratolyse

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

Hallöle,

seit mehr als einem Jahr ist bei mir der linke Ellenbogen schrundig, in der Mitte trocken und schuppig und krustig, an den Rändern trocken und entzündet. Mal mehr, mal weniger, aber es geht nie ganz weg.

Nachdem mehrmalige Versuche bei einem Hautarzt einen Termin zu bekommen erfolglos waren und unsere Betriebsärztin meine Befürchtung ich könne an Psoriasis erkrankt sein weitgehend beseitigte (sie hält die Veränderung für Hornhaut), hab‘ ich mich jetzt mal zu einer selbst konzipierten, keratolytischen Behandlung entschlossen.

Ich creme regelmäßig ein. Wenn ich die Kombination meiner Handcreme (4% Urea und meiner Bodylotion mit viel Lecithin (Lipodermin, Lysogel, Lysolecithin) verwende, scheinen sich die Veränderungen etwas zu reduzieren.

Nachdem alle Hornhautcremes, mit 20% Urea, die ich gefunden habe, Mineralöle oder Mikroplastik etc. enthalten, und meine Handcreme mit 4% Urea aus meinen Papierhänden wieder „griffiges Material“ geschaffen hat, dachte ich, das könnte vielleicht auch mit einer „medizinischen Dosierung“ an meinem Ellenbogen klappen.

Ein wenig Respekt hab‘ ich ja schon vor einer so hohen Urea-Dosierung, aber einen Versuch wäre es wert, außer es gibt hier jemanden, der mit negativen Erfahrungen „aufwarten“ kann.

Ich konnte kürzlich auf den Rezeptrechner von Helga zugreifen und kann gar nicht in Worten ausdrücken wie toll ich den finde. Endlich sehe ich alle Fettsäuren auf einen Blick. Oberhammer! :bingo:

Mit Hilfe dieses Rechners und Olionatura.de habe ich dann versucht ein Rezept zu erstellen, in das ich meine Vorstellungen von einer „für mich hilfreichen Urea-Creme“ integrieren konnte.

Harnstoff-Creme (50 g)

14.25 g Fettphase (28.5 %
Öle, Buttern und Wachse (11.75 g | 23.5 %):
• 1 g Squalan (2 %)
• 2 g Jojobaöl (4 %)
• 3 g Macadamianussöl (6 %)
• 1.25 g Sesamöl (2.5 %)
• 1.25 g Weizenkeimöl (2.5 %)
• 1 g Sheabutter (2 %)
• 1 g Avocadin (2 %)
• 0.25 g Wildrosenöl (0.5 %)
• 0.5 g Calendulaöl (1 %)
• 0.5 g Nachtkerzenöl (1 %)
Emulgatoren/Konsistenzgeber (2.5 g | 5 % | 17.5 % der Fettphase¹)
• 1.5 g Lamecreme (3 %)
• 0.5 g Phospholipon (1 %)
• 0.5 g Fluidlecithin super (1 %)
35.75 g Wasserphase (71.5 %)
• 18.8 g Wasser (37.6 %)
Wirkstoffe (15.75 g | 31.5 %):
• 10 g Urea (20 %)
• 2 g D-Panthenol (4 %)
• 2 g Natriumlaktat (4 %)
• 1 g Glycerin (2 %)
• 0.5 g Barriereschutzbasis (1 %)
• 0.25 g Bienenwachs (0.5 %)
Hilfs- und Zusatzstoffe (1.2 g | 2.4 %):
• 0.2 g Xanthan (0.4 %)
• 0.5 g Geogard (1 %)
• 0.5 g Milchsäure (1 %)

Hinweise zum Wirkstoffanteil
Die Rezeptur enthält aktuell 15.8 g Wirkstoffe, das sind 31.5 %. Ein zu hoher Gehalt an wasserlöslichen (!) Wirkstoffen kann Hautreaktionen verursachen. WÄRE WÜNSCHENSWERT! :superirre:

Natürlich würde ich mit dieser Creme keine Sonnenbäder nehmen, sondern sie hauptsächlich (dick :wink:) am Abend anwenden.

Unsicher bin ich mir bei dem Einsatz von Lamecreme. Eigentlich dachte ich erst an Glycerinstearat SE (diesmal möchte ich eine feste Creme haben), weiß aber nicht, ob es mit so viel Harnstoff irgendwelche unerwünschte Reaktionen gibt.

Auch bei der Pufferung des Harnstoffs frage ich mich, ob die ausreicht. :skeptisch:

Hat da jemand von Euch Erfahrungen? Meint ihr die Creme könnte so funktionieren, bzw. gibt’s Gegenstimmen?

Ich freue mich über jede Idee!

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Benutzeravatar
Positiv
In unseren Herzen lebendig
In unseren Herzen lebendig
Beiträge: 8663
Registriert: Montag, 2. September 2013, 11:08
11

Ungelesener Beitrag von Positiv »

Zu Deinem Rezeptkann ich nicht viel sagen.
Nur: Natriumlaktat reichen 2 bzw 1,6 % (Je nachdem, welches Du hast: 50 % = 2 %, 60 % = 1,6 %)
Milchsäure soviel, daß Du einen hautfreundlichen PH-Wert bekommst (5 - 5,4).
Viel Erfolg.
Liebe Grüße Karin

Was immer du zu tun oder zu träumen vermagst, wag dich nur frisch daran - Kühnheit trägt Genie, Kraft und Magie in sich (Goethe)

Benutzeravatar
Witzworter Krauthexe
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 344
Registriert: Donnerstag, 30. April 2020, 14:43
5
Wohnort: Witzwort
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Die BSB und das Bienenwachs müsste in die Fettphase gerechnet werden. Avocadin brauchst du mit BSB nicht, denke ich.
Hast Du Dir schon mal Heikes Kräuter-Fußbalsam angesehen? Sie benutzt dort 14% Urea. Dieser Balsam ist wunderbar. Der ist bestimmt auch mit 20% anwendbar.
Viele Grüße aus dem Norden

mjoelle
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 349
Registriert: Mittwoch, 30. Dezember 2015, 23:09
9
Wohnort: Großraum Stuttgart

Ungelesener Beitrag von mjoelle »

Heikes Kräuter-Fußbasam war auch meine erste Idee. Wunderbar bei Hornhaut an den Füßen. Aber auch z.B. für raue Ellenbogen oder die arg geschundenen Hände nach dem Gärtnern klasse. Meine Mama nutzt den auch als normale Handcreme vor dem Schlafengehen. Oder Heikes All-Over-my-Body-Care würde sich sicherlich wunderbar eignen:

All-Over-my-Body-Care

Aus meiner Sicht noch ein weiterer Vorteil dieser beiden Rezepte: sie haben relativ wenig Ingredienzien. Je länger ich rühre, desto mehr weiß ich das zu schätzen. :klimper:

Viele Grüße

Mjoelle
Viele Grüße

mjoelle

Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

Positiv hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 20:11
Nur: Natriumlaktat reichen 2 bzw 1,6 % (Je nachdem, welches Du hast: 50 % = 2 %, 60 % = 1,6 %)
Vielen Dank, dann bin ich beruhigt. :) Irgendwo hatte ich nämlich hier gelesen, dass bei einem so hohen Harnstoffanteil der Puffer nicht ausreichen würde. :|
Witzworter Krauthexe hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 21:04
Die BSB und das Bienenwachs müsste in die Fettphase gerechnet werden. Avocadin brauchst du mit BSB nicht, denke ich.
Danke für Deinen Hinweis. :)
Die Spalten beim Kosmetikrechner waren voll. :klimper: - es sind 30% Fett insgesamt. Und ja ich habe das Rezept gelesen, wollte aber, schon weil einige Öle verbraucht werden müssen, mal was eigenes machen (außerdem versuche ich grad mit Fettsäuren zu jonglieren in der Hoffnung, dass ich's auch mal verstehe). Den dort vorgeschlagenen Emulgator habe ich auch nicht vorrätig.
Ob ich mit BSB und Avocadin doppelt moppele ging mir auch durch den Kopf. Ich werd's dann mal rausnehmen und die BSB erhöhen?
mjoelle hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 22:51
Aus meiner Sicht noch ein weiterer Vorteil dieser beiden Rezepte: sie haben relativ wenig Ingredienzien
Danke für Deinen Voschlag. :) Falls meine Idee gar nichts bringt, werde ich auf jeden Fall darauf zurückgreifen (habe ich bereits im Hinterkopf). :wink: Mit 4% Urea, wie in dem Rezept von Heike erreiche ich leider am Ellenbogen nichts, die sind auch in meiner Handcreme enthalten - es ist schon eine richtig dicke Kruste :( .

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Benutzeravatar
Nine
Bachelor of Creams
Bachelor of Creams
Beiträge: 2390
Registriert: Freitag, 16. März 2018, 16:43
7
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Nine »

Sayoko hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 23:12
Positiv hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 20:11
Nur: Natriumlaktat reichen 2 bzw 1,6 % (Je nachdem, welches Du hast: 50 % = 2 %, 60 % = 1,6 %)
Vielen Dank, dann bin ich beruhigt. :) [...]
Nur stimmt die Aussage leider nicht ;-) : Du musst die beiden Komponenten eines Puffersystems -- hier das Na-Laktat und die Milchsäure -- im stöchiometrisch richtigen Verhältnis einsetzen. Bei dieser Kombi ergibt sich dann ein pH-Wert von etwa 4,2, wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe. Ist deine Zubereitung auf einen pH-Wert von z.B. 5,5 eingestellt, so liegst du mehr als eine pH-Stufe neben dem Puffer-pH. Das bedeutet, dass die Pufferkapazität bereits ausgeschöpft ist. Kommen jetzt -- durch den Zerfall des Ureas -- noch mehr OH- Ionen dazu, steigt der pH-Wert so an, als wäre die Zubereitung ungepuffert.

Grüessli Nine

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 24288
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
17
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

Sayoko hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 19:49
Meint ihr die Creme könnte so funktionieren, bzw. gibt’s Gegenstimmen?
Hallo liebe Olga,
Dein Rezept ist ja eine wahre Pflegebombe :wink:, ich vermute aber, dass so viel gar nicht
nötig ist. Hast Du zufällig Phytosteryl Macadamiate oder Avocadin zu Hause? (Phytosterole).
ein bisschen davon mit etwas Sheabutter, so 1:1, ganz mild schmelzen, vermischen und
von dieser Mischung 1-2mal am Tag auftragen.
Die Entzündung kommt vielleicht daher, dass zu ausgetrocknet und die Haut dann aufgesprungen
ist. Die Wirkung wird jetzt nicht gleich über Nacht einsetzen aber in 3-4 Tagen solltest Du schon
etwas an Besserung bemerken. Wenn nicht, gehe ich in die Knie lasse mich :popohauen:
Du kannst diese Art Balsam auch mit einem Wirkstofföl (in der Hand) anreichern oder auch
mit einem Öl der Gruppe B3, wie z. B. Mohnöl oder Traubenkernöl.
Ich bete einstweilen :wink:, dass ich nicht falsch liege :gebete:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 24288
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
17
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

... vielleicht nur zu Erklärung, warum ich auf dieses einfache Mittel gekommen bin:
Weil Du geschrieben hast, dass es mit Deiner Creme mit 4% nicht besser wird. Wenn 4% nicht helfen dachte ich, da muss man in eine andere Richtung gehen, mehr Fett und Phytosterole, stärkt dann auch die Hautbarriere.
PhytoMac ist für mich sowieso ein kleines Wundermittel :wink: Diese Art Balsam wird die (Horn)haut elastischer machen und feiner werden lassen :ja:, hier auch die Artikel-Beschreibung: klick.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

:nein:
Helga hat geschrieben:
Montag, 20. Juli 2020, 14:27
Die Entzündung kommt vielleicht daher, dass zu ausgetrocknet und die Haut dann aufgesprungen
ist. Die Wirkung wird jetzt nicht gleich über Nacht einsetzen aber in 3-4 Tagen solltest Du schon
etwas an Besserung bemerken. Wenn nicht, gehe ich in die Knie lasse mich

Liebe Helga, :kichern:
erstens würde ich das niiiie machen :nein: - auch wenn ich Dir nicht Recht geben kann. Deine Vorschläge habe ich alle schon durch. Zwar nicht mit Traubenkern- und Mohnöl, aber mit Weizenkeim- Wildrose und allen guten Ölen die ich zu Hause habe - selbst BSB pur. Die Hornhaut wurde zwar etwas flexibler und ist nicht ständig eingerissen, aber sie hat sich eisern festgekrallt.
Am meisten Erfolg hatte ich vor einigen Tagen, als ich die beiden Bodylotions, die ich kürzlich gerührt habe, "übereinander" aufgetragen habe (die eine mit viel Lecithin). Das hat mich auf die Vermutung gebracht, dass da wohl andere Ursachen zugrunde liegen (nur welche?).
Deshalb versuche ich sie jetzt mal mit Fetten weichzukochen und mit Harnstoff tot zu pflegen. :happy:

Liebe Nine, :)
Nine hat geschrieben:
Montag, 20. Juli 2020, 13:51
Nur stimmt die Aussage leider nicht ;-) : Du musst die beiden Komponenten eines Puffersystems -- hier das Na-Laktat und die Milchsäure -- im stöchiometrisch richtigen Verhältnis einsetzen.
Hab ich's doch geahnt. :( Allerdings hast Du mir jetzt eine schöne Nuss zu knacken gegeben. :schreck: Jetzt muss ich erst mal googeln. Melde mich mit meinen Fragen dann später nochmal? :gruebel:

Vorerst mal herzlichen Dank an Euch :blumenfuerdich:

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Benutzeravatar
Nine
Bachelor of Creams
Bachelor of Creams
Beiträge: 2390
Registriert: Freitag, 16. März 2018, 16:43
7
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Nine »

@Olga:

klickst du hier (unten bei "Dosierung"), da sind die richtigen Mischungsverhältnisse angegeben ;-)

Gruß Nine

Benutzeravatar
Witzworter Krauthexe
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 344
Registriert: Donnerstag, 30. April 2020, 14:43
5
Wohnort: Witzwort
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Sayoko hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 23:12
Falls meine Idee gar nichts bringt, werde ich auf jeden Fall darauf zurückgreifen (habe ich bereits im Hinterkopf). :wink: Mit 4% Urea, wie in dem Rezept von Heike erreiche ich leider am Ellenbogen nichts, die sind auch in meiner Handcreme enthalten - es ist schon eine richtig dicke Kruste .
Der Fußbalsam von Heike beinhaltet 14% Urea.
Viele Grüße aus dem Norden

Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

Liebe Nine,
Nine hat geschrieben:
Montag, 20. Juli 2020, 16:54
klickst du hier (unten bei "Dosierung"), da sind die richtigen Mischungsverhältnisse angegeben
Also, wenn ich mal keine stöchiometrische Rechnung aufstelle (was ich auch gar nicht kann :grosseaugen: ), könnte ich mein vorhandenes Na-Laktat (60%) mit 1,6% einsetzen. Vorausgesetzt ich sorge dafür, dass der pH-Wert von 4,2 genau eingestellt wird und alle Komponenten die zum Verfall des Ureas führen ausschaltet werden - dann wäre diese Dosierung ok?
Aber weil ich das ja
1.) nicht mache (wäre wohl zu sauer?) und 2.) eine ungewollte pH –Änderung(Erhöhung) nicht verhindern kann (vermute mal durch z.B. Verdunstung o.ä.), bin ich auf der sicheren Seite, wenn ich die Dosierung (lt. Olionatura – (in der dermatologischen Praxis wird doppelt so hoch dosiert)) einfach verdopple. Habe ich das richtig verstanden?
Oder muss ich die Höhe der Urea-Dosierung auch mit einberechnen?

Weil ...in Mathe und Chemie bin ich die größte Niete unter der Sonne und auch sonst…. :nixweiss:

Bitte entschuldige meine blöden Fragen. :flehan:

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

Witzworter Krauthexe hat geschrieben:
Montag, 20. Juli 2020, 18:30
Sayoko hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 23:12
Falls meine Idee gar nichts bringt, werde ich auf jeden Fall darauf zurückgreifen (habe ich bereits im Hinterkopf). :wink: Mit 4% Urea, wie in dem Rezept von Heike erreiche ich leider am Ellenbogen nichts, die sind auch in meiner Handcreme enthalten - es ist schon eine richtig dicke Kruste .
Der Fußbalsam von Heike beinhaltet 14% Urea.
Entschuldige bitte, ich habe mich missverständlich ausgedrückt :stupid: . Die 4% bezog ich auf die Bodylotion
mjoelle hat geschrieben:
Sonntag, 19. Juli 2020, 22:51
All-Over-my-Body-Care
von Heike.

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Benutzeravatar
Nine
Bachelor of Creams
Bachelor of Creams
Beiträge: 2390
Registriert: Freitag, 16. März 2018, 16:43
7
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Nine »

Sayoko hat geschrieben:
Montag, 20. Juli 2020, 18:44
Liebe Nine,

Also, wenn ich mal keine stöchiometrische Rechnung aufstelle (was ich auch gar nicht kann :grosseaugen: ), könnte ich mein vorhandenes Na-Laktat (60%) mit 1,6% einsetzen. Vorausgesetzt ich sorge dafür, dass der pH-Wert von 4,2 genau eingestellt wird und alle Komponenten die zum Verfall des Ureas führen ausschaltet werden - dann wäre diese Dosierung ok?
Aber weil ich das ja
1.) nicht mache (wäre wohl zu sauer?) und 2.) eine ungewollte pH –Änderung(Erhöhung) nicht verhindern kann (vermute mal durch z.B. Verdunstung o.ä.), bin ich auf der sicheren Seite, wenn ich die Dosierung (lt. Olionatura – (in der dermatologischen Praxis wird doppelt so hoch dosiert)) einfach verdopple. Habe ich das richtig verstanden?
Oder muss ich die Höhe der Urea-Dosierung auch mit einberechnen?

Bitte entschuldige meine blöden Fragen. :flehan:

Liebe Grüße
Olga
Alles gut, liebe Olga :D

Eine kurzgefasset Anwort auf deine Fragen: Du nimmst Na-Laktat und Milchsäure, so wie angegeben (eben für deine Na-Laktat-Lösung mit 60 %).

Wenn du dann in deiner fertigen Creme den pH-Wert misst, sollte er schon unter 5 liegen, sonst hat dein Puffer kaum noch Kapazität. Es ist leider so , dass man entweder puffert und den sauren pH-Wert hinnimmt, oder nicht puffert und sich anders gegen den Ausfall des Konservierers nach pH-Shift absichern muss. Bei den hohen Urea-Konzentrationen, die du einsetzt, rate ich aber dringend zur Pufferung!

Du kannst die Dosierung von beiden (Na-Laktat und Milchsäure) auch verdoppeln.

Übrigens: Eine pH-Wertänderung durch Verdunstung ist absolut vernachlässigbar. Das Urea ist hier auch gar nicht für sich der Übeltäter, sondern seine Zersetzungsprodukte, das entstehende Ammoniak erhöht den pH-Wert immens, auch wenn dazu nur geringste Menge von Urea sich zersetzt haben. Soll heißen: Das Urea bleibt nahezu unverändert in seiner Konzentration, aber die Zersetzungsprodukte können innerhalb weniger Wochen den pH-Wert in Bereiche heben, in denen die meisten unserer Konservierer nicht mehr wirksam sind. Genau dafür ist der Puffer da: Er "fängt" die OHminus-Ionen ab und verhindert dadurch den pH-Wertanstieg.

Liebe Grüße
Nine

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 24288
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
17
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

Sayoko hat geschrieben: Am meisten Erfolg hatte ich vor einigen Tagen, als ich die beiden Bodylotions, die ich kürzlich gerührt habe, "übereinander" aufgetragen habe (die eine mit viel Lecithin). Das hat mich auf die Vermutung gebracht, dass da wohl andere Ursachen zugrunde liegen (nur welche?).
Lecithin, also unser Phospholipon ist auch gleichzeitig Wirkstoff, kann also mehr als emulgieren, hat auch Einfluss auf
die Hautbarriere, ich verwende es auch in jedem Pflegeprodukt :)
Deshalb versuche ich sie jetzt mal mit Fetten weichzukochen und mit Harnstoff tot zu pflegen
Aufgrund Deiner Beschreibung kann ich es mir nun gut vorstellen :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

Hallo Nine
Nine hat geschrieben:
Dienstag, 21. Juli 2020, 10:26
Eine kurzgefasset Anwort auf deine Fragen: Du nimmst Na-Laktat und Milchsäure, so wie angegeben (eben für deine Na-Laktat-Lösung mit 60 %).

Wenn du dann in deiner fertigen Creme den pH-Wert misst, sollte er schon unter 5 liegen, sonst hat dein Puffer kaum noch Kapazität. Es ist leider so , dass man entweder puffert und den sauren pH-Wert hinnimmt, oder nicht puffert und sich anders gegen den Ausfall des Konservierers nach pH-Shift absichern muss. Bei den hohen Urea-Konzentrationen, die du einsetzt, rate ich aber dringend zur Pufferung!

Du kannst die Dosierung von beiden (Na-Laktat und Milchsäure) auch verdoppeln.
Vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen :knicks: .
Bisher habe ich’s fast immer geschafft den ph-Wert, wie gewünscht, einzustellen (zumindest lt. Teststreifen).

Dann werde ich mein Rezept nochmal modifizieren mit doppelt Puffer und pH<5. Und die Daumen drücken, dass die gewünschte Wirkung eintritt, bevor dieses Ammoniak mir einen Strich durch die Rechnung bzw. Konservierung macht :wink: .

Noch eine letzte Frage: könnte man um sicherer zu sein, dass die Konservierung nicht schlappmacht, einen Konservierer wie z.B. Biokons neo einsetzten? Der tut’s wohl bis pH 10. Oder steigt der ph-Wert bei einer Zersetzung des Ureas noch höher?

Mit einem pH von 10 und mehr, wären aber vermutlich nicht nur die Konservierung der Creme, sondern auch meine Hautbarriere futsch?

Deine Geduld mit mir ist wirklich bemerkenswert, und ich schätze mich glücklich, dass Du mich an Deinem Wissen teilhaben lässt (puh, das klingt fürchterlich geschraubt – ich hoffe Du kannst Dir vorstellen wie ich es meine – Konversation ist halt auch nicht meine Stärke).

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 21. Juli 2020, 12:45
Lecithin, also unser Phospholipon ist auch gleichzeitig Wirkstoff, kann also mehr als emulgieren, hat auch Einfluss auf
die Hautbarriere, ich verwende es auch in jedem Pflegeprodukt
Genau liebe Helga :) ,
das war auch mein Hintergedanke. Übrigens so, ;( nur 3-4-mal so schlimm sieht mein Ellenbogen aus. (Auf smilie klicken)

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 24288
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
17
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

Sayoko hat geschrieben:
Dienstag, 21. Juli 2020, 16:45
Übrigens so, ;( nur 3-4-mal so schlimm sieht mein Ellenbogen aus. (Auf smilie klicken)
Das sieht ja gar nicht gut aus, ich konnte mir nicht mal die Hälfte davon vorstellen :)
Gut zu wissen, dass Du an Dermaviduals orientierst :), so eine tolle, hilfreiche Seite.
Ich wünsche Dir dass Dein Ellenbogen schnell gesundet.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 21. Juli 2020, 17:04
Gut zu wissen, dass Du an Dermaviduals orientierst :), so eine tolle, hilfreiche Seite.
Ich wünsche Dir dass Dein Ellenbogen schnell gesundet.
Vielen Dank, :rosefuerdich: das wünsche ich mir auch.
Was glaubst Du wohl, wer mich auf diese Seite gebracht hat? :kleinehexe:

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 24288
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
17
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

ähh .. das Forum, ich verstehe :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

mjoelle
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 349
Registriert: Mittwoch, 30. Dezember 2015, 23:09
9
Wohnort: Großraum Stuttgart

Ungelesener Beitrag von mjoelle »

Hallo Olga,
Mit 4% Urea, wie in dem Rezept von Heike erreiche ich leider am Ellenbogen nichts, die sind auch in meiner Handcreme enthalten
Du darfst dich nicht an der absoluten Zahl für einen einzelnen Wirkstoff festhalten. Das Gesamtkonzept macht die Wirkung! Und das ist bei der All Over my Body Care wirklich klasse! Kein Vergleich mit einer anderen Creme/Lotion mit 4 % Urea. In der Konzentration habe ich Harnstoff auch immer mal wieder z.B. in der Bodylotion oder sogar in meiner Gesichtspflege. Wobei natürlich Heikes Fußcreme in der keratolytischen Wirkung noch besser ist als die All Over. Aber die Fußcreme würde ich mir auch nicht ins Gesicht schmieren. :schocking: Aber auf Ellbogen oder auch als Nachtcreme für die Hände - sofort.

Aber ich will dich nicht überreden, letztendlich musst du entscheiden, was du testen möchtest. Ich wünsche dir auf alle einen schnellen Erfolg!

Gruß Mjoelle
Viele Grüße

mjoelle

Benutzeravatar
Sayoko
Rührgeselle
Rührgeselle
Beiträge: 102
Registriert: Dienstag, 30. Juni 2020, 19:09
4

Ungelesener Beitrag von Sayoko »

Hallo mjoelle,
Du hast ja einen tollen Namen :sunny: – habe ich vorher noch nie gehört.

Ich zweifle nicht im geringsten Rezepturen von Heike an, schließlich rühre ich die seit ca. 3 Jahren nach und habe damit beste Ergebnisse erzielt.

Die All Over my Body werde ich auf jeden Fall auch mal rühren.

Aber jetzt geht es nicht darum meine Haut geschmeidig oder gut durchfeuchtet zu bekommen, sondern eine ziemlich dicke Hornhautschicht
Sayoko hat geschrieben:
Dienstag, 21. Juli 2020, 16:45
Übrigens so, ;( nur 3-4-mal so schlimm sieht mein Ellenbogen aus. (Auf smilie klicken)
loszuwerden.
Und, nachdem ich ohne Erfolg versucht habe den Ellenbogen mit allem was mir eingefallen ist, zu pflegen, werde ich es jetzt mal mit Brachialgewalt :wall: versuchen.

Ich danke Dir, dass Du mich auf die All Over my Body aufmerksam gemacht hast. :blumenfuerdich:

Überreden lasse ich mich eigentlich nicht – überzeugen gerne. :happy:

Liebe Grüße
Olga
Liebe Grüße 😊
Olga

Antworten