Frage zu Basisrezeptur K4

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Rita

Frage zu Basisrezeptur K4

Ungelesener Beitrag von Rita »

Hallo :)

Ich habe heute die Zutaten für meinen allerersten Rührversuch bestellt und bin schon voller Tatendrang. Ich werde die Basisrezeptur K4 mit Xyliance als Emulgator rühren.

Nun habe ich noch eine Frage zum Rezept. Dort steht: "Wünschen Sie eine festere Konsistenz, erhöhen Sie den Pflanzenbutteranteil und verringern den Anteil an Öl." Ich mag es sehr gern, wenn Cremes eine besonders feste Konsistenz haben. Deshalb würde mich interessieren: Wie hoch kann ich mit dem Sheabutter-Anteil gehen?

Liebe Grüße,
Rita

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

hallo Rita :)

wie fest sollte deine creme denn werden?

ich hatte mal auch mit 12% (das wären in deinem rezept ca. 6gr) sheabutter gerührt (allerdings mit LL als emu) das war schon sehr schön fest und immer noch geschmeidig :ja:

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Rita hat geschrieben:Ich mag es sehr gern, wenn Cremes eine besonders feste Konsistenz haben. Deshalb würde mich interessieren: Wie hoch kann ich mit dem Sheabutter-Anteil gehen?
Ich nehme normalerweise so um die 20–25 % der Fettphase, Du kannst auch auf 35 % hoch gehen. Noch kompakter wird die Creme, wenn Du 1 % Wachse hinzugibst und Cetylpalmitat, Cetylalkohol oder Stearinsäure um die 1,5–3 % ergänzt (jeweils vom Ölanteil abziehen). Vielleicht kommt das dem entgegen, was Du magst. In konventionellen Rezepten nehmen diese Fettalkohole und Stearate (Glycerolmonosterarat, Stearinsäure, Cetylplamitat, Cetylalkohol usw.) bisweilen 7–10 % ein, um »richtige« feste Cremes zu erzeugen. Das Hautgefühl ändert sich allerdings. Nicht wenige mögen es genau so.
Liebe Grüße
Heike

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

:kicher: ... ach so ... entschuldigung, bei mir sind es 12% auf gesamt ;) ...

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mixine hat geschrieben::kicher: ... ach so ... entschuldigung, bei mir sind es 12% auf gesamt ;) ...
Musst Dich nicht entschuldigen :schmatz: – ich habe nur eben »auf die Fettphase« ergänzt, damit Rita uns versteht.
Liebe Grüße
Heike

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

Heike hat geschrieben:
Mixine hat geschrieben::kicher: ... ach so ... entschuldigung, bei mir sind es 12% auf gesamt ;) ...
Musst Dich nicht entschuldigen :schmatz: – ich habe nur eben »auf die Fettphase« ergänzt, damit Rita uns versteht.
:fred:

:lupe: ... soso 25% ...

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Vielen Dank für Eure Antworten :).

Hm, wie fest die Creme sein sollte, kann ich nicht so genau sagen... sie sollte auf jeden Fall so fest sein, dass die Creme nicht im Deckel landet, wenn man den Tiegel umgedreht stehen lässt, und dass man sie beim Auftragen ein bisschen in den Händen erwärmen und einmassieren muss. Also wenn die Konsistenz irgendwo zwischen Kauffmanns Kindercreme, Lancôme Nutrix, Creme La Mer und den Cremes von Martina Gebhardt ist und ich gerade noch kein Stemmeisen dafür brauche, bin ich schon sehr zufrieden :D.

Ich werde es zuerst mal mit 35% Sheabutter probieren. Falls es mir dann noch nicht fest genug ist, werde ich mit dem Cetylalkohol raufgehen und es mit Wachs probieren. Welches Wachs ist denn gut dafür geeignet - Bienenwachs?
Und noch eine Frage: Wenn man in Prozent der Fettphase rechnet, ist das die Fettphase inklusive Emulgator oder ohne?

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Rita hat geschrieben:Und noch eine Frage: Wenn man in Prozent der Fettphase rechnet, ist das die Fettphase inklusive Emulgator oder ohne?
Ertappt. :-D Emulgator gehört zur Fettphase; ich meinte tatsächlich: 25–30 % von den Ölen. Über den Daumen gepeilt also ein Viertel bis ein Drittel der Öle durch Buttern ersetzen ist mein persönlicher Anhaltspubkt für meine eher »fluideren« und leichteren Texturen. ;-)

Ich mag Bienenwachs gerne, manchmal nehme ich Mimosenwachs, das ich von Sony geschenkt bekommen habe.
Liebe Grüße
Heike

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Vielen Dank, Heike :)

Eine Frage hab ich noch :argverlegen: : Wenn man bei einem Rezept die Sheabutter durch Kakaobutter ersetzt, macht das dann einen Unterschied in der Konsistenz, oder bleibt sie in etwa gleich?

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Rita hat geschrieben:Eine Frage hab ich noch :argverlegen: : Wenn man bei einem Rezept die Sheabutter durch Kakaobutter ersetzt, macht das dann einen Unterschied in der Konsistenz, oder bleibt sie in etwa gleich?
Kakakobutter wird etwas fester, aber das sollte Dich nicht stören. Auch bei Shea bekommt man, je nach Region (Klima usw.), aus der sie stammt, härtere oder weichere Sheas. Es wird sicher eine schöne Creme. :ja:
Liebe Grüße
Heike

margaris
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Ungelesener Beitrag von margaris »

Schau Dir mal die Konsistenzen der beiden Buttern an: Sheabutter ist eher weich und Kakaobutter doch sehr hart. Entsprechend hart wird eine Creme, wenn Du viel Kakaobutter nimmst (siehe auch Schokolade ;D ). Ausserdem könnte sie komedogen werden, das heisst, dass sich dann gerne Pickel bilden...
Liebe Grüsse
Margaris

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Vielen Dank Euch beiden :).

Ich vertrage Kakaobutter glücklicherweise sehr gut. Das weiß ich, weil sie in der Shea-Serie von Martina Gebhardt drin ist, und die hat bei mir keine Pickel gemacht :) .

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Ich habe gerade den Erstversuch hinter mir. Ich habe folgendes Rezept gerührt:

10 g Mandelöl
5 g Sheabutter
0,5 g Cetylalkohol
3 g Xyliance
30 g Wasser
10 Tropfen A-Kons

Ich bin so froh, dass ich für den ersten Test nur Mandelöl genommen habe und noch keine teuren Öle, denn den Geruch des A-Kons finde ich ganz schrecklich.

Die Creme hat schön emulgiert. Sie ist aber eher sahnig als fest. Ich glaube, ich muss mit dem Cetylalkohol raufgehen und ein Wachs dazunehmen, sonst wird das nix mit einer festen Creme. Hoffentlich dickt sie noch etwas an.

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Erstmal: gratulation zur ersten Creme :)
Rita hat geschrieben:Die Creme hat schön emulgiert. Sie ist aber eher sahnig als fest. Ich glaube, ich muss mit dem Cetylalkohol raufgehen und ein Wachs dazunehmen, sonst wird das nix mit einer festen Creme. Hoffentlich dickt sie noch etwas an.
Nein, eigentlich hast du von der Rezeptur her eine gute Basis zu einer festen Creme. Meine Vermutung ist, dass du zum einen A-Kons überdosiert hast. 1-2 Tropfen auf 10 gr deines Endproduktes sind völlig ausreichend.
Das wären bei deiner Emulsion von 48,5 gr maximal 8 Tropfen, damit hätest du eine Konservierung von ca. 6 Monaten. Bei nichteinmal 50 gr schon recht lange.
A-Kons benötigt einen pH-Wert der nicht höher ist als 5. Hast du dies überprüft? Falls der pH-Wert nicht korrekt ist, hast du keinerlei Konservierung. Und eine eher flüssige Creme scheint mir ein Hinweis darauf zu sein. :)
Hier findest du noch mal eine genaue Erläuterung.
Freundlich grüßt
Katharina

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Ich hab einfach die Menge A-Kons genommen, die im Basisrezept steht. Ich fände es aber gut, wenn ich mit der Dosierung runtergehen könnte, weil der Geruch für meine Nase echt zum Davonrennen ist.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich den ph-Wert nicht kontrolliert habe :argverlegen:. Ich muss mir erst Indikatorpapier besorgen.

Die Konsistenz hat sich eigentlich nicht verändert, nachdem ich das A-Kons dazugegeben habe. Ich hoffe, dass ich alles richtig gemacht habe - ich habe die Creme ganz kalt gerührt, dann das A-Kons dazugegeben und dann noch ein bisschen weitergerührt. Also flüssig in dem Sinne, dass sie wegfließen würde, wenn ich die Dose drehe, ist sie nicht:

Bild

Aber wenn man sie aufträgt, ist sie irgendwie so wässrig, lässt sich schnell verstreichen und ist schnell in der Haut verschwunden. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll :gruebel:. Sie hat was Joghurt-artiges :D

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Etwas ist mir noch eingefallen: Kann die Konsistenz damit zu tun haben, dass ich die Creme nur händisch gerührt habe (mit einem Spatel)?

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Rita hat geschrieben:Etwas ist mir noch eingefallen: Kann die Konsistenz damit zu tun haben, dass ich die Creme nur händisch gerührt habe (mit einem Spatel)?
Ja, Rita, die Rührtechnik ist ein sehr wesentlicher Faktor für das Endergebnis. Mixi berichtet -> hier von einer Rezeptur, die durch Stabmixer eine völlig andere Konsistenz zeigt als die übliche Methode.

Unabhängig davon ist es allerdings tatsächlich so, dass moderne, hautphysiologisch orientierte Rezepturen weniger Emulgatoren verwenden, wie sie vor 2, 3 Jahren noch im Selbstrührerbereich propagiert wurden. Dort hatte der Emulgator auch die Funktion des Konsistenzgebers, und entsprechend hoch wurde er dosiert. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, mehr Konsistenz zu erzeugen: Gelbildner und Fettalkohole für die Wasserphase, ein hoher Anteil an Fetten mit höherem Schmelzpunkt (sprich: bei Raumtemperatur festen Fetten) für die Fettphase. Für hautpflegende Rezepturen möchte man jedoch möglichst geringe Anteile an Gelbildnern und isolierten Fettalkoholen, und wertvolle ungesättigte Fettsäuren sind vor allem in flüssigen Ölen.

Meine Basisrezepturen sind daher in ihren Konsistenzen eher so wie moderne Kosmetika, wenn man sie mit normalen Methoden (Knethaken, Handmixer usw.): leicht und nicht so kompakt. Der Pflege tut dies keinen Abbruch, im Gegenteil. :-)
Mit einer anderen Rührtechnik entwickeln manche Emulgatren jedoch ein festeres Bild. Mein Tipp: einfach mal ausprobieren.
Liebe Grüße
Heike

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Danke, Heike. Dann werde ich beim nächsten Mal mit einem Knethaken reingehen.

Rita

Ungelesener Beitrag von Rita »

Ich habe gerade meine missratene Creme begutachtet und festgestellt, dass sie etwas nachgedickt hat. Dieses Wässrige auf der Haut hat sie nicht mehr.

Was ich aber nicht ganz verstehe: Sie fühlt sich überhaupt kein bisschen fett an, obwohl sie eine Fettphase von 40% hat. Ich habe mir eigentlich dieses Basisrezept ausgesucht, weil ich dachte, dass 40% Fett eine richtig reichhaltige, üppige Creme ergeben müssten. Kann das mit der Wahl des Öls (Mandelöl) oder mit dem gewählten Emulgator (Xyliance) zusammenhängen, oder sind 40% zu wenig für das, was ich mir vorstelle?

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