Hefebrot mit dreistufiger Teigführung

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Moderator: Birgit Rita

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Rosamunde
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Hefebrot mit dreistufiger Teigführung

Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Weizen- oder Dinkelbrot - mehrstufige Teigführung

Es hört sich beim ersten Lesen vielleicht aufwändig an, ist es aber nicht, weil die
einzelnen Arbeitsschritte nur wenig Zeit in Anspruch nehmen (kann man mal eben zwischendurch erledigen)
Es lohnt sich, diesen Teig einmal anzusetzen, weil das Ergebnis einfach himmlisch ist. Man schmeckt keine Hefe durch, die Kruste ist - hach, es knuspert so schön und das Brot schmeckt einfach köstlich.

1 kg frisch gemahlenes Getreide, Weizen oder Dinkel (unten hab ich Mehl geschrieben)
700 g Wasser nicht ganz kalt, ein wenig warm
20 g Salz
20 g Hefe (ja, nur 20 g)
(nach Belieben Sonnenblumenkerne, Sesam, Leinsamen, Nüsse etc)

von dieser Gesamtmenge
1. Stufe:
175 g Wasser in die Schüssel geben, 20 g Hefe hineinbröckeln, auflösen,
250 g Mehl dazugeben, gut vermischen (nicht mehr). Zudecken mit Folie und Tuch, bei Zimmertemperatur (nicht auf die Heizung) etwa 1 - 1/2 Stunde (nicht mehr als 2 Std.) stehen lassen.
2. Stufe:
anfrischen (den Hefepilzen neues Futter geben). Dazugeben:
175 g Wasser und 250 g Mehl, wieder gut vermengen.
(mehr nicht) weiter wie oben.
3. Stufe:
350 g Wasser, 20 g Salz darin auflösen und dem jetzt heftig gärenden Teil zugeben, und die restlichen 500 g Mehl. Jetzt die evtl. weiteren Zutaten wie Leinsamen etc mit dazugeben. An diesem Hauptteig etwas länger kneten, bis ein feiner, elastischer Hefekloß entsteht. Das macht richtig Spaß zu spüren, wie der Teig so langsam eine Haut bekommt und er nicht mehr an den Händen klebt und praktisch die Schüssel von allein ausputzt. Dem Teig noch eine kurze Ruhepause von 15 - 20 Min. zugedeckt geben.

Brot in eine Brotform geben. (natürlich eingefettet. Ich streu manchmal die Form auch mit Sesam aus. Sieht so schön aus und schmeckt gut)Man kann von der Gesamtmenge auch einen Teil abnehmen und noch ein paar Brötchen ausformen und diese auf eingefettetes Backblech geben.
Den Backofen auf 250 g vorheizen und Brötchen und Brot hineingeben. nach 25 Min. die Brötchen herausnehmen und auf 225 Grad schalten. Jetzt das Brot noch etwa 15 Min. zu Ende backen. Dabei aufpassen, dass das Brot nicht schwarz wird :ja: Jeder kennt seinen Backofen, sie backen ja so unterschiedlich,dass man da keine genaue Zeitangaben machen kann. (Evtl. kurz vor Ende der Backzeit mit Alufolie abdecken.
Und mit Dampf backen. Ich stelle immer einen Topf mit Wasser vor dem Aufheizen mit hinein und schütte auch noch einen Husch in den Backofen.

Und ich sag Euch: Das Ergebnis ist ein Traum. Die Brötchen sind meistens schon angeknuspert, bevor das Brot fertig ist.
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. G. Orwell

ricca

Ungelesener Beitrag von ricca »

Dieses Rezept klingt ja wirklich superlecker...und dass man die Schritte "so zwischendurch" erledigen kann, leutet mir ein.
Ich selbst liebe Hefeteig sehr.

Wie mache ich es beim Backen, wenn ich mit einem Gasherd backe, mit der Wasserschüssel? Mein Backofen hat Löcher im Boden, wo die Hitze der Gasflammen rauskommt (man sieht auch die Gasflamme brennen dadurch).

:?: ricca

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Dann geht das nicht, ricca. Ich kenn mich nicht mit Gasherden aus, aber lass es lieber bleiben. Dann funktioniert das auch ohne Wasser.
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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Danke für das leckere Rezept, Rosamunde! :mampf:
Liebe Grüße
Heike

Netti

Ungelesener Beitrag von Netti »

Klingt wirklich wunderbar, Rosamunde. Danke, für das schöne Rezept.

Im Gasherd kann man nur eine Tonschüssel (oder anderes hitzefestes) mit Wasser mit auf das Blech oder den Rost stellen.

Oder man bäckt im gewässerten Römertopf.

ricca

Ungelesener Beitrag von ricca »

Im Römertopf habe ich schon mal Brot gebacken (auch vorher fleißig gewässert), ging aber kräftig schief - das Brot löste sich nicht und musste bröckchenweise entfernt werden...
:evil:
ricca

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

eine zeit lang hab ich auch mal im Römertopf gebacken. Das Brot wurde genial. Aber ein paarmal klebte es auch an der Form fest. Ordentlich einfetten. Der untere Teil meines Römertopfes ist glasiert. dann ordentlich einfetten und wenn man Glück hat... dann funktioniert das.
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Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Natürlich wird dieses Brot prima, es hat gar keine andere Möglichkeit. :wink: Mir hat sich nur nie erschlossen, warum ich das nicht gleich alles auf einmal zusammenmixen soll. Diese (meine) Art lasse ich auch 2 x für längere Zeit gehen und mit dem Mini-Dampferl vorher sind's genau genommen sogar 3 Gärgänge. Ich find's immer wieder lecker, krustig, schmackhaft, haltbar, wunderbar kleinporig, nicht zu kompakt, überhaupt nicht hefig (jawohl, immer weniger Hefe nehmen!). Was immer Du willst. Und wüsste gar nicht, warum ich es nun anders machen sollte. Find's auch etwas weniger aufwändig als Deine Methode. Aber jede so, wie sie mag.

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Anemone -wirst Du wohl? Du wirst Dich doch wohl nicht meinem Rezept widersetzen? :motz:
Ich hab ja auch nicht drüber geschrieben "ab sofort nur noch DIESES Rezept, oder?"
Aber ich probier trotzdem auch mal Dein Rezept, wenn Du es erlaubst.

8) 8) 8)
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cassandra

Ungelesener Beitrag von cassandra »

@ricca
Meine Mama backt ihr Brot auch im Gasofen, da sieht man unten auch die Flämmchen. Sie legt den Teig diagonal auf's Blech, da gibt dann Platz für die Wasserschüssel. In der Hälfte der Zeit, wendet sie das Blech, so wird alles regelmässig gebacken.

LG, Cassandra

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Rosamunde, liebe Alt-Yorkerin, deshalb habe ich ja geschrieben: "Natürlich wird dieses Brot prima, es hat ja keine andere Möglichkeit!" :mrgreen: Bin nur zu faul, 3 x Mengen abzuwiegen, weißte! :) Kam vielleicht ein bisschen 'motzig' rüber, das wollte ich nicht. :flower: Vielleicht ist ja auch ein Bäcker / eine Bäckerin in unseren Reihen, die/der mir mal Sinn und Zweck erklären kann. :ja:

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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Anemone, wahrscheinlich schmeckt Dein Brot genauso lecker wie meins, warum auch nicht? Ich finde es nicht sehr aufwändig. Ich glaube, die Hefebakterien entwickeln sich langsamer bei dieser langsamen Teigführung. Das soll es eine bessere Krume geben. Weiß die Geierin.
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Ungelesener Beitrag von Cistrose »

Mh, das tönt sehr lecker. :mampf:
Liebe Grüsse
Cistrose

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Vor lauter Forenupdate habe ich vergessen, mein erstes Sauerbrot nach einer Jahre langen Pause zu vermelden. ;-) Um offen zu sein: ich habe das Anstellgut einen ganzen Tag lang schlicht vergessen – ja, so ist das mit mir, ich beiße mich fest, und ich hatte mich just entschlossen, nun endlich das lange geplante Foren-Update auszuführen. Gestern fiel mir siedendheiß der wartetende Teig ein … eine Riechprobe überzeugte mich, dass der Sauerteig einwandfrei war, und so setzte ich den Teig an (Grundsauer und Vollsauer in einem Schritt) mit der gleichen Menge Mehl (50:50 Roggen und Weizen, insgesamt also im Brot 75 % Roggen/25 % Weizen feinst vermahlen) an – nein, keine 3-Stufen-Führung. Das Resultat: ein recht kompaktes Brot mit starker Kruste, aber feiner, mildsäuerlicher Krume. Es ist wahrlich kein Meisterstück, aber schmackhaft – Glück gehabt! ;-)

Im Kühlschrank warten 2 weitere Sauerteigansätze, den Rest habe ich getrocknet, denn der Ansatz ist gut gelungen.
Liebe Grüße
Heike

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Gratuliere, Heike! Glück gehabt!. Was gibt´s leckeres als ein Vollkorn-Sauerteigbrot.
Ich werd vorerst keinen ansetzen, weil´s mich jetzt nach draußen treibt und dann würde
ich ihm nicht gerecht werden. Aber irgendwann wird die Zeit kommen 8) 8)
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elli81

Ungelesener Beitrag von elli81 »

Hallo und guten Morgen .
Auf Grund dieses Freds bin ich auch wieder auf die Idee gekommen Sauerteigbrot und brötchen zu backen und backe seit Mo jeden Tag Brot oder Brötchen mit selbst angesetztem Sauerteig.
Es macht sooo Spaß wieder ein bisschen mehr an sich denken zu können.
Den Sauerteig führe ich nach Geühl und auch die Mehle ( Dinkel, Roggen, Weizen ) für den Teig mische ich nach Lust und Laune. Ich experimentiere da gern ( bin ein bisschen ein Chaot und rezepte sind für mich ein Anhaltspunkt für die Anfänge )
Die Brote und Brötchen sind gut geworden ,schmecken gut werden aber noch optimiert von mir :ja: .

Ich hoffe ihr alle hattet ein schönes Ostern ,wir hatten ein etwas Gemütliches .

L.G. Elisabeth

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Das hört sich lecker an, elli. Ich experimentiere überhaupt nicht gerne. Ich brauch ein Rezept und dann mach ich das genauso, wie´s drinsteht. Ich würd so gerne experimentieren, aber irgendwie wage ich das nicht. Blöde.
Unser Ostern war sehr schön,vor allem weil wir hier das reinste Sommerwetter hatten. Wir haben uns nur draußen aufgehalten, hatten an einem Tag Besuch, so dass 3 Kinder hier bei uns rumtobten. Das war ganz nett.
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