Huhu Katja!
_Katja_ hat geschrieben:Aber warum abkochen?
Ich sprühe mir auch jeden früh unabgekochtes Hydrolat ins Gesicht. Was kann da passieren, wenn es noch "haltbar" ist?
Ich habe das Glas neu aufgemacht.
Tja, das ist ein schwieriger Punkt. Theoretisch verstehe ich das persönlich so, dass Hydrolate sehr sensible und keimanfällige Rohstoff sind, die aber eine gewisse Stabilität haben, solange sie optimal keimfrei aufgefangen und abgefüllt wurden; spezifische ätherische Öle tragen gegebenfalls auch noch zu ihrer Stabilisierung bei. Eine gewissse Grund"kontamination" kann man wahrscheinlich immer annehmen, da es sich ja nicht um eine komplett "tote" Substanz handelt (sonst wäre es ja auch uninteressant für uns) und eine 100%ig sterile Abfüllung wahrscheinlich gar nicht möglich ist, allerdings wirken die enthaltenen pflanzlichen Wirkstoffe dem Zerfallsprozess entgegen. Sobald nun eine Hydrolatflasche geöffnet wurde, kann durch die Zufuhr von Sauerstoff und die in der Luft enthaltenen Keime im Prinzip schon ein Reaktionsprozess ausgelöst werden, der die Haltbarkeit des Hydrolats mindert, und wenn das Hydrolat nun in einer Mischung seiner selbsterhaltenden Konzentration beraubt wird, kann es einfach schnell verderben. Durch die Abkochung des Hyrolats werden die im Hydrolat enthaltenden Keime mehr oder weniger neutralsiert und können so in einer Lotion eingesetzt werden. BITTE, korrigiert mich, wenn ich das nicht richtig verstanden habe!
_Katja_ hat geschrieben:Die 10% Alkohol bezogen sich (dachte ich) auf die Gesamtmenge also 70g WP+30g FP. Also habe ich 10 g genommen.
Warscheinlich hätte ich den von der WP abziehen müssen oder?
Den Alkohol beziehst du einfach auf die Wasserphase. Entscheidend ist hierbei sowohl die Konzentration deines Alkohols als auch die gewünschte Konservierungswirkung. Ich selber nehme eigentlich immer eine 12% Konservierung, eine 15% ist aber bestimmt noch sicherer und wird meistens auch gut vertragen. Der
Konservierungsrechner von Heike ist eine geniale Erfindung und wird dir bestimmt auch super helfen, die richtige Alkoholmenge zu berechnen.
_Katja_ hat geschrieben:Oh man. Und ok. ich nehms nur nachts:-)
_Katja_ hat geschrieben:Es riecht ja eh nicht gut, da ich es nicht beduftet habe. Aber da ich Single bin, ist das ok:-)
Das Single-Dasein kann durchaus Vorzüge haben! Ich sach nur: "Wenn's schön macht!"
_Katja_ hat geschrieben:Noch eine Frage zu einem Emulgator - ob LL oder ein anderer. Muss da denn nicht trotzdem einer rein? Es ist doch Öl und Wasser, was ich verbinden will.
Das Prinzip von Hydrodispersionsgelen ist es, dass die enthaltenen Gelbildner eine gewisse Menge an Ölen mit dem Wasser in einer stabilen Emulsion vereinen können (jetzt wäre hier jemand sehr hilfreich, der das schön erklären könnte?

!). Ein Emulgator ist dabei nicht unbedingt notwendig, allerdings kann ich mir vorstellen, dass bei der Relation von 30:70 (Öl:Wasser) eine Phasentrennung ziemlich wahrscheinlich ist. Wie sieht dein Gel denn inzwischen aus? Ich kann auch leider mit der Angabe 1/4 ML nichts anfangen, welcher ML? Wieviel Gramm sollen das sein?
_Katja_ hat geschrieben:Und ich habe verstanden, wenn es fester sein soll, braucht es einen Konsistensgeber - ok, aber um es besser zu verbinden - warum reicht denn da das Xanthan?
Das ist der entscheidende Punkt des Rezeptes:
_Katja_ hat geschrieben:Bodylotion ohne Kochen
Alle Konsistenzgeber, die mir spontan einfallen (Pflanzenbuttern, Fettalkohole, Wachse), müssen zwar nicht gekocht

, aber zumindest erhitzt bzw. aufgeschmolzen werden. Eine wirklich feste Konsistenz wirst du also mit einem Rezept aus der "kalten Küche" nicht ohne Weiteres erreichen können. Das Xanthan kann dir nur helfen, eine Konsistenz zwischen "nicht durch die Finger rinnen" (

Heike) und einigermaßen akzeptabel fluidem Gel liefern. "Fest" wird das Gel dadurch nicht!
_Katja_ hat geschrieben:Das wird wohl alles nicht so einfach.
Kopf hoch, das wird schon! Immerhin scheinst du ja schon von der Pflegewirkung her einen Erfolg erzielt zu haben, das ist doch schon sehr viel!
