Abhilfe bei extrem trockener Haut

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Looping

Abhilfe bei extrem trockener Haut

Ungelesener Beitrag von Looping »

Hallo ihr lieben,

jetzt muss ich auch mal eine Frage stellen. Irgendwie finde ich bei der suche nichts und dann funktionoiert das suchen heute nur schlecht, also frage ich jetzt einfach mal nach.

Das Problem was sich mir stellt ist die Haut von meinem Papa.

Sein Hautbild könnte man als staubtrocken bezeichnen.
Er hat zwar keine Allergien, aber trotzdem ist die Haut so trocken das sie teils schon fast von alleine einreißt und bei spätestens bei der kleinsten Bewegung schmerzhafte Risse bekommt.
Speziell im Winter traut er sich schon fast nciht mehr unter die Dusche weil das die Haut noch mehr austrocknet.

Nun würde ich ihm gerne helfen und habe mir dafür auch schon ein Seifchen überlegt das zumindest beim Duschen etwas helfen könnte.

Ich plane eine Seife mit der Zusammensetztung

30 % Sheabutter
30 % Mandelöl
20 % Avocadoöl
10 % Kakao
10 % Aprikosenkernöl

Ziegenmilch
Seide

überfettet sollte das ganze schon mit gut 15 - 20 % sein.

Jetzt möchte ich ihm aber auch eine Creme rühren die er besonders am Tag für die Hände benutzen kann, da er wegen der Arbeit häufig Hände waschen muss (mit diesen grausigen Reinigungspasten).

Die Creme sollte viel Feuchtigkeist spenden und doch schnell einziehen und am besten keinen fettigen Film hinterlassen.
Ja ich weiß ich wünsche mir die >Eierlegende Wollmilchsau, aber vielleicht hat von euch trotzdem einer eine Idee.
An Ölen für die Creme hatte cih mit Traubenkernöl geliebäugelt und auch Avocado fände cih ganz interessant. Aber von Emulgatoren und Konistenzgebern habe ich jetzt nciht so den Durchblick.

Ich wäre wirklich für jeden Tipp und Hilfe dankbar.

Liebe Grüße Franzi :hallihallo:

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Looping hat geschrieben: Die Creme sollte viel Feuchtigkeist spenden und doch schnell einziehen und am besten keinen fettigen Film hinterlassen.
Ja ich weiß ich wünsche mir die >Eierlegende Wollmilchsau, aber vielleicht hat von euch trotzdem einer eine Idee.
An Ölen für die Creme hatte cih mit Traubenkernöl geliebäugelt und auch Avocado fände cih ganz interessant. Aber von Emulgatoren und Konistenzgebern habe ich jetzt nciht so den Durchblick.
Hier findest du alle wichtigen Informationen zu Emulgatoren. Konsistenzgebend können Koemulgatoren, Wachse und Pflanzenbuttern wie z.B. Sheabuter sein.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber mit quasi Null-Wissen eine Emulsion für jemanden anderen rühren käme mir nicht in den Sinn. :oha: Deine Intention ist ausgeprochen lobenswert und auch nachvollziehbar: du willst deinem Vater helfen und ihm was gutes tun. Aber das wirst du nicht, wenn du dir nicht völlig darüber im klaren bist, was du überhaupt rührst und wie die Zusammenhänge funktionieren. :)

Schnelle Abhilfe kannst du mit einer recht einfachen Lösung schaffen: direkt nach dem Duschen auf die noch feuchte Haut ein Öl einmassieren. Avocadoöl ist da schon eine gute Wahl. Du kannst auch UdA mit einschmelzen.
Oder du orientierts dich an der Rezeptur aus diesem Thread. Die Öle kannst du nach Wunsch austauschen.

In der Zwischenzeit lege ich dir ans Herz die Beiträge aus dieser Ressource gründlich zu studieren. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Looping

Ungelesener Beitrag von Looping »

Huhu,

ne keine Sorge du tritst mir damit auf gar keine Fall zu nahe. Grade um noch viel zu lernen bin ich ja hier. Das mit den Seifen habe ich mir nun schon zimlich viel angelesen jetzt sollen die cremes kommen.

Die links von dir werde ich erst ausgiebig studieren und hoffe dabei viel zu lernen. Vielleicht kannst du mir ja sogar noch ein Buch empfehlen welches sich mit den verschiedenen Wirkungen von Emulgatoren Konistenzgebern und Ölen befasst. Da es für mcih zu Hause ohne PC immer schwer ist aufs Internet zuzugreifen :-/ .

In Apotheken haben die auch immer solche schlauen Bücher aber wenn man da nachfragt welches die benutzen habe ich immer nur die Aussage bekommen, "Ja da gibt es Bücher für". Ja toll danke das wusste ich auch.
Im I-Net habe ich schon welche gefunden die sich zum Teil mehr Hobbymäßig mit sowas beschäftigen aber auch welche die da auf Chemieebene rein gehen. Was ist den nun sinnvoller?

Schaden will ich natürlich nun niemanden deshalb bin ich doch ganz dankbar dafür wenn man dan mal wieder auf den Teppich geholt wird.

Liebe und völlig unbeleidigte Grüße Franzi :D

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Looping hat geschrieben: Die links von dir werde ich erst ausgiebig studieren und hoffe dabei viel zu lernen. Vielleicht kannst du mir ja sogar noch ein Buch empfehlen welches sich mit den verschiedenen Wirkungen von Emulgatoren Konistenzgebern und Ölen befasst. Da es für mcih zu Hause ohne PC immer schwer ist aufs Internet zuzugreifen :-/ .
Eine Buchempfehlung möchtest du :). Da musst du dich bis September gedulden. Dann kommt Heikes Buch auf den Markt.

Hast du die Möglichkeit dir die Infos auf www.olionatura.de bis dahin auszudrucken?
Looping hat geschrieben: In Apotheken haben die auch immer solche schlauen Bücher aber wenn man da nachfragt welches die benutzen habe ich immer nur die Aussage bekommen, "Ja da gibt es Bücher für". Ja toll danke das wusste ich auch.
Na toll. :irre:
Looping hat geschrieben:Im I-Net habe ich schon welche gefunden die sich zum Teil mehr Hobbymäßig mit sowas beschäftigen aber auch welche die da auf Chemieebene rein gehen. Was ist den nun sinnvoller?
Am sinnvollsten ist es wenn du dir dann noch aus dieser Reihe an Buchempfehlungen etwas raussuchst, das deinen Bedürfnissen entspricht. :)
Looping hat geschrieben:Schaden will ich natürlich nun niemanden deshalb bin ich doch ganz dankbar dafür wenn man dan mal wieder auf den Teppich geholt wird.

Liebe und völlig unbeleidigte Grüße Franzi :D
:bussi:
Freundlich grüßt
Katharina

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Ich grüße Dich, Franz! :hallihallo:
Looping hat geschrieben:Sein Hautbild könnte man als staubtrocken bezeichnen.
Er hat zwar keine Allergien, aber trotzdem ist die Haut so trocken das sie teils schon fast von alleine einreißt und bei spätestens bei der kleinsten Bewegung schmerzhafte Risse bekommt.
Speziell im Winter traut er sich schon fast nciht mehr unter die Dusche weil das die Haut noch mehr austrocknet.
Vor den ersten zaghaften Ansätzen einer Hilfe/eines Ratschlages versuche ich zuerst, Deine Beschreibung für mich einzuordnen:
1) Trockene Haut meint in diesem Fall, wie ich vermute, völlige Feuchtigkeitsarmut. Wenn man über die Oberfläche streicht, spürt man ungefiltert die harten Hornschuppen - keine Talgschicht und keine gut durchfeuchteten, also weichen, Hornschuppen.
2) Wenn die Haut rissig wird, ist sie dann als dünn zu bezeichnen? Die Vermutung liegt nahe, aber ich frage vorsichtshalber. Oder anders gesagt: Ich nehme folglich an, dass die Trockenheit nicht mit einer Tendenz zur Hautverdickung durch übermäßige Verhornung einhergeht.
3) Wenn das Duschen die Sache verschlimmert, stellen sich natürlich mehrere Fragen, wovon die wichtigste wäre: Benutzt er ein aggressives (lies: stark entfettendes beziehungsweise die Haut sichtlich aufschwemmendes) Duschgel? Zusatzfrage: Benutzt er es oft?
4) Sollte der zusätzliche Austrocknungseffekt sich im Falle des Duschens auf die Anwendung reinen Wassers beziehen, gehe ich davon aus, dass aus einer ohnehin schon schwachen Barriereschicht durch das entsprechend warme Wasser Fette herausgelöst werden, die Wasser in der Haut gehalten hätten. Werden sie aber dezimiert, kann das beim Duschen zugeführte Wasser anschließend auch nicht mehr gehalten werden, und die Haut wirkt nach dem Abtrocknen noch verdorrter als zuvor.
5) Falls Vermutung 3 oder 4 stimmt, würde ich auf alle Tenside (also auch die basischen inklusive Seifen) für eine Weile verzichten beziehungsweise vor dem Hantieren mit Reinigungsmitteln Latexhandschuhe überziehen, um die geplagte Haut zu schützen.
6) Sofern die bisherigen Annahmen zutreffen, müsste nun der Aufbau der Hautbarriere begonnen werden, wozu Avocadoöl und Traubenkernöl wohltuende erste Schritte sein könnten. Auch Macadamianussöl verbessert bei mir die Sachlage merklich, pflegt feuchtigkeitsarme Stellen sehr grundlegend und lässt die Haut mehr Feuchtigkeit halten.
7) Glycerin und Dexpanthenol als Feuchtigkeit bindende Substanzen drängen sich für solch einen Hautzustand förmlich auf, damit die Feuchtigkeit in der Haut gehalten wird und nicht augenblicklich entweicht.

Ich hoffe, dass meine Gedankensammlung Dir eine kleine Hilfe war. Die wahre Lösung ist eine Mischung aus Wissen (Empfehlung: Heikes umfassende Rohstoffportraits) und Erfahrung (sprich: Ausprobieren).

Möge die Übung gelingen! Schreibt's, auch grüßt und winkt
Harald - Beistandspflösch :knuddel:

Looping

Ungelesener Beitrag von Looping »

Hi,

Also zu deinen Vermutungen.
1) Jup trifft es zimmlich gut.

2) Dünnt ist dieHaut an den Händen auf jedenfall schon mal nicht. Ist schwer zu beschreiben. Ich glaube die Strucktur von Elefantenhaut trifft es am besten :D. Beine und Rest bekomme ich nciht so oft zu sehen geschweige den zu befühlen.

3) Da nimmt er Ölduschgele von den bekanntesten Herstellen. Wird auch Täglich benutzt.

4)Ja stimmt genau so.

5) Verzichten will er nicht weil er dann sagt es wird nur ncoh schlimmer :(

6 & 7) Erst mal werde ich noch ganz viel lesen.

Aber auf jeden Fall erst mal vielen Dank für eure Hilfe

Liebe Grüße Franzi

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

am tage wuerde ich nichts auftragen, nur ueber nacht und zwar ganz simple kombination - jojoba, squalan und hanf
40:40:20

gesicht einfach mit wasser waschen und vorm schlafen gehen bis 10 tr. in halb feuchte haut einreiben, morgens einfach wasser usw.

nach 5-6 tagen sollte das hautbild deutlich entspannter und restaurierter sein

ich empfehle momentan keine hydratisierer weil je mehr man drauf tut desto unubersichtlicher wird es spaeter nachzuvollziehen was evtl. schief gelaufen ist, mit der "nur oel" methode, gerade bei sehr sproeder haut, ist risiko so gut wie 0

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Ich kann mich nur anschließen.

Als erste Idee, wenn Du dann gut vorbereitet mit dem Rühren starten möchtest:
Eine Creme, die mir hilft und mit der ich auch fremde, trockene Hände schon gepflegt habe ist hier als Vorschlag von Heike auf der Mitte der ersten Seite zu finden. Ob Du mit dem Einzugsverhalten zufrieden bist, musst Du ausprobieren. Allerdings ist sie ja auch nicht als schnell einziehende Handcreme konzipiert. Ich benutze die Creme bei Bedarf am ganzen Körper auf noch feuchter Haut. Anemones Sheacado auf feuchter Haut wirkt bei mir auch Wunder, ist jetzt aber, wenn es warm wird, als quasi reine Fettpflege nicht jedermanns Sache.
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Manuka-Bee hat geschrieben:ich empfehle momentan keine hydratisierer weil je mehr man drauf tut desto unubersichtlicher wird es spaeter nachzuvollziehen was evtl. schief gelaufen ist, mit der "nur oel" methode, gerade bei sehr sproeder haut, ist risiko so gut wie 0
Zum Herantasten ist es vermutlich besser, ja, und optimieren beziehungsweise gezielt hydratisieren kann man später immer noch. Ein gewisser Erfolg sollte sich sogar schon einstellen, wenn man ein Öl findet, das den Hauttyp halbwegs trifft. Im gegenständlichen Fall scheint ja bis dato überhaupt keine sinnvolle Hautpflege stattgefunden zu haben. So gesehen kann es nur besser werden. :ja:

Wichtig ist: Zuerst die Feuchtigkeit, dann das Öl so kurz wie sacht einmassieren und den Rest in Ruhe wirken lassen.

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