Sommer-und Sonnenstabile Ölkompositionen

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

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Calypso

Sommer-und Sonnenstabile Ölkompositionen

Ungelesener Beitrag von Calypso »

Ich habe zwar in den vergangenen Wochen viel hier im Forum und in den Fachbeiträgen auf Olionatura gestöbert und bin mir trotzdem nicht ganz sicher wie ich Öle Sommer-und Sonnentauglich mischen kann.
Speziell würde ich gerne wissen wollen, mit wieviel Prozenten lichtstabile Öle mit weniger stabilen Ölen gemischt werden sollten, damit man wirklich auf der sicheren Seite ist. und wie man im Sommer Wirstofföle, wie Wildrose und Preiselbeere sinnvoll einsetzt.

Noch im vorigen Jahr habe ich mir über diesen Aspekt keinerlei Gedanken gemacht und ich glaube mir damit meine Pigmentflecken im Gesicht selbst geschaffen zu haben. :pick:
Kann man diesen Prozess wieder rückgängig machen? Wenn ja, mit was und wie kann man die wieder milderen....
Ich würde gerne von Euren Erfahrungen provitieren und würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir vielleicht Eure Ölmischungen verraten könnt.
Meine Haut ist eher recht trocken und sehr Feuchtigkeitsdurstig.
Vielen Dank und ich hoffe, ich nerve hier nicht....

Linda
Rohstoffqueen
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Ungelesener Beitrag von Linda »

Zu Ölkompositionen speziell kann ich Dir nicht viel sagen, aber gegen Pigmentflecken hilft zum Beispiel Niacin (oder auch Nicotinamid).
Musst mal zur Einsatzkonzentration etc. auf olionatura.de lesen. Ich teste es selbst gerade wegen meiner Pigmentflecken. Noch ist ja nicht so die pralle Sonne da, aber die vorhandenen Flecken sind besser geworden (hab aber auch Wildrosenöl in der Pflege; spielt da bestimmt auch eine Rolle).
Linda

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

Hallo Calypso,

Du kannst alle Öle aus der B-0 Gruppe nehmen. Da bist Du aufjedenfall auf der sicheren Seite. Ich verwende in der Sonnenzeit ausschließlich nur diese Rohstoffe, muss allerdings erwähnen, dass ich an einer sehr sehr starken Lichtdermatose leide.

Hier eine Aufstellung der sonnenstabilen Rohstoffe:

ges. Fettsäuren (Ölgruppe B-0)
Avellanöl mittel/trocken
Babassuöl hoch/trocken
Baobaböl mittel/trocken
Jojobaöl mittel/jeden Hauttyp
Kakaobutter niedrig/trocken
Neutralöl hoch/Sonnenpflege
Kokosöl hoch/tocken
Marulaöl mittel/trocken
Sheabutter niedrig/trocken
Sheaöl niedrig/trocken
Squalan hoch/Sonnenpflege
Squalanöl
Wiesenschaumkrautöl mittel/trocken
High Oleic
UdA / Avocadin
Gamma-Oryzanol
Tocopherole
Ectoin
Ascopylpalminat
Schüssler Nr. 21 (Zinkchlorid)
Urea
Meristemextrakt
α-Bisabolol
Allantoin
Bartflechtenextrakt
Avocadin ?
d-Pathenol
Immortelle
Karotte
Kamille blau
Kamillenöl
Lipodermin
SoFiTix

Dann sind hier noch Pflanzen die antioxidativ wirken:

Calendula
Grüner Tee
Hamamelis
Meristem
Hibiskus
Schafgarbe
Sonnenhut
Stiefmütterchen
Aloe Vera
Jiaogulan
Mädesüß (in Verb. Mit Alkohol - Lichtschutz)
Rotklee
Süßholz
Schwarzkümmel(Öl)
Pimpinelle/kleiner Wiesenknopf
Buchweizen

Wie Du die Pigmentpflecken wieder wegbekommst, weiß ich leider nicht. Ich habe irgendwo was gelesen, weiß allerdings nicht mehr wo? Da können Dir die Anderen sicherlich weiterhelfen.

Falls ich in meiner Aufstellung noch vergessen haben sollte, so bitte ich um Ergänzung Eurerseits.

Konnte ich Dir somit weiterhelfen?

Liebe Grüße,
Andrea

rührfieber

Ungelesener Beitrag von rührfieber »

Andrea, da hast Du Dir aber echt Mühe gegeben - Klasse ! :knicks:

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

rührfieber hat geschrieben:Andrea, da hast Du Dir aber echt Mühe gegeben - Klasse ! :knicks:
Liebes Rührfieber,

nein nicht ganz richtig, dass habe ich letztes Jahr gar nicht alleine gemacht, sondern in Mithilfe der lieben Forenteilnehmer hier! Ich habe das Wissen nur gesammelt und notiert!

Somit möchte ich das Lob an Alle weitergeben und wenn ich jetzt helfen kann, dann mache ich das außerordentlich gerne.

Liebe Grüße,
Andrea

rührfieber

Ungelesener Beitrag von rührfieber »

Danke für den Hinweis, Andrea
:bluemchen: somit danke ich allen Helfern !
:blumenstrauss:

Calypso

Ungelesener Beitrag von Calypso »

tausend Dank euch allen,insbesondere Dir, liebe Andrea :blumenstrauss:
das ist ja weit mehr, als ich an Antworten erwartet habe. Das Forum ist wirklich klasse und sehr informativ.

Vielleicht hat ja der eine oder andere noch einen guten Tipp, wegen den Pigmentflecken.
Nicotinamid habe ich seit letzter Woche im Gebrauch und für eine sichtbare Wirkung ist es jetzt noch viel zu früh, aber ich werde berichten.
Wildrosenöl soll auch helfen, kann das vielleicht jemand bestätigen?

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

Calypso hat geschrieben:tausend Dank euch allen,insbesondere Dir, liebe Andrea :blumenstrauss:
das ist ja weit mehr, als ich an Antworten erwartet habe. Das Forum ist wirklich klasse und sehr informativ.
Immer wieder gerne! :taenzchen:

Liebe Grüße,
Andrea

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Calypso hat geschrieben:Wildrosenöl soll auch helfen, kann das vielleicht jemand bestätigen?
Man liest hin und wieder davon, ja, aber die Wirkung ist von mehreren Faktoren abhängig, sodass man sicher keine Wunder erhoffen sollte. Wenn benutzen, dann aber bitte nicht bei höheren Temperaturen und Lichteinwirkung, wenn es jetzt wieder sonniger wird. :-) Man kann es im Sommer z. B. abends auftragen.
Liebe Grüße
Heike

Sukie

Ungelesener Beitrag von Sukie »

Nun habe ich doch schneller eine Frage, als mir lieb ist.
Mit Schrecken habe ich nun zum 1. Mal gelesen, dass ich meine geliebten Öle im Sommer nicht unbedingt verwenden sollte.
Ich hoffe, ihr verdreht über meine Unwissenheit nicht die Augen oder fallt womöglich gleich in Ohnmacht. Die Worte "oxidativ nicht stabil" sind bisher schlicht nicht bis zu mir vorgedrungen.

Ich habe in manchen Stellen leichte an anderen hartnäckige Neurodermitis und habe einige Öle (ich benutze sie immer pur, ungemischt und ungeschüttelt) gefunden, die meine Haut sehr glücklich machen. Nur wie ich jetzt gelesen habe, sollte ich im Sommer die Finger von lassen.
Dazu kommt noch: ich habe sehr viele Pigmentflecken, bekomme jeden Sommer neue, obwohl ich die Sonne tunlichst meide(genetisch bedingt). Möchte mir aber nicht noch zusätzliche durch eigene Blödheit aneignen. Sogar meine Hautärztin hat nach einem Blick auf mich nicht mehr gezählt, sondern geschätzt und ich darf mich auch noch Risikopatient nennen.

Von Ölen aus der B-0-Gruppe hält meine Haut gar nichts. Einzig Avocado fand meine Haut noch annehmbar (ich fand es geruchtstechnisch doch eine ziemliche Herausforderung). Bei Arganöl war ich mir bisher nicht schlüssig, ob die Wirkung auch den Preis rechtfertigt (ich kaufe kaltgepresste Bio-Öle aus dem Bioladen).
Aber alle anderen Öle (Hanf, Nachtkerze, Soja) dürfte ich ja dann nur noch über Nacht auftragen. Aber gerade diese bewahren mein Gesicht auch tagsüber vor Rötungen.
Bisher habe ich mich Abends komplett damit eingeölt und diese eben auch frühmorgens für das Gesicht benutzt. Bis ich an die Sonne komme, ist das Öl bereits seit Stunden eingezogen. Ändert dies etwas an der Problematik?

Ich hoffe, jemand versteht meine Frage und kann mir Antwort darauf geben. Falls ich zu ausführlich war, die Frage steht im letzten Absatz am Schluss. Bin schon arg angemüdet - da tue ich mir mit Kurzform schwer.

Ich sag schon mal Danke...

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sukie hat geschrieben:Nun habe ich doch schneller eine Frage, als mir lieb ist.
Mit Schrecken habe ich nun zum 1. Mal gelesen, dass ich meine geliebten Öle im Sommer nicht unbedingt verwenden sollte.
Etwas präziser: nicht in »lichtexponierten« Situationen. :-) Aber wenn es hier richtig Sommer ist und man außer Haus, kriegt man ja schon einiges ab.
Bei Arganöl war ich mir bisher nicht schlüssig, ob die Wirkung auch den Preis rechtfertigt (ich kaufe kaltgepresste Bio-Öle aus dem Bioladen).
Aber alle anderen Öle (Hanf, Nachtkerze, Soja) dürfte ich ja dann nur noch über Nacht auftragen. Aber gerade diese bewahren mein Gesicht auch tagsüber vor Rötungen.
Bisher habe ich mich Abends komplett damit eingeölt und diese eben auch frühmorgens für das Gesicht benutzt. Bis ich an die Sonne komme, ist das Öl bereits seit Stunden eingezogen. Ändert dies etwas an der Problematik?
Ich helfe mir mit Arganöl, da es verhältnismäßig stabil ist; es ist wundervoll und bei den geringen Mengen, die ich verwende, nicht teuer. Wenn ich von 24,90 für 250 ml ausgehe und im Monat in meiner Emulsion geschätzte 6 g benötige, kostet mich dies ca. 60 Cent auf den Monat an Arganöl. Da kostet eine Zigarette mehr, wenn man denn Raucher ist. ;-)

Auch Baobaböl weist einen ausgeprägten Linolsäureanteil auf und ist oxidativ sogar sehr stabil. Alternativ ist Sesamöl zu nennen. Aktuell teste ich Haferöl, ebenfalls ca. 40 % Linolsäure und nach allem, was ich bisher gefunden habe, als Basisöl in Mischungen tauglich.

Auch nach Abbau verändern die Fettsäuren die Zusammensetzung von Sebum und Barrierelipiden; der oxidative Stress nimmt zu. In meinem Buch habe ich die Zusammenhänge detaillierter beschrieben, das kann ich hier nicht tun, aber einiges habe ich auf Olionatura zusammengefasst, z. B. hier (weiter unten).
Liebe Grüße
Heike

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Als Neurodermitiker habe ich entdeckt, dass man mit unserem Hautzustand gerade im Sommer Kompromisse eingeht. Einerseits wollen wir die Barrierelipide ja nicht ins Unphysiologische verändern sondern nur denen einer gesunden Haut ähnlicher machen. Dafür braucht es gerade im Sommer, wo ohnedies weniger transepidermaler Wasserverlust zu erwarten ist, keine Unmengen an hochungesättigten Fettsäuren und auch keine Unmenge an Fett insgesamt. Hinzu kommt noch, dass wir die mehrfach ungesättigten Fettsäuren zwecks entzündungshemmender Wirkung ohnehin möglichst tief in die lebende Epidermis verfrachten möchten, weil sie dort erst in den Keratinozyten zu ihrer Wirkung gelangen. So gesehen relativieren sich die Bedenken.

Aus meiner Sicht, und ich bin ja, wie gesagt, auch Betroffener, ist es im Sommer für uns am wichtigsten, dass wir der Haut nur handliche Happen an spaltungsbedürftigen Lipiden zuführen. Alles, was an der Oberfläche bleibt, oxidiert und stresst die Haut besonders stark. Als Neurodermitiker leben wir in der steten Spannung zwischen dem Risiko aus ungesättigten Fettsäuren stammender Radikale auf der einen Seite und dem drohenden Einwirken immunsystemeigener Radikale, wenn wir den Entzündungsprozess nicht genügend dämpfen. Keiner der beiden Radikaltypen ist freundlich zur Haut. Beide wollen wir vermeiden.

Weil genau das aber nicht restlos möglich ist, entscheide ich persönlich mich für den Kompromiss, dass ich im Sommer einfach weniger Fett verwende (was meine Haut auch gerne annimmt) und immer dafür Sorge trage, dass dieses Fett auch wirklich gut eingezogen ist, ehe ich nach draußen gehe und dort aber immer noch versuche, lieber die pralle Sonne zu meiden.

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Nachtrag: Ich verstehe Deinen Beitrag so, dass Du die genannten Öle pur verwendest. Erhöhe am besten ihre Spreitfähigkeit durch Emulsionsbildung, damit sie besser spreiten und auf diese Weise besser gespalten werden können. Wenn Du bei der reinen Ölmethode bleiben möchtest, so mache wenigstens die Haut immer wieder nass und verreibe diese Feuchtigkeit, bis die Öle wirklich durch genügend Wasser und Hautbenetzung in ihre Fettsäuren zerlegt worden sind.

Noch einmal zur Verdeutlichung: Der größte oxidative Stress (und das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen) kommt von jenen Ölen, die auf der Haut verbleiben, dort oxidieren und die Radikal-Quenching-Fähigkeiten des Squalens im Sebum überfordern. Dann wird es übel. Gerade für uns Neurodermitiker. Was wir dann bekommen, sieht aus wie Akne, aber es juckt bestialisch.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:… ehe ich nach draußen gehe und dort aber immer noch versuche, lieber die pralle Sonne zu meiden.
… was man in einem schattigen Wiener Orangerie sitzend gut tun kann. Sollten wir wiederholen. ;-)

Ein Tipp noch, Sukie (eher eine Anregung, für irgendwann mal): mit einer Mischung aus Gamma-Oryzanol und Avocadin® kannst Du Deine Emulsionen allgemein stabiler gestalten, sie sind sehr effektive Antioxidantien und schützen die Fette (in der Creme und in der Haut). Ich stelle mir eine sogenannte Phytosterolbasis her, in der diese Lipide aufgeschmolzen werden; sie lassen sich dann besser verarbeiten.
Liebe Grüße
Heike

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cessna
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Ungelesener Beitrag von cessna »

Heike hat geschrieben: Auch Baobaböl weist einen ausgeprägten Linolsäureanteil auf und ist oxidativ sogar sehr stabil. Alternativ ist Sesamöl zu nennen. Aktuell teste ich Haferöl, ebenfalls ca. 40 % Linolsäure und nach allem, was ich bisher gefunden habe, als Basisöl in Mischungen tauglich.

Auch nach Abbau verändern die Fettsäuren die Zusammensetzung von Sebum und Barrierelipiden; der oxidative Stress nimmt zu. In meinem Buch habe ich die Zusammenhänge detaillierter beschrieben, das kann ich hier nicht tun, aber einiges habe ich auf Olionatura zusammengefasst, z. B. hier (weiter unten).
Eine Frage dazu Heike: Wie stellst Du fest oder testest Du ob ein Öl (aktuell Haferöl) einigermassen stabil genug ist für Tagespflegepräparate, sprich ob es ein B2- oder B3-Öl wird?
Mir leuchtet ja ein, dass ungesättigte Fettsäuren allgemein nicht besonders stabil sind, doch wieso ist zum Beispiel Arganöl ein B2-Öl und Amaranthöl dagegen gehört zur Gruppe B3?
Gibt es Labore, die Öle untersuchen und ihre Erkenntnisse preisgeben?
Liebe Grüsse

Sukie

Ungelesener Beitrag von Sukie »

Ich muss gestehen, dass ich schon sehr erleichtert bin. Nach diesem Beitrag von mir - der meine Unkenntnis so sehr beleuchtet -habe ich nicht unbedingt mit einer netten (und mir großenteils auch verständlichen) Antwort gerechnet.

Heike,
vielen Dank für deine Ausführungen. Ich meide Sonne, wo es nur geht. Um weitere OP`s (hoffentlich) zu vermeiden, gehe ich seit ca. 20 Jahren nur mit langen Hosen/Röcken und oft auch langärmelig im Sommer.
Also könnte ich - Gesicht ausgenommen - sonst bei meinen Ölen bleiben?
Sesamöl teste ich gerade und stelle fest: was am Körper geht, muss dem Gesicht noch lange nicht gefallen.
Ich werde dann wohl auf deine Empfehlung zurückgreifen und Arganöl kaufen. Wenn ich dieses ausschließlich für das Gesicht verwende, komme ich ja auch lange hin. Baobaböl klingt sehr einladend, nur habe ich es bisher vermieden, Öle zu bestellen. Ich habe nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung und wollte lieber vor Ort kaufen und nicht noch Porto bezahlen. Vielleicht denke ich da zu kurzsichtig.

Pflanzenölscheich,
auch dir lieben Dank für deine Hilfe und Erläuterungen, die ich auch (fast) alle verstanden habe. Seltsamerweise gehe ich, seit ich Öl benutze, nach deinem Rat vor und benetze die Haut immer wieder mit Wasser. Anfangs eigentlich nur, damit ich weniger Öl benötige und sich dieses besser verteilt. Später habe ich festgestellt, das ich - gerade im Gesicht - besser damit klarkomme. Meine Knie brauchen die Öle pur.
Und ja - ich benutze die Öle pur. Zum einen, weil ich damit bisher bemerkenswert wenig Probleme habe und gleich merke, welches mir guttun und welches ich weiterschenken darf und eben: ich habe nur ein bestimmtes Budget und fand es so am sinnvollsten angelegt. Gerade weil ich die Öle eben für Gesicht, Körper und Haare verwenden kann.
Hanföl hat mir bisher die besten Ergebnisse gebracht (ich nehme es auch innerlich), darum war ich gestern so geknickt.

Erkenntnis des Tages: Ich wußte gar nicht, wie sehr ich so gar keine Ahnung habe. Bisher habe ich mich lediglich an die Diagramme der Fettsäuremuster gehalten und ansonsten auf meine Haut gehört. Ohweia.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

cessna hat geschrieben:Eine Frage dazu Heike: Wie stellst Du fest oder testest Du ob ein Öl (aktuell Haferöl) einigermassen stabil genug ist für Tagespflegepräparate, sprich ob es ein B2- oder B3-Öl wird? […] Gibt es Labore, die Öle untersuchen und ihre Erkenntnisse preisgeben?
Ich suche nach Forschungsberichten zu speziellen Ölen, daneben kann ich auf Analysen von »Partnern aus meinem Netzwerk« zurückgreifen, das ich die letzten Jahre aufgebaut habe. :ja:
Sukie hat geschrieben:Bisher habe ich mich lediglich an die Diagramme der Fettsäuremuster gehalten und ansonsten auf meine Haut gehört. Ohweia.
Letzteres ist auch die letzte Entscheidungsinstanz. :-) Wir wissen eben nicht, welche spezifische (ich nenne es mal) biochemische Situation unsere Haut prägt, und so gibt es eben Reaktionen auf Öle und Wahrnehmungen ihrer Charakteristiken, die sehr individuell sind und die quasi das letzte Wort haben. Ich mache dies nicht anders. Allerdings sind meine Entscheidungen immer «Vereinbarungen zwischen Kopf und Bauch«.

Als Selbstrührer beschreiten wir jedoch einen recht neuen Weg. Früher war es weitaus schwieriger, diese Ölvielfalt im Handel zu beziehen, und die alten Faber- und Hobbythek-Rezepte setzen auf wenige, raffinierte Öle und dosierten Wirkstofföle sehr gering – schon aus preislichen Gründen. 2006/2007 kam es sehr in Mode, die Sensibelchen hochkonzentriert einzusetzen; ich erinnere mich an Vorlieben für »grüne« Mischungen (Hanf-, Johannisbeersamen-, Holunderkernöl usw.). Niemand machte sich Gedanken über die Konsequenzen.

Heute ist man allgemein sensibilisiert; Firmen werben mit der Verwendung von High-Oleic-Ölen, die oxidativ stabil sind und den oxidativen Stress minimieren, in der Dermatokosmetik wird der Aspekt mittlerweile ebenfalls thematisiert. Mit den ungesättigten Ölen in der Ernährung ist es genauso: Erst hochgehypt, erkennt man heute, dass zuviel Linolsäure und Omega-3-Fettsäuren auch im Körper zu oxidativem Stress führen. Nun ist das gesättigte Kokosöl der Renner. :-)

Deine Wahrnehmung, dass das wundervolle Hanföl gut tut, ist ja völlig richtig. Nun gilt es abzuwägen und einen Weg zu finden, es dennoch einzusetzen. Ich bin mir sicher, Du wirst einen Weg finden, der Deine Haut zufriedenstellt.
Liebe Grüße
Heike

Sukie

Ungelesener Beitrag von Sukie »

Heike,
Zu früheren Zeiten habe ich meist raffinierte Öle benutzt, nur blieb damit eben die signifikante Besserung der Neurodermitis aus. Zwar war die Haut geschützt, aber ansonsten gab es keine "Wirkung".
Nachdem ich eben durch Hanföl meine Aha-Effekt hatte, habe ich durch deine Kreisdiagramme erst begriffen, warum gerade dieses Öl funktioniert. Und das es ziemliche Qualitätsunterschiede gibt, durfte ich dann auch noch lernen.

Nun wurde es (der Mensch denkt und die Preissenkung lenkt) heute das Avocadoöl. Ich hab schon das Gesicht geölt und die Haut ist glücklich. Und wieder ein grünes Öl und diesmal sehr frisch und lecker vom Geruch. Sesamöl geht am Körper, im Gesicht nicht.
Komischerweise sind alle Öle, die ich auf der Haut sehr gut vertrage auch ausgezeichnet für meine Haare als Ölkur. Alle anderen Öle verwandeln mich in ein Gebüsch auf Beinen. Warum das so ist, ist mir völlig schleierhaft.

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