Ich wünsche allen Rührküchen-Mitgliedern ein wundervolles Weihnachtsfest!

Auch dieses Jahr sind wieder wunderbare Menschen zu uns gestoßen und bereichern unsere Gemeinschaft mit ihrem Humor, tollen Ideen und wertvollen Erfahrungen! Auf dass wir noch viele Jahre gemeinsam kitschigen Schnee und Nikolausmützen ;-) im Forum genießen und uns »Frohe Weihnachten« wünschen … schön, dass ihr hier seid!

Fettsäuren in der Ernährung - Omega-3, Omega-6 & Co

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

Malaxi

Fettsäuren in der Ernährung - Omega-3, Omega-6 & Co

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

Guten Morgen!

Habt ihr auch schon mal gelesen, dass der Verzehr von Linolsäure ungesund sein soll?

Vor einem Jahr haben mein Mann und ich öfters nach einer Laufdiät gekocht, da kam im Buch der Hinweis vor, man sollte Omega 6 meiden und statt dessen v.a. Omega 9 essen. (pff, mich nerven diese Omegas, dachte zuerst an eine Verwechslung der Omega Zahlen).
Jetzt aber, schnell vor der Marathon-Saison :D , haben wir mal vor, diese Paleo-Ernährung auszuprobieren. Und schon wieder: "Meiden Sie die Omega 6 Fette". Es wird darauf hingewiesen, dass sie im Supermarkt oft ranzig verkauft werden. Okay, das kann sein. Und, dass sie im Körper enzündliche Prozesse fördern sollen? :schocking:

Hat jemand von euch sich dazu schon mal eine Meinung gebildet? Ich versinke in fremdsprachigen Studien, aber ich kenn mich zuwenig aus... :cry:
Schreiben in diesen Ernährungsbüchern und -sites alle voneinander ab? Oder ist da was dran?

Liebe Grüße!
M
Zuletzt geändert von Pialina am Dienstag, 7. Februar 2023, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von Positiv »

Ich habe davon noch nichts gehört. Nehme morgens in mein Müsli immer 1/2 EL Leinöl und bilde mir ein, meine Haut ist besser zufrieden.
Liebe Grüße Karin

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Ich habe mich auch kürzlich damit befasst und eine Erklärung in meinem Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren"von Prof. Dr. med. Richard Béliveau und Dr. med. Denis Gingras gefunden. Ich versuche mal eine Zusammenfassung. Das Verhältnis der Fettsäuren zueinander ist das entscheidende.

Für das Gleichgewicht der Zelle müssen über die Nahrung ausreichend Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden. Liefert die Nahrung zuviel Omega-6 (=Linolsäure), so werden die Enzyme davon überschwemmt und sind nicht mehr in der Lage, die Omega-3 (=Linolensäure) zu erkennen. Die Folge ist eine Überproduktion von Inflammationsmolekülen, also Entzündungsmolekülen, die den Organismus schädigen können.

Unsere Nahrung enthält tendenziell eher viel Omega-6-Fettsäuren, deswegen sollte man bei der Ernährung vor allem auf eine ausreichende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren wert legen. Olivenöl und besonders Rapsöl werden als hauptsächliche Fettlieferanten in der Küche empfohlen, um die Zufuhr an Omega-6-Fettsäuren zu reduzieren. Beide haben ein gutes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6. Zusätzlich wird empfohlen, so oft wie möglich Omega-3- Lieferanten wie Leinsamen, Walnüsse, Walnussöl, Sojabohnen und Tofu zu essen. Gute tierische Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind z.B. Sardinen, Hering, Makrele, Lachs, Regenbogenforelle.
Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Sehr schön erklärt, Pialina! Ich studiere Ernährungswissenschaften und da haben wir es genau so gelernt: auf das Verhältnis kommt es an!
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Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

Ja genau, das habe ich auch so verstanden...hier geht es eher um die anderen Öle, wie Traubenkern, Distel, Sonnenblumen mit hohem Linolsäureghalt, die man meiden sollte.
Es geht offensichtlich um die Synthese von Linolsäure zu Arachidonsäure im Körper und das Verhältnis von eben Linolsäure zu Alpha-Linolensäure, das bestenfalls bei 2:1 liegen sollte aber in Industrienationen oft bei 20:1 liegt.

Ich verstehs trotzdem nicht ganz, weil alles so widersprüchlich klingt...manche Quellen sagen, dass der Körper durch Linolsäure im Körper nur sehr aufwendig zur eigentlich entzündungsfördernden Arachidonsäure kommt, und die Zufuhr von Arachidonsäure das eigentlich "schlechte" ist. Wobei sich aber eine fleischlastige Diät wieder ad absurdum führt...hmmm.

Und das Verhältnis von Omega 6:3 ist ja bei Olivenöl gar nicht wirklich vorhanden, oder? Kein Omega 3 drin? Und Walnuss hat so um die 60% Linolsäure und wird gepriesen (wegen seines Linolensäuregehaltes).
Weisst du, was ich meine, Pialina?

Es wird vor allem empfohlen (Lauf-Diät+Paleo) auf gesättigte Fette umzusteigen...

@Positiv: Leinöl hat ja sehr wenig Linolsäure...allerdings wird auch von manchen die zusätzliche Gabe von Omega-3 über Pflanzenöle sehr kritisch gesehen...

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petitigre
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Ich find's auch verwirrend und halte mich vorerst an das, was ich stimmig und umsetzbar finde. Da die Ernährungswissenschaften noch relativ jung sind, sehe ich viele Erkenntnisse unter dem Aspekt "unter Vorbehalt" bzw. "bis weiteres bekannt ist". Vieles ist noch lange nicht ausreichend untersucht. Ich denke auch, dass Verfechter jeweiliger Ernährungsformen/Diäten, die wissenschaftlichen Hypothesen zu ihrem Vorteil auslegen. Davon kann ich mich auch nicht frei machen, wenn es z.B. um bio oder vegetarisch/vegan geht. Das ist m.E. einfach menschlich, ich möchte mich und mein Verhalten gerne irgendwie einordnen und "absichern" können (= Bestätigung - wer braucht sie nicht? :) ).
Also, immer schön kritisch bleiben und weiter informieren, aber nicht selber verrückt machen ist meine Devise! ;)
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Pialina hat geschrieben:Olivenöl und besonders Rapsöl werden als hauptsächliche Fettlieferanten in der Küche empfohlen, um die Zufuhr an Omega-6-Fettsäuren zu reduzieren. Beide haben ein gutes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6.
Olivenöl als Omega-3-Quelle? Das scheint mir eine Falschinformation zu sein. Schau Dir einmal das Rohstoffportrait an: Ölsäure (ca. 78 %), Linolsäure (ca. 5–6 %), Palmitinsäure (ca. 11 %), Palmitoleinsäure (ca. 1 %). Dann noch das Unverseifbare. Für erwähnenswerte Mengen an Omega 3 ist prozentuell gar kein Platz mehr.

Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

Ja, stimmt, Tobias...ich hab auch ein mulmiges Gefühl, wenn hier die Paleo-Werbung in einem dezent von einem der grössten Fleischvermarkter Österreichs bezahlten Heftchen erscheint...
Und so viel offensichtlich unrecherchierter Blabla kursiert! Bin gleich wieder ganz brav bei meiner normalen Sportler-Kost :)
Schliesslich hatten die Steinzeitler zwar ihr richtiges Fettsäure-Verhältnis, dafür sind die aber alle mit 20 gestorben hihi.

Und der lustigste Joke ist: Du musst mal einen Besitzer einer veganen Supermarktkette fragen, ob er vegan ist. (Ich habs getan). 3x darfst du raten, was die Antwort war :huhu:
Aber da stellen sich mir ohnehin die Haare auf. Nirgendswo findet man so extrem stark verarbeitete Sachen wie in veganen Supermärkten...

Du siehst, ich bin nicht so verführt von den Ernährungstrends wie es klang, aber die Frage mit den Fettsäuren treibt mich irgendwie um.
Habe Freunde sehr jung verloren und frage mich halt ganz laienhaft, was- ausser vielleicht rauchen und no sports- noch Dinge sind, die man anders machen kann in unserem "Industriestaatenleben".

Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
Pialina hat geschrieben:Olivenöl und besonders Rapsöl werden als hauptsächliche Fettlieferanten in der Küche empfohlen, um die Zufuhr an Omega-6-Fettsäuren zu reduzieren. Beide haben ein gutes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6.
Olivenöl als Omega-3-Quelle? Das scheint mir eine Falschinformation zu sein. Schau Dir einmal das Rohstoffportrait an: Ölsäure (ca. 78 %), Linolsäure (ca. 5–6 %), Palmitinsäure (ca. 11 %), Palmitoleinsäure (ca. 1 %). Dann noch das Unverseifbare. Für erwähnenswerte Mengen an Omega 3 ist prozentuell gar kein Platz mehr.
Danke Herr Scheich. Das dachte ich auch. Aber vielleicht ist gemeint, dass Olivenöl einfach nur sehr wenig Linolsäure enthält...

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Olivenöl als Omega-3-Quelle? Das scheint mir eine Falschinformation zu sein. Schau Dir einmal das Rohstoffportrait an: Ölsäure (ca. 78 %), Linolsäure (ca. 5–6 %), Palmitinsäure (ca. 11 %), Palmitoleinsäure (ca. 1 %). Dann noch das Unverseifbare. Für erwähnenswerte Mengen an Omega 3 ist prozentuell gar kein Platz mehr.
Ja, das erscheint unlogisch, es ist mir auch aufgefallen. Ich habe versucht, in eigenen Worten wiederzugeben, was in dem Buch zusammengetragen wurde. Vielleicht habe ich es falsch wiedergegeben?
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Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von toshka »

Diesbezüglich fällt mir noch ein Spruch ein, den ich von einem Ernährungswissenschaftler gehört habe:

Essen Sie nichts, was Ihre Ururgroßmutter nicht als Lebensmuittel identifiziert hätte.

Ich finde es ist ein schöner Spruch. So viel zu veganen Schnitzeln :vollirre:
Liebe Grüße
toshka

Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

@Pialina :) Sehe keine Falschinterpretation, "besseres Verhältnis" beim Rapsöl würde also hier voraussetzen, dass es in Olivenöl auch ein solches Verhältnis gibt...vielleicht ein Übersetzungsproblem?

Aber genau solche Ungereimtheiten meine ich...das macht mich ganz verrückt...wenn ich sowas lese, glaube ich dem Buch danach keine Zeile mehr...

@toshka: :kichern: der ist wirklich gut...allerdings würden bei veganen Schnitzeln (ich find ja fast diese Meerestiere-Nachbildungen noch ärger :D ) schon die meisten Grossmütter als Orakel reichen...

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Malaxi hat geschrieben:...wenn ich sowas lese, glaube ich dem Buch danach keine Zeile mehr...
Das Buch wurde von zwei führenden Krebsforschern geschrieben, ich sehe keinen Grund, diesen keinen Glauben zu schenken. Wenn ich mir so eine Ungereimtheit nicht erklären kann, gehe ich zunächst mal davon aus, dass zum Verständnis tiefere Kenntnisse der Materie notwendig sind, als ich sie habe.
Liebe Grüße,
Pialina

Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

Oder eben das Buch übersetzt wurde...

Und spreche ja nicht davon, dass man ihnen keinen Glauben schenken sollte- dazu müsste man es differenzierter betrachten, als nur 2 Zeilen daraus zu kennen, wie ich- sondern, dass ich dazu neige, den anderen Aussagen nicht mehr zu glauben, weil ich eben viel zu wenig weiss, als dass ich Übersetzungsfehler oder kleine Ungenauigkeiten in der Formulierung whatever von grossen belegbaren Neuigkeiten unterscheiden kann...

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Annika
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Ungelesener Beitrag von Annika »

Naja, der Auschnitt ist jetzt mehr oder weniger aus dem Kontext gerissen. "Besseres Verhältnis" kann auch als "besseres Verhältnis als andere in der Küche übliche Fette" verstanden werden. Da Olivenöl kein Omega-3 enthält (folglich auch kein Verhältnis existiert), finde ich das so viel logischer.
Wie Malaxi sagt, bei Übersetzungen wird manches nicht unbedingt klarer.
LG Annika

Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

Habe gerade nachgesehen, das Buch ist im Original französisch und aus 2005.

Es gibt auch ein neueres von Beliveau...

Und bitte entschuldige, Pialina, wollte nicht bäuerlich-vulgär das Buch schlecht machen...habe grossen Respekt vor Leuten, die sich der Forschung widmen, egal mit welchem Hintergrund...und bin eigentlich keine Dogmatikerin...verzeih meinen Ungeduldsanfall :)

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Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Ich habe mal folgende Erklärung gelesen:

Sowohl Omega 6 als auch Omega 3 Fettsäuren sind essentiell. Sprich: Wir müssen sie über die Nahrung zu uns nehmen, denn unser Körper kann sie nicht basteln.

Aber: Sie müssen in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen, denn beide Fettsäuren belegen im Körper den gleichen "Bus" für den Transport. Essen wir nun zu viel Omega 6 (enthalten in der Linolsäure), ist für Omega 3 kein Platz mehr frei.

Früher soll in der Nahrung viel mehr Omega 3 enthalten gewesen sein. Noch heute sind im "griechischen Landei" 9 mal soviel Omega-3-Fettsäuren, wie im deutschen Industrieei. Ursache, so wird vermutet, ist das Füttern mit Getreide. Das griechische Landhuhn (nur ein Beispiel!) frisst viele Käfer, Würmer und Wildkräuter. Daher weist es eine andere Zusammensetzung auf. Sogar Rindfleisch aus natürlicher Haltung soll mehr Omega-3-Fettsäuren haben, als Rindfleisch aus der Mast.

Was mich betrifft: Ich finde den Hinweis auf Zurückhaltung bei Linolsäure im Essen gar nicht so falsch. Unabhängig von diesem Beitrag verzichte ich schon länger auf derartige Öle und bevorzuge Olive und Raps.

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Ich habe auch gemerkt wenn ich zu viel von bestimmten ölen zu mir nehme dass ich Entzündungen an den Wangen bekomme, habe noch das hier gefunden. :)
Liebe Grüße
Eva

Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

Ulrike hat geschrieben:Ich habe mal folgende Erklärung gelesen:

Sowohl Omega 6 als auch Omega 3 Fettsäuren sind essentiell. Sprich: Wir müssen sie über die Nahrung zu uns nehmen, denn unser Körper kann sie nicht basteln.

Aber: Sie müssen in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen, denn beide Fettsäuren belegen im Körper den gleichen "Bus" für den Transport. Essen wir nun zu viel Omega 6 (enthalten in der Linolsäure), ist für Omega 3 kein Platz mehr frei.

Früher soll in der Nahrung viel mehr Omega 3 enthalten gewesen sein. Noch heute sind im "griechischen Landei" 9 mal soviel Omega-3-Fettsäuren, wie im deutschen Industrieei. Ursache, so wird vermutet, ist das Füttern mit Getreide. Das griechische Landhuhn (nur ein Beispiel!) frisst viele Käfer, Würmer und Wildkräuter. Daher weist es eine andere Zusammensetzung auf. Sogar Rindfleisch aus natürlicher Haltung soll mehr Omega-3-Fettsäuren haben, als Rindfleisch aus der Mast.

Was mich betrifft: Ich finde den Hinweis auf Zurückhaltung bei Linolsäure im Essen gar nicht so falsch. Unabhängig von diesem Beitrag verzichte ich schon länger auf derartige Öle und bevorzuge Olive und Raps.

Ulrike
Ja, das hab ich auch gelesen. Klingt logisch....Bauern-Eier und Weiderind sind bei mir schon lang Standards...aber eher aus geschmacklichen Gründen :)
Ich hab Leindotter, Raps, Olive in Verwendung, aber hab auch gelesen, dass die pflanzlichen Omega3 nicht sehr gut bzw. nur in sehr geringer Menge durch den Körper verwertbar sind...

Malaxi

Ungelesener Beitrag von Malaxi »

Lila Blume hat geschrieben:Ich habe auch gemerkt wenn ich zu viel von bestimmten ölen zu mir nehme dass ich Entzündungen an den Wangen bekomme, habe noch das hier gefunden. :)
Ja danke, liebe Lila Blume :)
Über die Seite bin ich bei der Paleo-Recherche gestolpert...

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Malaxi hat geschrieben:Habe gerade nachgesehen, das Buch ist im Original französisch und aus 2005.

Es gibt auch ein neueres von Beliveau...

Und bitte entschuldige, Pialina, wollte nicht bäuerlich-vulgär das Buch schlecht machen...habe grossen Respekt vor Leuten, die sich der Forschung widmen, egal mit welchem Hintergrund...und bin eigentlich keine Dogmatikerin...verzeih meinen Ungeduldsanfall :)
Liebe Malaxi,
es ist alles gut, keine Sorge. :knuff:
Liebe Grüße,
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Janett
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Ungelesener Beitrag von Janett »

Ich kann eher nichts zum wissenschaftlichen Hintergrund sagen, habe aber zum Punkt "Entzündliche Prozesse fördern" eindeutige Erfahrungen mit Linolsäure und Arachidonsäure.

Vor ca. 8 Jahren bin ich (Quelle habe ich nicht mehr parat) darauf aufmerksam geworden, dass diese Fettsäuren Migräne negativ beeinflussen können. Ich hatte damals häufig Distel- und Sonnenblumenöl (Linolsäure) verwendet und bin auf Rapsöl (plus nach wie vor Olivenöl) umgestiegen. Das war ein ziemlicher Aha-Effekt.

Arachidonsäure (schwerpunktmäßig in Schweinefleisch/-fett, Eigelb, fetten Fischen, Butter) nehme ich nicht sehr viel zu mir. In bei mir hormonell migränegefährlichen Zeiten meide ich sie aber konsequent – zwei Eier z.B. vermögen dann einen deutlichen Migräne-Reiz zu setzen, einen schon bestehenden Anfall können sie extrem verschlimmern. Ich bin SO froh, heute dieses Wissen zu haben und meine Ernährung entsprechend steuern zu können.
:mampf:

Den gegenteiligen Effekt erziele ich mit der Einnahme von Omega-3-Kapseln. Ich nehme sie täglich und in kritischen Zeiten in doppelter Dosis. Die Wirkung ist eindeutig und für mich ähnlich beruhigend hinsichtlich der Migräne wie die Magnesium-Einnahme, auf die ich u.a. schwöre.
:kleeblatt:
Liebe Grüße
Janett

Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.
(Franz Grillparzer)

Müllerin

Ungelesener Beitrag von Müllerin »

Janett hat geschrieben:Ich kann eher nichts zum wissenschaftlichen Hintergrund sagen, habe aber zum Punkt "Entzündliche Prozesse fördern" eindeutige Erfahrungen mit Linolsäure und Arachidonsäure.

Vor ca. 8 Jahren bin ich (Quelle habe ich nicht mehr parat) darauf aufmerksam geworden, dass diese Fettsäuren Migräne negativ beeinflussen können. Ich hatte damals häufig Distel- und Sonnenblumenöl (Linolsäure) verwendet und bin auf Rapsöl (plus nach wie vor Olivenöl) umgestiegen. Das war ein ziemlicher Aha-Effekt.

Arachidonsäure (schwerpunktmäßig in Schweinefleisch/-fett, Eigelb, fetten Fischen, Butter) nehme ich nicht sehr viel zu mir. In bei mir hormonell migränegefährlichen Zeiten meide ich sie aber konsequent – zwei Eier z.B. vermögen dann einen deutlichen Migräne-Reiz zu setzen, einen schon bestehenden Anfall können sie extrem verschlimmern. Ich bin SO froh, heute dieses Wissen zu haben und meine Ernährung entsprechend steuern zu können.
:mampf:

Den gegenteiligen Effekt erziele ich mit der Einnahme von Omega-3-Kapseln. Ich nehme sie täglich und in kritischen Zeiten in doppelter Dosis. Die Wirkung ist eindeutig und für mich ähnlich beruhigend hinsichtlich der Migräne wie die Magnesium-Einnahme, auf die ich u.a. schwöre.
:kleeblatt:
Ich kann den selben positiven Effekt bezüglich rheumatoider Arthritis berichten.
Habe damals nach der Diagnose natürlich sofort Cortison verschrieben bekommen. Danach wollte man mich auf ein Rheumamedikament einstellen.
Das war dann der Punkt, als ich mir gedacht habe: Das kann doch nicht sein, dass ich mir meine Augen, Haut, Nieren kaputt mache, weil ich Medikamente nehmen muss....
Daraufhin erfolgte bei mir eine äußerst intensive Recherche bezüglich Ernährung.
Medis abgesetzt - eine Woche Heilfasten - dann habe ich meine Ernährung komplett umgestellt.
Möglichst viel Omega-3, und vor allem: Kein Schweinefleisch mehr (wegen der netten Arachidonsäure).
Was soll ich sagen: Ich lebe noch! Ohne regelmäßig Medikamente (max. 3 Stück Ibuprofen 600 pro Monat) einzunehmen.
Und was ich jetzt auch recht amüsant fand, als ich Janetts Beitrag gelesen habe: Mir geht es bei Eiern genauso wie dir - spüre ich spätestens nach drei Stunden. Ich bekomme halt keine Migräne, sondern die Gelenke schwellen an und schmerzen....
Es gibt doch auch ne Userin, die an Fibromyralgie erkrankt ist.... Vielleicht kann sie auch Positives berichten, in Bezug auf Omega-3-Fettsäuren...
Liebe Grüße
Anita

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Janett
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Ungelesener Beitrag von Janett »

Ich habe Deinen Bericht sehr interessiert gelesen, liebe Anita.

Habe schon einmal von jemand gehört, der durch vegane Ernährung praktisch keine Arthritisbeschwerden mehr hatte. Sicher spielen da noch mehr Faktoren als die Fettsäuren eine Rolle… ich finde den Einfluss der Ernährung auf jeden Fall bemerkenswert.

Alles Gute weiterhin für Dich!
Liebe Grüße
Janett

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Malaxi hat geschrieben:Über die Seite bin ich bei der Paleo-Recherche gestolpert...
Hoffe es macht nichts liebe Malaxi, :knutsch:

Also letztes Jahr hatte ich ständig Probleme mit der Haut, Entzündungen im Gesicht, habe hier geschrieben und fast alles versucht, auch öle, und nacheiniger Zeit hatte schon wieder Entzündungen an den Wangen und auch Muskelschmerzen, dann habe ich mich etwas mehr mit den ölen beschäftigt bis ich nicht mehr wusste was stimmt :lesen: und was nicht.
Jetzt versuche ich mich ausgewogen zu ernähren und muss sagen mir geht’s etwas besser, etwas, denn vor kurzem hat sich rausgestellt dass ich Histamin Intoleranz habe und muss einiges meiden, aber ich gewöhne mich :) langsam.
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Ich habe gerade nachgeschlagen, was eine Histamin-Intoleranz bedeutet, bzw. woher sie stammt und was sie auslöst.

Rotwein und Käse - ich liebe es! Ich bin dankbar, dass ich diese Intoleranz nicht habe.

Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Das glaube ich dir gerne Ulrike :knutsch: , und nicht nur das muss ich mir verkneifen, aber liebe das als ständig mit entzündeten wie soll ich sagen Pickel, Akne(so ungefähr sieht es aus, oder Pustel) im Gesichts laufen, aber ich gewöhne mich langsam, aber ab und zu sündige ich.
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von Lila Blume »

Ulrike hat geschrieben:Ich habe gerade nachgeschlagen, was eine Histamin-Intoleranz bedeutet, bzw. woher sie stammt und was sie auslöst.
Danke Ulrike :knutsch: , bis heute habe ich nur mit Arzt drüber gesprochen und eine Liste mit dem was ich am essen meiden soll bekommen, wusste nicht :kicher: mal dass ich auch im Internet drüber lesen kann.
Liebe Grüße
Eva

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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Janett hat geschrieben: Den gegenteiligen Effekt erziele ich mit der Einnahme von Omega-3-Kapseln. Ich nehme sie täglich und in kritischen Zeiten in doppelter Dosis. Die Wirkung ist eindeutig und für mich ähnlich beruhigend hinsichtlich der Migräne wie die Magnesium-Einnahme, auf die ich u.a. schwöre.
:kleeblatt:
Mit Magnesium habe ich auch gute Erfahrungen bezüglich Migräne... von einem Zusammenhang mit Omega-3 Fettsäuren höre ich zum ersten Mal- sehr interessant.
Liebe Grüße,
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Hier noch mal ein ganz allgemeiner Hinweis zur Omega 3 Fettsäure: klick (Tabelle" Mehrfach ungesättigte Fettsäuren")

Omega bedeutet ja, dass von hinten gezählt wird, also die erste Doppelbindung von hinten in der Reihe der 18 C-Atome dem Kind den Namen gibt.

Und dabei gibt es einen Unterschied zwischen Alpha-Linolensäuren und Gamma-Linolensäuren.

Echte Omega-3-Fettsäuren sind also nur Alpha-Linolensäuren wie in Lein, Raps, Walnuss, Hanf und Soja.

:opa: Es könnte also zu Missverständnissen kommen, wenn nur allgemein von Linolensäure die Rede ist.

Bitte korrigiert mich, wenn ich damit falsch liege.
Liebe Grüße Heike Blümgrün

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