MaikeFelicitas hat geschrieben: ↑Sonntag, 27. Oktober 2019, 22:29
Hallo Ihr,
ich heiße Maike und bin ganz neu im Forum und ein totaler Anfänger was das Selbstrühren angeht

Hallo liebe Maike, herzlich willkommen im Forum
Als erstes Projekt habe ich mir gedacht, versuche ich mich mal an einer Salbe, die ohne die Zugabe von Wasser vielleicht für den Einstieg für mich gut geeignet ist. Da ich sehr trockene Hautstellen im Gesicht habe, die schuppt und spannt und die durch keinerlei Cremes, pure Shea Butter etc. weg zu bekommen ist, würde ich gerne eine sehr reichhaltige Salbe machen die mir endlich bei meiner trockenen Haut hilft.
Ich bin nicht gut in Ferndiagnosen, doch Du erklärst Deinen Hautzustand so schön selber

: Dir fehlt Feuchtigkeit.
Ich lasse das jetzt mal auf Dich wirken, ich weiß - noch hast Du eine Scheu davor eine Emulsion zu rühren. Eine reichhaltige Salbe, also mehr Fett, bringt aber keine Linderung, sondern trocknet Deine Haut nur immer mehr aus. Feuchtigkeit, also Wasser und Hydratisierer (z. B. Urea, Glycerin, D-Panthenol, Natriumlaktat, etc.), sind für diverse Vorgänge
IN der Haut sehr wichtig! Schau mal hier beschreibt Heike, warum reine Fettpflege auf Dauer nicht gut für die Haut ist:
klick
Nach vielem einlesen, recherchieren und überlegen bin ich nun auf folgende Inhaltsstoffe gekommen:
Bienenwachs, Sheabutter, Nachtkerzenöl, Wildrosenöl, Squalan, Avocadin, Cermide, Sanddornfruchtfleischextrakt, Vitamin E und etwas Vanille extrakt.
Auch wenn ich schon viel gelesen habe, weiß ich doch noch viel zu wenig und bin mir unsicher ob ich die Salbe nun überhaupt so machen kann.. Jetzt wollte ich euch einfach mal fragen, was ihr von den Inhaltsstoffen haltet? Ist es vielleicht schon zu reichhaltig?
Ja

, keine Salben mehr für Dich - sondern hin zu einer (Feuchtigkeits-)Emulsion, und ohne Bienenwachs

Nachtkerzenöl und Sanddornfruchtfleischextrakt kannst Du aber tropfenweise als Nachtpflege verwenden, auf die noch feuchte Haut auftragen. Beide sind Wirkstofföle, das heißt sie oxidieren sehr rasch bei Tageslicht und sollten außerdem nur maximal 10% der Gesamtmenge der Fettphase betragen.
Meine größte Sorge habe ich bei den Ceramiden. Ich habe gelesen, dass man sie in Neutralöl einschmelzen soll, da man hohe Temperaturen braucht. Könnte man auch ein anderes Öl für die Ceramide nehmen oder vielleicht das Squalan? Im Forum und im Internet habe ich dazu leider nichts gelesen..
Eines nach dem anderen

, zuerst mal eine Testcreme bzw. -Fluid für Dich entwickeln und wenn die für Dich passt, dann erst Wirkstoffe zugeben; das heißt nun: Du musst Dir als erstes ein Rezept aussuchen mit der etwaigen Höhe der Fettphase. Diese Basiscreme-Rezepte findest Du hier:
klick
Basiscreme deswegen, weil zu Anfang das Rezept absichtlich schlicht gehalten wird um das "Hautgefühl" zu spüren, es sind nur ein paar Hydratisierer dabei. Mit zu vielen anderen Wirkstoffen kann man nicht mehr unterscheiden, was hilft und was nicht. Vorschlag: Vielleicht mit einer Fettphasenhöhe von 25% beginnen, ist es Dir zu fett, dann auf die feuchte Haut auftragen, ist Dir die Basiscreme zu wenig fett, dann ein, zwei Tropfen Öl in der Hand zu mischen und beim nächsten Mal rühren das Rezept anpassen. Der Erfolg kommt selten über Nacht, man muss ein bisschen Geduld aufbringen und am besten dokumentieren, wie sich die Basiscreme anfühlt, ob was fehlt, etc., aber es lohnt sich
Ansonsten würde ich ( stand meines derzeitigen Wissens) folgendes machen:
1. die Ceramide und das Avocadin im Öl(oder Squalan?) schmelzen, dann etwas Abkühlen lassen
2. das Bienenwachs darin schmelzen und dann nach erneutem leichten abkühlen die Sheabutter hinzugeben
3. anschließend noch die Öle und den Rest dann bei Handtemperaturen hinzu geben und abkühlen lassen
Siehst Du, die ersten Schritte kannst Du Dir schon vorstellen

, wenn wir jetzt noch einen 4. Schritt machen (vorausgesetzt in den ersten 3 Schritten ist ein Emulgator dabei), nämlich abgekochtes dest. Wasser zugeben, dann hast Du fast schon eine Emulsion. Der 5. Schritt wäre jetzt nur mehr, Fette(mit Emulgator) + Wasser mischen und dann hochtourig rühren, fertig ist ist ein wunderbares Pflegeprodukt
Bestimmt sind da einige Fehler drin und grobe Wissenslücken bei mir..
deshalb würde ich mich riesig über eure Hilfe freuen und bin gespannt auf eure Antworten!
Ach Maike, kein Meister ist vom Himmel gefallen

, wir alle waren irgendwann mal Anfänger, wichtig ist nur Dich zu trauen, dabei zu bleiben, Dich zu informieren, immer genau abwiegen, dann wird das schon und bei uns bekommst Du immer von jemandem Hilfestellung
Ans Herz lege ich Dir die "Basiswissen" auf Olionatura, Hautpflegewissen, Emulsionen herstellen, Rührkurse, Konservierung, Equipment, etc.
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