Ich habe die Seiten zu den Konservierern gelesen, z.B. das hier, und auch die Konservierungstabelle(n), und auch einige hiesige Threads zu dem Thema, aber sicherlich noch lange nicht alles (ich lese schon, so viel ich kann, aber zu 100% werde ich das wohl nie in Gänze schaffen).
Ziel meiner Fragen für mich ist, dass ich einen Weg finde, möglichst wenig Konservierung (%-uale Menge als auch Anzahl an Konservierungsmitteln) einsetzen zu müssen, aber dann auch den Zeitrahmen wissen muss, in welchem 100%ige Sicherheit gewährleistet ist - immer unter der Voraussetzung, dass so gut wie möglich alles an Utensilien abgekocht und/oder desinfiziert wurde, man vornehmlich desinfizierte Spatel zur Entnahme, oder direkt einen Pumpspender verwendet etc. pp.
Manche Konservierungsmittel werden als "moderat/mittelstark o" oder "sehr gut/stark/ausgeprägt ++" in deren z.B. antibakteriellen und/oder antifungalen Wirkung beschrieben.
1) Was genau bedeutet das? Was wird da zugrunde gelegt?
Beispiel: Bedeutet "sehr gut ++", dass das Konservierungsmittel X Monate gegen "ABC" wirkt, aber wenn es lediglich als "moderat o" wirkend beschrieben wird, hält es dennoch sicher das Produkt frei von "ABC" innerhalb einer kürzeren Zeitspanne Y, die zwar nicht so lange wie X ist, aber auch zu 100% sicher, einfach nur kürzer? (Die Frage wird gleich noch etwas einfacher zu verstehen, hoffe ich.)
2) Die empfohlene EK auf Gesamt bedeutet dann auch, dass es ganz gleich ist, wie hoch die WP des Produktes ist, in der EK wirkt es zu 100% gegen "ABC" (oder "DEF", für welchen Einsatz es auch immer gekennzeichnet ist)?
3) Nehmen wir an, ich habe ein Konservierungsmittel, das "sehr gut ++" gegen Schimmel wirkt, aber nur "moderat o" gegen Bakterien.
Wenn ich mich dazu entschließe, dieses Konservierungsmittel alleinig zu verwenden, dann kann ich das durchaus tun, muss aber bedenken, dass, auch wenn es bei empfohlener EK als Alleinkonservierer gegen Schimmel z.B. 2 Monate wirken würde (Hygiene-Voraussetzungen s.o.), es gegen Bakterien aber nur z.B. 1 Monat wirkt, ich es dann halt maximal die kürzere Zeit, also 1 Monat, dafür aber quasi 100% sicher, verwenden kann?
- Ziel meiner Frage hier ist: Ich möchte nach Möglichkeit nur einen einzigen, möglichst reizfreien, "natürlichen" Konservierer verwenden; wenn das bedeuten würde, dass ich das Produkt lediglich eine kürzere Zeit verwenden darf, der Schutz aber innerhalb dieser kürzeren Zeitspanne dennoch zu quasi 100% gewährleistet ist, nehme ich diesen kürzeren Schutz (z.B. 1 Monat) in Kauf und muss dann erneut rühren, als dass ich verschiedene Konservierungsmittel kombiniere, was das Produkt zwar gegen alles länger haltbar machen würde, aber was meine Haut (oder die anderer) ggf. überhaupt nicht mögen wird. Z.B., ausschließlich Magnolienextrakt in Cremes, und ausschließlich Pentylene Glycol in (vornehmlich oder gänzlich) Wässrigem verwenden.
4) Auseinandergehende Angaben:
Warum wird in der Tabelle von cosphaderm (s. Anhang, fand ich in einem anderen Forenbeitrag, sorry, hab' den Link nicht), z.B. Pentylene Glycol als "o" (ggf. entspricht das auch einem "+" auf Olionatura?) wirkend gegen Bakterien, aber in der Tabelle von Olionatura als "++" angeführt?
Das verunsichert mich, da ich nun gar nicht weiß, welche Konservierungstabelle jetzt korrekt ist, oder ob hier ggf. von verschiedenen Voraussetzungen wie verschiedenen Zeitrahmen (s. Punkt 1)) ausgegangen wird? (Also z.B. Olionatura veranschlagt 1 Monat, aber Cosphaderm geht bei ihrer Tabelle von 2 Monaten aus, und in der doppelten Zeitspanne kann der Konservierer nur noch "moderat/mittelstark" konservieren, nicht aber mehr "ausgeprägt/stark"?
Dasselbe bei Magnolienextrakt: Den hatte ich mir gekauft, weil er auf Olionatura in allem als "++" gekennzeichnet ist, aber auf der Cosphaderm-Tabelle steht er als lediglich "o" gegen Bakterien?
Ich habe die Anmerkung hier durchaus gelesen:
- aber bin nunmehr doch verwirrt, und ich hoffe, ihr könnt meine Verwirrung nachvollziehen. Ich hatte das so verstanden, dass man Konservierungsmittel zugeben kann, aber nicht unbedingt muss, bin mir jetzt aber, nachdem ich die Cosphaderm-Tabelle sah, nicht mehr ganz so sicher.Multifunktionelle Rohstoffe werden in der Praxis i. d. R. mit anderen ko-konservierenden Produkten kombiniert, um eine zuverlässige Breitbandwirkung zu erzielen. Sehr gut eignen sich dazu Pentylenglycol oder Dermosoft® GMCY (Glyceryl Caprylat).
Wenn etwas durch "++" in allen Kategorien gekennzeichnet ist, dann sollte ich doch an sich davon ausgehen können, dass es eine Breitbandwirkung hat?
Meine Verwirrung wäre nicht gegeben, wenn bei Magnolienextrakt kein "++", sondern ein "+" oder "o" bei Bakterien stünde - ich hoffe, das ist nachvollziehbar, aber eventuell verstehe ich da wirklich noch etwas Grundlegendes nicht, es tut mir Leid, wenn ich mich da jetzt extrem doof anstelle, aber ich will sicherstellen, dass ich es auch wirklich kapiere, bevor ich anfange, mit Konservierern rumzuhantieren, und auch, weil ich dann ggf. noch weitere dazukaufen muss.
Ich habe auch das hier gelesen:
- Aber wenn ich z.B. Glycerin in dem Wässrigen habe, in dem ich das Magnolienextrakt lösen kann, warum brauche ich dann noch unbedingt Pentylene Glycol und GMCY, insofern ich Magnolienextrakt mit 0,2% EK veranschlage? (Insofern ich mir darüber im Klaren bin, dass es nur "o" auf Bakterien wirkt, ich das Endprodukt ergo nicht z.B. 2, sondern nur 1 Monat verwenden sollte).Der pulvrige Magnoliaextrakt ist in Fetten oder Diolen (Pentylenglycol, Ethanol, Glycerin) löslich, nicht jedoch in Wasser. In wässrigen Produkten ist daher ein Lösungsvermittler erforderlich. In Emulsionen sollte der Extrakt mit Pentylenglycol oder Dermosoft® GMCY (Glyceryl Caprylat) kombiniert werden.
5) Wenn manche Konservierungsmittel wie Pentylene Glycol lediglich "o" gegen alles (Cosphaderm), oder nur teilweise "++" (Olionatura) wirken, warum gehen dann einige Hersteller das Risiko ein, und nehmen Pentylene Glycol als anscheinend einzigen Konservierer in ihre Produkte? Klar, es spendet auch Feuchtigkeit, aber ist das denn nicht irgendwie risikoreich, da dieser nur "o" bei ggf. allem konserviert? Oder wissen die Hersteller einfach, dass es einen gewissen Zeitrahmen gibt, in welchem das Produkt verbraucht ist, und bis dahin hält es das locker aus? Sowas wie z.B. "X Monate nach Anbruch verbrauchen", was auf manchen Packungen steht. - Mal abgesehen davon, dass die Hersteller (hoffentlich alle) super steril arbeiten können in ihren Fabriken, was wir in unseren Hausküchen freilich nicht so können.
6) Ich verstehe, dass manche Konservierungsmittel multifunktional sind, auch außerhalb des Konservierens an sich, also z.B. antioxidativ wirken, oder als Feuchtespender, oder als (Co-)Emulgator o.ä., und ich habe hier im Forum schon einige Beiträge gelesen, wie ihr konserviert - nicht zu selten anscheinend als Konservierungsmittel-Compound - aber für mich als Neuling ist das Ganze etwas verwirrend, da ihr die Gewichtung verständlicherweise auf das Endprodukt anpasst (z.B., weil sonst manche Emulgatoren bei manchen Konservierungsmitteln "zicken", oder weil manche nur in bestimmten Medien gelöst werden können), ich aber - bei Compounds - wie der Ochs vorm Berg stehe, da ich mir unsicher bin, wieviel an Magnolienextrakt denn nun ganz sicher mit wieviel an Pentylene Glycol (oder anderen) zu 100% wirkt, so dass ich nicht zuviel Konservierungsmittel hineintue(n muss).
7) Z.B. Magnolienextrakt wird als 0,08-0,2% (Letzteres als "alleiniger Konservierer") angegeben, aber in welcher Kombi kann man da zu nur 0,08% dosieren?
Wenn - auf welcher Konservierungstabelle jetzt auch immer - einer steht mit "o" gegen "ABC", reicht es dann, mit einem anderen "o" gegen "ABC" zu kombinieren, um ein "++" gegen "ABC" herauszubekommen, und in welcher jeweiligen buchstäblichen Gewichtung dann?! Halbe-halbe von der jeweils vollen empfohlenen EK? Oder wenn 2 verschiedene Konservierungsmittel von Haus aus lediglich "o" sind, bringt es nichts, die zu kombinieren, da sich deren Konservierung nicht addiert, sondern lediglich auf "o" verbleibt?
8 ) Wie verringert ihr die EK, wenn antioxidative Dinge wie Glycerin, Vitamin E, Harnstoff u.ä. mitverarbeitet werden?
Oder gar nicht, weil irrelevant, und wir können Zuhause nicht wirklich steril arbeiten, also ignoriert ihr das?
*argh* mein Kopf raucht, wahrscheinlich mache ich es mir wieder mal viel zu kompliziert mit meiner "Perfektionsliebe" bzw. "Effizienzwunsch" (korrekt austarierte Gewichtungen, nie von etwas zu viel drin, alles ausgewogen, um die empfindliche Haut bestmöglichst zu schonen), aber das ist eine meiner Schwächen. Und es ist mir klar, dass Bakterien und/oder Keime gerade für eine empfindliche Haut wohl übler sind, als ein Zuviel an Konservierungsmitteln (auch wenn diese ggf. auch zu unangenehmen Hautreaktionen führen können).
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, auch, was meine Verwirrungen angeht

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!