Reichhaltige Fußcreme für weiche Pfötchen - Feeback wäre super

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Parisienne
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Reichhaltige Fußcreme für weiche Pfötchen - Feeback wäre super

Ungelesener Beitrag von Parisienne »

Hallo zusammen,
Ich bin ganz neu hier und habe mich eben im Vorstellungseck vorgestellt. :-)
Um gleich etwas beizutragen, möchte ich gerne mein Rezept für eine Fußcreme mit euch teilen und würde mich über Feedback und Verbesserungsvorschläge freuen. Das Rezept habe ich aus mehreren existierenden zusammengebaut (FB Gruppe Naturkosmetik) und für mich angepasst. Ich habe im Moment sehr trockene Füße und mit Hornhaut zu kämpfen. :verlegen:

Avocado-Fußcreme:
39 % Fettphase (27.3 g)

Öle, Buttern und Wachse (23.8 g | 34 %):
17.5 g Avocadoöl, raff. (25 %)
2.8 g Babassuöl (4 %)
3.5 g Kakaobutter (5 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (3.5 g | 5 % | 12.8 % der Fettphase¹)
3.5 g Lamecreme (5 %)

61 % Wasserphase (42.7 g)

Wirkstoffe (9.1 g | 13 %):
3.5 g Urea (5 %)
0.7 g Natriumlaktat 60% (1 %)
2.1 g d-Panthenol (3 %)
0.35 g Allantoin (0.5 %)
2.45 g Aloe Vera Gel (3.5 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (1.4 g | 2 %):
0.7 g Biokons (1 %)
0.56 g Milchsäure 80% (0.8 %)
0.14 g ÄÖ Geranie / Zitrone (0.2 %, das sind ca. 3 Tr.)

32.2 g Wasser (46 %)

Meine Fragen dazu wären: wie hoch kann ich mit dem Urea gehen und wieviel Natriumlaktat muss dann dazu? Das mit dem Puffern ist noch ein Buch mit sieben Siegeln :grosseaugen:
Ist Lamecreme der richtige Emulgator dafür? Ich hätte auch Olivem, Cire N3, Coeur de Creme oder Emulsan.

Vielen Dank im Voraus!! :bluemchen:
Liebe Grüße / Cordialement Melanie
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Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Hallo Parisienne,

Natriumlaktat/Milchsäure sollte mit Urea im Verhältnis 4:1 dosiert werden.
klick

Sieh Dir doch einmal Heikes Kräuterfußbalsam (im Buch S.378). Der ist einfach Klasse und hat 14% Urea. Die Fettphase ist etwas geringer, dafür mit Lanolin.

Was das für ein Aloeveragel?
Zuletzt geändert von Helga am Mittwoch, 2. September 2020, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link versteckt
Viele Grüße aus dem Norden

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Parisienne
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Ungelesener Beitrag von Parisienne »

Hallo Krauthexe,
Danke für die Hinweise - das werde ich mir ansehen.
Das Aloe Vera Gel ist das von Naissance - also Aloe gebrauchsfertig. Es kann pur verwendet werden oder einen Teil der WP ersetzen.
Grüße zurück aus dem Süden
Liebe Grüße / Cordialement Melanie
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Parisienne hat geschrieben:
Mittwoch, 2. September 2020, 13:04

Öle, Buttern und Wachse (23.8 g | 34 %):
17.5 g Avocadoöl, raff. (25 %)
2.8 g Babassuöl (4 %)
3.5 g Kakaobutter (5 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (3.5 g | 5 % | 12.8 % der Fettphase¹)
3.5 g Lamecreme (5 %)
Diese Kombi kann ich schwer einschätzen, habe sie noch nie probiert. Kakaobutter mit 5% würde normalerweise etwas schmierig werden, kann aber sein, dass durch das schnell einziehende, nicht aufliegende Avocadoöl und durch die Lamecreme gemildert wird.

0.35 g Allantoin (0.5 %)
Empfehlung: Allantoin in warmen Wasser (bis 80°) auflösen, im kalten Wasser sind nur bis zu 0,2% löslich.
klick
Meine Fragen dazu wären: wie hoch kann ich mit dem Urea gehen und wieviel Natriumlaktat muss dann dazu? Das mit dem Puffern ist noch ein Buch mit sieben Siegeln
Wurde oben schon beantwortet :wink: Viele von uns rühren die Fußcreme nach Heikes Rezept in ihrem Buch, die beinhaltet 14% Urea, hat eine weniger hohe Fettphase und setzt auf Feuchtigkeit, kann aber leicht sein, dass Du mehr Fett benötigst, einfach mal testen :wink: und berichten.
Ist Lamecreme der richtige Emulgator dafür? Ich hätte auch Olivem, Cire N3, Coeur de Creme oder Emulsan.
Emulsan wurde hier im Forum auch schon für Fußcreme verwendet. Mit den anderen genannten habe ich keine Erfahrung.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Mercedes
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Ungelesener Beitrag von Mercedes »

Da fällt mir ein (sorry, falls ich gerade dazwischengrätsche 😬) - Helga, denkst du, dass die Fußcreme von Heike etwas für mich wäre? Auf den Füßen habe ich mein Ekzem nämlich auch, derzeit aber kaum sichtbar, zum Glück. Im Winter wird das aber immer schlimmer... könnte diese Fußcreme evtl. vorbeugend wirken?
Liebe Grüße :)

Mercedes
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Ungelesener Beitrag von Mercedes »

Hi Parisienne! :)
Ich bin noch kein Profi, aber mir wurde gesagt, dass man entweder Urea oder Allantoin verwenden soll, weil beide keratolytisch wirken (die Verhornung lindern). Ich würde es eher mal beim Urea belassen und dafür evtl noch ein Wirkstofföl wie zB Borretsch- oder Nachtkerzenöl hinzufügen, beides wirkt bei mir sehr gut gegen sehr trockene, rissige Haut.
Alles Liebe und viel Spaß beim Rühren :)
Mercedes

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Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Mercedes hat geschrieben:
Mittwoch, 2. September 2020, 21:11
Helga, denkst du, dass die Fußcreme von Heike etwas für mich wäre? Auf den Füßen habe ich mein Ekzem nämlich auch, derzeit aber kaum sichtbar, zum Glück. Im Winter wird das aber immer schlimmer... könnte diese Fußcreme evtl. vorbeugend wirken?
Bin zwar nicht die Helga, glaube aber, dass du den Fußbalsam auf jeden Fall probieren solltest. Du könntest das Lanolin auch gegen Bsb oder Avocadin austauschen.
Viele Grüße aus dem Norden

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Parisienne
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Ungelesener Beitrag von Parisienne »

Guten Abend!
Danke für den vielen Input!! Ich schaue mir Heikes Fußcreme auf jeden Fall mal an.
Danke für den Hinweis mit der Wechselwirkung bzw Doppelwirkung von Allantoin und Urea. Borretschöl und Nachtkerzenöl habe ich nicht da - wieder was für die Wunschliste, die irgendwie nie kleiner wird 😂
Liebe Grüße / Cordialement Melanie
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Mercedes hat geschrieben:
Mittwoch, 2. September 2020, 21:11
Da fällt mir ein (sorry, falls ich gerade dazwischengrätsche 😬) - Helga, denkst du, dass die Fußcreme von Heike etwas für mich wäre? Auf den Füßen habe ich mein Ekzem nämlich auch, derzeit aber kaum sichtbar, zum Glück. Im Winter wird das aber immer schlimmer... könnte diese Fußcreme evtl. vorbeugend wirken?
Die Fußcreme tut den Füßen gut, befeuchtet gut und Hornhaut wächst nicht so schnell nach (weil die Haut nicht mehr trocken ist), sie ist auch für geschundene "Gärtnerinnen-Hände" sehr gut, kann ich aus Erfahrung sagen :), die Creme fühlt sich trotz des Lanolins nicht klebrig an.
Ob es für Dein Ekzem gut weiß ich nicht, ist es auch ein dyshidriotischen Ekzem wie an der Hand? Verträgst Du Urea auf der Haut ohne dass es brennt? Dann nur zu :ja:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Parisienne hat geschrieben:
Mittwoch, 2. September 2020, 22:04
Borretschöl und Nachtkerzenöl habe ich nicht da - wieder was für die Wunschliste, die irgendwie nie kleiner wird 😂
Die beiden sind Wirkstofföle, die durch ihre spezielle Zusammensetzung von Fettsäuren eher Haut-"heilend" wirken und vor allem in Gesichtscremes eingesetzt werden. klick In einer Fußcreme für "normale" Haut brauchst Du sie nicht wirklich :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Nine »

Helga hat geschrieben:
Mittwoch, 2. September 2020, 20:45
Parisienne hat geschrieben:
Mittwoch, 2. September 2020, 13:04

0.35 g Allantoin (0.5 %)
Empfehlung: Allantoin in warmen Wasser (bis 80°) auflösen, im kalten Wasser sind nur bis zu 0,2% löslich.
Jain ;-)

Allantoin ist bis gut 0,5 % bei Raumtemperatur in Wasser lösbar. Der Hinweis mit dem wärmeren Wasser zum Lösen ist an sich eine smarte Idee, aber Parisienne hat in ihrer Rezeptur nur gut 32 % Wasser enthalten - da wird das "zu viele Allantoin" nach dem Abkühlen bei Raumtemperatur schlichtweg als Feststoff wieder ausfallen!

Mal mit den angegebenen Mengen in Gramm: Bei 32 g Wasser sind nicht (wesentlich) mehr als 0,5 % x 32 g = 0,16 g löslich. Das entsprich auf die Gesamtrezeptur 0,23 %, wenn ich die avisierte Gesamtmenge mit 70 g richtig ermittelt habe, wohlgemerkt als maximal lösliche Konzentration!

Mein Vorschlag @Parisienne: Wähle für das Allantoin die EK von 0,1 g , das ergibt in deiner Rezeptur 0,14 % (für den kosmetischen Einsatz werden meist 0,1 bis 0,2 % angegeben; in einer Lotion z.B. mit deutlich höherem Wasseranteil sind die 0,2 % auch möglich, bei deiner fettreichen Fußcreme eher nicht, 0,5% auf gar keinen Fall)!

Grüessli Nine

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Ungelesener Beitrag von Parisienne »

Hallo zusammen,
vielen Dank für den vielen wirklich hilfreichen Input. Ich habe nun eine erste Version der Fußcreme ohne Allantoin und in Anlehnung an das Rezept von Heike (S.379) gerührt.
Ich werde, wenn dieses alle ist, noch eine Version mit Allantoin machen, so wie Nine es vorgeschlagen hat. :kleinehexe:
Vielen Dank auch dafür :-)
Nine hat geschrieben:
Donnerstag, 3. September 2020, 13:16

Mein Vorschlag @Parisienne: Wähle für das Allantoin die EK von 0,1 g , das ergibt in deiner Rezeptur 0,14 % (für den kosmetischen Einsatz werden meist 0,1 bis 0,2 % angegeben; in einer Lotion z.B. mit deutlich höherem Wasseranteil sind die 0,2 % auch möglich, bei deiner fettreichen Fußcreme eher nicht, 0,5% auf gar keinen Fall)!

Grüessli Nine
Hier nun mein Rezept mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin nach 5 Tagen. Das Xanthan würde ich weglassen - die Creme wurde dadurch "schleimig", obwohl sie vorher eine schöne Konsistenz hatte. Ich frage mich auch, ob Lamecreme wirklich eine Co-Emulgator benötigt. :skeptisch: An ÄÖ habe ich jeweils 2 Tropfen Verbene, Thymian und Rosmarin genommen. Das gefällt mir sehr gut.

Samtpfoten Creme (50 g)

Die Rezeptur besteht aus folgenden Ingredienzien:
33.6 % Fettphase (16.8 g)

Öle, Buttern und Wachse (14 g | 28 %):
8 g Avocadoöl (16 %)
2 g Kakaobutter (4 %)
4 g Sheabutter (8 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (2.8 g | 5.6 % | 16.7 % der Fettphase¹)
2.5 g Lamecreme (5 %)
0.3 g Cetearylalkohol (0.6 %)

66.4 % Wasserphase (33.2 g)

Wirkstoffe (23 g | 46 %):
7 g Urea (14 %)
4 g Natriumlaktat (8 %)
1.5 g Sodium PCA (3 %)
2.5 g Panthenol (5 %)
8 g Cistrosenhydrolat (16 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (1.7 g | 3.4 %):
0.2 g Xanthan (0.4 %)
0.5 g Cosgard (1 %)
1 g Milchsäure (2 %)

8.5 g Wasser (17 %)

Liebe Grüße Melanie
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