Welche(r) Emulgator(en) mit 5% Urea kompatibel?

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Moderator: Helga

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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


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  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
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  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
birgitlisa
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Welche(r) Emulgator(en) mit 5% Urea kompatibel?

Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo zusammen,

in den vergangenen Jahren habe ich bei Kaufkosmetik eindeutig festgestellt, dass ich in meiner Gesichtspflege 2x täglich etwas mit 5% Urea brauche. Die restliche Zusammensetzung ist dann ein bisschen Jahreszeitenabhängig (im Winter reichhaltiger/schützender).
Insofern will ich natürlich meine selbstgemachte Tagespflege auch mit 5% Urea machen. PH-Wert einstellen und puffern ist mir schon klar, kann ich.

Meine erste Tagespflege nach Basisrezept war zwar im Prinzip zufriedenstellend, aber mir hat megamäßig die Feuchtigkeit bzw. die Urea-Dosis gefehlt. Da musste ich wegen furchtbarer roter Flecken und schuppender Stellen mit einem Urea-haltigen Hydrospray als Notfallmittel für drunter ergänzen.
Also ganz klar der Plan - Tagescreme mit 5% Urea erfinden 8-)

Nun habe ich mal gelesen, dass einige Emulgatoren bei soviel Urea instabil werden. Lanolin sei der stabilste. Das kann ich zwar bestätigen, ich habe damit eine super Urea-Handcreme hingekriegt - aber fürs Gesicht ist mir das einfach zu klebrig.

Was würdet Ihr da empfehlen?
Ich habe aktuell außer Lanolin noch Emulsan (plus Cetylalkohol) und Fluidlecithin Super hier. Kann ich irgendwas davon auch mit Urea kombinieren? Oder muss ich was anderes nehmen...?

Liebe Grüße und vielen Dank fürs lesen/antworten, Lisa

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

birgitlisa hat geschrieben:
Mittwoch, 11. Mai 2022, 15:02
...Ich habe aktuell ... Emulsan (plus Cetylalkohol) und Fluidlecithin Super hier. ...
Hallo Lisa :hallihallo:

Emulsan II plus Cetylalkohol funktionieren tadellos, nach meiner Erfahrung bis 10 % Urea (wohl auch mehr, verwende ich aber nicht).

Gutes Gelingen!
Nine :D

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Lilli
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Ungelesener Beitrag von Lilli »

birgitlisa hat geschrieben:
Mittwoch, 11. Mai 2022, 15:02
Ich habe aktuell außer Lanolin noch Emulsan (plus Cetylalkohol) und Fluidlecithin Super hier. Kann ich irgendwas davon auch mit Urea kombinieren? Oder muss ich was anderes nehmen...?
Liebe Lisa,

Emulsan (+ Cetylalkohol) klingt prima - er ist sehr stabil und gelingsicher. Ich würde mich an dieser Basisrezeptur orientieren, mit dieser mittleren Fettphase kannst du auch gut ausprobieren, ob sie passt oder ob du nach oben oder unten korrigieren musst.

Gerne kannst du deine geplante Rezeptur hier auch einmal einstellen, falls du dir unsicher bist.

Auf unserer Mutterseite olionatura.de warst du schon? Dort findest du u.a. sehr detaillierte Informationen zu den gängigen Emulgatoren und Wirkstoffen. Viel Spaß beim Stöbern. :D

Liebe Grüße
Sylvia

Edit: Die liebe Nine war schneller :runningdog: , ich lasse meine Antwort aber gerne mal stehen.
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birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Danke für die raschen Antworen!

Nur zum Verständnis: Emulsan plus Cetylalkohol sind bei 5% Urea noch völlig stabil? Ich kann also bei der "normal" niedrigen Dosierung bleiben und muss nicht auf höhere Einsatzkonzentrationen ändern? Wäre ja echt super :-)
-- mir fällt grad auf, ich habe nicht Cetyl- sondern Behenylalkohol (der sollte angeblich etwas softer sein). Muss ich da was extra beachten?

Zum Hintergrund: Ja, ich hab schon ganz viel bei olionatura herumgelesen, und auch hier im Forum ;-) Aber zur Urea-Kompatibilität hab ich halt nichts direkt gefunden. Generell habe ich zunächst jeweils mit Emulsan + Cetylalkohol die zwei Basisrezepte probiert, das reichhaltige (mit Mandelöl, Sheabutter) und das klassische (mit Aprikosenkernöl und Mangobutter) zum Ausprobieren. Das reichhaltige war mir viel zu viel Fett und Butter (zu klebrig, zu okklusiv) und ich hatte es gedanklich schon für den Winter eingefroren. Das klassische war mir dagegen zu lasch, zu schnell eingezogen, und hinterließ irgendwie krümelige Reste (vermutlich vom Xanthan) auf der Haut. In den ersten drei Tagen hab ich vom Herumprobieren dann dermaßen trockene, schuppige, spannende Haut gekriegt, dass ich fast durchgedreht wäre (ja, Umstellung auf Selbstgerührtes belastet die Haut erstmal, war mir klar). Die Rettung war dann als ich begriffen hab, dass ich in meinem Elan ganz vergessen hatte, dass ich eigentlich seit Jahren weiß dass meine Haut eben 5% Urea braucht. Ich hab dann (irgendwo in diesem Forum unter ähnlichem Thema gefunden) ein Hydrospray gebastelt (mit Urea, Glycerin, Sodium-PCA) und das dann immer unter der Creme aufgesprüht. Das hat sofort geholfen und in Kombi damit finde ich sogar die reichhaltige Creme sehr zufriedenstellend, wenn auch noch nicht optimal.

Als nächstes hab ich dann also gedacht, okay, ich rühr mir jetzt Version 2.0 direkt mit 5% Urea. Dafür hab ich die Emulgatoren/Konsistenzgeber auf 5% Emulsan + 1,5 % Cetylalkohol erhöht, 3% Lanolin dazugepackt, und 3% Sheabutter genommen (dafür kein Wachs mehr). Das war mehr eine "Panikreaktion" damit mir das Urea auf keinen Fall die Emulsion kaputtmacht - aber vermutlich viiieeel zu viel... Das Ergebnis war daher wieder ziemlich klebrig, zu okklusiv und noch nicht zufriedenstellend. (Nebenfrage - kann ich das noch irgendwie retten/verdünnen oder so...?)
Insofern - das reichhaltige Rezept einfach beibehalten und nur 5% der Wasserphase durch Urea ersetzen wäre echt ne super einfache Lösung. Wobei ich generell (bei allen Varianten bislang) noch ein bisschen unzufrieden mit der Langzeit-Haptik bin (zu lange klebrig), aber das ist immer noch besser als zu schnell eingezogen oder zu krümelig ;-)

Achso, und ein paar kaltgerührte Cremes nur mit Fluidlecithin hab ich auch schon probiert, weil ich eine echte Aloe-Vera hab die ich ernten konnte (vorallem Bodylotion und so). Da hatte ich aber sehr deutlich gemerkt, dass mir das nicht gut bekommt. Vermutlich einfach zu viel Fluidlecithin (hab beim hier herumlesen gemerkt, dass Ihr deutlich weniger einsetzt) und vorallem das enthaltene Distelöl was bei trockener Haut ja nicht ganz so passend ist.

Sorry, ich schweife ab.

Falls ihr noch Lust habt, mich bei der weiteren Optimierung meiner Tagescreme zu begleiten, würde ich mich freuen :-) Lieber hier oder in einem neuen Thread?

Korsin
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Liebe birgitlisa,
zunächst Mal prima, dass du schon so fleißig am Rühren und Lesen bist. Allerdings ist es eine ganze Menge Input an Information, die du uns hier gibst. Am besten, du schreibst Mal die genauen Rezepte in Prozenten auf, dann kann man besser beurteilen, was eventuell schief gelaufen sein könnte.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Liebe Korsin,

ja, ich habe gerade so unglaublich viele neue Infos im Kopf, dass ich mich mit dem kurzfassen schwertue :-)

Generell ist mir kein konkretes Rezept "schiefgegangen", dennoch danke für deine angebotete Detailhilfe. Wenn ich in die Optimierung gehe, werde ich auf jeden Fall nochmal ein konkretes Rezept hier posten um es mit euch zu diskutieren.

Mein Post zusammengefasst ist:
Hauptfrage a) Reicht es wirklich, Emulsan + Behenylalkohol in "normal niedriger" Dosierung einzusetzen, trotz 5% Urea und ohne weitere Stabilisatoren/Emulgatoren!? Das wäre echt super!
Nebenfrage b) Kann ich eine Creme, die ich mit zuviel Emulgator angerührt habe, nachträglich noch irgendwie retten/verdünnen?

Vielen Dank und einen schönen Tag noch an alle 8-)

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

birgitlisa hat geschrieben:
Donnerstag, 12. Mai 2022, 13:35
...
Hauptfrage a) Reicht es wirklich, Emulsan + Behenylalkohol in "normal niedriger" Dosierung einzusetzen, trotz 5% Urea und ohne weitere Stabilisatoren/Emulgatoren!? Das wäre echt super!
...
Was lässt dich an den obigen Antworten zweifeln?

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Oh Nine, bin ich echt so komisch rübergekommen? Sorry dafür.
Ich wollte nur sichergehen, dass ich das richtig verstanden habe. Also nicht nur, dass Emulsan+Cetylakohol auch mit Urea prima stabil sind. Sondern auch, dass das schon bei der normal niedrigen einsatzkonzentration passt.
Ich bin einfach sehr nervös, sorry nochmal...

BacktotheRoots
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Ungelesener Beitrag von BacktotheRoots »

In meinem letzten Rezept habe ich 4% Emulsan mit 10% Urea kombiniert, was bis heute nach wie vor stabil ist, ohne Konsistenzgeber.
Liebe Grüsse
Sabrina

Korsin
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Hallo birgitlisa,
hier nochmal der Link zu Emulsan. Da kannst du alles in Ruhe nachlesen. Gerade dieser Emu eignet sich gut für Urea.
Nachträglich retten lässt sich eine solche missglückte Creme nur schlecht, da das Konservierungs System das nicht mitmacht, selbst wenn ausreichend konserviert ist.
Es gibt andere Ideen eine solche Creme zu verwerten, gib das Mal in die Sufu ein.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

mjoelle
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Ungelesener Beitrag von mjoelle »

Hi,

ich verwende auch Urea, bin aber noch nie auf die Idee gekommen, dass nicht alle Emulgatoren mit Ure "funktionieren" könnten.

In meiner Gesichtscreme sind 2 % Emulsan und 1 % Phospholipon als Emulgatoren (und letzteres auch als Wirkstoff) drin.
Viele Grüße

mjoelle

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Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

BergaMuls wäre meine Empfehlung.
Seine gute Elektrolyttoleranz, PH-Wert-Toleranz und die leichte Verarbeitbarkeit machen ihn zu einem vielseitigen Emulgator, auch für Einsteiger.
Er verlang jedoch eine besondere Verarbeitungsmethode, an die man sich erst gewöhnen muss.

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Blüten
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Ungelesener Beitrag von Blüten »

Ulrike hat geschrieben:
Sonntag, 15. Mai 2022, 07:19
Er verlang jedoch eine besondere Verarbeitungsmethode, an die man sich erst gewöhnen muss.
Wie meinst Du das?
Für Einsteiger eine eher verunsichernde Aussage, denn ich hatte auch in der Kombi mit Urea nie Probleme.
Könntest Du bitte näher darauf eingehen?
Zuletzt geändert von Annika am Dienstag, 17. Mai 2022, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Die Verarbeitungsmethode hat Heike im Rohstoffporträt sehr gut beschrieben. Mir sind dabei folgende Punkte sehr wichtig. Nicht zusammen mit den anderen Fetten aufschmelzen, sondern erst zur Fettphase geben, nachdem diese heiß ist (wurde bei mir sonst schon mal zu heiß). Und am Ende das sehr lange kaltrühren.
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die vielen unterschiedlichen und sehr hilfreichen Antworten!
Ich habe jetzt weit weniger Sorge um die Emulgatorstabilität und konnte mich so um andere Optimierungspunkte kümmern.

Daher wollte ich mal kurz ein Update dalassen:
1. Meine Creme Version 2.0 mit viel zu viel Emulgator habe ich ausführlich getestet. Fazit: So schlimm ist die gar nicht. Ich muss sie halt recht dünn auftragen, evtl. mit Hydrospray drunter, aber prinzipiell ist alles okay.
2. In dem Wissen, dass da zuviel Emulgator drin ist, habe ich eine Portiönchen davon mal probehalber "verdünnt": Einfach mein Abendöl mit Squalan und etwas Wasser mit Urea zugefügt und eine Nachtcreme draus gebastelt (Minimenge im Kühlschrank zum kurzfristigen Verbrauch). Bin sehr zufrieden damit :-)
3. Außerdem habe ich eine neue Tagescreme mit 3% Emulsan (ohne Cetylalkohol), 2% Fluidlecithin Super und 5% Urea gerührt. Ich wollte das Wasserfreigabeverhalten erhöhen und bin auch damit jetzt sehr zufrieden!

Jetzt kommt erstmal die Phase, wo ich alles aufbrauchen muss ... 8-)

Bis demnächst, euch allen noch eine schöne Woche!

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo ihr Lieben,

es geht weiter mit Optimieren :-)

Problem:
Meine aktuelle Tagescreme ist mir irgendwie zu lange klebrig, ein bisschen aufliegend. Die Okklusivität ist mir an sich ganz recht, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich im Laufe des späten Nachmittags irgendwann nicht mehr genug Feuchtigkeit unter der immer noch spürbaren Cremeschicht hält... Und außerdem hab ich das Problem, dass sich diese Schutzschicht irgendwie aufzubauen scheint, also die Schicht wird dicker mit den Tagen...

Ich habe irgendwie im Verdacht, dass immer noch zu viele Buttern/Wachse/Unverseifbare drin sind (obwohl ich immer dachte, ich mag und brauche diese Schutzschicht). Oder das Lipodermin trocknet zu sehr aus. Oder meine Nachtcreme ist schuld, oder, oder...

Hier mal mein Rezept im Detail:
25.6 % Fettphase (25.6 g)

Öle, Buttern und Wachse (21.1 g | 21.1 %):
2.4 g Jojobaöl (2.4 %)
0.7 g Sonnenblumenöl (0.7 %)
4.4 g Mandelöl (4.4 %)
0.9 g Kokosöl (0.9 %)
3.9 g Sheabutter (3.9 %)
0.7 g Vitamin E (0.7 %)
1 g Bienenwachs (1 %)
2.4 g Avocadin (2.4 %)
2 g Wildrosenöl (2 %)
2.7 g Nachtkerzenöl (2.7 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (4.5 g | 4.5 % | 17.6 % der Fettphase)
2.7 g Emulsan (2.7 %)
1.8 g Fluidlecithin Super (1.8 %)

74.4 % Wasserphase (74.4 g)

Wirkstoffe (18.6 g | 18.6 %):
7.4 g eigenes Aloe-Gel (7.4 %)
2.3 g Panthenol (2.3 %)
0.3 g Allantoin (0.3 %)
0.7 g Natrium PCA (0.7 %)
0.7 g Niacin (0.7 %)
0.7 g Glycerin (0.7 %)
2 g Lipodermin (2 %)
4.5 g Urea (4.5 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (0.9 g | 0.9 %):
0.2 g Xanthan (0.2 %)
0.7 g Pentylene Glycol (0.7 %)

54.9 g Wasser (54.9 %)

Falls Euch was auffällt, oder eine Idee in den Sinn kommt, würde ich mich über Kommentare freuen :-)

Liebe Grüße Lisa

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

birgitlisa hat geschrieben:
Samstag, 28. Mai 2022, 16:01
Meine aktuelle Tagescreme ist mir irgendwie zu lange klebrig, ein bisschen aufliegend...
Hier mal mein Rezept im Detail:
25.6 % Fettphase (25.6 g)

Öle, Buttern und Wachse (21.1 g | 21.1 %):
2.4 g Jojobaöl (2.4 %)
0.7 g Sonnenblumenöl (0.7 %)
4.4 g Mandelöl (4.4 %)
0.9 g Kokosöl (0.9 %)
3.9 g Sheabutter (3.9 %)
0.7 g Vitamin E (0.7 %)
1 g Bienenwachs (1 %)
2.4 g Avocadin (2.4 %)
2 g Wildrosenöl (2 %)
2.7 g Nachtkerzenöl (2.7 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (4.5 g | 4.5 % | 17.6 % der Fettphase)
2.7 g Emulsan (2.7 %)
1.8 g Fluidlecithin Super (1.8 %)

74.4 % Wasserphase (74.4 g)

Wirkstoffe (18.6 g | 18.6 %):
7.4 g eigenes Aloe-Gel (7.4 %)
2.3 g Panthenol (2.3 %)
0.3 g Allantoin (0.3 %)
0.7 g Natrium PCA (0.7 %)
0.7 g Niacin (0.7 %)
0.7 g Glycerin (0.7 %)
2 g Lipodermin (2 %)
4.5 g Urea (4.5 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (0.9 g | 0.9 %):
0.2 g Xanthan (0.2 %)
0.7 g Pentylene Glycol (0.7 %)

54.9 g Wasser (54.9 %)
Das "aufliegende" kommt in erster Linie von Fluidlecithin super. Zudem ist Bienenwachs dabei, wenn Du also nicht mit einer Reinigungsmilch reinigst, kann ich mir schon vorstellen, dass sich das Bienenwachs addiert und Du spürst es von Tag zu Tag mehr. Avocadin ist auch sehr hoch eingesetzt. Das "klebrige" ist vermutlich eine Mischung aus Fluidlecithin super, D-Panthenol und eventuell noch was anderes :wink:, manchmal macht es nicht die Menge vom Wirkstoff aus, sondern die Kombination.

Ich würde als Emulgator nur Emulsan verwenden, Fluidlecithin weg lassen, Bienenwachs weg lassen, Avocadin auf 1% reduzieren. Als Konsistenzgeber hast Du noch immer Xanthan im Rezept. Lipodermin würde ich zu Testzwecken auch weg lassen. Ob das Aloe-Gel genügend hydratisiert weiß ich mangels Erfahrung nicht, ich würde es auch weg lassen und dafür Glycerin und Sodium PCA erhöhen (siehe Rohstoffportrait), die Hydratisierer sind alle unter 1% :).
Wildrosen- und Nachtkerzenöl würde ich durch ein anderes Öl ersetzen und die beiden nur abends einsetzen :).

Was fehlt:
Natriumlaktat; bei Verwendung von Urea sollte man als sogenannten "Puffer" immer Natriumlaktat - zusammen mit Milchsäure - einsetzen. Dieser Puffer sorgt dafür, dass der Ph-Wert nicht so schnell nach oben geht, was bei Verwendung von Urea schon passieren kann, die Creme fängt schneller an sich zu zersetzen (u. d. PH-wert steigt dadurch). Mit Natriumlaktat bist Du auf der sicheren Seite.

Edit:
Konservierung hast Du vergessen anzugeben, was und wieviel :wink:
Zuletzt geändert von Helga am Samstag, 28. Mai 2022, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Edit eingesetzt
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo Helga,

schonmal vielen Dank für deine Hinweise!

Spannend, dass du das FL quasi "im Verdacht" hast, das aufliegende Gefühl zu erzeugen.
Ich hatte nämlich in meiner ersten Cremeversion nur 4% Emulsan drin und fand das Wasserfreigabeverhalten zu gering. Deshalb war jetzt mein neuer Versuch, es mit einem Teil FL zu kombinieren. Und tatsächlich fand ich das Ergebnis haptisch schon viel angenehmer, leichter zu verteilen, feuchter. Könnte das generell ein Fehler gewesen sein? Oder geht es um die Menge FL?

Dass das Bienenwachs so eine schichtbildende Eigenschaft hat ist ein guter Tipp. Da werd ich zumindest für den Sommer, wo ich generell weniger creme/pflege/reinige wohl besser drauf verzichten. Und ja, Avocadin ist wohl ein bisschen zu viel, hatte ich ja auch schon gedacht.
Könnte ich dann stattdessen Cetylalkohol als Konsistenzgeber nehmen? Ich hab ein bisschen Angst um das angeblich "trockene" Gefühl das der erzeugt.

Ach, und dass Panthenol SEHR klebrig ist habe ich vor einigen Tagen herausgefunden. Da war ein Tropfen am Flaschenhals den ich abgenommen und mir auf die Hände geschmiert habe :-D
Welche Dosierung würdest du da empfehlen? Ich hab schon sehr empfindliche Haut und würd gern ein bisschen drinlassen.

Das Aloe-Gel ist übrigens selbstgeerntet. Was es bringt? Keine Ahnung, pur fühlt es sich gut an, war bei der Verarbeitung aber überraschend nervig (super-zäher Schleim). Muss jetzt fürs nächste Mal nicht unbedingt drinbleiben.
Meinst du mehr Glycerin und Sodium PCA machen Sinn, obwohl schon 4,5% Urea drin sind? Würde zumindest zu meinem Eindruck passen, dass über den Tag die Feuchtigkeit fehlt.

Den Puffer Natriumlaktat und Milchsäure hab ich wissentlich weggelassen, weil ich die noch nicht da hab. Ich mach aber grad nur Ausprobier-Minimengen und lagere im Kühlschrank. Und konserviert hab ich mit Biokons Neo, hatte ich vergessen reinzuschreiben.

Ich bin sehr gespannt auf weitere Kommentare :-)
LG Lisa

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

birgitlisa hat geschrieben:
Samstag, 28. Mai 2022, 20:50
Spannend, dass du das FL quasi "im Verdacht" hast, das aufliegende Gefühl zu erzeugen.
Ich hatte nämlich in meiner ersten Cremeversion nur 4% Emulsan drin und fand das Wasserfreigabeverhalten zu gering.
Ich würde es noch mal mit geändertem (wie besprochen) Rezept versuchen :wink:, das Gesamtkonzept muss stimmen, dann fühlt es sich auch gut an.
Deshalb war jetzt mein neuer Versuch, es mit einem Teil FL zu kombinieren. Und tatsächlich fand ich das Ergebnis haptisch schon viel angenehmer, leichter zu verteilen, feuchter. Könnte das generell ein Fehler gewesen sein? Oder geht es um die Menge FL?
Fehler war es keiner :), die Menge ist klein, FL emulgiert wirklich sehr gut - aber kann es sein, dass Du FLS mit Lysolecithin (LL) verwechselst? Letzteres macht feuchter, mit FLS fühlt sich die Haut immer ein wenig "eingecremt an", ich kenne noch das Originalrezept von FLS, das war ohne Öl und einfach ein Hammer. FLS und LL fühlen sich unterschiedlich an. Schau mal hier die Portraits: LL und hier FLS
Könnte ich dann stattdessen Cetylalkohol als Konsistenzgeber nehmen? Ich hab ein bisschen Angst um das angeblich "trockene" Gefühl das der erzeugt.
Kannst Du :), brauchst ihn aber nicht, Xanthan ist als Gelbildner der Konsistenzgeber. Versuch mal ohne Cetylalkohol zu rühren, es fühlt sich anders an, feuchter, füllst halt - wie die meisten von uns - in einen Spender ab.
Ach, und dass Panthenol SEHR klebrig ist habe ich vor einigen Tagen herausgefunden. Da war ein Tropfen am Flaschenhals den ich abgenommen und mir auf die Hände geschmiert habe :-D
Welche Dosierung würdest du da empfehlen? Ich hab schon sehr empfindliche Haut und würd gern ein bisschen drinlassen.
1-2%
Meinst du mehr Glycerin und Sodium PCA machen Sinn, obwohl schon 4,5% Urea drin sind? Würde zumindest zu meinem Eindruck passen, dass über den Tag die Feuchtigkeit fehlt.
Auf jeden Fall :ja:, Urea alleine macht es nicht aus, das liest man nur in der Werbung :). Die klassische Hydratisierer-Kombi ist Glycerin, Natriumlaktat und Sodium PCA, je 2%, lt. Heike wirken die 3 synergetisch, klick. Urea kannst Du noch dazu nehmen mit 2-3%, es spielt gut mit Glycerin zusammen.

Bin gespannt wie Dein nächster Versuch wird :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo Helga,

super Tipps!

Du hast recht mit LL vs. FLS, hab da nicht genau drauf geachtet. Ich hätte nicht gedacht, dass die SO unterschiedlich sind.
WASSERFREIGABEVERHALTEN VON EMULGATOREN
Relativ leicht geben Lecithine (Fluidlecithin Super und CM, Natipide® II/Lipodermin, Phospholipon 80 H, Emulmetik® 320) Wasser frei (stark ausgeprägt: Lysolecithin) ...
Ich hab jetzt mal absichtlich übersteuert und das komplette Gegenteil gerührt:
- Lotion mit nur 20 % FP
- keine Butter/Avokadin/Wachs
- nur Emulsan (3%) als Emulgator
- 1% Behenylalkohol und 0,4% Xanthan
- Glycerin und Sodium-PCA auf je 3% erhöht (Natriumlaktat hab ich nicht)
- Urea mit 5%

Das ist jetzt NICHT zur Direktanwendung geplant, sondern:
In den nächsten Tagen werd ich das mal in unterschiedlichem Mischungsverhältnis mit meiner reichhaltigen Pflegecreme aus dem Erstversuch mischen, um auszuprobieren welche Zusammensetzung mir am besten gefällt.

Melde mich dann wieder, sobald es neue Testergebnisse gibt :-)

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

birgitlisa hat geschrieben:
Sonntag, 29. Mai 2022, 17:03
.. In den nächsten Tagen werd ich das mal in unterschiedlichem Mischungsverhältnis mit meiner reichhaltigen Pflegecreme aus dem Erstversuch mischen, um auszuprobieren welche Zusammensetzung mir am besten gefällt.
Mach das und Du wirst noch sehr viel länger herumwurschteln :wink: ohne was passendes zu finden.
Entschuldige die harschen Worte :), ist nicht böse gemeint, aber so geht das nicht - ob Dir ein Rezept gefällt musst Du leider einzeln erspüren, mit gemischt mit einer anderen Creme bekommst Du kein eindeutiges Ergebnis. :-). Abgesehen davon, dass Du auf keinen Fall (!) eine schon fertige Creme mit einer anderen frisch gerührten vermischen sollst, noch dazu bei so viel Urea und ohne Natriumlaktat und Milchsäure. :). Trotz Konservierung verdirbt eine Creme mit Urea (ohne Puffer) schneller und ist leider mit freiem Auge nicht sichtbar.

Der kürzeste Weg zu einer für sich selbst passenden Pflege finden führt über die Basisrezepte: Fettphasenhöhe aussuchen und Emulgator, der ist am wichtigsten weil er großteils für die Haptik verantwortlich ist, er muss sich für Dich gut anfühlen.
Im Basis-Rezept selber sind ein paar Hydratisierer einberechnet. Dann muss man ein paar Wochen hinein spüren, fehlt was oder ist etwas zuviel. Für mehr Fett kann man sich behelfen mit 1, 2 Tr. Öl, usw.; Heike hat es ausführlich beschrieben in "die individuelle Pflege finden" :).
Warum ein paar Wochen - weil die Haut sich umgewöhnen muss, das dauert, zudem verändert sich - lt. meiner eigenen Erfahrung - die Creme noch, sie reift, Du wirst es selber merken, ich bin selber immer wieder erstaunt. Während dieser Zeit sind für später Notizen hilfreich, eine Art Tagebuch. Es ist auch so, dass gesunde Haut eine Zeit lang toleriert und erst nach ein paar Wochen anfängt zu reagieren, da denkst Du gar nicht mehr zurück, was war, weißt Du was ich meine? In der Folge beginnt man Wochen- oder Monate lang die Ursachen in den einzelnen Roh- und Wirkstoffen zu suchen, tauscht aus, lässt weg, und trotzdem ist das Ergebnis nicht so wie Du es möchtest, es sind einfach zu viele Rohstoffe in Kombination, bei denen man nicht weiß wie sie sich auswirken, oder sich in anderer Kombi anfühlen.
Wenn man jedoch sukzessive auf ein Basisrezept aufbaut, das man schon verträgt und sich gut anfühlt, geht es schneller :), ist doch auch bei einem Hausbau so, zuerst das Fundament ...

Ich wünsche Dir, dass Du ganz schnell Deine passende Pflege findest :)
Zuletzt geändert von Helga am Montag, 30. Mai 2022, 01:33, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Ergänzungen eingefügt
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo liebe Helga,

danke für deine ausführliche Antwort!
Ich hatte gestern Abend noch die Kurzfassung von dir gelesen, und meine erste Reaktion war: Warum!?

Generell: Ich bin dir sehr dankbar für deine Tipps. Und ich weiß, dass du recht hast ;-)

Ich denke trotzdem, dass ich meine Versuche wie geplant machen werde, weil auch ich weiß was ich tue, welche Risiken ich eingehe und wo meine Versuchsreihe ihre Grenzen hat.

Falls es dich interessiert, kann ich hier gerne weitere Details ausführen, will dich aber auch nicht "vollabern"...

Einen schönen Start in die Woche wünsche ich dir! Gruß Lisa

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

birgitlisa hat geschrieben:
Montag, 30. Mai 2022, 11:14
Ich hatte gestern Abend noch die Kurzfassung von dir gelesen, und meine erste Reaktion war: Warum!?
Warum ich so ausführlich geschrieben habe? Aus 2 Gründen :). Zum einen, weil mir leid täte, wenn Du viele Versuche machst, die dann doch zu keinem Ergebnis führen und irgendwann aufgibst.
Desweiteren weil auch viele Anfänger hier mit lesen, denen möchte ich einfach einen einfachen , sinnvollen Weg aufzeigen, ich habe mehr als 20 Jahre Langzeiterfahrung, und mein Bestreben hier im Forum ist, dass Anfänger hier möglichst schnell Erfolge erleben und nicht frustriert werden. Warum? Ein Forum "lebt" von Beiträgen und diese Beiträge werden großteils von den Anfängern geschrieben. Einige wenige hier schon länger aktiven Mitglieder schreiben regelmäßig - :bussi: - aber der Großteil liest nur mit.

Ich habe aber schon so viel Gespür, dass ich merke trotz meiner Ratschläge wird der eigene Weg verfolgt, da ziehe ich mich respektvoll zurück :). Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und wunderbare Pflegeprodukte :).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Hallo Lisa,

um die aus meiner Sicht passenden, zutreffenden und liebevoll-perfekten Wort von
Helga hat geschrieben:
Montag, 30. Mai 2022, 12:37
zu unterstreichen, kommt jetzt für dich ein kleiner Schwank aus meinem früheren Leben ;-):

Ich war als Dozenten an der Uni beschäftigt und führte u.a. Blockpraktika zum Thema "Rühren und Mischen" für angehende Biotechnologen durch. Zum Abschluss gab es dann - sozusagen als Highlight - die Herstellung einer Bodylotion zum Abfüllen und mitnehmen. WIr befinden uns irgendwo um die Jahrtausendwende und ich hatte ein Uralt-Rezept aus der Hobbythek als Vorlage. Ich meine, dass neben Wasser nicht mehr drin war als Sonnenblumenöl, Tegemuls (der "Margarine-Emulgator"), Glycerin, D-Panthenol und Rohkonsal als Konservierer. Als dann später Studentinnen zur Prüfungsvorbereitung in meine Sprechstunde kamen, war es mehr als eine, die sagte, sie hätte ja sehr empfindliche Haut und unsere Lotion sei das Beste gewesen, was sie je hatte, "da kämen auch die teuren Produkte aus der Apotheke nicht mit".

Liebe Grüße
Nine

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo liebe Helga, hallo liebe Nine, hallo liebe alle anderen,

erstmal möchte ich mich entschuldigen, falls ich schroff/arrogant/abweisend rübergekommen bin. Und ich möchte betonen: Ich habe verstanden was ihr geschrieben habt, und ich weiß dass ihr Recht habt!

Ich bin halt eine Wissenschaftlerin und gehe das Ganze sehr analytisch an. Ich wollte euch nur nicht zu sehr nerven mit Detaildiskussionen...

Insofern hier mal ein kurzer Zwischenstand, die Versuchsreihe läuft noch:
+ Um die Tagescreme besser durchzutesten hab ich die Nachtpflege verschlankt (keine Buttern, Lanolin, Avocadin, etc.)
+ Mein bisheriger Eindruck hat sich bestätigt: eine FP von 23-26 % passt mir am besten
+ Bienenwachs ist nicht der Übeltäter. Sogar eine Creme mit 2% Bienenwachs (aber ohne Shea) hatte keinen dollen Filmbildnereffekt sondern war mir sogar nicht schützend genug. Andersherum hat es mir in einer nur butterhaltigen Creme auch nicht gefehlt. Insofern werde ich Bienenwachs vermutlich einfach in die Winterpflege verschieben, dort hatte es mir früher gute Dienste geleistet.
+ Zwischen Avocadin und Sheabutter läuft ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ich pflege gerade die linke Gesichtshälfte mit 2,5% Avocadin und die rechte mit 5% Sheabutter (jeweils in der o.g. Creme vom 29.05. ergänzt und mit Jojoba auf 25% FP aufgestockt). Bin jetzt am dritten Tag und merke tatsächlich kaum Unterschiede, werde noch ein paar Tage weiter beobachten.
+ FLS und das Lanolin was ich vorher in der Nachtpflege drin hatte stehen noch auf der Kandidatenliste, werde ich austesten sobald die Avocadin vs. Shea-Reihe durch ist

Viele Grüße Lisa

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Ungelesener Beitrag von Helga »

birgitlisa hat geschrieben:
Samstag, 4. Juni 2022, 17:06
..
erstmal möchte ich mich entschuldigen, falls ich schroff/arrogant/abweisend rübergekommen bin. Und ich möchte betonen: Ich habe verstanden was ihr geschrieben habt, und ich weiß dass ihr Recht habt!
Liebe Birgitlisa, ich habe Dich zu jedem Zeitpunkt als höflich und wertschätzend empfunden :), alles gut :bussi:. Ich war nur sehr schockiert und nehme mich raus - aber das habe ich ja bereits oben erwähnt.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Moin zusammen,

es hat sich noch eine weitere Frage ergeben, die ich gern mal in die Runde werfen würde:

Welcher Emulgator ist Urea-kompatibel, KALT verarbeitbar und schafft hohe FP von 30-40%? Ich bastel gedanklich an der nächsten Nachtcreme.

Generell hätt ich an LL und/oder Bergamuls gedacht. Wie seht ihr das?

Ansonsten bin ich noch über Polyglyceryl-3 Polyricinoleate (Dermofeel PGPR) gestolpert, den erkenne ich aus meiner liebsten KK wieder. Da bin ich blos sehr unsicher über die Verarbeitung/Stabilität. Und allzu exotischen Profikram muss ich jetzt nicht unbedingt verwenden.

Oder ganz was anderes? Ich freue mich auf Tipps und Kommentare.

Generell: die Konsinstenz ist mir völlig egal, das Einziehverhalten relativ, nur extrem trocken-okklusiv sollte es nicht sein. Aber Hinweise zu sinnvoll kombinierten Koemulgatoren und Konsistenzgebern nehm ich natürlich auch gern :-)

Viele liebe Grüße Lisa

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Ungelesener Beitrag von Nine »

Hallo Lisa,

warum
birgitlisa hat geschrieben:
Mittwoch, 8. Juni 2022, 10:40
... KALT verarbeitbar ...
?

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Ach sorry, hatte vergessen den Hintergrund zu erläutern.
Ich möchte prinzipiell die Möglichket haben, kalt zu rühren. Das FL super was ich da hab gefällt mir nur mittelprächtig.
Beispielanwendung wäre eine Nachtcreme mit viel Nachtkerzenöl und ner Vitamin-Ölmischung. Alternativ ginge auch ein Heißemulgator, der größere Mengen nachträglich zugefügte Öle verträgt.

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

birgitlisa hat geschrieben:
Mittwoch, 8. Juni 2022, 12:06
...
Ich möchte prinzipiell die Möglichket haben, kalt zu rühren. ...
Na, soweit hatt´ ich´s ja verstanden ;-) Aber warum? Temperatur ist der Emulsionsbildung förderlich, da lässt man nicht ohne Not von ab.

Ansonsten kannst du auf unserer Mutterseite viele Emulgatoren im Portrait studieren (Imwitor ist zB. einer, der mir gerade als (auch) Kaltemulgator einfällt).

Gruß Nine

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