Mal wieder ein Thread zur Pergamenthaut von jemand Anderem

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

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Mimimi
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Mal wieder ein Thread zur Pergamenthaut von jemand Anderem

Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Huhu,
Meine Mutter (ü70) hat momentan durch Kortison Behandlung Pergamenthaut.
Wäre Heikes all over my Body da nicht geeignet?
Ich müsste allerdings ein bisschen was verändern.
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Vier Fragen stehen ja schon im Rezept. :kleinehexe:
Urea habe ich nicht und da traue ich mich auch nicht ran.
Würde ein bisschen Wachs noch helfen? (Bienen, sonnenblumen, grüner Tee habe ich da)
Oder sollte die FP hoch oder runter?
Hätte noch Pentavitin und Provitamin F im Angebot als Wirkstoffe
Zuletzt geändert von Helga am Dienstag, 13. September 2022, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Teile aus Rezept entfernt; Original-Rezept in Unterforum "Rezepte"
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Mimimi hat geschrieben:
Dienstag, 13. September 2022, 11:50
.. Meine Mutter (ü70) hat momentan durch Kortison Behandlung Pergamenthaut.
Wäre Heikes all over my Body da nicht geeignet?
Ich müsste allerdings ein bisschen was verändern.
Ja - ich kann mir gut vorstellen, dass die "All over my Body Care" sich sehr gut eignet :). Ich würde jedoch so wenig wie möglich am Rezept ändern :), jeder einzelne der eingesetzten Rohstoffe ist aus bestimmten Gründen eingesetzt, ein ausgeklügeltes Rezept.
Urea ist z. B. ein wesentlicher Bestandteil, ohne diesen ist die Wirkung - nun sagen wir mal - anders, Aloe ist kein Ersatz. Lanolin z. B. würde ich auch nicht weg lassen, weil es sehr viel Wasser speichern kann. Urea brauchst Du nicht zu fürchten :), alles was es braucht (damit die Lotion nicht kippt - den "Puffer") ist im Rezept bereits angegeben, Konservierung ist auch gegeben - solange Du das Fläschchen also nicht in der heißen Sonne stehen lässt, passiert nichts.

Liebe Mimimi - alles Gute für Deine Mutter :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Danke Helga,
Squalan und Aprikosenkernöl und Siligel muss ich ersetzen, weil ich es nicht da habe. Urea habe ich auch nicht. Insofern muss ich es leider anpassen.
Ist Lanolin als Wirkstoff in dem Fall also "besser" als die Phytosterolbasis?
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Mimimi hat geschrieben:
Dienstag, 13. September 2022, 16:27
.. Ist Lanolin als Wirkstoff in dem Fall also "besser" als die Phytosterolbasis?
In diesem Rezept glaube ich ja :)
Auszug aus Original-Beitrag von Heike: klick
.. Wer nicht alle Öle hat: Avodado-, Aprikosenkernöl, Squalan kann durch ein vorhandenes Basisöl ausgetauscht werden. Mischen ist schöner, aber pflegend wird es auch mit einem Öl. Unabdingbar sind hier Lanolin, die beiden Emulgatoren und der Wirkstoffmix. Sie prägen die hohe Wasserabgabe in Kombination mit barriererestrukturierenden und wasserbindenden Inhaltsstoffen.
Aber auch wenn Du nicht alle Zutaten vorrätig hast - es wird sicher eine Lotion werden, die Deiner Mutter gut tun :).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Positiv »

Hallo Mimimi,
ich könnte Dir etwas Urea schicken,ich habe reichlich
Wenn Du möchtest, schicke mir bitte eine PN, dann kommt Urea sofort zu Dir.
Liebe Grüße Karin

Was immer du zu tun oder zu träumen vermagst, wag dich nur frisch daran - Kühnheit trägt Genie, Kraft und Magie in sich (Goethe)

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Liebe Mimimi
Welche Öle hast Du denn? Avocado- und Mandelöl wären wohl gut, da sie gut in die Haut penetrieren. Die kriegst Du auch in einer Drogerie. Die Fettphase würde ich nicht zu hoch ansetzen (25%); die Haut ist geschädigt und kann diese nicht verstoffwechseln; das Kokos kann raus - finde ich... Cosphaderm reicht 0.2%. Da Du Pentavitin hast, würde ich den einsetzen: je 2% mit Glycerin. Langsam starten!
LG - Beauté
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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Öle habe ich diverse. Nur eben kein Squalan. Für das Rezept oben habe ich alles da. Ich glaube, meine anderen verfügbaren Öle sind gerade alle eher nicht sinnvoll (Borretsch, Wildrose, Olive, Raps, Krambe und weitere)
Soll ja beruhigen.
Müsste ich die Menge der Emulgatoren auch verändern, wenn ich dir FP senke? Ich habe bisher nur W/Os gerührt… (und Nines Haarspree als erste O/W)
Rein intuitiv würde ich auch eher weniger Öle verwenden.
Dankeschön für die Hilfe
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Ungelesener Beitrag von Animadversor »

Hallo Mimimi,

Aus persönlicher Erfahrung mit dem Rücken meines Vaters, besorg dir unbedingt Urea. Ich habe die AllOver erfolgreich an ihm und seinem äußerst trockenen Rücken getestet. Penta ist eben nicht Urea!!! Er hat die Kortisoncreme danach erstmal nicht mehr gebraucht.
Lanolin würde ich auch drin lassen, obwohl es gefühlt echt klebrig ist. Ich habe hier aber tatsächlich noch 1% der BSB (bei mir muss die einfach überall rein :happy: ) hinzugefügt. Schaden kann sie ja nicht :pfeifen:
Außerdem habe ich noch das Panthenol gegen Defensil ersetzt. Gefühlt juckte ihm die Haut da weniger. Kann aber auch Einbildung sein.
Kokosöl würde ich eher auch nicht nehmen.
Wenn du sowieso mit der Fettphase runter gehen willst, würde ich Jojoba um 1-3% erhöhen und Squalan raus lassen oder, wie Heike es schreibt, durch ein anderes Basisöl ersetzen. Die Creme wird dann vielleicht nicht mehr ganz so schnell einziehen, aber durch die Kortisoncreme wird deine Mutter daran gewöhnt sein, dass sie nicht schnell einzieht. Bei meinem Vater war es so.
Die Emus kannst du so lassen, Cosphaderm 0,2% und Geogard 1% geht.

Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Mimimi hat geschrieben:
Dienstag, 13. September 2022, 19:03
Öle habe ich diverse. Nur eben kein Squalan.
Achso - Stichwort "Hochspreiter" - Du wolltest ja als Ersatz Kokosöl verwenden, ja, warum nicht, es wirkt auch kühlend, auch das Neutralöl kannst Du verwenden.
Basisöle sind übrigens die "B-0"Öle, siehe hier: klick
Müsste ich die Menge der Emulgatoren auch verändern, wenn ich dir FP senke?
Mit diesen Emulgatoren, bzw. Höhe FP: Nein :-)
Befürchtest Du, dass die Lotion aufliegt? Ich würde die Höhe der FP jedenfalls nicht unter 25% berechnen, die (Körper)Haut braucht auch die Öle, bzw. die Fettsäuren, nicht nur Feuchtigkeit und durch das Avocadoöl zieht die Lotion schnell ein.
Wenn es aufgrund anderer Öle tatsächlich ein wenig aufliegen sollte (was beim 1. mal auftragen durchaus sein kann, Haut muss sich erst daran gewöhnen), kann man sich behelfen, indem man die Lotion auf die feuchte Haut aufträgt.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Animadversor hat geschrieben:
Dienstag, 13. September 2022, 20:11
.. Lanolin würde ich auch drin lassen, obwohl es gefühlt echt klebrig ist.
Bin überrascht :), habe in meinen BL schon seit einiger Zeit Lanolin mit 2% und fühlt sich nicht klebrig, die Lotion fühlt sich nur ein wenig molliger an, als Lotions ohne,(ich möchte nur nicht, dass Leserinnen sich von vorneherein abgeschreckt fühlen :)). Kann es sein, dass erst in Kombi mit anderen Rohstoffen es sich klebrig anfühlt?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Animadversor »

Liebe Helga,

Das klebrige ist tatsächlich mein persönliches Empfinden. Aber ich bin auch wirklich pfimschig, wenn etwas (außer im Gesicht :pfeifen: ) nicht wirklich schnell einzieht. Lanolin verstärkt bei mir, zumindest gefühlt, diesen Effekt.
Ich möchte hier auf gar keinen Fall jemanden von Lanolin abhalten. Entschuldigt, wenn dieser Eindruck entstanden ist. Testen muss es im Endeffekt jeder selbst :wink:
Meinem Vater tut die All Over sehr gut und bei ihm zieht sie im Gegensatz zur Kortisoncreme sogar recht schnell ein.

Liebe Grüße
Ani
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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Ich liebe Lanolin als Emulgator. Ich finde eher die Phytosterolbasis klebrig. Und die Kombi Lanolin / WWA /LL finde ich gar nicht leichter als pures Lanolin. Insofern ist es wohl manchmal auch Geschmackssache.

Meine Mutter bekommt keine Kortison Salbe, sondern Tabletten. Die Haut ist nicht gereizt, nur extrem dünn und trocken. Ich vermute, dass sie aktuell irgendetwas mit viel Fett drauf macht. Sie hat, wie ich, schon immer trockene Haut. Und vermutlich hat sie an "bewährter" Pflege festgehalten.
Aber jetzt sah es für mich eher nach öligem Papier aus :eek:

Vielen Dank für die vielen Ideen :knuddler:
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Animadversor hat geschrieben:
Dienstag, 13. September 2022, 21:11
.. Das klebrige ist tatsächlich mein persönliches Empfinden. Aber ich bin auch wirklich pfimschig, wenn etwas (außer im Gesicht :pfeifen: ) nicht wirklich schnell einzieht. Lanolin verstärkt bei mir, zumindest gefühlt, diesen Effekt.
Danke Ani für Deine Beschreibung :), als "klebrig" empfinde ich z. B. wenn man mit dem Finger auf die Haut tupft, man fast hängen (picken) bleibt, klebrig eben :wink:, z. B. D-Panthenol ab 3%-4%, da zieht gar nichts mehr ein, das bleibt so leicht klebrig :wink:. Lanolin kann dieses Gefühl tatsächlich verstärken weil es leicht okklusiv wirkt.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von redzora »

Hallo mimimi,
Mein Mann hat leider auch Probleme mit Pergamenthaut und verträgt Urea auf Dauer nicht gut. Stattdessen habe ich Allantoin eingesetzt in meine Creme für ihn, das verträgt er ganz prima.
Die All-Over-My-Body Lotion zieht zu schnell ein bei seiner sehr trockenen Haut, ich benutze daher ein anderes Rezept mit etwas höherer Fettphase.
Es ist schön, wenn man jemandem etwas Gutes tun kann mit einer Creme 😊
Liebe Grüße,
Steffi
Liebe Grüße Steffi

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Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Ein Oleogel pflegt die extrem dünne und trockene Haut meiner Mutter, 86, am besten.
Viele Grüße aus dem Norden

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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Hallo,
Danke für die ganzen Antworten und Ideen :knuddler:

Ich hatte meiner Mutter eine all over my Body Variante ohne Urea gemacht, weil ich zu dem Zeitpunkt noch kein Urea hatte. Wir wohnen recht weit voneinander entfernt und sehen uns dementsprechend nicht ganz so häufig. Sie hatte mir aber eine kurze Rückmeldung gegeben, dass sie ihr gut gefallen hat. Danach ist dann leider so viel Schlimmes passiert, dass wir darüber nicht mehr geredet haben. Sie ist gerade mit dem Kopf woanders (mein Bruder wird vermutlich morgen am Herzen operiert, mein Vater war zwischendurch auch mehrmals im Krankenhaus. Ich bin froh, wenn sie mal schläft und einigermaßen zur Ruhe kommt)

Aber ich frag sie nochmal bevor wir uns Mitte November sehen und würde dann Urea einbauen und ggf. Auch die FP erhöhen.
Mir selbst war die Variante, die ich gemacht hatte, nicht reichhaltig genug (ich habe aber auch keine Pergamenthaut, sondern extrem trockene). Ich hatte am Dienstag eine Körper-Creme für mich gemacht mit 40%FP und 4% Urea. Ich bin sehr begeistert!

Hat eine Creme mit Urea (gepuffert und konserviert) eine kürzere Haltbarkeit als ohne Urea? Ich meine, ich hatte irgendwo was mit drei Wochen gelesen :skeptisch: ohne Urea ist konservierte Creme ja schon problemlos 2-3 Monate außerhalb des Kühlschranks haltbar, oder? (Meine ist vorher immer aufgebraucht 🤷‍♀️)

Liebe Grüße
Meike
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Ungelesener Beitrag von Animadversor »

Liebe Meike,

Erstmal hoffe ich, dass dein Bruder und dein Vater bald wieder ok sind und es entsprechend deiner Mutter auch schnell wieder besser geht. Wenn man psychisch angegriffen ist, geht es ja auch oft der Haut nicht so gut.
Jetzt aber zu deiner Frage. Warum sollte denn die übliche Konservierung nicht genügen, wenn du Urea mit Puffer verwendest?
Ich habe schon oft Formulierungen mit Urea gerührt und diese mindestens mal 2 Monate, bestimmt auch länger anstandslos genutzt.
Wo hast du das denn mit den 3 Wochen her? Also zumindest mir wäre das total neu.

Liebe Grüße
Ani
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Herbert Grönemeyer

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Das habe ich mich auch gefragt, wo das herkommt, weil mir das irgendwie bekannt vorkam.
Im Rohstoffportrait fand ich
Ratsam ist, die Rezepte in den Mengen so anzulegen, dass das Produkt innerhalb von 4–6 Wochen verbraucht wird.
Das sind zwar nicht 3 Wochen, aber vielleicht ist das das Maß für eine ungepufferte Zubereitung? Sprich: Eine unkonservierte.

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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Es geht dabei um den langsamen Ph Anstieg, der auch nicht durch die Pufferung aufgehalten werden kann. Das Problem dabei ist weniger der Zerfall des Urea, sondern die Wirksamkeit der anderen Ph sensiblen Stoffe, wie z.b. die Konservierer. Und die werden dann schön langsam unwirksam, ohne das man es mitkriegt und/oder riechen/sehen kann.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Ungelesener Beitrag von Nine »

Korsin hat geschrieben:
Montag, 31. Oktober 2022, 12:15
Es geht dabei um den langsamen Ph Anstieg, der auch nicht durch die Pufferung aufgehalten werden kann. ...
Liebe Korsin,
bitte erlaube, dass ich deine (richtige) Ausführung ein klein wenig korrigieren: der Zerfall des Ureas, der einen pH-Anstieg mit sich bringt, kann durch die Pufferung nicht aufgehalten werden, allerdings kann die Pufferung eben diesen Anstieg des pH-Wertes - zumindest in begrenztem Maße - abpuffern. Aber eben nur, bis die Pufferkapazität erschöpft ist: danach
steigt der pH-Wert weiter und, wie von dir bereits gesagt, sind dann einige unserer Konservierer nicht mehr in der Lage, ihre Arbeit zu tun.

Sorry fürs Mäkeln :brille:
Nine :bussi:

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Ungelesener Beitrag von Korsin »

:knutscher: Liebe Nine, das ist kein Mäkeln, sondern eine von mir hochgeschätzte Genauigkeit. Vielen Dank für die gute Erklärung.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Animadversor hat geschrieben:
Sonntag, 30. Oktober 2022, 22:23

Erstmal hoffe ich, dass dein Bruder und dein Vater bald wieder ok sind und es entsprechend deiner Mutter auch schnell wieder besser geht.
Wo hast du das denn mit den 3 Wochen her? Also zumindest mir wäre das total neu.
Liebe Ani, danke für die guten Wünsche :rosefuerdich:

Die drei Wochen habe ich irgendwo aus meinem Kopf :ugly: wahrscheinlich dann doch die 4-6 Wochen aus dem Portrait :gruebel:

Ich werde mir am Wochenende ihre Haut erstmal anschauen und dann entscheiden. Sie benutzt aktuell die all over my Body Variante ohne Urea abwechselnd mit etwas anderem (vermutlich skinfood Butter), weil ihr die FP nicht gereicht hat. Urea mag sie in gekauften Cremes nicht. Meine kann ich sie leider nicht testen lassen, weil ich gerne Sesam benutze und sie dagegen allergisch ist.
Ich beglücke sie jetzt erstmal mit "dem Haarwunderzeug" (Nines Haarspree) und einem Shampoo Bar.

Wie lange ich eine konservierte und gepufferte Creme im Bad stehen lassen kann, weiß ich jetzt allerdings immer noch nicht :grosseaugen:
Macht es dann doch einen Unterschied ob Geogard (bis pH 7) oder Rokonsal (<5,4)? [Frage aus anderem Urea Thread]
Oder ist das egal, weil sich bei einem pH Wert Anstieg auf über 5,4 bereits so viel Urea zersetzt hat, dass man schon Ammoniak wahrnimmt und die Creme sowieso nicht mehr benutzen kann?
Mein Erstlingsversuch mit Urea steht jetzt seit zwei Wochen im Bad (und wird vermutlich keine vier Wochen alt werden). Insofern bin ich bei meinen Verbrauch vielleicht auch immer unterhalb der 6 Wochen - zumindest so lange ich kein Urea in der Gesichtspflege habe :heike:

Über eine Antwort würde ich mich dennoch freuen (und vermutlich andere "Urea-Phobiker" auch) :kleinehexe:

Liebe Grüße und vielen Dank an alle Erfahrenen :blumenfuerdich:
Meike
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Mimimi hat geschrieben:
Dienstag, 8. November 2022, 11:08
Wie lange ich eine konservierte und gepufferte Creme im Bad stehen lassen kann, weiß ich jetzt allerdings immer noch nicht
Das ist doch auch abhängig davon wie hygienisch jemand reinigt, arbeitet :wink: Ich meine die angegebene Zeit hat Heike so gewählt, dass bei Einhaltung der empfohlenen Hygiene nichts schlimmes passieren dürfte :wink:
Macht es dann doch einen Unterschied ob Geogard (bis pH 7) oder Rokonsal (<5,4)? [Frage aus anderem Urea Thread]
Oder ist das egal, weil sich bei einem pH Wert Anstieg auf über 5,4 bereits so viel Urea zersetzt hat, dass man schon Ammoniak wahrnimmt und die Creme sowieso nicht mehr benutzen kann?
Die Beschreibung ist übertrieben und trifft nicht zu :), Urea ist nicht böse :).
Ich selbst verwende seit einiger Cosgard als Konservierer, weil ich nur 1% davon benötige und Nine es in ihrer Kosmetik die sie verkauft auch einsetzt, bzw. ist das vom Amt mittels Belastungstest geprüft :wink:, mir reicht das.

Vor ein paar Monaten habe ich eine Body-Creme gerührt und bewusst in Glasdosen abgefüllt, Entnahme mit dem Spatel. Ich hatte sie länger als 4 Wochen im Bad stehen, es ist nicht passiert: kein Schimmel, kein unangenehmer Geruch, etc. Unter dem Mikroskop würde es vermutlich anders aussehen :wink: - und Gesichtspflege würde ich in Spender abfüllen.
Über eine Antwort würde ich mich dennoch freuen (und vermutlich andere "Urea-Phobiker" auch) :kleinehexe:
Traut Euch nur, Ihr arbeitet doch auch sonst sauber und desinfiziert - da passiert nichts, bzw. länger nichts. Ich weiß gar nicht woher diese plötzliche Angst vor Urea kommt, warum sie bis zur Hysterie geschürt wird und ist mir unverständlich.
Sollte so eine Creme wirklich verdorben sein - wird man sich schon am Geruch und am schaumigen Aussehen daran stoßen und die Creme nicht verwenden.
Sollte der Verderb noch in der Anfangsphase sein, die Nase unter Schnupfen leiden, sodass man den leichten Ammoniakgeruch nicht riecht - die Haut zeigt Dir, dass sie keine Freude mit der Creme hat, sie zeigt sich irritiert und man reagiert darauf.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Mimimi hat geschrieben:
Dienstag, 8. November 2022, 11:08
Macht es dann doch einen Unterschied ob Geogard (bis pH 7) oder Rokonsal (<5,4)? [Frage aus anderem Urea Thread]
Dem Rohstoffportrait nach, ja. Weil das Problem beim Harnstoff ist, daß seine Zersetzung den pH-Wert erhöht, so daß Rokonsal nicht mehr richtig funktioniert:
Mit der Hydrolyse verbunden ist ein Anstieg des pH-Werts im kosmetischen Produkt, und dies kann unangenehm Folgen haben: Viele Konservierungsmittel benötigen einen leicht sauren pH-Wert, um ihre konservierende Wirkung zu entfalten. Ein Zerfall von Harnstoff kann sie deaktivieren und das Konservierungskonzept unserer Rezeptur stören.
Die Zersetzung an sich scheint das geringere Problem zu sein. Allerdings möchte Geogard auch einen pH unter 6,5. GMCY ist etwas toleranter, schwächelt aber gegenüber Schimmel. TriKons könnte die Lösung sein.

Es heißt im Rohstoffportrait auch:
Eine sogenannte Pufferung des kosmetischen Produkts erreichen wir durch Kombination von Natriumlaktat und Milchsäure. Dies unterbindet die Hydrolyse zwar nicht, kann sie jedoch verzögern.
Daher interpretiere ich die 4-6 Wochen so als eine Art Mindesthaltbarkeits... äh, nicht -datum, sondern -zeitraum. D.h. innerhalb dieser Zeit ist die Hydrolyse wohl noch ziemlich sicher auf sehr niedrigem Niveau. Danach kann es dann riskant werden... oder nicht. So wie Frischmilch manchmal noch eine Woche nach MHD genießbar ist und manchmal schon 1 Tag davor sauer – je nachdem, ob die Kühlkette unterbrochen wurde oder die Kühlschranktür ständig aufgemacht etc. Die Rezepturen, Herstellungs- und Lagerungsbedingungen sind nur mal bei allen Rührer:innen anders, drum wird es da keine allgemeingültige Antwort geben, außer eben: 4-6 Wochen sind safe, darüberhinaus auf eigene Verantwortung.

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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Dankeschön für Eure Antworten.
Ich glaube, die Angst kommt davon, dass man eben puffern muss und man z.B. Durch erhitzen, die Creme komplett kaputt machen kann. Das ist bei anderen Stoffen ja nicht der Fall. Panthenol z.B. Verliert ja nur seine Wirkung und zerfällt nicht in etwas Giftiges. (Oder?)
Auf der anderen Seite lese ich in einigen (teils älteren) Beiträgen im Forum große Unvorsichtigkeit heraus. Hohe Dosierungen von Wirkstoffen ohne Erfahrung damit, kein oder falscher Puffer, unzureichende Konservierung...
Bei meiner eigenen Haut, ist das natürlich mein eigenes Risiko, aber ich möchte weder meiner Mutter noch meinen Kindern mit einer Creme schaden. Deswegen bin ich lieber zu vorsichtig und frage nach.

Wenn ich meiner Mutter eine Creme mit Urea machen sollte, muss ich ihr schon sagen, dass sie sie innerhalb von xx aufbrauchen soll. Die aktuelle, die sie von mir hat, ist von September, meine ich. Sie benutzt immer mehrere Sachen aufeinmal.

Zur Konservierung benutze ich dann wohl lieber Geogard anstatt Rokonsal, wenn ich Urea drin habe. Das war für mich schon mal sehr hilfreich.

Liebe Grüße
Meike
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Ungelesener Beitrag von Nine »

monacensia hat geschrieben:
Dienstag, 8. November 2022, 13:02
... Allerdings möchte Geogard auch einen pH unter 6,5. ...
Quelle? Lonza gibt das Einsatzgebiet mit pH 2 bis 7 an und nennt über pH 7 den Einsatz noch "can be compromised" ;-)

Ich hänge für alle Interessieretn mal die Produktbroschüre hier an, ferner habe ich auch die Originalstudie (Apotheke) zum Zersetzen von Urea und Puffern beigefügt, ebenfalls wie Helga in der Hoffnung, damit ein wenig mehr Sachlichkeit in die erhitzten Gemüter zu bringen ;-)

Grüessli Nine
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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Danke Nine.
Aus der Studie lese ich, dass, mit richtigem Puffer, der Zerfall zumindest innerhalb von 6 Monaten kein Problem ist. Das ist ja beruhigend.
Ich persönlich finde pH 4,2 auch angenehm auf der Haut, aber dazu gibt's ja genug Threads ;)

Liebe Grüße
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Nine hat geschrieben:
Dienstag, 8. November 2022, 15:02
Lonza gibt das Einsatzgebiet mit pH 2 bis 7 an und nennt über pH 7 den Einsatz noch "can be compromised" ;-)
...
Ich hänge für alle Interessieretn mal die Produktbroschüre hier an...
liebste Nine, deine postings sind wirklich gold wert, danke dafür! :knicks:
liebgruss~*

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artemisia hat geschrieben:
Dienstag, 8. November 2022, 17:21
...
liebste Nine, deine postings sind wirklich gold wert, danke dafür! :knicks:
:argverlegen:
Ick mach´et doch jerne ;-)

Nine :bussi:

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Mimimi hat geschrieben:
Dienstag, 8. November 2022, 14:22
Ich glaube, die Angst kommt davon, dass man eben puffern muss und man z.B. Durch erhitzen, die Creme komplett kaputt machen kann.
Liebe Mimimi - ich würde fast schwören, dass Du noch keine Creme - nach Zugabe der Wirkstoffe - nochmals erhitzt hast, warum also solltest Du es mit einer Creme mit Urea machen.
Auf der anderen Seite lese ich in einigen (teils älteren) Beiträgen im Forum große Unvorsichtigkeit heraus. Hohe Dosierungen von Wirkstoffen ohne Erfahrung damit, kein oder falscher Puffer, unzureichende Konservierung...
Bei meiner eigenen Haut, ist das natürlich mein eigenes Risiko, aber ich möchte weder meiner Mutter noch meinen Kindern mit einer Creme schaden. Deswegen bin ich lieber zu vorsichtig und frage nach.
Schatz :bussi: - verstehe ich sehr gut :) damit rennst Du bei mir offene Türen ein, es ist ganz schlimm was man so hie und da lesen muss:). Hier im Forum bin ich besonders vorsichtig und habe den Eindruck, dass meine Rührkolleginnen das auch sind. Wir hinterfragen, erklären ausführlichst, geben Hinweise, Links zu Quellangaben, etc. Klingt für manche Außenstehende vielleicht überpenibel, ausschweifend :kicher: - aber lieber Übervorsichtig; einmal was falsches geschrieben und der Satz wird sicher über 20mal wiederholt :kichern:. Im übrigen raten wir meist von Rezepten in sehr alten Beiträgen ab :). Was den Wirkstoff Urea angeht, manches erklärt sich von selbst, dass man keine Angst davor haben muss.
Wenn ich meiner Mutter eine Creme mit Urea machen sollte, muss ich ihr schon sagen, dass sie sie innerhalb von xx aufbrauchen soll. Die aktuelle, die sie von mir hat, ist von September, meine ich. Sie benutzt immer mehrere Sachen aufeinmal.
Vorschlag: DU vermerkst es DIR im Kalender :wink: und erinnerst sie ans entsorgen. Wie oben erwähnt, bei guter Hygiene, ausreichender Konservierung ist die Creme länger haltbar, Umgebungstemperatur, Feuchtigkeit (Badezimmer) auch beachten. Ich würde das hier nicht öffentlich propagieren in der Art: "Ach was, das hält ja viiel länger, so an die x Monate". Nein, das tue ich nicht, das kommt mir fahrlässig vor, kann aber jede für sich selber testen :) und wenn Deine Mutter die Creme noch 2, 3 Wochen länger im Gebrauch hat, dürfte es theoretisch auch nichts ausmachen. Über das Thema Spatel verwenden und nicht "mit Fingern in die Creme stupfen" haben wir glaube ich schon gesprochen. (Hatte mit meiner Freundin heute betreffend diesem Thema Streit, weil sie meinte, das sind meine Bakterien, die tun mir nichts". Hallo?? Ich war fassungslos - würde ich auf so etwas ansprechen, reagieren, hätte ich mir in dem Moment ein :tuetchen: rein gezogen. Gottseidank verwendet sie Kaufkosmetik, also habe ich nur kurz erklärt - nicht, dass es verstanden worden wäre :kichern:.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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