Naturkosmetik ohne Emulgatoren / Kritik an Emulgatoren

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Amanda
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Naturkosmetik ohne Emulgatoren / Kritik an Emulgatoren

Ungelesener Beitrag von Amanda »

Hallo liebe Rührküchen-Mitglieder,

ich bin bei meinen Recherchen auf eine sehr spannende Seite gestoßen:
klick

Hier gibt es Naturkosmetik, die ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe hergestellt wird.
Ich war nach der Lektüre von Heikes Büchern / Website eigentlich total überzeugt, dass ich Emulgatoren trotz meiner anfänglichen Skepsis, ohne Bedenken benutzen kann und habe mir auch schon einige Emulgatoren gekauft. Ich habe auch verstanden, dass sie wichtig sind für die Haut.
Der Ansatz von Myrto macht mich jetzt aber wieder neugieriger / skeptischer.

Auf der Seite steht:
Warum sind Emulgatoren schädlich für die Haut?
Emulgatoren verbinden nicht nur Feuchtigkeit und Öle in einer Hautcreme. Als unerwünschte Nebenwirkung lagern sich Emulgatoren in die Haut ein und emulgieren dort weiter. Sie binden sich an die hauteigenen Lipide der schützenden Hautbarriere und lösen sie aus ihrem festen Verbund. Es kommt zu einem Auswascheffekt. Das heißt, die hauteigenen Schutz-Lipide werden beim nächsten Wasserkontakt aus der Haut hinausgespült. In der Folge wird die Hautbarriere immer dünner und allmählich porös, sie kann ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Der Auswascheffekt hat weitreichende Konsequenzen:

Die Haut ist immer weniger in der Lage, ausreichend Feuchtigkeit zu speichern. Stattdessen entweicht das Wasser verstärkt nach außen (erhöhter transepidermaler Wasserverlust). Die Haut trocknet zunehmend aus, sie verliert an Spannung und altert vorzeitig.

Die Haut wird durchlässig schädigende Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren aus der Umwelt. Die Fremdstoffe können sogar über tiefere Hautschichten bis hin zu den Organen gelangen und sich dort ablagern (geschwächte Immunabwehr).
Was meint ihr dazu? Ist hier einfach ein "Meinungsunterschied"? Ich kann das selbst so schwer einschätzen.

Und habt ihr Erfahrungen mit den hier vorgestellten Alternativen zu Emulgatoren?:
Lecithine und Phospholipide (Hydrogenated Phosphatidylcholine)
Beta-Glucan und Pektin


Wie kann ich diese Stoffe in Heikes Rezepturen einsetzen? Emulgatoren einfach ersetzen? Kaltrühren? Erhitzen? Zu welcher Phase zufügen? Braucht es völlig neue Rezepte dafür?

Danke für eure Hilfe und eure Antworten!

Viele Grüße

Amanda
Zuletzt geändert von Helga am Dienstag, 20. Juni 2023, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link versteckt

Amanda
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Ungelesener Beitrag von Amanda »

Ergänzung zu dem Thema:

Ich habe gerade verstanden, dass die oben zitierte Naturkosmetik als "frei von Emulgatoren" bezeichnet wird, während sie gleichzeitig Stoffe beinhaltet, die wir hier als "Emulgatoren" bezeichnen.
Also:
Bergamuls ET1 = Beta-Glucan und Pektin
Phospholipon 80 = Lecitin / Phospholipide

Ganz schön verwirrend!

Also kurzum: die Fragen aus dem Thread haben sich damit alle beantwortet. Danke euch!

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Liebe Amanda,
Amanda hat geschrieben:
Dienstag, 20. Juni 2023, 14:42
...Lecithine und Phospholipide (Hydrogenated Phosphatidylcholine)
...
Lecithine sind Emulgatoren - eine Firma, die mit "emulgatorfrei" wirbt und dann die in konventioneller Kosmetik eingesetzten PEGs (die wirklich nicht schön sind) als Maß aller Dinge darstellt, argumentiert nicht seriös und löst in meinem Innern sofort ein - pardon - bullshit aus ;-)

Ebenso bei der angeblichen Freiheit von Konservierungsmitteln: Selbstverständlich ist auch diese Kosmetik konserviert! Sie könnte sonst gar nicht die Vorschriften der Kosmetikverordnung erfüllen (Es gibt in geringem Umfang Ausnahmen, die hier aber nichts zur Sache tun.). Die von dir genannte Firma konserviert mit Sodium Levulinate/ Anisate und Lactic Acid, also den Natriumsalzen von Lävulin- und Anissäure sowie Milchsäure. Ferner ist Glyceryl Caprylate vorhanden, welches fungizide Wirkung hat.

Der Nomenklatur der Kosmetikverordnung nach ist es möglich, ein Produkt, welches mit den genannten Stoffen konserviert wird, dennoch als "konservierungsmittelfrei" auszuloben. In meinen Augen ist das Verbrauchertäuschung, da dem Kunden etwas vorgegaukelt wird, was letztlich nicht zutrifft.

So, die Nine beruhigt sich jetzt wieder ;-)
Grüessli :hallihallo:

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Ich kann zu dem Thema auswendig nichts sagen – erstmal müßte man sich anschauen, auf was für Studien diese Aussagen beruhen. Um deren Qualität zu beurteilen weiß ich zu wenig.
Aber das macht nichts, denn es werden gar keine Quellen genannt.
Schon mal ein dicker Minuspunkt.

Mich macht stutzig, daß Lecithine nicht als Emulgatoren betrachtet werden. Und daß auf einer Naturkosmetik-Seite, mit "Gesichtscreme" in der Überschrift, mehr über PEG-Emulgatoren, Emulgatoren in Lebensmitteln, den Auswirkungen von Ölpalmenanbau für die Natur, großindustrielle Verarbeitung und GMO geschrieben wird als über das, was Emulgatoren angeblich mit der Haut machen. Das klingt doch sehr, als ob eine Bedrohungskulisse aufgebaut werden soll nach dem Motto "irgendein Thema wird da schon dabei sein, das die Leserin fürchten macht". Fehlt eigentlich bloß noch was über radioaktive Strahlung.
Bei mir führt so etwas eher dazu, daß ich eine Absicht ahne und verstimmt bin.

Ob an der Geschichte mit dem Auswascheffekt etwas dran ist, werden hoffentlich andere erklären. Bin gespannt.

Aber das hier hat mich gerissen:
Amanda hat geschrieben:
Dienstag, 20. Juni 2023, 14:42
Was meint ihr dazu? Ist hier einfach ein "Meinungsunterschied"? Ich kann das selbst so schwer einschätzen.
Einfach ein Meinungsunterschied?
Heißt das, du würdest es akzeptieren, wenn jemand zu einem biologisch-medizinischen Thema etwas sagt, das der aktuellen Studienlage bzw dem wissenschaftlichen Konsens widerspricht, weil es einfach deren Meinung ist? Haben uns die Klimawandelleugner schon so weit?

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Amanda hat geschrieben:Ich habe gerade verstanden, dass die oben zitierte Naturkosmetik als "frei von Emulgatoren" bezeichnet wird, während sie gleichzeitig Stoffe beinhaltet, die wir hier als "Emulgatoren" bezeichnen.
Also:
Bergamuls ET1 = Beta-Glucan und Pektin
Phospholipon 80 = Lecitin / Phospholipide
Das stimmt so auch :-), zumindest wenn ich von der Seite Dermaviduals ausgehe :):
Auszug aus Link: klick
... Emulgatoren sind Substanzen, die entweder Fette und Öle tröpfchenförmig in Wasser (O/W) oder umgekehrt Wassertröpfchen in Ölen (W/O) stabilisieren und so die Herstellung von Cremes ermöglichen.
Statt Emulgatoren werden in dermaviduals®-Cremes natürliche Membranstoffe wie Phosphatidylcholin, Ceramide (INCI: Ceramide 3 = Ceramide NP) und Phytosterine (aus Shea Butter, INCI: Butyrospermum Parkii Butter) genutzt, um pflegende Öle und Fette in Cremes zu verarbeiten. Diese Technologie setzt eine Hochdruckhomogenisation bei der Produktion voraus, um eine extrem feine und der Hautbarriere ähnliche Membranstruktur zu erzeugen. Im Falle von Liposomen und Nanodispersionen entstehen zellähnliche Körper, deren Aufbau und Durchmesser mit pflanzlichen oder humanen Zellen und auch mit Chylomikronen vergleichbar sind.

In wenigen Fällen, wie bei den wasserhaltigen Foundations und den wasserfreien Oleogelen, finden Monoglyceride, wie Glyceryl Undecylenate, Glyceryl Behenate, Glyceryl Stearate und Glyceryl Caprylate als Konsistenzgeber Verwendung. Sie sind analoge oder identische Bestandteile des Hydrolipidfilms der Haut und werden biologisch abgebaut.

Eine wesentliche Funktion von Emulgatoren alias Tensiden ist die Hautreinigung, indem sie in Verbindung mit Wasser Fettstoffe von der Haut ablösen können. Hautschonende Tenside finden Verwendung in Rinse-off-Präparaten (siehe oben) wie dem Reinigungs-Gel und der Duschcreme.
Ich selbst verwende Phospholipid sehr gerne :)

Für Interessierte hier noch ein Link: klick
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Amanda hat geschrieben:
Dienstag, 20. Juni 2023, 14:42
.. ich bin bei meinen Recherchen auf eine sehr spannende Seite gestoßen:
Auf der Seite steht:
Warum sind Emulgatoren schädlich für die Haut?
Hier wird vieles in einen Topf geworfen, so wie man von Äpfel und Birnen spricht :wink:. Wenn von "schädlichen" Emulgatoren gesprochen wird, dann nicht von denen die man für Naturkosmetik verwendet, sondern es gibt für die Industrie sicher schlimme Emulgatoren um damit auf billigste Weise Kosmetik herzustellen.

Auf der Seite von Olionatura - unsere Mutterseite - sind mehrere Emulgatoren aufgelistet, die für Naturkosmetik zugelassen sind, unter anderem auch Bergamuls und Phospholipon. klick. Sie sind im Laufe der Jahre von uns getestet und verwendet worden, gelten als gut verträglich. In Einzelfällen treten Unverträglichkeiten auf, die jedoch auf einem besonderen Hautzustand basieren.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Amanda hat geschrieben:
Dienstag, 20. Juni 2023, 14:42
Ich war nach der Lektüre von Heikes Büchern / Website eigentlich total überzeugt, dass ich Emulgatoren trotz meiner anfänglichen Skepsis, ohne Bedenken benutzen kann und habe mir auch schon einige Emulgatoren gekauft. Ich habe auch verstanden, dass sie wichtig sind für die Haut.
Der Ansatz von Myrto macht mich jetzt aber wieder neugieriger / skeptischer.
Ich »kenne« Myrto (die Firma sitzt unweit meines Zuhauses) und ich mag das Konzept und die Produktpalette durchaus. Gekauft und verwendet habe ich noch nie etwas, aber ich kann an einer Formulierung einschätzen, wie sie arbeitet und wie sinnvoll sie konzipiert ist. Das sieht bei Myrto gar nicht so schlecht aus. Dennoch: Das ist ein Hersteller – kein Experte für hautphysiologische Pflegeprodukte.

Was dort als fachliches Hintergrundwissen angeboten wird, ist aufgrund der starken Reduktion leider nicht immer ganz richtig dargestellt. Andere Aussagen auf der Webseite gehen einfach von unterschiedlichen Definitionen aus, z. B. was ein Emulgator ist. Fakt ist: Die Haut selbst arbeitet mit Emulsionen. Sie erzeugt ihre eigenen Emulgatoren. Analog dazu arbeiten wir mit pflanzenölbasierten Emulgatoren, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit hauteigenen Fetten von hauteigenen Enzymen verarbeitet und aufgespalten werden können. Dadurch emulgieren nicht mehr auf der Haut – weil sie nicht mehr als ambiphile Moleküle vorliegen. Das trifft nur auf synthetische Emulgatoren wie PEG-Derivate zu, mit denen die hauteigenen Enzyme nichts anfangen können. Auf der Webseite von Myrto steht dazu Halbwissen.

Betaglucan und Pektin gibt es übrigens u. a. als Bergamuls® ET-1 auf dem Markt; wir nutzen diesen Emulgator hier in der Rührküche seit mindestens 8 Jahren. Ich hatte ihn damals in der COSSMA entdeckt, ein Muster angefordert und ihn getestet; er war derzeit absolut neu. Es war dieser innovative neue Ansatz, der ihn für mich damals interessant machte. Er ist wirklich interessant, aber es gibt Emulgatoren, die für diverse Hautzustände bessere Resultate bringen. Dogmatismus ist hier einfach zu undifferenziert. Warum aber bewirbt eine Firma vor allem einen Emulgator als heilbringend? Weil es billiger ist, nur mit einem zu arbeiten statt Formulierungen mit unterschiedlichen Emulgatoren zu konzipieren.
Liebe Grüße
Heike

Amanda
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Ungelesener Beitrag von Amanda »

Liebe alle,

vielen vielen Dank für eure Antworten. Ich verstehe immer mehr die Zusammenhänge - nicht nur was die Inhaltsstoffe, sondern auch was das Verhalten von Kosmetik-Herstellern betrifft. Mir hilft es total, wenn ich diese Flut an Informationen und unterschiedlichen Aussagen in der "Kosmetik-Welt" Stück für Stück immer besser einordnen kann. Da ich ja noch auf der Suche nach der passenden Pflege für meine Haut bin, ist das ein wichtiger Schritt für mich.
Ich bin wirklich dankbar, dass ich mich hier so tiefgehend informieren kann. Danke sehr für eurer aller Arbeit!

@Helga: Habe ich dich jetzt richtig verstanden, dass dermaviduals auch davon ausgeht, dass Lecithine und Phospholipid keine Emulgatoren sind / nicht als Emulgatoren bezeichnet werden? Wenn ich also eine Creme mit z.B. Phospholipon anrühre, sollte ich sie dann als "emulgatorfrei" oder "mit Emulgator" bezeichnen? Gibt es da einen einheitlichen Begriff oder Definition, der "offiziell" ist - einen Standard vielleicht?

Viele Grüße

Amanda

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Amanda hat geschrieben:
Dienstag, 20. Juni 2023, 20:43
.. @Heike: Habe ich dich jetzt richtig verstanden, dass dermaviduals auch davon ausgeht, dass Lecithine und Phospholipid keine Emulgatoren sind / nicht als Emulgatoren bezeichnet werden? Wenn ich also eine Creme mit z.B. Phospholipon anrühre, sollte ich sie dann als "emulgatorfrei" oder "mit Emulgator" bezeichnen? Gibt es da einen einheitlichen Begriff oder Definition, der "offiziell" ist - einen Standard vielleicht?
Ich glaube Du sprichst mich an, weil ich zu Dermaviduals verlinkt habe?
Wir bezeichnen sie hier offiziell schon als Emulgatoren, auch in Shops, weil sie ja emulgieren, Fachleute wie z. B. bei Dermaviduals bezeichnen sie wohl als "natürliche Membranstoffe". Mehr kann ich Dir leider nicht sagen :).
Als "Emulgatorfrei" ausloben brauchen wir nicht, wir rühren ja für uns selbst und wissen was enthalten ist: Ein Lecithin-Emulgator :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Amanda
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Ungelesener Beitrag von Amanda »

Liebe Helga,
ja entschuldige, ich meine dich natürlich und habe den Namen schon geändert.
Ja genau, danke nochmal für die Ausführung. Dann habe ich es jetzt verstanden.
Liebe Grüße!
Amanda

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Amanda hat geschrieben:
Dienstag, 20. Juni 2023, 20:43
Da ich ja noch auf der Suche nach der passenden Pflege für meine Haut bin, ist das ein wichtiger Schritt für mich.
Amanda - darf ich Dir einen kleinen Tipp geben? Schreibe Dir nach und nach auf wie Deine Pflege beschaffen sein soll, eine Art Liste, Anforderungsprofil :). Es sind oft nur Kleinigkeiten wie Haptik (Hautgefühl), das wir haben möchten (weil wir die von der Kaufkosmetik gewöhnt sind) oder was wir nicht haben möchten (z. B. keinen wachsigen Film). So in etwa :). Feuchtigkeit spürbar, hohe Fettphase, etc. Was Dir gerade einfällt. Jeder einzelne Emulgator spürt sich nämlich anders an, in Komination mit einem anderen auch, dazu die verschiedenen Öle, die sich wiederum unterschiedlich anfühlen, einziehen :-). Es gibt außerdem kein "Falsch", ausschließlich für Dich muss es sich gut anfühlen :-).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Natürlich fungieren Lecithine als Emulgatoren - nämlich Wasser und Fett miteinander zu verbinden (um es mal ganz einfach zu sagen) - denken wir nur mal an die ursprünglichste Quelle von Lecithin, nämlich Eigelb, und dessen kulinarische Funktion!

Danke an Heike für die Aussage zu PEG Derivaten (kommt wieder in meine Sammlung!).

Liebe Grüße,
Judy

PS: Diese Aussagen zu „emulgatorfrei“ sind doch nur Augenwischerei und Werbestrategie - einen „Standard“ gibt es dafür nicht, genauso wie „ohne Konservierung“!
Simplicity is the ultimate sophistication (Leonardo da Vinci)

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Ungelesener Beitrag von Kraeuterhexe »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 20. Juni 2023, 17:19
Ich selbst verwende Phospholipid sehr gerne :)
Hallo Helga, unter welchem Namen ist das Phospholipid zu kaufen?
Zuletzt geändert von Heike am Dienstag, 27. Juni 2023, 07:35, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Zitat gekürzt. Bitte gezielt zitieren.
Liebe Grüße Sandra

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Helga
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Kraeuterhexe hat geschrieben:
Montag, 26. Juni 2023, 23:59
.. unter welchem Namen ist das Phospholipid zu kaufen?
Die Shops verkaufen es unter dem Namen Phospholipon 80H :-)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Kraeuterhexe »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 27. Juni 2023, 11:12
Kraeuterhexe hat geschrieben:
Montag, 26. Juni 2023, 23:59
.. unter welchem Namen ist das Phospholipid zu kaufen?
Die Shops verkaufen es unter dem Namen Phospholipon 80H :-)
Ok. Danke. Das hatte ich vermutet und mich gefragt, weil dort steht, dass es in Neutralöl löslich ist, muss es zwangsläufig Neutralöl sein? Wie ist das mit einer Creme, wo ich kein Neutralöl sondern andere Öle verwende?
Liebe Grüße Sandra

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Kraeuterhexe hat geschrieben:
Mittwoch, 28. Juni 2023, 21:39
.. Ok. Danke. Das hatte ich vermutet und mich gefragt, weil dort steht, dass es in Neutralöl löslich ist, muss es zwangsläufig Neutralöl sein? Wie ist das mit einer Creme, wo ich kein Neutralöl sondern andere Öle verwende?
Nein, es muss kein Neutralöl sein :-). Nur Wirkstofföl sollte man nicht verwenden.

Es gibt übrigens 2 verschieden Verarbeitungsweisen: In heißem Wasser quellen lassen oder in Öl schmelzen. Details im Rohstoffportrait: klick.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Kraeuterhexe »

Dankeschön 😊
Liebe Grüße Sandra

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