Feuchtigkeits Creme fürs Gesicht

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Naseweiss

Feuchtigkeits Creme fürs Gesicht

Ungelesener Beitrag von Naseweiss »

Hallo ihr Lieben,
ich bin hier ganz neu und zu aller erst eine Frage bzgl. meiner "Tagescreme" die ich seit einigen Wochen benutze.
Ganz kurz: ich beschäftige mich seit ca 6 Monaten sehr intensiv mit dem Thema Naturöle und so bin ich auch auf sie Naturkosmetik gestoßen und auf das selber rühren von Cremes.
Ich habe schon viele Rezepte ausprobiert und einige ganz ganz tolle Sachen entwickelt (z.B. zwei verschiedene Labellos)
Ich habe mir eine Tagescreme gerührt mit 20% Fett. Jojobaöl, Mandelöl, Squalan, Himbersaamenöl (nur 0,4%) und Algenöl. Also Wirkstoff habe ich AloeVera 10 Fach und Hyaluronsäure genommen. + Alpha Bisabolol.
Habe mit Tegomuls + (Glycerin u. XANTAN) gearbeitet.
Ich würde gerne eure Meinung dazu hören. Ich habe die Befürchtung dass ich zuviel für die "Feuchtigkeit" gemacht habe. Manchmal lösen sich so kleine schwarze Dinger aus meiner Haut wenn ich mich eincremen damit. Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass das "abgestorbene Hautschüppchen" sind sie sich dann ablösen, wenn die Haut "zuviel mit Feuchtigkeit" versorgt wird.
Ist das wirklich so? Ich überdenke gerade und zweifle ein bisschen an meiner Rezeptur.
Über Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

LG, Naseweiß

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Hallo Naseweis ;-)
soweit das aus deinen Angaben ersichtlich ist, finde ich deine Rezeptur ok!

Eine pauschale Aussage von "zuviel an Feuchtigkeit" halte ich für Quatsch - immerhin bestehen wir "im Ganzen" aus rund zwei Dritteln Wasser, die Haut zu 80 % ... Das müsste man im Kontext der Äußerung lesen, wo hast du sie her?

Wenn du mir deiner Creme zufrieden bist, ist doch alles gut! Du findest übrigens auf unserer "Mutterseite" olionatura.de schöne, einfach gehaltene Basisrezepte, stöbere doch mal etwas rum ;-) Wenn du mehr eigene Beiträge hast, kannst du auch hier im Forum gefühlte Zehntausende von Rezepturen lesen :D

Liebe Grüße Nine

Frenndenis

Ungelesener Beitrag von Frenndenis »

Hallo Naseweis,
Ich bin auch neu und kann deswegen keine schlauen Tipps geben. Deine Zutatenliste klingt für mich plausibel und nicht überfrachtet mit Feuchtigkeit.
Die kleinen schwarzen Dinger klingen aber irgendwie komisch. Vielleicht hat das was mit der Gesichtsreinigung zu tun? Oder du benutzt ein schwarzes Handtuch das ein bisschen fusselt?
Liebe Grüße,
Franziska

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Lavande
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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Naseweiss hat geschrieben:
Samstag, 23. März 2024, 08:05
Manchmal lösen sich so kleine schwarze Dinger aus meiner Haut wenn ich mich eincremen damit.
Hallo Naseweiß,

Könnten das evt. auch so kleine Wuzeln sein, die sich zB von einem Xanthanfilm/Hyaluronfilm bilden können?
Herzliche Grüße
Lavande

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Naseweiss hat geschrieben:
Samstag, 23. März 2024, 08:05
.. Ich würde gerne eure Meinung dazu hören. Ich habe die Befürchtung dass ich zuviel für die "Feuchtigkeit" gemacht habe.
Es gibt Hautzustände bei denen zu viel Hydratisierer Pickel auslösen (z. B. bei fettfeuchter Haut) - aber das würdest Du relativ schnell an einer Hautreaktion merken :-).
Manchmal lösen sich so kleine schwarze Dinger aus meiner Haut wenn ich mich eincremen damit. Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass das "abgestorbene Hautschüppchen" sind sie sich dann ablösen, wenn die Haut "zuviel mit Feuchtigkeit" versorgt wird.
Kann sein, habe ich selbst aber noch beobachtet :-). Was mich irritiert ist "schwarz" .., aber gut - sollte die Creme aus irgendwelchen Gründen "hinüber" sein, würdest Du das auch schnell an Geruch und eben schwarzen Partikeln merken.
Wenn es kleine "Wuzzerln" (weiß bis hellbeige, grau) beim darüber streichen auf der Haut gibt, kann es noch eine andere Ursache geben. Diese "Wuzzerl" sehen aus wie der Abrieb von Radiergummi und kommt meist von zuviel Gelbildner, oder noch nicht ganz gelöstem Gelbildner.
Ich überdenke gerade und zweifle ein bisschen an meiner Rezeptur.
Was ich ändern würde ist der Emulgator :wink:; Tegomuls ist ein - nicht mehr zeitgemäßer - Margarineemulgator, mit dem ich Ende der 1990er Jahre begonnen habe zu rühren, damals hat es in den wenigen Shops nur ca. 3-4 Emulgatoren gegeben. Warum die Shops Tegomuls noch immer führen und Rezepte damit weiter gereicht werden ist mir ein Rätsel, gibt es doch viele moderne, hautfreundliche Emulgatoren am Markt.
Wenn ich mich richtig erinnere fühlt sich Tegomuls auf der Haut auch nicht so gut an als mit den modernen Emulgatoren und ist außerdem noch heikel bei der Einstellung von (hautfreundlichem) Ph-Wert; Milchsäure pur eingetropft lässt die Emulsion schnell mal gerinnen.
Himbeersamenöl mit 0,4% bringen Dir gar nichts :wink:, das würde ich - weil oxidationsanfälliges Wirkstofföl - abends eher pur oder auch vermischt mit einem anderen Öl auftragen, 1 oder 2 Tropfen genügen, kann man auch mit der Creme vermischen. Algenöl ist glaube ich ein Mazerat, da kann nicht passieren.

Noch eine Anmerkung zu "zu viel Feuchtigkeit":
Die Empfehlung lautet, dass bis zu 10% an wasserlöslichen Wirkstoffen in einer Creme berechnet werden, mehr - bzw. zu viel davon kann die Haut reizen (spürbar speziell bei nicht intakter Hautbarriere), mit bis 10% ist man auf der sicheren Seite.

Selbst gerührte Hautpflege sollte auch in Form eines Konzeptes erfolgen:
Auf den eigenen Hauttyp abgestimmte
*milde Reinigung,
*Gesichtswasser/Tonic und anschließend darüber die
*Gesichtspflege

Ganz wichtig :wink::
Einstellen des Ph-Wertes auf hautfreundliche 5 bis 5,5, und das allerwichtigste - die Konservierung, beides muss bei jedem mal Rühren erfolgen :-).

Mehr Tipps
erhältst Du auf unserer Mutterseite Olionatura, unter "Basiswissen"; angefangen vom Rührkurs bis über die Unterschiede von Emulsionen, Rohstoffportraits, etc.: klick_hier. Damit haben sich alle von uns beschäftigen müssen :-). Du kannst aber auch gleichzeitig mit den Rezepten von "Basis-Rezepten" klick_hier starten, das Rezept für die Tegomuls-Creme würde ich ad acta legen :wink:, ich vermute, dass es als Ganzes nicht durchdacht ist. Ich würde auch keine Rezepte aus den Tiefen des Internets nachrühren oder Shops; meist werden einfach nur Rohstoffe bunt zusammen gewürfelt ohne Hintergrundwissen wie man was einsetzt (ich kenne das noch aus meinen eigenen Anfängen), das Gesamtkonzept muss aber stimmen :-).

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute :-), wenn Du Hilfe brauchst melde Dich :-).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Beauté
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 23. März 2024, 16:33

Was ich ändern würde ist der Emulgator :wink:; Tegomuls ist ein - nicht mehr zeitgemäßer - Margarineemulgator, mit dem ich Ende der 1990er Jahre begonnen habe zu rühren, damals hat es in den wenigen Shops nur ca. 3-4 Emulgatoren gegeben. Warum die Shops Tegomuls noch immer führen und Rezepte damit weiter gereicht werden ist mir ein Rätsel, gibt es doch viele moderne, hautfreundliche Emulgatoren am Markt...
Liebe Helga
Müsste ich tippen, würde ich sagen, dass dies das Schweizer Konzept ist. Leider haben wir hier keine moderne Szene, geschweige denn innovative Shops. Ich hatte schon Kontakt mit Händler:innen; das Interesse ist klein, weil die Rechnung wohl auch nicht aufgehen würde. Alle Schweizer:innen die ich persönlich kenne, lehnen sich ans ON Konzept und kaufen die Rohstoffe mehrheitlich in Deutschland und Spanien. Im Kurs, den ich im 2015 gemacht habe, wurde auch mit Tego gerührt...
LG - Beauté
Carpe diem!

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Beauté hat geschrieben:
Sonntag, 24. März 2024, 12:45
.. Müsste ich tippen, würde ich sagen, dass dies das Schweizer Konzept ist. .....
... Im Kurs, den ich im 2015 gemacht habe, wurde auch mit Tego gerührt...
Das gibt es auch nach wie vor hier in AT und auch in DE :-), kommt wohl noch aus der Zeit der Hobbythek, die haben auch so begonnen :-). Und Tegom. verkauft sich anscheinend nach wie vor gut - sonst würden die Shops es nicht mehr führen :kichern:

Wünsch Dir noch einen schönen Sonntag :-)
Zuletzt geändert von Helga am Sonntag, 24. März 2024, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Letzten Satz eingefügt
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Butterblumenkind
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Ungelesener Beitrag von Butterblumenkind »

das was Bauté schreibt kann ich nur bestätigen...
Ich als Schweizerin orientiere mich auf Olionatura und den gedruckten Büchern von Heike Käser. Was ich hier in den wenigen Schweizer Onlineshops finde lässt mich kein für mich passendes Rezept rühren und die zur Auswahl stehenden Tenside/Emulgatoren fühlen sich ein wenig "verstaubt" an im Gegensatz zu dem, was man in deutschen Shops findet.
Aber ich selber habe den Emulgator Tegomuls nicht ausprobiert und kann dazu auch keine Erfahrungswerte oder Rückmeldung geben.
Ich rühre sehr gerne mit dem Emulgator Montanov 202 und möchte als nächstes eine Pflegecreme rühren mit dem wieder erhältlichen Emul Care CG99 (INCI: Cetearyl Glucoside)

Auf jeden Fall liebe Naseweis: Herzlich Willkommen und viel Freude beim Rühren, Experimentieren und Lernen (von einem anderen Rührküken mit Freude am Rühren, Experimentieren und Lernen) :-)
herzliche Grüsse Butterblumenkind

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Butterblumenkind hat geschrieben:
Sonntag, 24. März 2024, 18:13
.. .. die zur Auswahl stehenden Tenside/Emulgatoren fühlen sich ein wenig "verstaubt" an im Gegensatz zu dem, was man in deutschen Shops findet.
Manche sind gar nicht so verstaubt :-). Außer Tegom. sind aus der Zeit von damals heute noch im Gebrauch Emulsan und Lamecreme und sind gar nicht mal schlecht, vor allem Emulsan ist so ein Allround-Emulgator, auch gut für Anfänger da unempfindlich in der Verarbeitung; Lamecreme - da muss man das "eingecremte" Hautgefühl mögen, aber sonst könnte man nicht viel dagegen sagen :-). Beide sind auch speziell für Haut konzipiert, Tegomuls in erster Linie ja für die Herstellung von Margarine :wink:, für mich hat sich so eine Creme mit Tegomuls immer etwas mehlig angefühlt, aber gut - ich muss zugeben, damals haben wir zudem noch mit dem Glasstab gerührt oder im Marmeladenglas geschüttelt, kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, das war noch Steinzeit in Bezug auf selber rühren :kichern:. Heike :bussi: war so ab 2006 Pionierin, ab 2007 mit eigenem, diesem, Forum, sie hat "aufgeräumt", viel recherchiert, vor allem begründet und klare Linien in die Selbstrührerszene hinein gebracht :). Gottseidank kann ich nur sagen :-), das hats gebraucht. Emulgatoren wurden z. B. nicht mehr nur nach Haptik bewertet, sondern erstmals nach den INCIs.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Naseweiss

Ungelesener Beitrag von Naseweiss »

Danke für eure Antworten.
Sorry, für meine verspätete.. ich bin gerade in Mexiko im Urlaub und habe hier kaum Internet.
Das mit dem zuviel Gelbinder oder nicht ganz aufgelösten kann evtl. stimmen.
Ich habe mich an einem Basisrezepte von Olionatura orientiert (für diese Creme).
Habe nur die Zutaten geändert usw.
Also, wenn ich wieder zurück zu Hause bin werde ich das ganze nochmal versuchen. Ich werde berichten.

Liebe Grüße und bis bald

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