Ich wusste gar nicht, dass ich Unterlagerungen habe, bis ich auf Lecithine umgestiegen bin und die klassischen Emulgatoren aus meiner Gesichtspflege verbannt habe. Diese kleinen Hubbel hatte ich auf Hormonschwankungen usw. geschoben und sie nicht mit meiner Pflege in Verbindung gebracht. Als ich 2005 nach jahrzehntelanger Pause wieder mit dem Rühren begonnen hatte, folgten auf mein erstes Superlecithin-Fluid verschiedene Rezepturen mit Emulsan, Lamecreme usw., die mir nicht gut taten – 2007 kam der Umschwung auf Lecithine.
Aber: die aktuellen Tests mit hohen Touren, das damit mögliche Senken der Emulgatorkonzentration und die feineren Emulsionsstrukturen, die dadurch erzeugt werden, scheinen Unterlagerungen zumindest nicht mehr zu fördern. Ich teste meine Foundation mit Montanov™ L nun seit vier (?) Wochen – mit einer Woche Pause dazwischen – und meine Haut ist unbeeindruckt.

Sprich: ich habe nicht feststellen können, dass die Unterlagerungen wiedergekommen wären. Vielleicht ist der Zeitraum etwas zu kurz, aber ich bin mir sehr sicher, dass die Rührmethode wesentlicher Faktor für Auftragsverhalten, Hautgefühl und kosmetische Wirkung einer Formulierung ist. Mittlerweile müsste ich meinen Standardspruch anpassen und sagen: nicht der einzelne Rohstoff, sondern die Gesamtrezeptur
und die Herstellungsweise sind entscheidend für seine Wirkung.
Was Wirkstoffe und ihr Wechseln angeht: ich habe wesentlich bessere Erfahrungen gemacht, seitdem ich meine zugesetzten Wirkstoffe auf wenige beschränke und sie eben nicht alle paar Wochen wechsle – vielleicht ähnlich wie Cremati? Es scheint meine Haut zu beruhigen.
Ganz sicher gibt es das Phänomen der Depotbildung, so dass es sinnvoll sein kann, einen Wirkstoff auch einmal einen Emulsionszyklus herauszulassen. Ich packe auch nicht Urea usw. doppelt in ein Serum
und eine Creme, sondern verteile meine gewünschten Stoffe. Überhaupt erscheint mir der Standardspruch von Selbstrührern, die Haut brauche ja ständig was anderes, sich in der Praxis nicht zu bestätigen. Warum nicht eine Creme (oder einen »Balsam« oder eine Ölmischung) verwenden und einfach nur mit Hydrolat den bevorzugten Fettgehalt bzw. den Emulsionstyp direkt auf der Haut »feintunen«? Warum muss ich alle 4 Wochen meine Ölmischung und meine Wirkstoffpalette an meine Haut anpassen und ändern?