Unterschied Nachtcreme zur Tagespflege

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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silky

Unterschied Nachtcreme zur Tagespflege

Ungelesener Beitrag von silky »

gerne möchte ich mal neugierig nachfragen, worin Ihr in der Zusammensetzung Unterschiede macht.

Welche Wirkstoffe wann und warum zum Einsatz kommen.
Wirkstofföle, habt Ihr diese lieber Tags oder Nachts drinne. ( Im Sommer natürlich wegen der Stabilität angepasst)
Gibt es Unterschiede in der Fettphasen-Wasserphasenzusammenstellung?
Nimmt ihr die gleiche Creme auch Nachts?
Berichtet doch mal :)

Aber zu mir:
Über Tag ist bei mir ein Gesichtsfluid angebracht. Im Sommer* mit Gamma Orizanol und Ectoin, Harnstoff, Panthenol, Sorbit. *Gamma Orizanol werde ich warscheinlich im Herbst /Winter nicht nehmen, mal sehen.
Fettphase: unterschiedlich 15-25% (übers Jahr gesehen)

Nachts habe ich ein Hydrodispersionsgel, da variiert die Fettphase nach unten, so um die 10%.
Hier sind die Vitamine drinne: Niacin, Ascorbylpalmitat, Tocopherol, Lipodermin + Hydratisierer.Mal mit Hyaluron mal ohne :)

Aber ehrlich gesagt warum ich "meine" Wirkstoffe so aufgeteilt habe, weiß ich gar nicht. :gruebel:

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Wenn ich für nachts mal was auftrage, mag ichs reichhaltiger und Wildrosenöl und vielleicht ein Tröpfchen äth. Rosenöl darin z.B. sehr gerne. Gebe ich in Extratiegel zur Normalo-Gesichtscreme, zack, habe ich eine Nachtcreme.

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Da meine Ansprüche gering sind (keine Pickel, keine Knitterfalten) verwende ich nur ein Produkt für Tag und Nacht. Ich setze dabei auf halbwegs bis sehr oxidationsstabile Öle und kombiniere mit Urea, Niacin, NaLa und Milchsäure. Alles in einem reizfreien HDPG (nach Möglichkeit autoklaviert) und damit fahre ich eigentlich ganz gut.

Mit Sicherheit sind manche Dinge sinnvoll, beispielsweise Gamma-Orazynol und Ectoin in der Sommer-Tagespflege, Wirkstofföle nur in der Nachtcreme... aber ich bin dazu momentan zu faul. Es geht auch so :D

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Zeit meines Lebens als Kosmetik-Nutzerin mag ich's lieber puristisch, das bedeutet: so wenig Tiegelchen und Tübchen wie möglich. So habe ich immer eine Reinigungsmilch und eine Creme für Tag und Nacht verwendet, ab Mitte 20 zusätzlich ein Hyalurongel, weil ich damals schon sehr viel Feuchtigkeit brauchte. Nachtcremes, Augencremes usw. gab es nie. Ich hatte auch nie das Bedürfnis, meine Haut nachts anders zu pflegen als tagsüber, und fetthaltige Formulierungen fand ich schon immer »bäh«.

Durch die Lernprozesse der letzten zwei Jahre, vor allem die des letzten Jahres habe ich nun tatsächlich begonnen, meine Cremefluids für Tag und Nacht zu konzipieren, und zwar vor allem im Hinblick auf die Ölauswahl. Meine Haut hat sich so auffällig positiv verändert, seitdem ich stabile Öle verwende und die Konservierung auf einem sehr hohen Niveau umsetze, dass ich von der Sinnhaftigeit dieses Konzepts absolut überzeugt bin.

Konkret heißt das: tagsüber oxidationsstabile Ölmischungen, UdA, Phytoserolester (= Phytosteryl Macadamiate), Gamma-Oryzanol, nachts leichte Ölmischungen mit Ölen, die tagsüber keinen Platz mehr in den Rezepturen finden. Auch die Emulsionstypen haben sich gewandelt: tagsüber eher schützende Emulprot®- oder Emulmetik-Formulierungen, nachts die superleichten Hydrodispersionsgele, vielleicht mal mit einem Tropfen purem Granatapfelsamenöl ergänzt. Klassisch ist es ja genau umgekehrt, Nachtcremes sind oft fettender konzipiert. Meine Haut will nachts keine Filme. ;-)

Die Wirkstoffpalette ist bei mir recht überschaubar, da ich gegenüber isolierten Wirkstoffen sehr kritisch bin. Das meiste, was die Kosmetikindustrie isoliert anbietet, ist in meinen nativen Ölanteilen bereits drin. Was die Verteilung in »Tag« und »Nacht« angeht, bin ich etwas locker … allerdings sieht eine MF auf praller hydratisierter Haut besser aus … also kommen meine Effekt-Feuchthalter eher tagsüber ins Fluid, die nachhaltig wirkenden nachts.
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Ich war heute morgen ganz erstaunt, dass der Thread nicht schon umfangreicher geworden ist. :nail:

Wohlan:
Ich unterscheide mittlerweile auch zwischen Tages- und Nachtpflege.
Tagsüber verwende ich eine Kombination aus viel Squalan, Traubenkernöl und Preiselbeersamenöl. Dazu UdA, Glycerin, Lipodermin, mittlerweile Ectoin als Standard und Niacin. Die Fettphase liegt immer zwischen 17 und 25% – je nach Jahreszeit und Temperatur.

Für die Nacht verwende ich ein Vitamingel mit 15% Lipodermin, dazu Vitamin E, Niacin und Vitamin C Palmitat, die Lipide deutlich reduziert (zwischen 1% und maximal 5% auf die Gesamtmenge, je nach Jahreszeit) und im Wirkstoffölbereich anzusiedeln, also Granatapfelsamenöl :hearts:, Wildrosenöl und auch hier Preiselbeersamenöl.
Freundlich grüßt
Katharina

silky

Ungelesener Beitrag von silky »

Ich war heute morgen ganz erstaunt, dass der Thread nicht schon umfangreicher geworden ist.
echt wahr, ging mir auch so, ist doch eigentlich spannend :gruebel:
Vielleicht lag es am white out :D

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

silky hat geschrieben: Vielleicht lag es am white out :D
:yau:
Freundlich grüßt
Katharina

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:… Vitamin C Palmitat …
Mensch, das wollte ich auch mal wieder einsetzen, mit Tocopherol. Ich habe hier ein Uralt-Rezept (noch nicht fertig entwickelt), das auf die beiden setzte, aber ich habe es nie weiter verfolgt. Vermutlich, weil das Pamitat einen so hohen Schmelzpunkt hat? :gruebel:
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:
Katharina hat geschrieben:… Vitamin C Palmitat …
Mensch, das wollte ich auch mal wieder einsetzen, mit Tocopherol. Ich habe hier ein Uralt-Rezept (noch nicht fertig entwickelt), das auf die beiden setzte, aber ich habe es nie weiter verfolgt. Vermutlich, weil das Pamitat einen so hohen Schmelzpunkt hat? :gruebel:
Es lässt sich sehr gut verarbeiten, wenn du es mit Lipodermin dispiergierst und im Wasserbad aufschmelzt. Dann geht es interessanterweise auch relativ zügig und die Hitzeaufwendung ist nicht groß. Lipodermin deshalb, weil es ist ja auch recht unempfindlich gegen Hitze ist.

Meine Versuche das Pulver »trocken« zu schmelzen sind gescheitert, oder besser: es hat aufgrund des hohen Schmelzpunktes sehr lange gedauert, bis ich ein zufridenstellendes Ergebniss hatte. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Ich habe bisher noch nie in Tages- und Nachtpflege unterschieden. Das stammt sicher noch aus meiner Crememuffel-KK-Zeit. Dann war ich als Neuling damit beschäftigt überhaupt erst mal Öle und Wirkstoffe zu finden, die meine Haut mag. Aber da jetzt die Jahreszeit kommt, die meiner Haut immer Probleme macht, habe ich mir schon überlegt, ob ich meiner Haut helfe, wenn ich sie morgens und abends pflege.
Tagsüber bräuchte ich etwas, das meine Haut gegen trockene Heizungsluft schützt, da ich mich meist nicht draußen aufhalte. Aus diesem Grunde werde ich mir auch Emulmetik und Emulprot zulegen. Und ich mir ein paar neue "Goodies" -Vitamine und Wirkstofföle- kaufen, die dann genügend Zeit haben über Nacht zu wirken, um dann am nächsten Morgen ein jugendlich-frisches Schnabulinchen im Spiegel sehen zu können.
Ich lese also mit sehr großem Interesse hier mit!
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

maracuya

Ungelesener Beitrag von maracuya »

Lustiger Weise verwende ich auch Tagsüber lieber was reichhaltiges, nachts was leichtes bzw. im moment gar nichts ausser Augencreme. Ich hatte ein Hydrodispersionsgel verwendet, dann war ich ein paar Tage auf Reisen und hatte mein Gesichtsgel vergessen. Weil meine Haut was brauchte habe ich meine reichhaltige Augencreme verwendet und gemerkt, dass mein Gesicht doch lieber fette Cremes mag :nixweiss: warum auch immer :D
Die MF lässt sich darauf auch viel besser auftragen. Ich verwende eine einfache Creme aus Babassuöl und Jojobaöl, sehr stabil 8) Nachts braucht meine Haut wie gesagt, nix.

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

Schnabulinchen hat geschrieben:Aber da jetzt die Jahreszeit kommt, die meiner Haut immer Probleme macht, habe ich mir schon überlegt, ob ich meiner Haut helfe, wenn ich sie morgens und abends pflege.
die ist bei mir -zum glück- jetzt gerade vorbei. durch meine sonnenallergie vertrage ich im frühling/sommer keine emulgatoren und nur ganz kleine mengen an ölen. ist aber ganz gut gegangen mit den hydrodispersionsgelen und einer reichhaltigeren creme für nachts :ja:
den rest des jahres nehm ich nur eine creme für tag und nacht.

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Bei mir gibts nur eine Creme für Tag und Nacht, aber ich nutze auch nur wenig der sog. Wirkstofföle. Zusätzlich habe ich für die Hände ein Hydrodispersionsgel (mit Ectoin, Niacin, Urea, Panthenol, Sorbit) und es steht immer ein kleines Fläschchen Weleda-Wildrosenöl im Bad. Je nach den Bedürfnissen meiner Gesichtshaut kann ich also Öl (morgens, nur im Winter) oder Gel (abends) unter der Creme benutzen. Da meine Gesichtshaut es sehr reichhaltig mag, bin ich jetzt bei 40 % Fettphase angelangt. Und leider brauche ich inzwischen morgens und abends Creme, sonst schuppt die Haut. Seltsam - meine Hände mögen nur gaaaanz wenig Fett, im Gesicht darf - nein, muß - es reichlich sein.
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Lese auch interessant mit, allerdings beantwortet dies nicht Silky ´s Frage :D

Früher war ich wie Heike der Ansicht es sei nicht nötig eine Creme für den Tag und eine für die Nachtpflege zu benutzen. Pflegekonzept zwischen Sommer und Winter habe ich schon berücksichtigt. Mehr Fett im Winter, das wars dann auch schon. Durch meinen eher kurzen Lernprozess hier im Forum bin ich aber zu der Erkenntnis gelangt, dass es viel mehr zu unterscheiden gibt, als sich einen "Fettpatzen" in der kalten Jahreszeit ins Gesicht zu klatschen. :D. Eines kann ich aber mit Gewißheit sagen, als ich in Irian Jaya und Brasilien lebte, war meine Haut wie von einem Baby und ich habe um Jaaaahre jünger ausgesehen durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Da brauchte ich überhaupt fast nicht zu schmieren - hab ich auch nicht :nein: Da ich mich jetzt auf der anderen Hälfte des Äquators befinde und hier im Forum doch schon einiges "hängengeblieben" ist, werde ich mein Hautpflege Regime auch anpassen. Nachts Oleogele mit Weizenkeim, Wildrose, Johannisbeersamen und Granatapfelsamen, Preiselbeere würde mich auch sehr interessieren, tagsüber bin ich gerade dabei mir die Wuzeln vom Gesicht zu entfernen die mir meine Creme mit Emulprot beschert hat. :D

Liebe Grüße
Regina

Netti

Ungelesener Beitrag von Netti »

Interessantes Thema. Ich bin gerade auf der Suche.
Die letzten zwei Jahre habe ich nur selten Nachtcreme benutzt. Ein Gesichtswasser mit zwei oder drei Hydrolaten, Gurkenextrakt, etwas Salz, Urea und Milchsäure hat mir vollkommen gereicht. Ein bis zwei mal die Woche habe ich vorher eine Maske gemacht, bevorzugt aus Perlenpulver, Tonerde und Wirkstoffölen.
Nur bei Hautreizungen oder Pickelalarm habe ich eine fette Lanolincreme aufgetragen, die meine Haut schön beruhigt hat.
Irgendwie reicht das jetzt nicht mehr.
Eine fettreiche Creme will ich aber auch nicht jeden Tag. Ich denke, man reduziert damit die hauteigene Fettproduktion. Reine Öle oder Ölgele mag meine Haut nicht.
Die letzten Tage habe ich einen Nachbau der Regenerationscreme vom Doc benutzt. Die macht sich aber auch prima als Tagespflege.
Vorgestern habe ich mir dann ein Nicotinamidgel (Nicotinamid, Panthenol, Hyaluronsäure, Lipodermingel, Ester-C) wieder voller Pflanzenpower aus Hydrolaten und Extrakten gemischt, und mit ein wenig Sucro ein paar Tropfen Traubenkern-, Granatapfelkern-, Amaranthöl und Johanniskrautöl (Soja) eingearbeitet, so etwa 5 % Fett. Heute hat mir morgens meine Haut schon wieder ganz nett entgegengestrahlt.
Das werde ich mal weiter beobachten.

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Also Mädels, Ihr erkennt, was Euch morgens so Frisches anstrahlt? :eek: Ich guck in den Spiegel und denke, ich kenn Dich nicht, aber ich wasch Dich trotzdem!

silky

Ungelesener Beitrag von silky »

Anemone hat geschrieben:Also Mädels, Ihr erkennt, was Euch morgens so Frisches anstrahlt? :eek: Ich guck in den Spiegel und denke, ich kenn Dich nicht, aber ich wasch Dich trotzdem!

Anemone, dann lags am Rotwein :lachundweg:

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