Reinlecithin als Emulgator

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Meine Pflege war aufgebraucht, daher habe ich nun – ohne Forschungszweck ;-) – ein bewährtes Basisrezept verwendet, angelehnt an Phasenverhältnisse von Tuâl (die Probe 1 dieses Threads), Änderungen zu Probe 1 sind blau gekennzeichnet:

6,0 gr Öle (Argan, Nachtkerze, Wildrose, Sesam)
1,5 gr Avocadobutter (teilhydriert, hat eine sehr weiche, schmelzende Konsistenz, weicher als Shea- oder Mangobutter)
0,5 gr UdA
1,0 gr Cetylalkohol (um das Einziehverhalten zu verbessern und die Emulsion etwas stabiler zu machen)
18 ml Wasser
2,0 gr Lipodermin (um das Einziehverhalten zu verbessern)
1,0 gr Reinlecithin

Das ergibt wie gehabt ca. 32:68 % Fett- zu Wasserphase (Lecithin ist mit 3,4 % absolut dosiert, das sind 11 % an der Fettphase). Die Phasen emulgieren gut, insgesamt bleibt das Ganze jedoch sehr dünnflüssig, wie gehabt. Ich gebe Guarkernmehl dazu (aus der Hüfte gemessen, ca. 1 Espressolöffelchen voll) – und dann hat die Emulsion eine angenehme, lotionige Konsistenz, die sich sehr gut auftragen lässt und nach kurzer Zeit gut einzieht. Mein Hautempfinden sagt, dass es eine Wasser-in-Öl-Emulsion ist. :-)

Mir scheint, bei geringer Dosierung an RL bekommen wir eine gwünschte Viskosität bei geringeren Fettphasenanteilen vor allem mit Gelbildner hin, gleich woher sie kommen (ob isoliert oder in Pflanzengelen enthalten).
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Meine Pflege war aufgebraucht, daher habe ich nun – ohne Forschungszweck ;-) – ein bewährtes Basisrezept verwendet, angelehnt an Phasenverhältnisse von Tuâl (die Probe 1 dieses Threads), Änderungen zu Probe 1 sind blau gekennzeichnet:

6,0 gr Öle (Argan, Nachtkerze, Wildrose, Sesam)
1,5 gr Avocadobutter (teilhydriert, hat eine sehr weiche, schmelzende Konsistenz, weicher als Shea- oder Mangobutter)
0,5 gr UdA
1,0 gr Cetylalkohol (um das Einziehverhalten zu verbessern und die Emulsion etwas stabiler zu machen)
18 ml Wasser
2,0 gr Lipodermin (um das Einziehverhalten zu verbessern)
1,0 gr Reinlecithin

Das ergibt wie gehabt ca. 32:68 % Fett- zu Wasserphase (Lecithin ist mit 3,4 % absolut dosiert, das sind 11 % an der Fettphase). Die Phasen emulgieren gut, insgesamt bleibt das Ganze jedoch sehr dünnflüssig, wie gehabt. Ich gebe Guarkernmehl dazu (aus der Hüfte gemessen, ca. 1 Espressolöffelchen voll) – und dann hat die Emulsion eine angenehme, lotionige Konsistenz, die sich sehr gut auftragen lässt und nach kurzer Zeit gut einzieht. Mein Hautempfinden sagt, dass es eine Wasser-in-Öl-Emulsion ist. :-)

Mir scheint, bei geringer Dosierung an RL bekommen wir eine gewünschte Viskosität bei geringeren Fettphasenanteilen nur mit Gelbildner hin, gleich woher sie kommen (ob isoliert oder in Pflanzengelen enthalten).
Liebe Grüße
Heike

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

Heike hat geschrieben:
Tuâl hat geschrieben:Und ... ich werde mal die PH-Werte meiner Proben checken ... macht das überhaupt irgendeinen Sinn? ... egal ... ich messe ...
Der pH-Wert kann eine Emulsion beeinflussen – ob das nun für Lecithin-emulgierte zutrifft, weiss ich nicht mit Sicherheit. Fakt ist, dass Lecithine amphotere Emus sind, also einen negative und einen positive Ladung aufweisen (zum Vergleich: unsere glucosebasierten Zucker-Emulgatoren wie Cetearyl Alcohol and Cetearyl Glucoside, Methyl Glucose Sequistearate usw. sind alle nicht ionisch, also nicht geladen, sprich neutral).
Je nach pH-Wert der Lösung verhalten sich manche Tenside nun eher kationisch (positiv geladen) oder anionisch (negativ geladen):

Amphotere Tenside, die eine negative und positive Ladung in ihrem hydrophilen Teil tragen; ihre Ladung ist vom pH-Wert der Lösung abhängig: bei einem pH-Wert von unter 7 sind sie positiv geladen (kationisch), bei einem pH-Wert über 7 negativ (anionisch).

Ob das nun auch auf Lecithine zutrifft … mmh, fraglich. Das weiß ich nicht, Tuâl. Je nach pH-Wert versagen aber manche unserer klassischen Zucker-Emulgatoren (ich denke da an Tegomuls® oder an Glycerinstearat SE bei saurem pH-Wert …).
Ich habe PH-Wert endlich nachgemessen. Ergebnis:

Stabile Proben haben einen PH-Wert von größer, bzw. gleich 6
Dünne Plörre Proben PH-Wert kleiner als 5,5

Das haut mich als Unerfahrene nun komplett um. Gleiche Zutaten und unterschiedliche Verarbeitungsformen = unterschiedliche PH-Werte?

Ich hoffe, hier kann jetzt jemand sagen ... ja klar ... ist doch ganz einfach ....

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tuâl hat geschrieben:Ich habe PH-Wert endlich nachgemessen. Ergebnis:
Stabile Proben haben einen PH-Wert von größer, bzw. gleich 6
Dünne Plörre Proben PH-Wert kleiner als 5,5

Das haut mich als Unerfahrene nun komplett um. Gleiche Zutaten und unterschiedliche Verarbeitungsformen = unterschiedliche PH-Werte?

Ich hoffe, hier kann jetzt jemand sagen ... ja klar ... ist doch ganz einfach ....
Wasser hat (theoretisch) pH 7 (ich habe jetzt im Kopf, dass sich die Rezepte vor allem in der Wassermenge unterscheiden?). Die Menge an Wasser kann den Gesamt-pH-Wert schon regulieren.

Trifft das zu, dass sich die Emulsionen nur in der Wassermenge unterschieden?
Liebe Grüße
Heike

Gitta

Ungelesener Beitrag von Gitta »

ich habe diesen Thread nicht ganz gelesen und hoffe, dass ich nichts schreibe, was weiter oben schon steht.

Bei meine allerersten Tests mit RL habe ich das Pulver im Öl aufgelöst - Wassermenge 75% (bei allen Testcremes). Die waren dick wie Pudding und als ich Milchsäure dazu gab, wurde es cremiger, sprich: dünner.

Es kann also durchaus sein, dass die Konsistenz vom pH-Wert abhängig ist. Bei meinen letzten Lotionen (die missratenen) habe ich mit Zitronensäure den pH nach unten korrigiert, weil ich mit Kaliumsorbat konservieren wollte. Nach 2 Tagen hat sich die Emulsion getrennt und war dünn wie Wasser.

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

Heike hat geschrieben:
Tuâl hat geschrieben:Ich habe PH-Wert endlich nachgemessen. Ergebnis:
Stabile Proben haben einen PH-Wert von größer, bzw. gleich 6
Dünne Plörre Proben PH-Wert kleiner als 5,5

Das haut mich als Unerfahrene nun komplett um. Gleiche Zutaten und unterschiedliche Verarbeitungsformen = unterschiedliche PH-Werte?

Ich hoffe, hier kann jetzt jemand sagen ... ja klar ... ist doch ganz einfach ....
Wasser hat (theoretisch) pH 7 (ich habe jetzt im Kopf, dass sich die Rezepte vor allem in der Wassermenge unterscheiden?). Die Menge an Wasser kann den Gesamt-pH-Wert schon regulieren.

Trifft das zu, dass sich die Emulsionen nur in der Wassermenge unterschieden?
NEIN. Eben nicht. Das macht mich völlig fettich. Exakt gleiche Mengen. NUR unterschiedliche Verarbeitung.
Es gibt auch Proben mit weniger Wassermenge. Da wundert es mich nicht ...

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

Gitta hat geschrieben:ich habe diesen Thread nicht ganz gelesen und hoffe, dass ich nichts schreibe, was weiter oben schon steht.
Selbst wenn, wäre auch nicht schlimm :ja:
Gitta hat geschrieben:Bei meine allerersten Tests mit RL habe ich das Pulver im Öl aufgelöst - Wassermenge 75% (bei allen Testcremes). Die waren dick wie Pudding und als ich Milchsäure dazu gab, wurde es cremiger, sprich: dünner.

Es kann also durchaus sein, dass die Konsistenz vom pH-Wert abhängig ist. Bei meinen letzten Lotionen (die missratenen) habe ich mit Zitronensäure den pH nach unten korrigiert, weil ich mit Kaliumsorbat konservieren wollte. Nach 2 Tagen hat sich die Emulsion getrennt und war dünn wie Wasser.
Hm :gruebel: ... also scheint es eindeutig einen Zusammenhang mit dem PH zu geben. Erklärt aber nicht meine merkwürdige Untersuchung. Es kann jetzt nur noch sein, daß mein PH-Meßgerät nach Belieben mißt. Aber Wasser mißt er immer noch mit ca. 7

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tuâl hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Trifft das zu, dass sich die Emulsionen nur in der Wassermenge unterschieden?
NEIN. Eben nicht. Das macht mich völlig fettich. Exakt gleiche Mengen. NUR unterschiedliche Verarbeitung.
Es gibt auch Proben mit weniger Wassermenge. Da wundert es mich nicht ...
Anderes Gedankenmodell: Wenn das Wasser als innere Phase vorliegt (also Wasser-in-Öl), beeinflusst sie den pH-Wert anders, weil es nicht mehr verfügbar, sprich eingekapselt ist?
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Gitta hat geschrieben:Bei meine allerersten Tests mit RL habe ich das Pulver im Öl aufgelöst - Wassermenge 75% (bei allen Testcremes). Die waren dick wie Pudding und als ich Milchsäure dazu gab, wurde es cremiger, sprich: dünner.
Dann böte sich an, RL bei geplanter Zugabe von sauren Rohstoffen in Öl zu lösen und die Wasserphase hinzuzugeben. Tuâl hat festgestellt, dass diese Herstellungsvariante nachdickt, während RL in Wasser gelöst (und Fettphase in die Wasserphase gegeben) das nicht tut. RL in Öl scheint nicht so zickig zu reagieren.
Liebe Grüße
Heike

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

Heike hat geschrieben:
Tuâl hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Trifft das zu, dass sich die Emulsionen nur in der Wassermenge unterschieden?
NEIN. Eben nicht. Das macht mich völlig fettich. Exakt gleiche Mengen. NUR unterschiedliche Verarbeitung.
Es gibt auch Proben mit weniger Wassermenge. Da wundert es mich nicht ...
Anderes Gedankenmodell: Wenn das Wasser als innere Phase vorliegt (also Wasser-in-Öl), beeinflusst sie den pH-Wert anders, weil es nicht mehr verfügbar, sprich eingekapselt ist?
denk :gruebel: denk :gruebel: denk

... und ich gehe jetzt die dicken Fluids sauer machen ...

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tuâl hat geschrieben:... und ich gehe jetzt die dicken Fluids sauer machen ...
:D :D :D
Liebe Grüße
Heike

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

Tuâl hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Trifft das zu, dass sich die Emulsionen nur in der Wassermenge unterschieden?
NEIN. Eben nicht. Das macht mich völlig fettich. Exakt gleiche Mengen. NUR unterschiedliche Verarbeitung.
Es gibt auch Proben mit weniger Wassermenge. Da wundert es mich nicht ...[/quote]

Anderes Gedankenmodell: Wenn das Wasser als innere Phase vorliegt (also Wasser-in-Öl), beeinflusst sie den pH-Wert anders, weil es nicht mehr verfügbar, sprich eingekapselt ist?[/quote]
denk :gruebel: denk :gruebel: denk[/quote]
Erst einmal Entwarnung. Ich hatte zwar mit exakt gleichen Mengen hergestellt, aber den Pudding mit Wasser verdünnt. Nach genauerer Betrachtung passen die Ergebnisse ziemlich gut.

Das eine dicke Fluid ist jetzt ziemlich sauer auf mich und wurde sehr dünn. Das Andere interessiert sich recht geringfügig dafür. Will einfach nicht schlanker werden ...

Hier die Zusammenfassung:

Probe 1 O/W - PH 5,4 - dünne Plörre
10 g Soja
3 g Shea
25 g Wasser

Probe 2 - W/O - PH 6 - war dick - PH 4,5 - jetzt auch dünne Plörre
10 g Soja
3 g Shea
28,3 g Wasser
(war ursprünglich die andere Herstellungsvariante zur Probe 1, die nachdickte)

Probe 3 - O/W - PH 5,3 - dünne Plörre
13 g Soja
25 g Wasser

Probe 4 - O/W - PH 7 - war dick - PH 3,8 zwar dünner aber immer noch Cremefluid
13 g Soja
16 g Wasser
(war der Versuch Probe 3 stabil zu bekommen)
Wieso diese Probe PH 7 hatte, verstehe ich aber gerade auch nicht wirklich.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tuâl hat geschrieben: Erst einmal Entwarnung. Ich hatte zwar mit exakt gleichen Mengen hergestellt, aber den Pudding mit Wasser verdünnt. Nach genauerer Betrachtung passen die Ergebnisse ziemlich gut.
Wenn ich jetzt richtig verstehe, ist es also eine Sache des pH-Werts, gleich ob W/O oder O/W?
Liebe Grüße
Heike

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

Heike hat geschrieben:Wenn ich jetzt richtig verstehe, ist es also eine Sache des pH-Werts, gleich ob W/O oder O/W?
öööhm, neee - ich glaube nicht. Die Probe 2 W/O hatte bei Herstellung hoffentlich dann auch wie Probe 1 den PH 5,4 haben müssen. Wurde aber sehr dick. Durch Zugabe von Wasser ist der PH-Wert vermutlich auf 6 geklettert.

Ich sehe immer noch einen großen Unterschied bei den Konsistenzen durch Herstellung und auch durch Butter, unabhängig vom PH-Wert. Ist nur noch ein zusätzlicher Parameter, der sich aber -vielleicht in Abhängigkeit von Butter vorhanden oder nicht,- nach Lust und Laune verhält.

Und die Probe 4 W/O -ohne Butter. Stabil wegen weniger Wasser- will ja trotz PH 3,8 ein stabiles Cremefluid bleiben.

Ich weiß nicht ... da sind einfach viel zu viele Abhängigkeiten und Wechselwirkungen. Es braucht wirklich eine sehr gute Versuchsreihe, um annähernd dahinter zu kommen ...

Ksenia

Ungelesener Beitrag von Ksenia »

so, ich habe gestern auch mal wieder gerührt:

35 % Fettphase (Traube, Hanf, Johannisbeersamen, 1% UdA)
12 % RL auf Fettphase
65 % Wasserphase mit Eibischgel, Nicotinamid, Allantoin, Urea, ect. (wie gehabt)

--> war schon ne sämigere Konsistenz, noch nicht perfekt, aber schon besser. Allerdings finde ich dieses Fluid viel zu fettig (zumindest bei den momentanen Temperaturen...vielleicht was für den Winter)! entweder wegen höherer Fettphase oder auch, weil ich diesmal Cetylalk. weggelassen habe. Beim nächsten Mal kommt auf jeden Fall wieder Cetylalk dazu...

Gibts eigentlich schon irgendwelche Erkenntnisse, wie sich ein höherer RL-Anteil auf der Haut anfühlt? also z.B. 20% auf Fettphase im Vergleich zu 11%? wird das nun noch fettiger oder kein großer Unterschied?

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ksenia hat geschrieben:Gibts eigentlich schon irgendwelche Erkenntnisse, wie sich ein höherer RL-Anteil auf der Haut anfühlt? also z.B. 20% auf Fettphase im Vergleich zu 11%? wird das nun noch fettiger oder kein großer Unterschied?
Ich erlebe es als fettiger. Ich verwende zur Zeit ein Grundrezept von Tuâl, dass ich mit Cetylalkohol und Lipodermin variiert habe (allerdings nur mit 32 % Fettphase und sehr geringem RL-Anteil), aber das zieht gut ein und fettet auch nicht (steht übrigens neu als Argan-Cremefluid im »Rezeptbuch«).
Liebe Grüße
Heike

selea

Ungelesener Beitrag von selea »

oh, da trau ich mich mit meinen wilden versuchen ja fast nix zu schreiben. Ihr seid der wahnsinn, was ihr alles wißt.
Im bk hat mir mundl geantwortet und natürlich hab ich wieder nicht richtig gelesen, sonst hät ich mir wohl mein letztes fiasko ersparen können: geronnene butter mit molke :-(
Einer von euch hatte ja auch schon das *vergnügen* dieser konsistenz.
ich habe jetzt 4 fehler recherchiert, natürlich mit eurer hilfe :ja:

1. zuviel wasser
2. zu heiß
3. zuwenig rl
4. ceralan

und dann hab ich noch was ganz wüstes gemacht: ich habe einen teil des rl in wasser und den anderen in öl gelöst. Habe vorkonserviertes lavendelhydrolat genommen, und überhaupt, wenn es nicht wichtig wäre aus fehlern zu lernen, würde ich mich am liebsten gar nicht mehr an den flopp erinnern.

Sobald bei mir etwas ruhe eingekehrt ist, werde ich mal versuchen eine neue lotion zu rühren.

Meine alte benutze ich mit todesverachtung. Es ist eine schüttellotion geworden, welche ungefähr in der mitte der flasche in wasser und milch getrennt ist. Da ich auch noch zusätzlich mit alk konserviert habe, zieht die milch wie nix ein und macht baby weiche haut. als wirkstoffe habe ich nur meristem und bisabolol und nu kommts die lotion ist super entzündungshemmend. ich hatte 2 eklige mückenstiche und die waren ruckzuck weg. Dann hab ich die lotion dem härtetest :-) unterzogen: einen furchtbar scheußlichen monsterpickel mitten auf der nase. 3 tage hab ich ihn mit der lotion behandelt, und......... wech war er. :tanz:

nu hab ich das problem, diese lotion nochmal zu rühren, aber homogen. :uh: :lach:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

selea hat geschrieben:oh, da trau ich mich mit meinen wilden versuchen ja fast nix zu schreiben.
Wir versuchen auch wild …:angry: es gibt Erkenntnisse, und manches widersetzt hartnäckig sich dem Ziel, nachvollziehbare Bezüge zwischen Faktor X und Faktor Y herzustellen.
Jede Mitkämpferin ist willkommen, gleich wieviel Plörre sie erzeugt. :mrgreen:

Guck' Dir mal die Proben hier im Thread durch, oder lade Dir diesen Überblick der Proben herunter. Da sind einige Basisrezepte, die »funktioniert« haben. Vielleicht gelingt Dir ja annähernd Deine schöne Lotion. Wenn Du Alkohol nimmst, ziehe ihn aber von der Wasserphase ab.
Liebe Grüße
Heike

selea

Ungelesener Beitrag von selea »

guten morgen,
gelesen hab ich das schon, den artikel muß ich noch runterladen. Leider hab ich im moment nicht alles zur verfügung, was ihr benutzt habt, also muß ich improviesieren. Bei uns gibt es einen hobbythekladen woher ich auch mein rl habe. Leider hat der viele dinge nicht, die ihr zu euren versuchen benutzt und bestellen kann ich im moment nicht. Aber was solls, nennt mich einfach mc giver. Ich werd schon ne lösung finden :-)

p.s. das ht rl ist körnig und irre klebig. Ist das normal?

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Ungelesener Beitrag von Heike »

selea hat geschrieben:Leider hab ich im moment nicht alles zur verfügung, was ihr benutzt habt, also muß ich improviesieren.
Eigentlich brauchst Du für Test erstmal nur ein Öl, RL und Wasser … eventuell eine Butter. Damit kannst Du Konsistenzen und Stabilitäten grundsätzlich testen. Gut, Cetyl und Lipodermin wären nicht schlecht, wenn Du das Einziehverhalten ändern möchtest.
p.s. das ht rl ist körnig und irre klebig. Ist das normal?
Ich habe mein RL von Behawe. Es ist körnig (kein Granulat) und fettig, ja. :-) Dadurch klebt es auch etwas.
Liebe Grüße
Heike

selea

Ungelesener Beitrag von selea »

Heike hat geschrieben:Eigentlich brauchst Du für Test erstmal nur ein Öl, RL und Wasser … eventuell eine Butter. Damit kannst Du Konsistenzen und Stabilitäten grundsätzlich testen. Gut, Cetyl und Lipodermin wären nicht schlecht, wenn Du das Einziehverhalten ändern möchtest.
ok, das hab ich alles da, auch cetyl und lipo, sind ja auch ht produkte.

ich hab viel gelesen und ein bischen gerechnet. was hälst du hier von:

15gr öl(traube, jojoba, babassu)
1.5gr cetyl
2gr shea
4gr reinlecithin

45ml laveldelhydrolat

2ML lipodermin=6gr?
je 10 tropfen meristem und bisabolol
1msp hy
2.8ml(laut rechner) oder 1ML=2.5ml melissengeist 80%(reicht doch auch oder?)

ist so ähnlich wie meine alte lotion. Beduftet mit kampfer, minze und lavendel.
Weißt du welche wirkung kampfer hat, außer das ich den geruch liebe und es mir die migräne erleichtert?

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Ungelesener Beitrag von Heike »

selea hat geschrieben:ich hab viel gelesen und ein bischen gerechnet. was hälst du hier von:15gr öl(traube, jojoba, babassu)1.5gr cetyl2gr shea4gr reinlecithin45ml laveldelhydrolat2ML lipodermin=6gr?je 10 tropfen meristem und bisabolol1msp hy2.8ml(laut rechner) oder 1ML=2.5ml melissengeist 80%
Uh, da wäre Tuâl die bessere Ansprechpartnerin! Ich überschlage mal im Kopf, was ich so versucht habe …  :gruebel: Also stabil sollte es werden mit der Einsatzkonzentration von RL. Vielleicht etwas weniger Wasser? Nach all den Unwägbarkeiten traue ich mich kaum, diesbezüglich eine verbindliche Aussage zu machen.Laut Gittas Umrechnungs-Tabelle sind 2 ML Lipo ca. 6 gr, ja.Tuâl? Tuâl!  :help:
Liebe Grüße
Heike

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

Da bin ich schon :ja:
Heike hat geschrieben:Uh, da wäre Tuâl die bessere Ansprechpartnerin! Ich überschlage mal im Kopf, was ich so versucht habe …  :gruebel: Also stabil sollte es werden mit der Einsatzkonzentration von RL. Vielleicht etwas weniger Wasser? Nach all den Unwägbarkeiten traue ich mich kaum, diesbezüglich eine verbindliche Aussage zu machen.Laut Gittas Umrechnungs-Tabelle sind 2 ML Lipo ca. 6 gr, ja.Tuâl? Tuâl!  :help:
Zum ML Lipo kann ich nichts sagen, denn zeitgleich habe ich meine Feinstwaage gekauft  und verwende gar keine ML mehr. Ich würde mich auf Gitta verlassen. Unabwägbarkeiten gibt es immer bei dem verwendeten ML.Zum Rezept muß ich jetzt rechnen. Wieviel Prozent ist was (RL zu Fettverhältnis/absolut, Butter-Öl-Verhältnis und Wasser-Butterverhälntis). Bin aber noch nicht so recht frisch in der Birne .... später ....

selea

Ungelesener Beitrag von selea »

Zum ML Lipo kann ich nichts sagen, denn zeitgleich habe ich meine Feinstwaage gekauft und verwende gar keine ML mehr. Ich würde mich auf Gitta verlassen. Unabwägbarkeiten gibt es immer bei dem verwendeten ML.

Zum Rezept muß ich jetzt rechnen. Wieviel Prozent ist was (RL zu Fettverhältnis/absolut, Butter-Öl-Verhältnis und Wasser-Butterverhälntis). Bin aber noch nicht so recht frisch in der Birne .... später ....
uih, seid ihr schnell. Die 6gr lipo waren nicht die frage, hab mich ja an gittas liste gehalten, sondern ob das zuviel gel ist. Ich liebe lipo und muß gestehen, daß ich es sogar manchmal pur anwende.
Leider kann ich mir, wie schon erwähnt im moment keine waage leisten, ich komme aber mit dem ML eigentlich ganz gut zurecht. Die nächste anschaffung nach renovierung und urlaub wird aber bestimmt eine waage sein.
Tut mir leid, wenn ich dir dadurch mehr mühe mache. Ich werde also auf dein urteil warten :ja:
Bis später

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Ungelesener Beitrag von Heike »

selea hat geschrieben:Die 6gr lipo waren nicht die frage, hab mich ja an gittas liste gehalten, sondern ob das zuviel gel ist. Ich liebe lipo und muß gestehen, daß ich es sogar manchmal pur anwende.
Das sind ca. 7–8 % Lipodermin auf die Gesamtmenge Emulsion. Ich nehme oft so um die 5 %, aber in der Menge wird der enthaltene Alkohol nicht austrocknen. Also: Entwarnung. :-)
Das Hautgefühl ist ja eine ganz individuelle Geschichte.
Liebe Grüße
Heike

Tuâl

Ungelesener Beitrag von Tuâl »

selea hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Eigentlich brauchst Du für Test erstmal nur ein Öl, RL und Wasser … eventuell eine Butter. Damit kannst Du Konsistenzen und Stabilitäten grundsätzlich testen. Gut, Cetyl und Lipodermin wären nicht schlecht, wenn Du das Einziehverhalten ändern möchtest.
ok, das hab ich alles da, auch cetyl und lipo, sind ja auch ht produkte.

ich hab viel gelesen und ein bischen gerechnet. was hälst du hier von:

15gr öl(traube, jojoba, babassu)
1.5gr cetyl
2gr shea
4gr reinlecithin

45ml laveldelhydrolat

2ML lipodermin=6gr?
je 10 tropfen meristem und bisabolol
1msp hy
2.8ml(laut rechner) oder 1ML=2.5ml melissengeist 80%(reicht doch auch oder?)
So. Du hast also:
Fett 30% : Wasser 70%
RL -auf Fett 18% -absolut 5,4%

:gruebel: 30% Fettphase könnte für die Herstellung kritisch werden. Aber probieren geht über studieren ... Jojoba könnte einiges rausreißen. Unterstützt die Konsistenz enorm.

Grundsätzlich glaube ich aber, daß das Fluid vom Fettgefühl heftig werden wird, da Du Jojoba, Shea und Babassu drin hast. Mein Eindruck ist, daß Butter in Verbindung mit RL das Fettgefühl enorm erhöht wird. Auch NUR Babassu oder Kokosöl führt, gemäß meinen Beobachtungen ebenfalls dazu. Wird vermutlich sehr schwer einziehen.

Ich weiß nicht, ob Hydrolate vom PH-Wert niedrig sind. Kenne ich mich nicht mit aus. Ich habe letztens bei meinem Hamamelisrindenwasser festgestellt, daß sie gerade mal einen PH-Wert von 3,5 hat. Da RL bei einem niederigen PH-Wert sehr dünn wird, würde ich vorsichtig damit umgehen. Auf jeden Fall PH messen. Wenn Du den PH-Wert nicht kennst, für den Test lieber auf Wasser ausweichen und das kostbare Lavendelhydrolat schonen.

Da es ein Test ist, würde ich Dir empfehlen die Shea wegzulassen. Auf jeden Fall, bei der Herstellung nur die Hälfte der Wasserphase nehmen. Nach einigen Stunden oder gar einen Tag später erst soviel Wasser dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz hergestellt ist.

Wenn Du RL in Wasser löst, bleibt die Konsistenz eigentlich so wie sie nach dem abkühlen ist. Außer, Du hast Butter drin. Da ist alles noch ziemlich unabwägbar.

Wenn Du RL in ÖL löst, dickt sie 1-2 Tage danach nach. Zumindest bei meinen Proben.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es wirklich ein Test sein soll. Du hast da nettes Traubenkernöl drin und andere Sachen. Wenn es die Stöffchen sind, die Du letztendlich in Deinem Fluid haben willst, würde ich das Ölprofil schon etwas verändern.

selea

Ungelesener Beitrag von selea »

Ok, kein problem die gängigen öle hab ich da. traube, weizen, sonnenblume, aprikosenkern, leinsamen, macadamia, kürbiskern,mandel, wildrosen und arganöl. Ich bestehe in keinster weise auf die buttern. Am liebsten mag ich eh die mischung argan, traube und wildrose.
Was ist eigentlich dran an der aussage, dass kaltgepresste öl n i c h t genommen werden sollen, da sie nicht so gut mit emulgatoren funktionieren wie raffinierte. Besonders bei rl soll das ganz fatal sein. Hast du da schonmal was getestet?

Achja, das lavendelhydrolat ist ein selbstgebautes expressohydrolat mit melissengeist konserviert. kann ich jeder zeit neues machen, da ich demnächst ein paar kilo lavendel bekomme, da meine freundin ihren garten geerntet hat.

Was mir noch einfällt, wie wäre es mit nem halben ML alginat zum andicken?

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selea hat geschrieben:Was ist eigentlich dran an der aussage, dass kaltgepresste öl n i c h t genommen werden sollen, da sie nicht so gut mit emulgatoren funketionieren wie raffinierte. Besonders bei rl soll das ganz fatal sein. Hast du da schonmal was getestet?
Die Frage ist: welche Emulgatoren? Und: welche Öle? Geht es wirklich nur um den Unterschied »raffiniert« und »nicht raffiniert« oder auch um den Unterschied »Pflanzenöl« versus »Mineralisches Öl« bzw. »Synthetische Ester«? In welchem Zusammenhang wurde diese Aussage getroffen? Dann kann ich Dir mehr sagen.
Liebe Grüße
Heike

selea

Ungelesener Beitrag von selea »

Also, versuch 1
10gr mandelöl ht raffiniert
1ML rl
20ml wasser
2.5 ml melissengeist
msp alginat
eine schöne puddingcreme. Schaun wir mal was es morgen ist.
Ich hatte das rl in wasser gelöst und das öl dazu gekippt. Dann das alginat.

versuch 2
rettung der alten, sich trennenden plörre.
ca. 50gr kalte plörre
eingerührt in 2.5 gr rl, aufgelöst in 5ml mandelöl
noch immer plörre. Schaun wir mal obs nachdickt oder stabil wird. Das würde mir schon reichen. Wenn nicht, ein versuch wars wert.

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selea hat geschrieben:Also, versuch 1
10gr mandelöl ht raffiniert
2.5gr rl
20ml wasser
2.5 ml melissengeist
msp alginat
eine schöne puddingcreme. Schaun wir mal was es morgen ist.
Ich hatte das rl in wasser gelöst und das öl dazu gekippt. Dann das alginat.
Ich nehme gerne Guarkernmehl, das macht eine weniger starke Puddingkonsistenz.
versuch 2
rettung der alten, sich trennenden plörre.
ca. 50gr kalte plörre
eingerührt in 2.5 gr rl, aufgelöst in 5ml mandelöl
noch immer plörre. Schaun wir mal obs nachdickt oder stabil wird. Das würde mir schon reichen. Wenn nicht, ein versuch wars wert.
Bin auch gespannt, ob die Rettungsaktion klappt. Ansonsten: Guarkernmehl rein, für die Beine nehmen. Meine ganzen Reste-Plörre-Fehlversuch-Lotionen wandern dahin. :mrgreen: In jedem Falle drücke ich Dir die Daumen.
Liebe Grüße
Heike

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